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Das ewig gleiche Thema :-s Freund und Privatsphäre

Verfasst: 25. Jan 2013, 17:16
von Omnia
Hallo!

Also irgendwie wiederholt sich das Thema ständig und es nervt mich selbst.
Also mein Freund und ich hatten vereinbart, dass er über mich (bzw. meine leichten "emotionalen Abstürze") mit seine Eltern reden kann, falls es ihn zu sehr belastet. Aber ich möchte nicht, dass er ganz konkrete Dinge über mich erzählt. Es ist für mich sowieso schwer für mich, dass er überhaupt irgendwas über mich erzählt. Und das habe ich ihm auch gesagt. Aber ich habe wirklich versucht damit klarzukommen, weil mein Freund meinte, dass es ihm ja auch schlecht geht, wenn er jetzt absolutes Sprechverbot hat. Ok, das habe ich ja auch versucht zu repektieren.

Aber ich kann es nicht. Vor kurzem hatte er mit seinen Eltern über das Verhältnis zwischen mir und meinen Eltern gesprochen, wie sie mit mir umgegangen sind usw.

Und das ging mir eindeutig zu weit. Ich habe meinen Freund, das mit meinen Eltern im Vertrauen erzählt. Ich hatte das vorher noch niemandem erzählt. Und er erzählt selbst das weiter

Und er wusste, dass ich diese Probleme damit habe, wenn er mir seinen Eltern darüber redet. In der Zeit ging es mir auch gar nicht schlecht und er hatte eigentlich keinen direkten Grund mit ihnen darüber zu reden. Ich habe dann versucht nicht weiter darüber nachzudenken...

Dann gestern habe ich eine Absage für einen Job bekommen. Bei dem habe ich mir wirklich Hoffnung gemacht. Und mir ging es wirklich nicht so besonders gut deshalb, also die Nacht war wirklich übel... Aus dem Grund habe ich meinem Freund geschrieben, dass ich ihn eigentlich nicht sehen will, weil ich nicht möchte, dass er mich so sieht und dass es gleich seine ganze Familie weiß.

Ich kann ihm einfach nicht mehr vertrauen und öffnen wie früher. Und ich will ihn wirklich einfach gar nicht mehr sehen. Ich kann das nicht mehr.

Aber natürlich geht es mir damit jetzt ziemlich schlecht. Er hat auch nach Stunden noch nicht mal auf die SMS geantwortet. OBwohl er sonst immer relativ schnell antwortet.
Dazu kommt noch, dass ich eigentlich auch wieder eine Therapie machen sollte/wollte, weil ich im Moment wirklich nicht so stabil bin.
Und die Therapeutin bei der ich war, hat mir jetzt gesagt, dass ich dort keine Therapie machen kann, wenn ich nicht vorher in einer Tagesklinik war und ich soll mich bei so einer Institutsambulanz melden.

Keine Ahnung, ich hab das Gefühl sooooo schlecht geht es mir nun auch wieder nicht!

Aber die Thera hat mich quasi rausgeschmissen. Dann habe ich versucht eine andere Thera zu finden: Wartezeit 2 - 6 Monate oder sie nehmen gar keinen mehr an. Und wer weiß, ob die mich dann nicht auch wieder rausschmeißt.
Meinen Freund will ich gerade auch wirklich nicht sehen.
Meine Freunde wohnen in ganz D verteilt und ich will auch lieber allein sein.

Naja, auf jeden Fall komme ich im Moment wirklich nicht klar.
Obwohl das doch alles gar nicht so schlimm ist und ich mich wohl eigentlich nicht so anstellen sollte.
Und trotzdem drehe ich gerade innerlich ein bisschen durch.

Omnia

Re: Das ewig gleiche Thema :-s Freund und Privatsphäre

Verfasst: 25. Jan 2013, 18:18
von Omnia
Mein Freund hat endlich angerufen.

Und ich war mir sicher, dass er sauer ist, wegen der SMS.
War aber nicht.
Sondern eher ziemlich verständnisvoll.
Dann hab ich deshalb erst mal fast geheult. :s

Ich mein, ich finde das zwar immer noch alles nicht so ok.
Aber zumindest hat mich mein Freund etwas von meinem Dramatrip weggebracht. :-S

Ich fahre auf jeden Fall jetzt doch zu ihm.

Ich weiß ein ziemlich kindisches Hin-und-Herdrama


Re: Das ewig gleiche Thema :-s Freund und Privatsphäre

Verfasst: 25. Jan 2013, 18:45
von June73
Hallo omnia,
ich kann nur ahnen, warum es dich so arg kränkt, dass dein Freund sich mit seinen Eltern über dich bzw. deine Familienverhältnisse austauscht. Vielleicht kannst du ja mal versuchen, dich reinzudenken, wie es ihm mit dir geht.Der Umgang mit depressiven Menschen ist mit Sicherheit kein Zuckerschlecken und möglicherweise versucht er ja nur, dich besser zu verstehen. Wenn du dich natürlich von deinen Schwiegereltern (in spe) nicht akzeptiert oder verstanden fühlst, dann kann ich das bestens verstehen. Das solltest du ihm wirklich eindrücklich klar machen, dass er das unterlassen soll. Als Alternative gibt es vielleicht einen gemeinsamen Bekannten/Freund, wo es evtl. ok ist, wenn er sich dem anvertraut. AM besten jemand, dem du auch vertraust. Möglicherweise hat er ja das Bedürfnis, wenn es dir so schlecht geht, dass er sich jemand anvertraut.

Beste Grüsse June73

Re: Das ewig gleiche Thema :-s Freund und Privatsphäre

Verfasst: 26. Jan 2013, 02:38
von SadSadie
Hallo Omnia,

ich kann dein schlechtes Gefühl verstehen, dass du dich gerade etwas "verraten" fühlst von deinem Freund.
Und das hat gar nichts damit zu tun, ob jemand Depressionen hat oder nicht. Wenn man seinem Freund noch mit auf den Weg gibt, dass er genau das bitte nicht weitererzählen soll, dann sollte er das auch einhalten. Das sollte in jedem Fall so sein. Wenn ich etwas im tiefsten Vertrauen sage, soll das auch da bleiben und nicht die Runde drehen.

Die andere Seite... ich bin Angehörige - und ich habe machmal auch das Bedürfnis, mich jemanden mitzuteilen. Einfach, damit es mich nicht mehr so belastet bzw. um nachzufragen, ob z.B. eine Reaktion von mir jetzt gut ist oder nicht. Es ist immer ganz schön, wenn man auch irgendwo mal ein Feedback bekommt, eine zweite Meinung sozusagen. Aber das berede ich auch nur mit einer Person, die mein Vertrauen hat. Und wo ich weiß, dass es da bleibt. Und auch nicht mal irgendwann in Gegenwart des Betroffenen "gegen ihn verwendet" wird. Im Gegenteil - diese Person versteht ihn dann auch besser, reagiert u.U. vielleicht auch mal rücksichtsvoller, verständnisvoller als bei einem gesunden Menschen.

Ich würde an Deiner Stelle mit dem Freund nochmal ganz in Ruhe reden - nicht am Telefon. Und dann würde ich ihm sagen, dass es da bestimmte Dinge gibt, die ich ihm im Vertrauen erzähle, dass er die für sich behalten möge.

Oder ihr habt eine Person, die objektiv und vertraut mit euch Beiden ist - wie June schon schrieb.

Jeder Mensch braucht ein Ventil... so dann und wann. Und eigentlich ist es nur ein Zeichen, wenn man kommuniziert, dass man sich mit der Sache beschäftigt und auseinandersetzt. Und das ist eher positiv zu sehen, denke ich.

LG, Sadie

Re: Das ewig gleiche Thema :-s Freund und Privatsphäre

Verfasst: 27. Jan 2013, 15:26
von Omnia
>Vielleicht kannst du ja mal versuchen, dich reinzudenken, wie es ihm mit dir geht.

>Die andere Seite... ich bin Angehörige - und ich habe machmal auch das Bedürfnis, mich jemanden mitzuteilen.

Ja, ich weiß. Also eigentlich habe ich das mit meinem Freund schon gefühlte 10.000 Mal besprochen. Und es ist auch nicht so, dass ich ihn da gar nicht verstehe.
Also im Grunde gibt es da nichts mehr zu besprechen. Bestimmte Details erzählt er wirklich nicht weiter, weil er weiß, dass ich das nicht möchte. Das betrifft aber eigentlich nur ein einziges Detail: Klinikaufenthalt und alles was dazu gehört + Therapie...
Über die anderen Details redet er: Er hat das Wort "Depression" in den Gesprächen verwendet, er redet über die Beziehung zu meinen Eltern, er erzählt von Streiterein zwischen uns, über kleinere Probleme von mir, über meine momentane Stimmung/Befindlichkeit usw. usw.
So dass seine Mutter schon einmal zu ihm sagte, dass er auf sich aufpassen muss, wie weit seine Energie da ausreicht. Ja, toll, ich bin quasi jetzt so die Person dargestellt, die meinen Freund nur runterzieht, was aber wirklich nicht so ist. Auch wenn er sagt, dass er dieses Bild seinen Eltern nicht vermittelt, weil er ja auch positive Dinge von mir erzählt usw. Aber anscheindend ist ja bei seiner Mutter dieses Bild so angekommen. Ich bin es ja auch oft, die meinen Freund wieder aufbaut, ihn unterstützt usw. Also so einseitig ist das - zumindest im Normalfall - wirklich nicht.
Wenn ich gar keinen Kontakt zu den Eltern hätte, wäre mir das auch wirklich egal.
Aber gleichzeitig ist es meinem Freund wichtig, dass ich einen guten Kontakt zu seinen Eltern habe. Ich fühle mich aber immer extrem schlecht in der Gegenwart von den Eltern. Ich kennen sie ja nicht so besonders gut. Es ist mir eben viel zu privat, was sie von mir wissen ohne dass ich eine enge Beziehung zu den Eltern habe. Es ist ja dann auch komisch, wenn ich mit den Eltern dann nur so oberflächliche Gespräche führe und sie wissen quais aber komplett über mich und mein Leben bescheid. Ich fühle mich dann dort halt immer extrem unwohl. Weil es eben dieses Kennenlernen nicht in meinem Tempo abgelaufen ist, sondern dort quasi alles von mir offenbart wurde, bevor ich dazu bereit war. Damit komme ich halt so emotional absolut nicht klar. Das führt dazu, dass ich mich vor den Eltern so eher innerlich zurückziehe. Egal, das kann man ja nun sowieos nicht mehr rückgängig machen...
Seine Eltern reagieren dann auch eher mit so einer Art Mitleids-Verständnis-Mischung (also nicht wenn ich direkt anwesend bin)und ich hasse sowas . Ich will nicht irgendjmd sein mit dem man Mitleid haben muss oder so etwas

Das mit dem Gesprächsthema "meine Eltern" war halt irgendwie so ein "Grauzone", wo ich eben erwartet hätte, dass er diese Details nicht weiter erzählt. Einfach weil ich Dinge dieser Art einfach ganz selbstverständlich nicht weiter erzähle, wenn sie mir zum Beispiel eine Freundin erzählt.
Dann denke ich ja auch in dem Moment nicht daran, meinen Freund jedes Mal dazu zu sagen: "Das darfst du aber jetzt nicht weiter erzählen!". Sondern manchmal erzähle ich ihm halt einfach irgendwas, aus der Gesprächssituation heraus und vertraue ihm dann das er es für sich behält. Weil ich eben mit ihm schon so oft darüber geredet habe, dass mir das sehr unangenehm ist, wenn seine Eltern so viel über mich wissen.
Aber letztendlich kann ich mir da eben niemals sicher sein. Außer bei dem Detail, was wir vereinbart haben, bin ich mir relativ sicher.

Und danach bin ich dann halt immer irgendwie verletzt, wenn er es weiter erzählt hat.
Aber Gespräche bringen da nichts, weil er sich nicht weiter einschränken lassen will. Er will halt, wenn ihn irgendwas belastet oder beschäftigt, das auch mal mit seinen Eltern besprechen und das ist ihm eben wichtig. Und ich weiß, dass er da keine weiteren Kompromisse eingehen wird. Außer ich würde ihn irgendwie extrem unter Druck setzen, so a la "emotionale Erpressung". Aber das werde ich auch nicht tun... Wenn dann sollte er das einfach freiwillig machen, weil er es halt nachvollziehen kann oder so.

Vielleicht sollte ich ihm sagen, dass ich es einfach nicht mehr wissen will, was er über mich mit seinen Eltern redet. Mein Freund erzählt mir das alles, weil ich das wissen wollte, damit ich quasi irgendwie so eine Restkontrolle habe. Und daran hält er sich halt. War eben eine Vereinbarung.

Jetzt ist da ja mein "Ruf" als die "immer super starke Person, die keine Schwächen hat" sowieso schon ruiniert...
Also ist es sowieso schon egal.

Re: Das ewig gleiche Thema :-s Freund und Privatsphäre

Verfasst: 27. Jan 2013, 17:55
von jep
hallo Omnia,

ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs völlig ungeniert....

vielleicht wäre es besser, du probierst mal die Strategie "Angriff ist die beste Verteidigung" aus.

Rede doch mal mit deinen Schwiegereltern, sag ihnen, das es für dich ein schwieriges Thema ist, das du kein Mitleid willst(kann ich auch überhaupt nicht ausstehen).

Wenn du selbst über dich redest, brauchen sie nicht über dich reden. Und wenn das nicht geht, ist vielleicht ein brief eine Lösung...
grüßle
annette fee