Vorstellung....
Verfasst: 16. Nov 2012, 10:20
Hallo ihr Lieben,
da es hier ja keinen offiziellen Vorstellungs-Bereich gibt, ich aber auch nicht einfach so aus dem Nichts irgendwo reinplatzen möchte, stelle ich mich hier mal vor. Ich lese seit einiger Zeit mit und fand den Umgangston hier eigentlich meistens sehr angenehm, sodass ich mich jetzt auch mal reingewagt habe.
Ich bin 27, habe vor einem Monat mein Studium abgeschlossen und bin jetzt auf Stellensuche. Mit Mann und Katze wohne ich seit einem halben Jahr endlich wieder in der großen Stadt, nachdem wir zuvor 7 Jahre im ländlichen "Exil" waren.
2008 hat es mir nach ca 6 bescheidenen Jahren endlich gedämmert, was da wohl los sein könnte - außer meinem Mann habe ich niemanden was merken lassen und er kannte mich nicht anders... Ich hab mir dann eine Therapeutin gesucht und 25 Stunden VT gemacht, an deren Ende ich aber tiefer im Loch saß als je zuvor. Darauf hin hat mich die Therapeutin nicht länger behandeln wollen, weil sie meinte, wenn das, was sie tut bisher nicht geholfen hat, kann sie halt nix dran ändern. Habe mich damals sehr abgeschoben und fallengelassen gefühlt. Ich hab es dann irgendwie geschafft, mich zur Psychaterin zu schleppen und es mit Medikamenten zu versuchen (Citalopram), was auch soweit gut funktioniert hat.
Anfang diesen Jahres habe ich das AD während einer ziemlich harten Lebensphase ausgeschlichen - wohl weil ich durch die ganzen Schwierigkeiten so viel Adrenalin und erzwungen Kampfgeist hatte, dass ich mich dafür stark genug gefühlt habe. Das ist nicht ganz ein halbes Jahr gut gegangen, dann haben sich wieder die ersten Alarmzeichen bemerkbar gemacht. Vor ein paar Wochen hab ich dann die Behandlungskette wieder angestoßen, Hausarzt und Psychiater aufgesucht und auch vor, mir wieder eine Therapeutin zu suchen, wohl diesmal eher mit tiefenpsychologiescher Ausrichtung. Auch das AD nehme ich wieder seit einigen Tagen.
Im Moment bin ich einfach nur unglaublich frustiert, dass es mich wieder "erwischt" hat. Ich weiß viel über die Depression, ich weiß auch über viele "richtige" Verhaltensweisen Bescheid und das kaum etwas so wichtig ist, wie das Annehmen und Akzeptieren der Situation, aber genau das gelingt mir gerade gar nicht. Ich könnte stampfen und schreien und Sachen zerschmeißen, weil ich es so ungerecht finde. Weil ich doch so stark und gut und - ja, großer Fehler - perfekt sein will. Und stattdessen bin ich schwach und verletzlich und so rundum unperfekt. Ich will mich nicht schonen, ich will mich herausfordern - und gleichzeitig habe ich höllische Angst vor allem Neuem, allen Herausforderungen und Problemen. In letzter Zeit ist mir öfter der Gedanke gekommen, dass die Depression vielleicht mein unbewusster Schutzmechanismus ist - quasi die ultimative Entschuldigung gegenüber Familie, Freunden, der Welt im Allgemeinen und auch mir selbst, falls etwas schief geht und ich den Ansprüchen nicht genüge.
Ich freue mich auf einen hilfreichen und positiven Austausch mit euch.
Liebe Grüße,
Shivonne
da es hier ja keinen offiziellen Vorstellungs-Bereich gibt, ich aber auch nicht einfach so aus dem Nichts irgendwo reinplatzen möchte, stelle ich mich hier mal vor. Ich lese seit einiger Zeit mit und fand den Umgangston hier eigentlich meistens sehr angenehm, sodass ich mich jetzt auch mal reingewagt habe.
Ich bin 27, habe vor einem Monat mein Studium abgeschlossen und bin jetzt auf Stellensuche. Mit Mann und Katze wohne ich seit einem halben Jahr endlich wieder in der großen Stadt, nachdem wir zuvor 7 Jahre im ländlichen "Exil" waren.
2008 hat es mir nach ca 6 bescheidenen Jahren endlich gedämmert, was da wohl los sein könnte - außer meinem Mann habe ich niemanden was merken lassen und er kannte mich nicht anders... Ich hab mir dann eine Therapeutin gesucht und 25 Stunden VT gemacht, an deren Ende ich aber tiefer im Loch saß als je zuvor. Darauf hin hat mich die Therapeutin nicht länger behandeln wollen, weil sie meinte, wenn das, was sie tut bisher nicht geholfen hat, kann sie halt nix dran ändern. Habe mich damals sehr abgeschoben und fallengelassen gefühlt. Ich hab es dann irgendwie geschafft, mich zur Psychaterin zu schleppen und es mit Medikamenten zu versuchen (Citalopram), was auch soweit gut funktioniert hat.
Anfang diesen Jahres habe ich das AD während einer ziemlich harten Lebensphase ausgeschlichen - wohl weil ich durch die ganzen Schwierigkeiten so viel Adrenalin und erzwungen Kampfgeist hatte, dass ich mich dafür stark genug gefühlt habe. Das ist nicht ganz ein halbes Jahr gut gegangen, dann haben sich wieder die ersten Alarmzeichen bemerkbar gemacht. Vor ein paar Wochen hab ich dann die Behandlungskette wieder angestoßen, Hausarzt und Psychiater aufgesucht und auch vor, mir wieder eine Therapeutin zu suchen, wohl diesmal eher mit tiefenpsychologiescher Ausrichtung. Auch das AD nehme ich wieder seit einigen Tagen.
Im Moment bin ich einfach nur unglaublich frustiert, dass es mich wieder "erwischt" hat. Ich weiß viel über die Depression, ich weiß auch über viele "richtige" Verhaltensweisen Bescheid und das kaum etwas so wichtig ist, wie das Annehmen und Akzeptieren der Situation, aber genau das gelingt mir gerade gar nicht. Ich könnte stampfen und schreien und Sachen zerschmeißen, weil ich es so ungerecht finde. Weil ich doch so stark und gut und - ja, großer Fehler - perfekt sein will. Und stattdessen bin ich schwach und verletzlich und so rundum unperfekt. Ich will mich nicht schonen, ich will mich herausfordern - und gleichzeitig habe ich höllische Angst vor allem Neuem, allen Herausforderungen und Problemen. In letzter Zeit ist mir öfter der Gedanke gekommen, dass die Depression vielleicht mein unbewusster Schutzmechanismus ist - quasi die ultimative Entschuldigung gegenüber Familie, Freunden, der Welt im Allgemeinen und auch mir selbst, falls etwas schief geht und ich den Ansprüchen nicht genüge.
Ich freue mich auf einen hilfreichen und positiven Austausch mit euch.
Liebe Grüße,
Shivonne