Wann geht es euch schlecht?

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lore1979
Beiträge: 16
Registriert: 11. Dez 2012, 19:59

Wann geht es euch schlecht?

Beitrag von lore1979 »

Hallo an alle.

Ich hätte da mal eine Frage. Mir geht es immer dann schlecht, wenn ich zu Hause bin - entweder bei mir oder bei meinem Freund. Wenn ich also zur Ruhe kommen kann. Dann kommen depressive Phasen. Wenn ich auf der Arbeit bin, unter Menschen, bei Freunden, beim einkaufen etc. geht es mir zwar nicht gut, aber nie so schlecht wie ich mich fühle wenn ich zu Hause bin.

Wann fühlt ihr euch denn schlecht? Müsste man sich nicht zu Hause/ in der Geborgenheit des Freundes am wohlsten fühlen?

Kommt gut durch den Tag,
Lore
lucya
Beiträge: 1536
Registriert: 4. Aug 2010, 11:39

Re: Wann geht es euch schlecht?

Beitrag von lucya »

Hallo!
Bei mir ist es genauso. Nur einkaufen mag ich nicht besonders.
Ich denke alles kann sein! Ich fühle mich unter Menschen wohler.

Zu Hause komme ich einfach schnell ins Grübeln und bin doch sehr eingespannt, vor allem von den Kindern!

Also, ich bräuchte ein bisschen Ruhe und kriege sie aber nicht. Bei uns ist immer Trubel...
Die lucya

_________________________________________

Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwierig!
ghm
Beiträge: 1665
Registriert: 25. Dez 2010, 12:38

Re: Wann geht es euch schlecht?

Beitrag von ghm »

Schaut euch doch mal die Wörter an

End-spannung, Ende von Spannung
De-pression, (lat. de => ab, weg, herab; pression => Druck)

Das ist einer der Kernübel der Depression, dass sich die/der Betroffene so lange selbst unter Druck setzt, bis er zusammenbricht. Oftmals dann irgendwie noch weiter und weiter und weiter macht, bis er leer ist.

Es ist für mich Teil der Heilung, diese druckfreien Räume für mich zulassen zu können, sie bewust geniessen zu lernen und mich dann (dort) auf die Suche nach mir selbst zu machen.

Sich in die "Druckfreiheit" zu begeben ist ein Wagnis. Das erfordert Mut, Vertrauen zu sich Selbst, sich Selbst etwas wert sein, Bereitschaft (echte) Verantwortung für sich zu übernehmen.

Also auch Dinge die ich erst (wieder) lernen muss.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
BD
Beiträge: 1136
Registriert: 24. Feb 2007, 10:55

Re: Wann geht es euch schlecht?

Beitrag von BD »

Hallo,

gerade heute morgen habe ich mir eine ähnliche Frage gestellt. Allerdings ist es bei mir etwas anders.

Bin ich allein zu Hause, grüble ich viel mehr, habe mehr Ängste. Habe aber eher das GEfühl tun und lassen zu können was ich will und fühle mich freier.

Bin ich bei meinem Freund oder meiner Familie, bin ich entspannt, aber trotzdem irgendwie unter Druck, das merke ich immer daran, dass ich hinterher erst mal einen Tag platt bin. Und die Frage "müsste ich mich bei meinem Freund nicht besser fühlen" kenne ich auch. Mein Urthema ist "funktionieren zu müssen" und das kommt wohl in Gesellschaft immer wieder raus.

Auf der Arbeit ist das bei mir auch so.

eine Lösung habe ich noch keine, außer dass ich versuche mich immer wieder abzugrenzen. Aber letztlich will ich ja auch nicht alleine sein. Manchmal schon schwierig.

Grüße
Waldsee
Zauberland

Re: Wann geht es euch schlecht?

Beitrag von Zauberland »

Hallo Lore!

Ich kenne das gut, draußen ist alles ok, ich bin abgelenkt, ich funktioniere und wenn bei mir die Tür ins Schloss fällt, kehren die schweren Gedanken zurück.
Ich versuche dann es mir so gemütlich wie möglich zu machen. Mit Kerzen, Tee, damit ich nicht nur Negatives mit meinem Heim verbinde....so bekomme ich zur Zeit die Kurve.

Liebe Grüße
Federleicht
FrauRossi
Beiträge: 3165
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Wann geht es euch schlecht?

Beitrag von FrauRossi »

Hallo,

bei mir ist draußen nicht alles o.k., aber ich muss mich zusammenreißen.

Ich bin dann auch draußen nicht das totale Wrack und empfinde das als angenehm. Aber meist wenn es mir schlecht geht, ist das etwas erzwungenes und das macht es nicht besser. Insgesamt betrachtet.

ZuHause geht es mir dann oft sehr schlecht, dass ändert sich aber nicht nur weil Personen da sind. Immer nach einer Weile geht es mir dann auch zu Hause besser, wenn ich mich entspanne.

LG FrauRossi
sonntagsfahrer
Beiträge: 64
Registriert: 28. Aug 2012, 10:11

Re: Wann geht es euch schlecht?

Beitrag von sonntagsfahrer »

Ich fühle mich schlecht, wenn ich mit meinen Eltern zusammen bin, die mir oft Vorwürfe machen (laut meinem Psychologen ist unser Verhältnis ein Faktor, der meine Depression aufrecht erhält).
Bei meinem Freund & auch bei meinen Freunden fühle ich mich wohl, alle wissen von meiner Erkrankung & behandeln mich dennoch "ganz normal" (ich bin momentan auch relativ belastbar).
Ich bin gerne unter fremden Menschen, spaziere durch Einkaufspassagen, mache Schaufensterbummel (wenn denn der Antrieb da ist), zuhause fange ich oft an zu grübeln.
Michael23
Beiträge: 30
Registriert: 7. Okt 2012, 14:39

Re: Wann geht es euch schlecht?

Beitrag von Michael23 »

>Hallo Lore!

>Ich kenne das gut, draußen ist alles ok, >ich bin abgelenkt, ich funktioniere und >wenn bei mir die Tür ins Schloss fällt, >kehren die schweren Gedanken zurück.
>Ich versuche dann es mir so gemütlich wie >möglich zu machen. Mit Kerzen, Tee, damit >ich nicht nur Negatives mit meinem Heim >verbinde....so bekomme ich zur Zeit die >Kurve.

>Liebe Grüße
>Federleicht

Hallo,

also das ist bei mir genauso. Mir geht es auch in den Abendstunden wesentlich schlechter als mittags... auch wenn ich nicht arbeiten gehe.

Grüße

Michael
bs

Re: Wann geht es euch schlecht?

Beitrag von bs »

Hallo Lore,

danke für den Thread und dass Du an uns alle die Frage stellst.

Mir geht es wie vielen: Wenn ich zuhause bin, geht es mir oft schlecht, obwohl mein Mann dabei ist. Das Hauptthema, über das ich dann grübele, sind meine Eltern und mein Verhältnis zu ihnen. Wie bei sonntagsfahrer ist auch mein Elternhaus (emotionaler Mißbrauch durch Vater, niemals Unterstützung durch Mutter) die Ursache für meine psychischen Probleme und ich bin dabei den Kontakt einzustellen. Wie von Alice Miller beschrieben bekomme ich aber immer wieder ein schlechtes Gewissen und Zweifel, ob ich nicht doch Schuld bin an der Misere. Dann frage ich mich, was ich tun kann, um das Verhältnis wieder einzurenken.

In solchen Phasen schaffe ich es manchmal, an Alice Miller zu denken, die Kontaktabbruch in solchen Familien als nicht ungewöhnlich ansieht. In Zukunft kann ich mich vielleicht auch dessen besinnen, dass viele von Euch auch zuhause, wenn die Ablenkung nachlässt, ins Grübeln kommen.

Ich möchte so gerne durchhalten und nicht wieder anrufen.
Vielleicht sollte ich das mal mit einem Psychiater besprechen...

Euch allen einen guten Rutsch, dass Ihr nicht so viel Grübeln müsst und ein paar schöne Tage verbringen könnt.

Alles Liebe

Lieschen
Sieglinde1964
Beiträge: 1267
Registriert: 30. Dez 2006, 19:31

Re: Wann geht es euch schlecht?

Beitrag von Sieglinde1964 »

Bei mir ist es nicht an Ort oder Zeit gebunden, wenn es mir schlecht geht. Mir kann es z. B. auch bei einem Ausflug mit der Familie schlecht gehen, wie das schon vorgekommen ist. Ich merke dann immer eine regelrechte Talfahrt wie in einer Achterbahn. Ich versuche mich dann zusammenzureißen, damit niemand es von meiner Familie bemerkt. Geht es mit ganz schlecht ziehe ich mich in mein Bett zurück und warte ab, bis es besser wird.
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