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Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 28. Dez 2012, 12:47
von BD
Hallo ihr Lieben,

ich bin derzeit ja ziemlich erschöpft und vor allem Abends zu nicht viel in der Lage, bzw. wenn ich was mache am nächsten Tag groggy. Das habe ich an Weihnachten gemerkt, wo ich heilig Abend bei meiner Familie war.

Ja und jetzt steht Silvester vor der Tür, jeder unternimmt etwas, naturgemäß begrüßt man das neue Jahr um Mitternacht und ich habe Angst davor. Weil ich weiß, dass ich dann am nächsten Tag wieder sehr groggy bin und dann aber noch von meinem Freund nach Hause fahren muss.

Wir sind bei Freunden eingeladen und ich habe mich schon gefragt, ob ich nicht deshalb zugesagt habe, weil man das an Silvester halt so macht mit dem Feiern. Klar wir können früher gehen, das ist auch eigentlich so abgemacht, aber mich strengt es schon an, wenn ich nur bis um 22.00 in Gesellschaft bin.

Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Die Erschöpfung in Kauf nehmen oder sagen, ich habe im Moment einfach nicht die Ausdauer dazu und würde lieber um 10 ins Bett. Ich hab halt auch immer ein Problem damit mit der Müdigkeit umzugehen, wenn mir solche Abende dann 1,2 TAge nachhängen. Ich weiß dann zwar woher es kommt, aber es zieht mich trotzdem runter.

Ich denke halt auch, dass es irgendwann meinem Freund vielleicht reicht, wenn ich ständig sage ich kann dies und jenes nicht. Obwohl er bislang sehr verständnisvoll ist.

wie haltet ihr es mit sowas?

Grüße
Waldsee

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 28. Dez 2012, 14:08
von lucya
Hallo!
Ja, das ist ein Problem, das ich auch kenne. Silvester auch. Wir sind mit den Kindern allein und da kann ich es auch nicht bringen früher ins Bett zu gehen. Ich denke das wäre nicht gut für die Kinder!

Ich versuche allen Einladungen aus dem Weg zu gehen, finde Ausreden und ähnliches. Das ist nicht gut, aber ich bin Meister der Vermeidung.

Silvester gehen wir dann nach draussen und da sind dann auch einige Nachbarn. Ich bin dann immer froh, dass ich drinnen beim Hund bleiben kann, denn ich kann diese Knaller und auch die Stimmung nicht gut ab.

Ich mache mir auch oft Gedanken um meinen Mann und was ich ihm so alles zumute. Aber mittlerweile habe ich auch die Erkenntnis, dass ich nicht schuld bin und mir das ja auch nicht ausgesucht habe. Es ist wie es ist. Und erstmal hört sich das doch sehr positiv bei Deinem Freund an.

Probiere Silvester zu feiern. Die Option zu gehen hast Du ja.

Gruß

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 28. Dez 2012, 15:32
von Herd04
Hallo, liebe Waldsee,

ich merke jetzt auch, dass die Weihnachtsfeiertage nicht spurlos an mir vorüber gegangen sind, obwohl ich durch eine gute Vorbereitung den ganz großen Stress vermeiden konnte. Trotzdem bin ich jetzt ziemlich antriebs-und kraftlos.

Solche Sorgen, die du wegen Silvester hast, kenne ich auch. Immer, wenn irgendeine Feier ansteht, entsteht automatisch Druck, ob ich das aushalten kann. Deswegen überlege ich im Vorfeld immer, wie im Bedarfsfall meine Rückzugsmöglichkeit aussehen kann.
Silvester sehe ich gelassen entgegen, weil wir mit Freunden etwa 200 m von uns zu Hause entfernt feiern. Mir hilft es schon zu wissen, ich kann zwischendurch oder auch ganz eher nach Hause gehen.

Ja, es ist nun mal so, dass es zu Silvester gehört, Mitternacht das neue Jahr zu begrüßen.Wäre es eine Möglichkeit für dich, dich vorher auszuruhen und erst so gegen 22 Uhr zur Feier zu gehen ? Dann wäre die Zeit nicht zu lang. Vielleicht hat dein Freund aber auch nichts dagegen, wenn ihr nur bis 22 Uhr bleibt und dann nur zu zweit ins neue Jahr geht .

LG,E.

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 28. Dez 2012, 15:33
von Amy_h_S_
Hey Waldsee,

oh menno, das Problem kenne ich sooo gut. (Ist erst seit kurzem etwas besser geworden.)

Also ich habe das bisher leider so gemacht - und das war oft keine gute Idee - dass ich mich vorher regelrecht in eine Unluststimmung hineingesteigert habe und mir Tage vorher schon überlegt habe, warum mir das alles zuviel werden wird usw.usf.
Dann prügle ich mich aber in aller Regel trotzdem zu der jeweiligen Veranstaltung hin und wage es zu spät zu sagen, dass ich nach Hause möchte Wodurch die Geschichte beim nächsten Mal einen noch ätzenderen Beigeschmack bekommt...

Das Anstrengenste an der Sache sind nicht selten meine übertrieben negativen Vorerwartungen und die ständige Beschäftigung mit ihnen.

Bei Silvester sind die Rahmenbedingungen ja leider i.d.R. noch etwas festgesteckter, weil der Abend nunmal auf 12 Uhr ausgerichtet ist.

Hm...
Kannst du vielleicht nachmittags vorschlafen? Oder würdest du es schaffen, wirklich um halb 10 zu gehen, wenn du merkst, dass das besser wäre? Wissen die Freunde, bei denen ihr feiert um deine Krankheit, so dass du dich dort vielleicht etwas zurückziehen und irgendwo hinlegen könntest, sobald du müde wirst?
Falls es wirklich gar keine Zwischen- oder Kompromisslösungen gibt, wäre es vielleicht besser, wenn du dich genau am 31.12. vorm Losfahren entscheidest, ob du mitkommen möchtest...

Das einfach offenhalten, so dass du den Druck zumindest nur an Silvester und nicht schon das WE vorher hast?
So schön und wichtig es ist, sich gegen die depressive Rückzugstendenz den Austausch zu bewahren und ihn wach zu halten - wir müssen uns dafür ja nicht unbedingt die schwierigsten Hürden raussuchen, oder? Wenn es gar nicht gehen sollte, dann soll das zur Zeit wohl noch so sein und dann wäre es vielleicht besser den Jahresstart zu verschlafen...?

Also ich kriege das selbst noch nicht gut auf die Reihe, deshalb rate ich wohl so im Leeren herum...

herzliche Grüße
Amy

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 28. Dez 2012, 16:58
von BD
Hallo,

danke für Eure Antworten.

Ja Amy, ein Teil des Problems sind sicher die Vorher-Befürchtungen und der Druck den sie mir machen.

Wenn wir mit den Freunden feiern, würden wir um 10 Uhr gehen das steht schon fest. Erst an Silvester zu entscheiden ist schwierig, wg. der Essensplanung, könnte ich aber nochmal klären ob das ginge .

Gerade hat mein Freund angerufen, dass unsere Freunde Bescheid wissen wollen. Er klärt jetzt nochmal ob wir spontan kommen können.

Ich merke, dass es mir zzt. schon Druck macht (bzw. ich mich unter Druck setze) solche Verabredungen zu haben, was sicher mit der Stärke der Depression zu tun hat. Daher neige ich zum Absagen, zumal die Freunde auch zwei lebhafte Jungs haben, so dass es kein ruhiger Abend würde.

Vielleicht ist es derzeit wirklich noch eine Nummer zu groß. Ich versuche schon Kontakte zu halten und zu pflegen, aber wenn es machbar ist eben nicht spät abends...

Grüße
Waldsee

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 28. Dez 2012, 18:07
von BD
Hallo nochmal,

mir ist beim nochmaligen Lesen noch was aufgefallen. Du hast von schwierigen Hürden gesprochen, AMy, und dass man die sich nicht unbedingt raussuchen muss.

Ich glaube Silvester ist für mich so eine schwierige Hürde und deshalb hab ich solche Angst davor.

Und vielleicht deshalb derzeit noch eine Nummer zu hoch.

Grüße
Waldsee

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 28. Dez 2012, 18:54
von lucya
Hallo Waldsee,

Ich denke, dass Du ganz gut im Gespür hast, was richtig für Dich ist!

Ich wünsche Dir, dass Du es schaffst danach zu handeln.

Ich würde es wohl nicht schaffen und über meine Kräfte gehen!

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 28. Dez 2012, 21:00
von meerweh
Hallo,

ich verbringe Silvester seit einigen Jahren alleine. Ich habe überhaupt keine Lust zu feiern. Ich sehe auch nicht ein, warum ich es dann tun sollte. Stattdessen tue ich das, was ich üblicherweise tue. Ich gehe besonders an Silvester gern bereits vor Mitternacht ins Bett und freue mich daran, dass ich NIRGENDS SEIN MUSS. Mir fliegen auch keine Böller um die Ohren, und ich muss mich nicht mit vermeintlichen Frohnaturen herumärgern. Ich genieße es, im Warmen zu sein und allein zu sein. Ich lese auch gern oder höre Radio.

Diese Unlust hatte ich, mit Unterbrechungen, schon vor 20 Jahren. Ich kann nun rückblickend sagen, dass mein Sohn (der mittlerweile erwachsen ist) überhaupt keinen Schaden dadurch davongetragen hat, dass ich schlicht und ergreifend keine Lust hatte, Silvester zu feiern, und mich dementsprechend verhalten habe. Es hat unserer Beziehung nicht geschadet.

Freunde wissen, dass ich mich mit Silvester (wie auch mit meinem Geburtstag und mit Weihnachten etc.) schwer tue. Sie akzeptieren es und machen dann was mit anderen Freunden.

Ich wünsche denjenigen von Euch, die ebenfalls mit Silvester hadern, allen Mut, den eigenen Bedürfnissen entsprechend mit diesem (meines Erachtens völlig überfrachteten) Event umzugehen.

Ein gutes 2013 wünscht Irma!

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 28. Dez 2012, 21:13
von lucya
Hallo Irma,

Dass Dein Sohn keinen Schaden hat, weil Dir Silvester nicht liegt hast Du wahrscheinlich geschrieben, weil ich schrieb, dass ich denke, dass es für meine Kinder nicht gut wäre, wenn ich nicht mitfeier...

Stimmt, meine würden bestimmt auch keinen Schaden davontragen, aber die Summe der Erlebnisse macht es. Und jedes gute Erlebnis, das sie mit mir haben ist positiv. Ich würde es schon komisch finden, wenn der Papa alleine mit den Kindern "feiert" und ich im Bett bin!

Wir laden uns ja keine Gäste ein und ich lege mich auch einfach mal aufs Sofa. Zumindest meine Kinder lieben die Spannung und wenn ich irgendwie kann, dann will ich das auch möglich machen. Sie müssten schon sooft auf mich verzichten....

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 2. Jan 2013, 11:43
von BD
Hallo ihr Lieben,

ich hole das einfach nochmal hoch, um euch mitzuteilen, dass ich mich Silvester dann doch getraut habe!

Den Tag ruhig verbracht, auch mal geruht, und früh zu unsren Freunden, mit den Kindern gespielt, gegessen und ich bin dann gegen 22.00 h nach Hause.

Ich war vorher schon aufgeregt, aber ich bin froh, es gewagt zu haben. Ich will mir nicht alles von der Depression verderben lassen und nur noch zu Hause sitzen. Die Müdigkeit gestern war auszuhalten und hat mich nicht in Panik versetzt.

Jetzt steht die nächste Hürde an. Ich möchte versuchen wieder zu arbeiten. Ob die Ausdauer dazu reicht, kann ich nur versuchen. Ich würde es mir sehr wünschen, denn rauszukommen tut schon gut. Hier zu Hause habe ich mich auch beschäftigt, versucht nicht zuviel zu ruhen, aber eine ganze Zeit am Stück sich zu konzentrieren, ist dann nochmal was andres. Drückt mir die Daumen, morgen gehts los.

Liebe Grüße
Waldsee

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 2. Jan 2013, 12:23
von Iris
Ich habe das Problem auch jedes Jahr.
Würde auch am liebsten um 22 Uhr ins Bett gehen.einladungen gehe ich seit gut 2 Jahren aus dem Weg.Mein Mann muß das zwar dann ertragen aber er beschwert sich auch nicht.

Wir haben dann den Silvester Abend vorm Fernseher verbracht ,sind um Mitternacht raus zu den Nachbarn,damit hat es sich.

Mir geht es genauso das ich diese schreckliche Müdigkeit habe am nächsten Tag,wenn ich so spät ins Bett gehe,bei mir ist das sehr ausgeprägt,fühle mich dann körperlich sehr schlecht und der Tag ist gelaufen.

@waldsee. hast du schon eine neue Arbeit ?
Ich bin momentan auch auf der suche nach einer kleinen Tätigkeit,habe meinen Job im November aufgegeben weil ich das nicht mehr gepackt habe jeden Tag zur Arbeit zu gehen.Meine Depris und Ängste waren zu belastend.
Ich muß aber sagen das ich mich seitdem noch schlechter fühle.Das bekommt mir nicht ich grübele zu viel,bin zu wenig abgelenkt.
Es sollen nur ein paar Stunden die Woche sein.
Wieviel möchtest du Arbeiten bzw. wieviel traust du dir zu ?

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 2. Jan 2013, 12:47
von timmie2002
@ waldsee.

ich drücke dir die daumen ganz feste. als ich nov./dez. 14 tage krank machen musste, weil es nicht mehr ging, hatte ich auch große angst vor dem wiederbeginn. die ersten beiden tage waren nicht so gut. aber dann ging es aufwärts.

also nicht die hoffnung verlieren, wenn es am anfang schwer fällt. du musst dich halt wieder reinfinden. du schaffst das!!!

viel mut, kraft und optimismus wünsche ich dir.

lg final

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 2. Jan 2013, 14:39
von BD
Hallo,

danke finalfreak für Deinen Zuspruch. Ich war jetzt 5 Wochen zu Hause und merke schon noch, dass mich manche Sachen schnell anstrengen.

Wenn ich aber nur zu Hause sitze, (das kann ich Dir gut nachfühlen Iris) grüble ich viel rum und fühle mich auch nicht besser.

Ich habe heute die Bestätigung bekommen, dass ich jetzt erstmal eine halbe Stelle habe. Da ich dicht bei der Arbeit wohne und Gleitzeit habe, kann ich mal zwischendrin eine Pause machen und nach Hause. Das hat mir schon mal geholfen.

Anfangen werde ich erstmal mit 3 h tgl. und hoffe sehr, dass das klappt.

Ich weiß, ich muss mir Zeit geben, die ersten Tage werden sicher erstmal ungewohnt.

Ich sitze viel vorm Computer und das strengt mich dann meist irgendwann an, weil ich immer so benommen bin.

Aber ich habe auch gemerkt, dass da nicht nur Unsicherheit sondern auch Freude auf die Arbeit ist und das ist ja schon mal ein gutes Zeichen.

Grüße
Waldsee

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 2. Jan 2013, 14:59
von timmie2002
toll, wie du das positive erkennst.

ich habe mich auch wieder gesund schreiben lassen, obwohl es mir noch nicht besser ging, weil ich gemerkt habe, dass ich zu hause zu viel herumgrübele.

die arbeit hatte mir dann sogar geholfen, ausmeinem kleinen tief wieder herauszukommen.

drei stunden am tag hört sich schon mal gut an.
wenn dir bildschirm und pc zu viel werden, zwischendurch immer mal abschalten. vllt. hast du kleine entspannungsübungen, die dir helfen können.

glaube einfach ganz fest daran, dass es gut wird.

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 2. Jan 2013, 15:06
von BD
Ja, darauf hoffe ich auch, dass mir die Arbeit hilft. Deshalb will ich es gerne versuche. Wenn es gar nicht gehen sollte oder ich merke, dass es mir mit der Zeit wieder schlechter geht: Zu Hause bleiben kann ich dann immer noch.

Aber ich habe sehr verständnisvolle Kolleginnen und daher kann es echt eine Hilfe sein und gut tun wieder rauszukommen.

Grüße
Waldsee

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 29. Dez 2014, 19:43
von Schoki1
Hallo ihr Lieben,
ich hole mal diesen Thread hoch, weil er zeitlich passt und vom Thema auch ;-)
Wie geht es euch an Silvester, was macht ihr so?
Wir haben jetzt einige Leute zuhause, was ich jetzt schon bereue zugesagt zu haben.. ich habe Angst vor der Anstrengung, dem Vorbereiten, Aufräumen u dem langen Abend.. :-/
Werde sicher auch nicht so lang wach bleiben, bis der Letzte geht - das wird dann aber bestimmt doofe Sprüche nach sich ziehen.. hab schon gar keine Lust mehr :-( Hab auch Angst, dass es mir danach gesundheitlich schlechter geht.. und jedes mal nach so Feiern liege ich heulend im Bett, weil ich mich doof/hässlich/unbeliebt fühle , schnief.
Vielleicht hat ja jamend ein paar Tipps oder mag von seinem Silvester berichten..?

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 29. Dez 2014, 20:09
von M1971
Hallo,
es gibt ja keine Verpflichtung an Sylvester zu feiern, bis um 24.oo Uhr aufzubleiben und sich einem Gruppenzwang zu unterwerfen. Streß an Sylvester macht man sich höchstens selbst. Und wer möchte das neue jahr schon unter Streß und Anspannung beginnen. Somit sollte jeder so frei sein und das tun was für ihn persönlich am besten ist. Ich bevorzuge ein sehr ruhiges Sylvester.

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 29. Dez 2014, 20:46
von JanetWeiss
Auch ich bleibe seit einigen Jahren Silvester zu Hause bzw. verbringe den Abend allein. Meist bin ich dann vor 0 Uhr mit Ohropax und ggf. Schlaftablette im Bett.
Dieses Jahr muss ich wieder bis Nachmittags arbeiten und werde abends mit meiner Mitbewohnerin kochen und essen. Ich glaube nicht, dass wir rausgehen. Die Knallerei wird hier wahrscheinlich ziemlich krass und für meinen Tinnitus ist das auch nicht so toll. Mal sehen, wie es wird.

In den früheren Jahren hatte ich anscheinend immer eine ziemlich hohe Erwartung von diesem Tag, denn ich habe kein einziges angenehmes Silvesterfest in Erinnerung, konnte also nur enttäuscht werden.

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 29. Dez 2014, 21:51
von Galaxis
Bei mir ist das unterschiedlich. Dieses Jahr feiere ich mit einem Bekannten in Frankfurt am Main. Wir feiern im Zoogesellschaftshaus. Das ist eine Veranstaltung von der Ü-30-Party. Ich persönlich war zwar noch nie dort; aber ich weiß, dass es dort immer recht gut ist. Zum Feiern habe ich im Moment zwar auch keine große Lust; aber man sagt ja immer, wenn man keine Lust hat, dann wird es meistens am schönsten, da die Erwartung nicht so groß ist. Ich lass es einfach mal auf mich zukommen. Mein Bekannter hat zwei Karten und ich habe ihm zugesagt, dass ich mit ihm Silvester feiern werde. Da ich im Moment nicht arbeite, kann ich ja den nächsten Tag richtig ausschlafen und das neue Jahr ganz laaaaaangsam angehen lassen.

Aber ich setze mir auch keine Zwänge mehr! Wenn ich irgendwo eingeladen werde, wo ich überhaupt keine Lust habe, dann bleibe ich lieber zu Hause, als die anderen mit meiner Stimmung runter zu ziehen! Man muss wirklich auf sich achten, was einem gut tut oder nicht. Da bin ich auch ganz ehrlich und sage das auch so! Leute, mit denen ich befreundet bin, haben dafür auch dann Verständnis. Wenn nicht, dann kann ich es auch nicht ändern. Ich habe mir das mit Ausreden abgewöhnt.

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 29. Dez 2014, 22:30
von ichbingut
Ich habe in den letzten Jahren gemerkt, dass dieser Tag mir große Angst macht, weil ein neues Jahr ansteht und wer weiß was da alles passiert. Ich habe dann ganz viel getrunken und die knallerei um null Uhr hat mir kosmischer Weise auch Angst gemacht. Letztes Jahr habe ich so viel gesoffen, dass ich bei meiner Freundin das ganze Bad vollgekotzt habe und am 1.1. konnte ich nicht aufstehen. Mir ging es hundeelend.
Da habe ich mir etwas geschworen: kein Alkohol mehr!!!! Zumindest nicht so viel. Dieses Jahr habe ich insgesamt drei oder vier Bier getrunken. Mehr nicht.
An diesem Silvester will ich ein Weizenbier trinken und ich bin sehr stolz dass ich es so weit geschafft habe.
Dieses Jahr feiern wir bei den Nachbarn und wenn ich keine Lust mehr hab geh ich rüber. Ich ziehe was gemütliches an und esse nicht zu viel und genieß den Abend. Höre Musik und puste luftschlangen in die Luft...

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 30. Dez 2014, 10:01
von Botus
Das Hauptproblem an Sylvester (wie auch an Weihnachten) ist in meinem Fall, dass Alles (bis zum kleinsten Detail) so bestimmt wird, wie ich es nicht mag und niemals machen würde. Mein Umfeld besteht nämlich aus Leuten, die in jedem Punkt das genaue Gegenteil von mir darstellen. Ich versuche, dem Ganzen aus dem Weg zu gehen, indem ich irgendwas tue (z.B. für die Arbeit) oder den Fernseher anschalte.

Dieses Jahr wird besonders schwierig werden, denn die uns besuchenden Familienangehörigen meiner Partnerin sind von ihrem Kleinkind in jeder Hinsicht überfordert. Das Kind ist leider auch in vielerlei anderer Hinsicht deutlich zurückgeblieben. Es wird somit wieder eine Menge Bruch, Schrammen, umgekippte Getränke (etc.) geben und Erwachsene, die keine Ahnung haben, was sie machen sollen, aber die ganze Zeit schweinchenschlau reden. Ich erwarte einen Abend des Wahnsinns, wie jedes Jahr.

Vielleicht habe ich ja Glück und es wird wider Erwarten nicht so schlimm :hello:

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 30. Dez 2014, 10:18
von saneu1955
Hallo, Silvester ist für mich in vielerlei schwierig.
Ich hatte damals am Anfang meiner Krankheit zu Silvester eine Panikattacke vom allerfeinsten, der Notarzt musste kommen und ich war für den Rest ruhig gestellt. Ich dachte, ich müsste sterben.
Viele Jahre konnte ich dann an diesem Tag nichts mehr genießen, weder feiern, noch allein sein.

Die letzten Jahre waren dann besser, aber meistens waren wir bei uns zu Hause in meiner sicheren Umgebung. Dieses Jahr wird es auch wieder so sein. Meine Freundin und ihr Mann kommen und wir werden es uns einfach nur gemütlich machen.

Komisch ist auch, dass ich sonst keine Probleme habe, bis 24.00 Uhr aufzubleiben, Silvester empfinde ich die lange Zeit immer als unangenehm.

Saneu1955

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 30. Dez 2014, 11:14
von Sonnenblume14
Ach, bisher dachte ich, ich sei mit diesem Problem allein. Offenbar nicht. Feiertage sind mir generell ein Graus, ich mag es, wenn alles normal ist und seinen Gang geht. Routine ist gerad, wenn es mir schlecht geht, ganz wichtig.

Es ist immer wieder die Angst, mir könnte es an diesem Tag nicht gutgehen. Ist es der Druck, dass man bestimmte Tage eigentlich genießen sollte? Und das dann nicht möglich ist? Silvester gehört ja dazu - alle sind fröhlich, das passt so gar nicht zur depressiven Stimmung. Man freut sich auf das neue Jahr. Wirklich? Es ist so eine ungewissheit, was das neue Jahr bringen mag. Ich versuche, mir einzureden, dass ein Jahreswechsel ein künstliches Datum ist, dass sich weder die Zeiten noch das Schicksal ändern. Weder geht es einem schlagartig besser noch schlechter, nur weil wir Menschen einen Jahreswechsel begehen. Und trotzdem verbindet man irgendwelche Hoffnungen damit.

Gerade 2015 stehen für uns so viele Veränderungen an, für die ich eigentlich Stärke bräuchte. Die ich im Moment nicht habe. Das mit dem Akzeptieren ist gar nicht so einfach...

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 30. Dez 2014, 11:37
von szegfue75
Auch ich habe große Angst vor Silvester... Am liebsten würde ich untertauchen und niemandem Bescheid sagen. Dieses Bedürfnis habe ich nicht jedes Jahr.. Komisch! Aber dieses Jahr möchte ich einfach alleine sein und meine Ruhe haben. Ohne Selbstmitleid.

Da ich dieses Bedürfnis nicht jedes Jahr so extrem habe wie dieses, frage ich mich was die Ursache ist.
Seit 3 Monaten habe ich einen lieben Freund. Leider fürchte ich, das mich diese Enge ziemlich überfordert. Mir wird klar, dass ich kein Mensch bin, der mit Nähe zu anderen Menschen klar kommt :( Wieso wird mir das erst jetzt klar? Ich war jahrelang Single und habe mich nach Nähe gesehnt. Meistens wurde nichts daraus, wenn ich jemanden kennen gelernt habe. Und nun komme ich vom Thema ab... Es ging um die Angst vor Silvester.. Ich habe Angst und versuche mich da hin zu arbeiten, alleine bei mir zu Hause zu feiern. Keine Ahnung wie das funktioniert. Mal sehen.. Wie läuft das bei euch in Beziehungen und soo wichtigen Terminen wie Weihnachten und Silvester? Einen guten Rutsch euch allen..

Re: Silvester und die Angst vor Anstrengung

Verfasst: 30. Dez 2014, 12:27
von Selea
Guten Tag miteinander :) :)

Klasse, dass ein alter Thread ausgegraben wurde zu einem wohl immer wieder aktuellen Thema. :roll:

Wie verbringe ich Silvester.

Warum sind solche Feiertage wie Weihnachten vorallem und Silvester so
schwierig für doch etliche Menschen. :?:

Einer meiner besten Freundinnen geht es sehr schlecht mit Silvester.
Da wird irgendwas aus der Not geboren auf die Beine gestellt oder nicht.
Silvester alleine_____das Todesurteil.

Ich selber habe immense Probleme mit HL. Abend und dem 1. Weihnachtsfeiertag.

Silvester_____egal, was ich mache, nicht mache ____es ist ein Tag von 365 Tagen im Jahr.
Viele schöne Feiern und Feste habe ich erlebt und gemacht und.......
dieses Jahr bleibe ich alleine hier in meiner wunderschönen warmen und kuscheligen Wohnung mit Blick auf Natur und co.
Freundinnen sind krank. BSV oder Grippe.
Und hier in meiner Lieblingsstadt ein Wintereinbruch vom Feinsten, vorallem bei uns in den Halbhöhenlagen. Alles verschneit, extrem vereist ____die Straßen, die als Wohnstraßen ausgewiesen sind, ungeräumt.
Lebensgefährlich eine Rutschpartie mit Auto trotz Winterreifen. :lol:
Da bleib ich doch lieber daheim.

Im ehemaligen Stadtteil, in dem ich gelebt habe, war in der Nachbarschaft mehr Zusammenhalt....da konnte sich auch zu solchen Feiertagen mal was ergeben.

Hier nicht. Sehr viele junge Menschen und Menschen aus anderen Ländern.

Es stört mich gar nicht.
Für Silvester hab ich eine ungemeine Gelassenheit.
Es ist jedesmal so, wie es ist.

Wenn ich das für die Weihnachtstage auch immer so hätte.

Ich glaube, es gibt an diesen Feiertagen für viele Menschen diese Auslöser, diese Trigger.
Es hat ja viel mit gemachten Erfahrungen zu tun.

Trotzdem, auch wenn ein Feiertag schwierig wird, aushalten, weitermachen, aufstehen, weitergehen.
Diese Feiertage sind nur ein oder zwei Tage eines ganzen Jahres.

Nicht nur wir alleine können da unruhig werden , Konflikte haben, uns unwohl fühlen, alte Sachen können auftauchen.

Es sind nur ein oder zwei Tage. Mehr nicht.



Obwohl dieser Thread mich nicht betrifft, bin ich froh, das alles hier zu lesen.

Weil wir Menschen sind, können uns bestimmte Tage, Feiertage, Jahrestage u.ä. aus der Bahn werfen.
Weil wir Menschen sind, erinnern wir uns und können sehr traurig werden.


Und weil wir Menschen sind, könne wir diesen Ballast auch wieder zur Seite schieben und an normalen Tagen ziemlich gut mit uns selber im Reinen unseren Weg gehen.

Warum? Weil wir Menschen sind.



Gute Wünsche für 2015
Selea