Brauche mal Rat/Ideen

[flocke]

Hallo in die Runde, ich brauche mal eure Anregungen.

Mir gehts schlecht. Zwar schlafe ich unglaublich viel, bin aber ständig müde. Selbst direkt nach dem Aufwachen. Das geht nun seit Wochen so...
Sehr oft habe ich Kopfschmerzen, vorhin so schlimm dass ich mich übergeben habe. Jetzt habe ich Schmerzmittel intus und einen grummeligen Magen...
Dieser Magen wird seit ebenfalls Wochen nur mit Müll konfrontiert, zu den unmöglichsten Zeiten. Manchmal nur einmal am Tag, dann aber viel zu große Portionen...

Ich mache ausser arbeiten, schlafen und essen eigentlich nichts mehr. Sporadisch backe ich mal was, aber mir ist irgendwie alles zu viel...

Spülkram sammelt sich, Wäsche auch. Meine Wohnung ist mittlerweile verstaubt bis dreckig...

Duschen, Zähne putzen mache ich zwar aber nicht so wirklich regelmäßig, mal morgens mal abends, meistens einfach kurz vorm Dienst...


Was ist das? Depri, oder doch einfach mein "Lotterleben"?

Laptop neben dem Bett, mediale Dauerberieselung, keinerlei innere Tagesstruktur, Schichtdienst mit bescheuerten Wechseln, ungesunde Ernährung, kein Sport....


Wenn ich mir das so durchlese widere ich mich selbst an

Morgen gehts in die Nächte und zum ersten Mal sträubt ich etwas dagegen... ich kann irgendwie nicht mehr...


Ich will schlafen, aber Dunkelheit und Stille ertrage ich nicht.


Ich würde ja gern zu meinem Hausarzt gehen, aber der nimmt mich nicht ernst. Zumindest kommt es mir so vor... bisher war ich da aber auch nur mit Magen-Darm-Geschichten. Ausserdem sehe ich an der Arbeit wie beschissen der mit Psychopharmaka umgeht...

Ich bin ratlos, weiß einfach nicht mehr weiter.

Flocke

[flora80]

Krank schreiben lassen, sachen packen, herkommen. das klingt äußerst übel und als alternative, um wieder einen rhythmus zu bekommen sehe ich gerade eigentlich nur tagesklinik oder klinik. bei deinem komischen schichtdienst lässt sich das sicher nicht anders bewältigen. punkt.

glg (und du weißt, wie ich das meine, nä?)

Flora

[flora80]

oder andere reihenfolge. sachen packen, herkommen, hier morgen krank schreiben lassen. das geht so echt nicht weiter.

[kaitain]

[chrigu]

Hi Flocke,

ich kann mich Flora nur anschließen: so geht's doch nicht weiter!

Und ich kann die kurze Auszeit im Hotel Flora empfehlen, die hat mir vor langerlanger Zeit auch mal sehr gut getan (ich hab nur einen auf die Nase bekommen, aber nicht von Flora, sondern von ihrem Mitbewohner ).

Nach all dem, was ich von Dir in letzter Zeit gelesen habe, finde ich eine Auszeit mit räumlichem Abstand doppelt gut: Weg von allem, das da an Dir zerrt und an Dein supergut funktionierendes Verantwortungs- und Ehrgefühl appelliert. Statt dessen Dich in den Mittelpunkt stellen, nur Dich. Na, wie würde sich das anfühlen?

Und dafür wäre ein guter Schritt, sich einen anderen Hausarzt zu suchen, der Dich erstmal krank schreibt.

Liebe Grüße!
Chrigu

[flora80]

chrigu! (siehste flocke, hör auf diese wirklich kluge frau!)

[flora80]

Ach ja, das Hotel Flora verfügt über ein Ein- und ein Zweibettzimmer, Essen ist inklusive, muss aber ggf. selbst warm gemacht werden. Der Weckdienst kann eingerichtet werden. Außerdem gibt es einen einladenden Wellnessbereich mit Badewanne, ein Musikzimmer mit Flügel und einen Fitnessraum. In Acht nehmen muss man sich nur vor dem freilaufenden Löwen, wie Chrigu ja schon anmerkte. Elektronische Medien sind vorhanden, können aber auf Wunsch gesperrt werden.

(hihi, ich wohne ja in einer Villa. War mir noch nie klar! )

[Lerana]

Hallo in die Runde!

Liebe Flocke, du hast da ein tolles Netzwerk!! Ich bin gerührt über soo viel Hilfsangebote.

Ich spare mir all meine dagegen kläklich wirkenden Bemühungen, dich via Internet zu mobilisieren, dich ernstzunehmen.

Scheinbar bist du in sehr guten Händen!

Ich wünsche dir, dass du die Hilfe annehmen kannst und den anderen sage ich, Chapeau vor so viel echter Unterstützung.

Ihre seid toll!

Herzliche Grüße
Lerana

[Rudi-Reiter]

Hallo liebe Flocke

Ach menno, hast Du gute Seele mal wieder zu wenig auf Dich selbst
geachtet?

Du fragst:

Was ist das? Depri, oder doch einfach mein "Lotterleben"?


Die Antwort kennst Du, willst es Dir nur nicht eingestehen, dass es die
Depris sind, stimmt’s?

Ich kenne das. Bevor ich mir eingestehen wollte, wehrlos einer Krankheit
ausgeliefert zu sein, fühlte ich mich lieber schuldig und stellte mich selbst
in Frage. Kann blöd ausgehen so was.


Meine Vorschreiberinnen haben Dir liebevoll Hilfe angeboten, das machen
die nicht für jede, sondern für Dich, weil Du es ihnen wert bist.

Das solltest Du selbst Dir auch wert sein!

Behandle Dich doch mal so gut wie Du zu Anderen bist und lass Dir helfen
von lieben Menschen.

Einfach mal darauf einlassen und ein paar Tage die Seele baumeln lassen,
so was kann Wunder wirken und die Welt wird auch nicht zusammen
brechen ohne Dich.

Das Problem mit Deinem Arzt, Du kennst die Lösung!



Ganz liebe Grüße
vom besorgten Rudi



@ Flora und Kaitain

Schön, dass es Euch gibt, Menschen wie ihr machen die Welt lebenswerter!

[flora80]

Hallo Lerana,

komm zum Wintertreffen und werde ein Teil davon! Ich freue mich immer auf neue Leute!

LG, Flora

[gfb]

Hai Flocke,

alsooooo....

wir sind ab Samstag dieser Woche für eine ganze Woche wech (in der Nähe von Freiburg gibbet ein Haus, auf das wir aufpassen müssen/wollen); wenn dir danach ist, kannste gerne meine Depri-Bude in Beschlag nehmen.

Du warst ja schon mal hier (Sommer 2009?) und weisst, wie's hier so ausschaut (Filme satt, Bücher desgleichen, ebenso Mucke-CDs, Kühlschrank voll, Vorratsschrank ebenfalls, Heizung funktioniert, Bad auch (incl. frischer Handtücher!), Bett würde frisch bezogen werden, Internet und ähnliche Gadgets gibbet auch...)

Sag im Fall des Falles Bescheid, damit ich was mit dem Schlüssel organisieren kann (im schlimmsten Fall müsstest du dich mit der Mutter des Kurzen ins Benehmen setzen, aber die wohnt nur 500 m weiter...)


GLG von hier nach da

Friedrich

[FrauRossi]

Hi Flocke,

genau die Frage habe ich mir am Wochenende auch gestellt:

Ist es die Depri? Oder bin ich einfach eine Schlampe?

Aber wir wissen beide dass es die Derpi ist!!!

Und Schichtdienst ist die OBERBELASTUNG!!!!!

Die 1,5 Jahre in denen ich nur Nachtschicht gemacht habe, haben denke ich maßgeblich dazubeigetragen dass die Depression so schwer war. (Seit die Nachtschicht weg ist, geht es nämlich besser)

Also nimm die Angebote an: Krankschreiben und ab ins Hotel Flocke!!!!

LG FrauRossi

[flocke]

Da kommen mir ja die Tränen, wenn ich das lese. Entschuldigt bitte dass ivh mivh nicht mehr gemeldet habe. Mein Kater kam endlich heim und forderte schnurrend seine Streicheleinheiten... Durch seinen schnurrenden Singsang bin ich dann eingeschlafen, oder durchs Novalgin....

Dreimal aufgewacht, aber wieder eigeschlafen...

Ich denke ich werde die Nachtdienste abschütteln, so gerne ich sie auch habe. Mein Blutdruck sagt nein, die Depri sagt nein und mein Verstand auch...

So gerne ich auch wollen wurde aber ich denke es geht wirklich nicht. Man steht hier voll unter Beobachtung, Krankheiten werden hinterfragt. Wenn eine langfristige Krankmeldung nicht so zu sagen angekündigt wird, ist man nicht kollegial (gerade wieder aktuell bei einer Kollegin so)
Gleichzeitig wird man jeder Äußerung, in Richtung “ich kann bald nicht mehr “ damit kommentiert dass man bloß aufpassen soll von wegen angekündigt krank.

Dieärzte hier sind mit meinen Chefs alle per du...

Mein Stand ist eh nicht der beste, weil ich eben auch mal fern Mund aufmache. So bekome ivh Spätdienst an Tragen an denen ich mir frei gewünscht hatte....

Flocke, mit schnurrendem Kater auf der Brust (der ist genauso bemüht wie ihr)

[chrigu]

Hi Flocke,

ich finde, all das, was Du da aufzählst, spricht überhaupt nicht gegen eine längere Krankschreibung und eine räumliche Auszeit. Sondern dafür, nur dafür.

Aber letztlich musst Du entscheiden, womit es Dir besser geht (und zwar Dir, nicht anderen!). Wenn ich so lese, was Du als Gründe dagegen anführst, würde ich sagen, dass Dich die anderen gedanklich schon ziemlich gut im Griff haben, was? Hm, oder sind das ganz andere Gedanken...?


Chrigu

[flocke]

Ach ihr habt ja Recht. Wenn ich nur so viel Arsch in der Hose hätte... Die Nächte ziehe ich noch irgendwie durch und wenn es dann nicht besser ist geh ich zum Arzt. Bin mal gespannt ob er mich wieder, wie bei dem Brech-DUrchfall dreimal hintereinander jeweils nur für den einen Tag krank schreibt.

Als ich heute aufgestanden bin, waren die Kopfschmerzen gleich wieder da, also 2 mal eine 800er Ibu eingeschmissen. Die haben auch gewirkt, aber mein Kopf fühlt sich dumpf an und mir ist schwindelig

Jetzt bin ich endlich wieder daheim (heute war Weihnachtskisten schleppen bei Oma angesagt. So langsam habe ich ein schlechtes Gewissen weil ich nur noch das nötigste mache und nur noch wenn ich darum gebeten werde. Bin halt wirklich etwas irre was das angeht...

Jetzt lege ich mich ins Bett. Meinen Wecker habe ich so gestellt, dass ich aufstehen, mich anziehen und los zur Arbeit kann.

Ich möchte mich auch ganz herzlich für die ganzen Angebote bedanken, aber ich denke gestern wäre ich nicht mal bis zur Autobahn gekommen und heute auch nicht

Irgendwie scheint in mir alles beschädigt zu sein, bis auf das Pflichtgefühl.

Flocke

[chrigu]

Hi Flocke,

ich wünsch Dir einen erholsamen Schlaf!

Du, Hausärzte kann man jederzeit wechseln. Hab ich auch gemacht. Viele bieten eine freie Sprechstunde an, da kann man einfach hingehen. Vielleicht findest Du sowas auch in Deiner Nähe. Ich drücke die Daumen!

Chrigu

[Zarra]

Liebe Flocke,

ich find's sch..., wenn gar kein Pflichtgefühl mehr da ist; doch es ist garantiert nicht das letzte, was übrigbleiben sollte, wenn sonst nichts mehr da ist!

Ich setz' dem mal was entgegen, was Du in Deinem momentanen Zustand vermutlich als "bäh" und "??" empfindest: notwendige Selbstfürsorge.

Vielleicht mußt Du wegen irgend etwas Innerem Deine Nachtdienste noch durchziehen - solche Situationen hatte ich auch schon, und die kann man letztendlich nur selbst entscheiden -; doch spätestens (!) dann schau mal, was denn nun momentan ansteht.

Deine Kopfschmerzen: Migräne?!? Überlastung? Fehlender Rhythmus? - Kennst Du das so?

Und manchmal steht bei so viel Erschöpfung auch erst mal ein oder zwei Tage mehr oder weniger Bett an (allerdings ohne echte mediale Dauerberieselung), um überhaupt wieder etwas zu fühlen; zumindest bei mir war es oft so.

Und P.S.: Das Ausprobieren eines anderen Hausarztes könnte sich schon lohnen, wenn Du Dich so unwohl fühlst. (Das ausgerechnet mit Depri-Beschwerden beim Erstkontakt, kann zwar "gewagt" sein - ist ja schon immer etwas Einschätzungssache; ... andererseits hast Du ja wohl auch eine Vorgeschichte - mit so etwas tun sich Ärzte oft leichter dann -, kann ja aber auch wiederum ein guter Auftakt für Konstruktives sein.)

Alles Gute!

Zarra

[krimi56]

Hallo Flocke,

in einigen Dingen, die du beschreibst, finde ich mich wieder.

Als ich meine erste Depri hatte, fühlte ich mich ähnlich wie du. Irgendwann bekam ich wie du hier in den Beiträgen der Anderen den Rat, mir nicht ständig ein schlechtes Gewissen zu machen, sondern an mich zu denken. Nach einigem Überlegen tat ich es auch und nahm mir von da an einmal im Jahr eine kurze Auszeit für mich, nur für mich.

Dann kam meine Krankheit und damit verbunden die nächste Depression. Und ich drohte wieder abzurutschen. Und ich bekam zu meinem Glück wieder die Stupser an mich zu denken.

Diese Art Stupser möchte ich an dich weitergeben. Versuche auch an dich zu denken.
Auszeit bedeutet nicht immer Ortswechsel. Es kann ein schöner Nachmittag sein, verbunden mit etwas Stadtbummel, ein Cafébesuch, ein Plausch mit einer Freundin.

Ein schönes Hobby kann auch zum Wohlfühlen, an sich denken, abschalten beitragen.

Oder eben auch ein paar Tage Ortswechsel, um die Seele baumeln zu lassen.

Wie ich es hier lese, hast du wertvolle Freunde, die dir gern helfen möchten. Da hast du ein super Glück.

Ich wünsche dir alles Gute.

krimi

[jep]

Hallo Flocke,

eigentlich kann ich nur bestätigen, was andere schon geschrieben haben:

Hausarzt wechseln! (ich werde immer gefragt ob ich eine Krankmeldung brauche und für wie lange- tut dem Arzt nicht weh, muss er nix für zahlen!)

Psychiatrische Erkrankungen gehören zum Psychiater/ Neurologen, ein seriöser Hausarzt überweist dahin und meint nicht alles selbst zu können!!! Und über Depris wissen die halt auch mehr und schreiben deshalb ausreichend krank.

Schichtdienst ist sehr kontraproduktiv, was wir Depris brauchen ist regelmäßiger Schlaf (ich gehe inzwischen wirklich fast immer zur selben Zeit ins Bett und stehe auch am WE zur selben Zeit auf) und regelmäßiges, gesundes Essen (OK, nicht nur Müsli ).

Das hat mir übrigends meine Psychiaterin beim ersten Termin erklärt- alle Achtung, die können doch mehr als Tabletten verschreiben . Das alles hat den Sinn das so der Blutzuckerspiegel und der übrige Stoffwechsel nicht aus dem Gleis geraten, was sich echt negativ auf die Psyche auswirkt (kann ich prima beobachten, wenn mein Mann abends später als sonst nach Hause kommt- da gehe ich ihm besser aus dem Weg, bis er was gegessen hat . Ich schaffe es inzwischen, seine miese Laune dann nicht mal persönlich zu nehmen).

Das sind natürlich keine leicht umzusetzenden Sachen- Arbeitsplätze liegen nicht auf der Strasse herum.

Und ich weis nicht, obs so was wie ein Attest gibt, das man keine Nachtdienste machen kann.

Also ich wünsche dir viel Kraft und denk dran- die einzige die was ändern kann bist Du!

grüßle
annette fee

[jonesy]

Hallo Flocke,
geh nicht bis an den Rand deiner Leistungsfähigkeit.
Ich kann dir das aus eigener Erfahrung berichten, dass der Schuß schwer nach hinten los geht.
Lieber mal `ne Woche krankschreiben und auftanken. Und wenn du Probleme mit deinem HA hast, dann such dir jemanden, der dich ernst nimmt.
Pass gut auf dich auf.
LG v. Pauline

[flocke]

Hallo,
ich möchte mich wieder melden. Ihr seid alle so lieb und besorgt. Da mag ich euch gerne mitteilen dass es mir zwar nicht besser, aber auch nicht schlechter geht.

Ich bin so verkorkst, dass mir die Nachtdienste gerade sehr gut tun. Eine habe ich nicht vor mir...

Ob es der verdrehte Tagesablauf ist, oder einfach die Tatsache dass keine Chefs da sind... ich weiß es nicht.

Objektiv betrachtet geht es mir aber wirklich nicht schlechter gerade, obwohl ich ja befürchtet hatte zusammen zu brechen. Jetzt bin ich seit etwa einer halben Stunde wach und bin hoch motiviert gleich zu spülen, mich anschließend zu duschen ( ich werde mir ne Rasur gönnen und ne Gesichtsmaske) Einen Friseurtermin habe ich, obwohl nötig zwar abgesagt, aber das lag einfach daran, dass der heute früh um halb zehn gewesen wäre. Im Grunde habe ich also auf mich geachtet (?)

Jetzt sitze ich seit einer viertelstunde vorm Telefon und traue mich nicht einen Anruf zu tätigen. Ich möchte in einem anderen Altenheim hier anrufen um nach zu fragen ob sie mich auf 75% als Dauernachtwache mit Tagdiensten höchstens am Wochenende einstellen.

Gestern hatte ich nämlich ein gutes Gespräch mit meiner Mutter, habe ihr mein Arbeitsleid geklagt, ihr ein wenig von dem Psychoterror dort erzählt... Es war wohl das erste Gespräch dass nicht über Rezepte, oder das Wetter oder meine Nichte war, seit Jahren

Vor meinen Chefs habe ich Angst, eine unbegründete zwar... wobei sie lassen mich meine Kritik mittlerweile offensichtlich durch den Dienstplan spüren... ausserdem ist ein Brief verschwunden, den ich im Dezember hätte unterschreiben müssen um 150 Euro mehr zu bekommen. Von dessen existenz hatte mir niemand was gesagt und mir viel es erst mit der Lohnabrechnung auf. Ich habe jetzt einen neuen bekommen und hoffe dass ich das Geld mit der Januarabbrechnung bekomme. Wie bitte kann ein beschrifteter Brief abhanden kommen,wenn JEDER andere ihn bekommen hat?!?!?!

Ich muss da weg...

Dieser Laden hat mich schon jetzt versaut was Pflege angeht. So schlampig (wegen Zeitmangel und allgemeinen Gepflogenheiten dort) habe ich noch nie gearbeitet.

Jetzt habe ich aber Angst,dass die in dem anderen Haus keine Stelle haben und es durchsickert, dass ich mich bewerbe. Eine Kündigung kann ich nicht gebrauchen. Meinen Verdienst brauche ich dringend, habe keinerlei Reserven.

Genau daher kommt auch meine Angst mich krank zu melden, denke ich. Genauso Angst habe ich aber gerade auch vor dem Spätdienst am Freitag, von den Wochenendfrühdiensten ganz zu schweigen.

Flocke

[lt.cable]

Hallo Flocke!

Zunächst: Alles abseits der leichten depressiven Episode gehört definitiv zum Facharzt und nicht mehr zum Hausarzt. Ich habe einen sehr netten und bemühten Hausarzt, doch "nett und bemüht" kann kompetente Psychiater und Psychologen leider nicht mal im Ansatz ersetzen.

Wenn ich das Eingangsposting lese, bleibt meiner Meinung nach akut fast nur die stationäre Aufnahme in einer ordentlichen Klinik. Tagesklinik wäre mir angesichts der geschilderten Zustände nicht mehr ausreichend. Auch eher privaten Ersatzmaßnahmen stünde ich bei einem Körper in Rebellion und sehr weitgehend verlustig gegangener Fähigkeit zur Auferhaltung von Körperpflege und Tagesstruktur eher skeptisch gegenüber.

Ansonsten lass dir von einem bisher beruflich gescheiterten folgenden Rat geben: Arbeit kann niemals die Grundlage für die "Wertertmittlung" hinsichtlich eines Menschen sein. Und es gilt auch nicht: Jede Arbeit ist besser als keine Arbeit. Das sind neoliberale Hirngespinste und Wahnideen, denen nach entsprechender Langzeitindoktrination leider zu viele Menschen anhängen. Keiner hat das Recht dazu, so mit dir umzugehen, dich krank zu machen und zu einem Leben in Angst zu verdammen.

Es grüßt
lt.cable

[flocke]

Hallo lt.Cable,

du hast sicherlich recht. Meine derzeitige Zwickmühle, in die ich mich selber hineingewurschtelt habe lässt eine Klinikeinweisung aber leider nicht so ohne weiteres zu. Meine SOrge noch tiefer in diese Einbahnstrasse zu geraten ist zu groß. Krank kann man nur schwer den Job wechseln und psychisch krank ist es noch ein Spur schwieriger... Zumindest wenn es offiziell ist.


So, es gibt Fortschritte. Nachdem ich gestern leider "komatös" war und nach meinem Erwachen leider schon wieder niemand im Büro erreichbar war... musste ich heute nochmal anrufen, was ich getan habe. Haus Nummer eins, "leider sind sie ein paar Tage zu spät dran, wir haben neu eingestellt" (ohne weiter nach zu fragen. Haus Nummer zwei fragte von sich aus ob ich auch ausschließlich Nächte machen würde (Ich hatte als Arbeitgeber-Wechsel-Grund nur gesagt dass ich gerne "mehr" Nächte machen will) als ich ihr sagte dass ich sehr gern, ausschließlich Nächte machen will, meinte sie ich soll so schnell wie möglich meine Bewerbungsunterlagen fertig machen Selbst als ich sagte dass ich nur Helfer bin, also Billigrohstoff, der bei Verschleiß ständig zu günstigsten Konditionen vom Arbeitsamt nachproduziert wird, sagte sie dass sie dass verstanden habe und ich bitte meine Bewerbungsunterlagen vorbei bringen soll.

So und auch wenn das bei Depressionen die falsche Vorgehensweise ist, ich werde mich "zusammenreißen", mich jetzt sehr anstrengen und eine wichtige Entscheidung nicht nur treffen, sondern durchziehen.

Hoffentlich klappt das, denn egal wie scheiße es da ist, es wird zumindest anders scheiße sein als jetzt.

Flocke, im Umbruch

[ecureuille]

Liebe Flocke,

deine Worte haben mich sehr traurig gemacht. Erstens ist es immer schlimm, wenn ich höre, dass es einem mir wichtigem Menschen schlecht geht. Zweitens habe ich ein richtig schlechtes Gewissen, weil du nun auch noch die ganze ARbeit mit dem Wintertreffen hast. Also wenn du da Hilfe brauchst, bitte, bitte melden!

Tja und letztlich geht es mir gerade ganz genauso wie dir. Nachdem ich mich im Sommer ziemlich berappelt und nicht zuletzt durch eine super Beziehung, in der ich so viel Liebe und Rückhalt wie noch nie bekomme, bin ich nun wieder am Boden. Während meines ersten Klinikaufenthalts in meiner aktuellen Stelle, gingen Mobbingattacken los, die ich erst gar nicht als solche wahrgenommen hatte. Gut, ich hab mich berappelt, dachte alles wird gut, ich funktioniere ja wieder, aber weit gefehlt, es wurde immer schlimmer. Das Ende vom Lied ist, dass ich nun schon wieder seit Wochen krank geschrieben bin, weil ich nicht weiß wie ich da überhaupt noch arbeiten soll, einen Anwalt eingeschaltet habe, keine Aussicht auf eine neue Stelle habe und nun nur zu Hause rumhänge und versacke. Ich habe keine Tagesstruktur mehr, tue noch nicht mal das nötigste und begnüge mich damit, Tv zu sehen und die Decke über den Kopf zu ziehen. Getreu dem Motto, was ich nicht sehe ist auch nicht da. ABER eine Lösung ist das nicht.
Ich habe mich gemeinsam mit meinem Therapeuten nun dazu entschieden in eine Tagesklinik zu gehen, um wieder eine Struktur im Leben zu haben. Ich bemühe mich um eine neue Stelle oder um Versetzung.
Was ich damit sagen will. Du musst eine andere Stelle suchen! Ich verstehe deine Existenzängste. Die habe ich auch, aber da gehst du zu Grunde und wir haben nichts wertvolleres als unsere Gesundheit und die sollten wir mit allen Mitteln bewahren. Und zweitens kann ich dir auch nur wie meine Vorschreiber nur raten, dir eine AUszeit zu gönnen oder aber die Therapie (du machst doch eine, oder?) zu intensivieren.

Fühl dich ganz lieb gedrückt.
Hörnchen

[BD]

Liebe Ecureuille,

auch von Dir zu lesen, dass es Dir nicht so gut geht, tut mir sehr leid.Ich kann mich noch gut an Dich von meinem letzten "Aufenthalt" hier im Forum erinnern und habe Dich dabei sehr schätzen gelernt.

Mist aber auch, dass immer wieder diese Abstürze kommen.

Wünsche Euch beiden, Dir und Flocke alles Gute!
Waldsee