Er macht uns kaputt und dann?

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future
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Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von future »


Ich komme mir wie dieser smiler vor. Mein Leben ist eine Berg- Talfahrt.Ich hüpfe in eine Krise rein und wieder raus und langsam werd ich
Ich wußte das ende des Jahres wieder eine schwere Zeit auf uns zu kommt, doch sie hat uns jetzt schon erreicht und wird wohl schlimmer als ich je erwartet hätte. Ich weiß nicht, ob meine Beziehung das aushält.

Meinem Lebensgefährten wird der Lohn gepfändet. Er verdient so schon nicht viel, jedenfalls wenn man seine Verpflichtungen betrachtet.
Er war zweimal verheiratet und hat aus jeder Ehe ein Kind. Für diese Kinder mußte ( bzw. muß ) er Unterhalt zahlen. Wir haben selbst noch ein gemeinsames Kind. Außerdem hat er aus seiner zweiten Ehe die ganzen Schulden am Hals. (Bei der Schudenberatung waren wir auch schon). Ich mache das jetzt schon seit elf Jahren mit. Für seine Älteste muß er nicht mehr zahlen, aber für den Jungen aus der zweiten Ehe plus die Schulden. Dazu kommt das er jedes Jahr stempeln muß, er arbeitet auf dem Bau.

Egal wie sehr ich mich in die Sache reingekniet habe, es hat nichts genutzt. Er kümmert sich nicht um seine Angelegenheiten, schiebt ständig alles vor sich hin und ruft dann um Hilfe, wenn es zu spät ist. Es hat uns nicht nur schon viel Geld gekostet, sondern zwingt mich noch dazu hauptsächlich für unsere Familie aufzukommen. Ich verdiene wirklich nicht schlecht, arbeite dafür aber seit acht Jahren auf drei Schichten und viele Wochenenden. Der Haushalt und die Erziehung der Kinder sind sowieso hauptsächlich meine Angelegenheit! Dazu noch ein Garten und die Versorgung der Tiere.

Ihm würde nur ein Kleinkredit auf die schnelle helfen, aber den müßte ich aufnehmen. Ich habe Angst!
Er hat es in den zwei Ehen nicht geschafft seine Angelegenheiten zu regeln und in den elf Jahren unserer Beziehung auch nicht. Anstatt sich endlich um eine Arbeit mit einem geregeltem Einkommen ( zwölf Monate )zu bemühen, bleibt er beim Bau. Mittlerweile ist er 45 Jahre und die Chancen schwinden dahin. Gestern war ich drauf und dran es zu tun, aber dann kam die Angst wieder.
Was ist, wenn er es (wieder durch meine Hilfe) hinter sich gebracht hat? Dann ist seine Welt wieder einigermaßen in Ordnung und er läßt wieder alles schleifen. Ich aber hab dann Schulden am Hals. Ich hab das schon einmal mitgemacht und will das nicht mehr.
Er lebt von einem Tag in den anderen hinein und denkt nicht an die Zukunft. Das ist mit ein Grund warum wir noch nicht geheiratet haben.
Ich bin wirklich ein STEH-AUF-MÄNNCHEN, aber diesmal weiß ich einfach nicht mehr weiter.
Er hat erst vorgestern zu seinen Schwestern gesagt, wenn er mich nicht hätte wäre er ein Sozialfall. Gleichzeitig sagt er dann noch, wenn unsere Beziehung auseinander gehen würde, dann würde er abhauen.
Allerdings sind stets die anderen Schuld und anstatt mal die Zeit zu nutzen und sich zu kümmern, setzt er sich lieber vor dem Fernseher und schaut sich Formel-Eins an.

" Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr".
Das paßt so gut auf ihn.
Ich glaube Ihm, das er mich liebt und mich braucht, aber er sieht nicht das er uns kaputt macht.

Was soll ich bloß tun?
Ich bin so , so auf ihn, wie kann man nur so durchs Leben gehen!?

Mein Sohn hat seinen Abschluß geschafft und ich würde mich so gerne einfach des Lebens freuen, aber stets ist ein Wermutstropfen dabei!
LG
Heike
Acedia
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von Acedia »

Serena
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von Serena »

Liebe Heike, liebe Maria,

Ihr sprecht mir aus der Seele!!
Mein Freund ist auch so ein Tagträumer, dabei ist er schon 29.
Er hat das Potential, sehr gut zu arbeiten und zu verdienen, aber er TUT es nicht.
Er schimpft sich selbständig, schläft aber bis mittags und vergammelt den ganzen Tag.
Er wohnt bei seinen Eltern, aber meistens ist er hier bei mir. Und kommt nicht mal für die halbe Miete auf, weil er es wohl nicht kann.
Versteht mich nicht falsch, er ist ein lieber Kerl und tut ansonsten auch viel für mich ( einkaufen, Haushalt, Besorgungen, weil ich ja bis 20.00Uhr arbeiten muss ).
Und er ist einfach superlieb!
Aber irgendwie regt mich das auf. Er verspricht auch jedesmal wenn ich mich wieder ärgere Besserung, das wars dann aber auch.
Ich komme natürlich gut allein zurecht, auch wenn es eine Umstellung war zur voangegangenen Beziehung. Da verdiente mein damaliger Freund selbst so viel, dass mir sämtliche Nebenkosten erspart blieben.
Aber das tut ja nichts zur Sache ( auch wenn ich öfter beim Vergleich verzweifel ).
Die Konsequenz, ihn laufen zu lassen ist mir zu hart. Ich hab ihn ja sehr lieb!
Aber ich glaube auch, dass ihm das gemachte Nest gefällt. Wir können auch nicht mal spontan wohin fahren oder mal schön essen gehn. Das fehlt mir und dann fühle ich mich wieder materialistisch. Dabei wäre mir nur die Geste wichtig.
Mein Freund bekommt meinen Zustand natürlich mit und versucht mich aufzumuntern.
Ich glaub ich sag ihm jetzt doch mal, dass ich es auf die Dauer nicht aushalte, selbst jeden Tag arbeiten zu müssen, während er....naja. Vielleicht reden wir da noch zu wenig.
Auf jeden Fall finde ich es unglaublich!!!
Ihr zwei, kümmert Euch in erster Linie mal um EUCH.
Weiser Rat, was?

Ach ich weiss nicht mehr weiter.
Ich hätte Euch gern einen echt guten Tip gegeben, aber grad wird mein Kopf wieder wie Watte.
Nichts denken....nichts tun...dabei muss ich ins Geschäft.

Alles Gute!
Serena
U-turn
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von U-turn »

Hallo Heike!

Als erstes hast Du mal meine Anerkennung für das was Du alles leistest, das ist wirklich ... Wow.

Ich kenne in meinem Umfeld sehr viele Leute, die so handeln wie Dein Freund (ich hatte auch selbst schon so einen "Kandidaten"). Und ich mußte feststellen, daß es das schlechteste ist, ihnen immer alles abzunehmen. Je mehr Du für ihn tust, desto mehr wird er von Dir fordern. Und wenn Du nicht so mitmachst wie er will, versucht er Dich zu erpressen. Du siehst das ganz richtig, er hat es bis jetzt nicht selbst geschafft. Warum sollte er auch? Er hatte ja immer jemanden, der ihm im letzten Moment wieder geholfen hat. Das ist ein Phänomen, das ich wohl nie verstehen werde. Wie kann man sich nur ruhig hinsetzen und sich darauf verlassen, daß einem schon irgendwer wieder raushilft?

Bitte nimm auf gar keinen Fall einen Kredit für ihn auf! So wie ich das sehe, hilft das vielleicht im Moment. Aber die Raten hättest Du recht lange zu zahlen und es würden wahrscheinlich immer neue Schulden dazu kommen. Für die Du dann natürlich auch wieder einstehen solltest. Wie Du schon gesagt hast, er ist 45 Jahre alt, er ist kein kleines Kind mehr. Wie kann er nur erwarten, daß Du für ihn die Verantwortung seines Lebens komplett mitträgst?

Sei mir bitte nicht böse, ich möchte Dich auch nicht verletzen oder noch weiter demotivieren. Aber solche Leute machen mich so wütend.

Du bist doch genausoviel wert wie er! Du hast die selben Rechte! Eine Beziehung ist in meinen Augen, daß man seinen Weg gemeinsam geht, nicht daß man den anderen immer mittragen muß.

Versuch ihm deutlich zu machen, daß es so nicht mehr weiter geht. Er muß auch etwas ändern und für seine Zukunft tun. Natürlich muß er nicht sofort seine ganze Lebensweise ändern, aber er muß daran arbeiten.

Laß Dich von ihm nicht fertig machen.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß es Dir wieder besser geht.
Und vielleicht kannst Du es Dir ja mit Deinem Sohn heute ein bißchen gut gehen lassen. Ihr habt es sicher beide "verdient".

Sei ganz lieb gegrüßt,
Ulrike.
tomroerich
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von tomroerich »

Uff, liebe Maria, Heike und Serena,

das wirft ja alles kein so gutes Licht auf meine Geschlechtsgenossen aber ich glaube euch jedes Wort. Und ich finde für jede von euch wichtig, auch in Hinblick auf eure Depris, dass ihr dem eine Ende bereitet. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass es eure weichen Herzen sind, die euch das alles erdulden lassen. Aber nicht nur, bestimmt gibt es bei euch auch die Angst, so egoistisch zu sein, wie man es nun mal sein muss, um sich das nicht gefallen zu lassen. Und da sind wir wieder beim alten Thema der Depris- was ihr da erlebt ist das Spiegelbild eurer eigenen nicht vorhandenen Wertschätzung, zumindest ist diese nicht stark genug. Denn wenn ich mir vorstelle, was meine Lady mit mir machen würde, wenn ich so wäre- lieber nicht
Ihr habt also euren Anteil daran und haltet zudem eure Männer klein und abhängig. Das ist ja wie bei Muttern, euch zur Frau zu haben, weiß nicht, ob ICH da je auf die Beine käme. Zu hart? Bestimmt, das ist Absicht jetzt. Ihr dürft gerne über mich herfallen, ich erwarte das gesenkten Hauptes

Viele Grüße,

Thomas
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future
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von future »


Liebe Lea; Maia; Serena; lieber Thomas und liebe Ulrike,

ich danke für eure Anteilnahme. Das tut gut und gibt mir Kraft.
Ich habe mich zwei Tage lang mit meinem Lebensgefährten gezofft. Solange hat er gebraucht, um zu begreifen das er sich entscheiden muß. Gestern war er dann auch beim Anwalt, um zu retten was zu retten ist.
Dann habe ich ihm vorgerechnet wie sehr uns seine ewige Stempelei reinreißt. Soviel kann ich garnicht dazu verdienen, um das auf Dauer ewig Wett zu machen.
Nun gut, er hat einen Anfang gemacht! Ich muß nur aufpassen das es nicht wieder beim Anfang bleibt. Er weiß auch das ich keinen Kredit für ihn aufnehmen werde. Ich habe es mir nochmal gründlich durch den Kopf gehen lassen und mich dagegen entschieden. Mir ist dabei eine zentnerschwere Last vom Herzen gefallen.

Nun zu Dir, Thomas!
Musst du eigentlich immer recht haben. Weisst du, ich habe schon viele deiner Beiträge gelesen und du schaffst es immer auf den Punkt zu kommen. Danke, , es ist toll wenn einem in den wunden Punkten rumgestochert wird.

Aber du hast natürlich vollkommen recht. Ich ( wir ) sind zu weichherzig, glauben uns um alles und jeden kümmern zu müssen, und sind dann noch beleidigt wenn keine Dankbarkeit rüberkommt. Das erlebe ich nicht nur Zuhause, sondern auch auf der Arbeit so. Aber ich bin lernfähig. Und auch, wenn es mir extrem zuwider ist egoistisch zu denken, oder stur zu werden, so lerne ich gerade das das manchmal der Einzige Weg ist, um mit einer einigermaßen heilen Haut davon zu kommen.
Nun will ich aber trotzdem nicht zu hart zu mir selber sein.
Der Einzige Ausweg, dem schnellst möglichst ein Ende zu bereiten, wäre mich von meinem Lebensgefährten zu trennen.
Problem:
a) er bedeutet mir trotzdem noch sehr viel, denn im Grunde genommen ist er ein guter Kerl.
b) wir haben eine gemeinsame Tochter und auch mein Sohn hängt sehr an ihm
c) ich bin ohne meinen richtigen Vater aufgewachsen; mein Sohn wurde sieben Jahre von mir allein großgezogen; soll unsere Tochter auch ohne Vater groß werden?

Du siehst Thomas, ich bin eigentlich nicht meinem Lebensgefährten gegenüber weichherzig, sondern denke an unsere Kinder.
Ich habe sieben Jahre ohne Mann gelebt. Es war sehr schwer, in vielen Dingen, aber ich habe die Ruhe genossen. Und manchmal sehne ich mich wieder danach.
Meine Mutter hat immer gesagt: " Ein Ende mit Schrecken ist besser, als ein Schrecken ohne Ende". Sie selbst hat diesen Schritt nie vollzogen. Ich schon, ich kenne beide Seiten.

LG
Heike
U-turn
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von U-turn »

Hallo Heike!

Super! Ich freu mich wirklich für Dich, daß jetzt ein Anfang gemacht ist!
Und auch, daß Du den Kredit nicht aufgenommen hast.
Daß ihr Euch so viel gezofft habt ist zwar auch sehr anstrengend, aber Du hast Dich durchgesetzt. Das ist doch ein Erfolg!

Thomas hat schon recht, wir sind zu weichherzig und denken nicht genügend an uns selber. Ich kenne das auch von mir. Wir tun einfach alles um anderen zu helfen. Ich glaube, weil wir dadurch Anerkennung suchen und die anderen auch von uns abhängig machen wollen. Das ist eigentlich auch ein schönes Gefühl. Oftmals habe ich auch einfach Angst, daß mich der andere nicht mehr mag wenn ich nein sage.
Wir müssen halt noch lernen, daß wir so wie wir sind auch liebenswert sind. Wir müssen uns das nicht erkämpfen.
Ich bin natürlich auch erst dabei das zu lernen, aber ich konnte feststellen, daß man mich viel mehr für voll nimmt wenn ich auch mal auf meine Bedürfnisse aufmerksam mache. Du bist also auf dem richtigen Weg!

Du schreibst, daß Dein einziger Ausweg wäre Dich von Deinem Freund zu trennen. Nun bin ich geradezu prädisziniert dafür, meine Beziehungen zu versemmeln. Deshalb sollte ich vielleicht keine guten Ratschläge geben. Aber ich glaube trotzdem nicht, daß Du jetzt alles hinschmeißen solltest. Wie Du schon sagst, Dir liegt sehr viel an ihm.
Als erstes ist da natürlich die Frage ob das auf Gegenseitigkeit beruht. Hast Du das Gefühl, daß es ihm genauso geht? Oder bleibt er nur da, weil es so für ihn am einfachsten ist?

Wenn er Dich auch liebt, solltet ihr zusammen versuchen Eure Probleme in den Griff zu bekommen. Das wird ein harter und langer Weg sein, aber danach wird es wunderschön für Euch werden.

Du schreibst auch von Deinen Kindern. Nunja, nur aus diesem Grund eine Beziehung aufrecht zu erhalten ist glaube ich falsch. Meine Eltern haben sich gestritten seit ich ungefähr 10 Jahre alt war. Meine Mutter war ständig unzufrieden und mein Vater - tja was war er denn ... - war eben der Mann. Es mußte halt immer alles nach seinem Kopf gehen und hauptsache ihm gings gut. Sobald mein Bruder und ich ausgezogen waren, haben die zwei sich getrennt. Genauer gesagt nach zwei Wochen.
Mittlerweile glaube ich, es wäre besser gewesen wenn sie das schon vorher getan hätten. Bzw. die absolute Traumvorstellung, wenn sie (so wie ihr beiden das jetzt tut) über ihre Probleme gesprochen und sie in den Griff bekommen hätten. Aber ich bin aufgewacht durch ihre Streits und auch mit ihnen eingeschlafen. Das war halt auch nicht das Wahre.

Wie gesagt, besprich Eure Probleme mit ihm. Ich weiß nicht, ob da die Kinder dabei sein sollten. Oder ob ihr Euch anschließend mit ihnen zusammensetzt. Das mußt Du selbst entscheiden. Aber jetzt geht es doch schon ein bißchen aufwärts und nun alles hinschmeißen...
Versuch es doch einfach nochmal. Aber setz Dich durch und hau auch mal auf den Tisch, wenns sein muß. Wenn er sich dann gar nicht ändert, kannst Du Dich immernoch von ihm trennen.

Achja, nun das allerwichtigste:
Denk auch mal an Dich und daß es Dir gutgeht! Sei egoistisch!
Ich finde es heute erstaunlich und einfach spitze daß das meine Mutter mittlerweile kann. Sie macht ihren Mund auf, wenn sie etwas möchte und steckt nicht nur zurück. Jetzt steht sie nach 37 gescheiterten Ehejahren da und ist stinksauer, daß sie sich das alles gefallen lassen hat und nicht schon vorher Grenzen gesetzt hat.
Nimm Dich selbst wichtiger, bzw. lerne es.

Ich freu mich so für Dich!

Viele Grüße,
Ulrike
tomroerich
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von tomroerich »

Liebe Heike,

natürlich sind meine Satements alles andere als umfassend gewesen- da gibt es jede Menge Dinge, die zu bedenken sind wie z.B. die Kinder- und nicht zuletzt muss man sich ja fragen wie gut die Fundamente der Beziehung sind. Wenns da an sich stimmt, lassen sich Veränderungen auch herbeiführen. Du scheinst da doch recht viel Klarheit und Bewusstsein über die Problematik zu haben und traust dir auch selbst Veränderungen zu und Lernfähigkeit. Jedenfalls finde ich es gut, dass du das mit dem Kredit nicht machst. Damit grenzt du dich auf eine nachvollziehbare Weise ab und genau darum geht es.

Was Wichtiges sagte Ulrike mit ihrem Satz:

Ich bin natürlich auch erst dabei das zu lernen, aber ich konnte feststellen, daß man mich viel mehr für voll nimmt wenn ich auch mal auf meine Bedürfnisse aufmerksam mache.

Stimmt genau, so habe ich das auch erfahren! Man bekommt nicht mehr Aufmerksamkeit und Achtung, wenn man immer für andere denkt sondern weniger. Sich abzugrenzen, Nein zu sagen macht einen für andere besser wahrnehmbar und fassbarer. Man zeigt Konturen, die der andere wahrnehmen kann und an denen er sich zukünftig orientiert. Und andere werden das, was man trotz Abgrenzung dann für sie tut, viel mehr wertschätzen.

Grüße an alle AbgrenzerInnen!

Thomas
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albert
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von albert »

Hallo Heike,
zuerst habe ich gezögert, hier im Thread zu schreiben, aber ich tue es, sozusagen als Ergänzung und ich wiederhole mich dabei teilweise mit einem früheren Beitrag. Ich sehe, es kommen immer wieder die gleichen Dinge aufs Tapet.
Einen Hinweis zu meinen Problemen mit dem anderen Geschlecht entnehme ich der Ausgabe von Psychologie Heute, September 2002, Seite12-13, das ich hier wiedergebe.
Partnerschaft. Hauptsache nicht allein. Warum unglückliche Paare zusammenbleiben.
"Was bewegt Menschen dazu, trotz Dauerfrust und selbst eingestandener chronischer Unzufriedenheit an einer unglücklichen Beziehung festzuhalten?
Erklärungen wie finanzielle Abhängigkeiten, religiöse und moralische Überzeugungen oder die gemeinsame Verantwortung für ein Kind hielten die beiden Psychologen Joanne Davila und Thomas N. Bradbury zwar für plausibel, aber auch für zu oberflächlich. Sie forschten in ihrer Studie nach Persönlichkeitsmerkmalen der "Standfesten" - und wurden fündig (Journal of Family Psychology, 15/2001).
172 frisch verheiratete Paare füllten über vier Jahre hinweg alle sechs Monate verschiedene Fragebögen aus, mit denen Daten über Einstellungen, Paarbeziehung, körperliche Symptome und vieles mehr erhoben wurden.
In Abhängigkeit von ihrer "Ehequalität" unterscheiden die Wissenschaftler drei Gruppen: Glücklich verheiratete, geschiedene und unglücklich verheiratete Personen.
Bei der Analyse der Daten identifizierten die Forscher Bindungsunsicherheit als das zentrale Persönlichkeitsmerkmal, in dem sich unglücklich verheiratete von geschiedenen Personen unterscheiden:
Für bindungsunsichere Personen haben Beziehungen einen extrem hohen Stellenwert im Leben. Weil diese Menschen unter einem schwachen Selbstwertgefühl leiden, beschäftigen sie sich gedanklich häufig mit der Möglichkeit, dass ihr Partner sie verlassen könnte. Das Festhalten an einer unglücklichen Beziehung liegt für die US-Psychologen in diesem Beziehungsstil begründet: "Menschen die in einem extremen Maße auf ihre Partnerschaft fixiert sind und gleichzeitig unter Verlassensängsten leiden, sind bestrebt, auch eine schlechte Beziehung um jeden Preis aufrechtzuerhalten."
Bindungsunsichere Menschen verschreiben sich häufig dem Motto "Lieber eine schlechte Beziehung als gar keine." Dass diese Devise dem seelischen Wohlbefinden allerdings nicht zuträglich ist, zeigen die Ergebnisse sehr deutlich: Unglücklich verheiratete Personen waren unzufriedener, gestresster und hatten deutlich häufiger depressive Symptome - sowohl im Vergleich mit glücklich verheirateten als auch mit geschiedenen Personen." Zitat Ende.

Leider muss ich aus meinen eigenen Erfahrungen diesem Artikel beipflichten.
Als Mensch mit fehlendem Selbstwert bin ich an vermeintlich starken Frauen hängen geblieben. In Wirklichkeit waren das narzisstisch geprägten Menschen, die als Kind verwöhnt worden waren. Aussprüche wie "Ich bin dominant" und "Ich lass mich auch gern verwöhnen" kennzeichnen den überhöhten Anspruch. Im Nachhinein kann ich meine Erfahrungen aus den jahrelangen Annoncenkontakten auswerten. Da wurde knallhart selektiert. Es gab Frauen, die erwähnten, dass sie jedes Jahr zum Urlaub nach Übersee flogen. Wenn ich nicht darauf einging, blieb es bei dem einen Kontakt. Aber dem verwöhnten Kind war das weniger wichtig; es wollte die Verwöhnung aus der Kindheit auch im Erwachsenenalter weiter haben und fand das nur in einem anderen pathologischen Extrem, dem Mensch mit geringem Selbstwert. Solche Kontakte habe ich teilweise jahrelang gepflegt unter Schmerzen. Beendet wurden diese Beziehungsfallen mit Hilfe von Anstößen, die von außen kamen.
Es trifft natürlich auch umgekehrt zu. Z. B.:
Mir sagte ein Macho aus meiner Verwandtschaft: "Hau ihr eine rein, wenn sie wiederkommt, ist sie richtig." Solch ein Macho war nur äußerlich stark, tatsächlich aber suchtkrank und fand trotzdem immer wieder ein Opfer.
Daher kann ich die Frauen verstehen, die nach solchen Erfahrungen von einer Beziehung für einige Zeit nichts wissen wollen.
Das Beste für mich war, dass ich eines Tages aus finanziellen Gründen mir solche Aktivitäten wie Kneipengehen und Kinobesuche nicht mehr leisten konnte. Die erzwungene Abstinenz hat mir ganz gut getan. Erst der Abstand vom Beziehungsproblem hat mir ermöglicht, die nötigen Schritte zur Selbstfindung zu tun. Und ganz wichtig war, unabhängig von einer Beziehung, den Selbstwert zu steigern.
Ich möchte das Ding von Ursache und Wirkung hier richtig sehen. So wie der oben zitierte Artikel geschrieben ist, könnte man meinen, dass eine unglückliche Ehe Depressionen hervorruft. Nein, andersrum: depressiv veranlagte Menschen, v. a. solche mit fehlendem Selbstwert suchen sich den falschen Partner und die Ehe ist unglücklich als Folge einer Heirat von zwei Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen zusammengefunden haben, die extrem verschieden sind und doch meinen, sich gegenseitig zu brauchen.
Soviel dazu von meiner Seite.
Ich habe Respekt vor deiner Entscheidung und vor allem, dass du in der Lage warst, dich mit deinem Partner auseinanderzusetzen. Mir ist diese Möglichkeit leider versagt geblieben. Es ist äußerst schwer, einen narzisstisch geprägten Menschen umerziehen zu wollen.
Ich wünsche dir alles Gute.
Herzliche Grüße
Albert
tomroerich
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von tomroerich »

Hi Albert,

interessantes Posting, wirklich. Ich bin auch so jemand, der auf eine vermeintlich starke Partnerin geflogen ist und hinter der Dominanz wohl vor vielen Jahren einen echten Halt vermutet hat. Nach 20 Jahren Ehe weiß ich es allerdings besser. Keine starke Frau sondern ein verwöhntes großes Kind mit vielen Ansprüchen und wenig Fähigkeit und Bereitschaft zu geben habe ich geheiratet. Alles drehte sich schon immer um ihre Bedürfnisse, ihre Vorstellungen, ihren Geschmack. Das auch mir gegenüber durchzusetzen, hatte sie jede Möglichkeit weil ich eben mit meinem geringen Selbstwertgefühl kaum Widerstand leistete sondern im Gegenteil hoffte, endlich von ihr geliebt zu werden, wenn ich schön brav war. Pustekuchen! Das genaue Gegenteil tritt ein, mehr als einen Statistenrolle springt dabei nicht raus. Sie konnte ihren Egotrip an mir ausleben und ich durfte mir täglich beweisen, wie wenig wert ich doch bin und wie untergeordnet meine Bedeutung. Mich trifft ebenso viel Verantwortung an dieser Beziehung wie sie. So wie sie ihre Prägungen an mir wiederholte, so tat ich das auch an ihr. Und das verzahnte sich ganz prima, jeder bekam, was er/sie wollte. Bis ich eben krank wurde.

Das ist keinesfalls nun ihre Schulde, das will ich betonen, denn sie war nur ein Teil meines depressiven Lebenskonzeptes. Später wurde diese Ehe dann zu meinem Übungsfeld und heute führen wir eine grundsätzlich andere Beziehung. Meine Erkrankung hat mich gezwungen, in der Ehe für mich einzustehen und mich nicht weiter mit der Statistenrolle zufrieden zu geben, für sie war diese Veränderung überraschend und bis heute völlig unverständlich. 'Ich fühle mich jetzt so ungeliebt' ist ihre Reaktion. Freilich tut sie das, Liebe kennt sie ja nur als Nehmende und nicht im Mittelpunkt zu stehen ist für sie gleichbedeutend mit Ablehnung. Sie will sich nicht bewegen, keinen Millimeter und so driften wir auseinander, unaufhörlich und unweigerlich. Für mich gibt es kein Zurück und für sie kein Hinterher. Wohin das führt, weiß ich nicht aber unsere Kinder sind schon fast groß.
Aus einer solchen Verwicklung auszusteigen kann zweierlei bedeuten: Eine neue Basis miteinander finden oder sich so treu zu bleiben, dass man gehen muss.

Bis zum WE dann, Albert!

Thomas
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von Acedia »

U-turn
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von U-turn »

Hallo Lea!

Mich würde Dein Beitrag schon interessieren, also schreib doch einfach was Du meinst. Warum denn auch nicht?

Gruß
Ulrike
tomroerich
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von tomroerich »

Aber klar, Lea, nur zu. Bin gespannt drauf!
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von Acedia »

tomroerich
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von tomroerich »

Liebe Lea,

also ich habe einfach das Gefühl, du hast was gegen mich, ich kanns nun nicht mehr anders sagen. Erstens finde ich das total merkwürdig und störend, dass du permanent zwischen Du und Sie wechselst obwohl ich dich schon einmal darauf aufmerksam gemacht habe. Keine Ahnung, wen oder was du in mir siehst aber du bist einfach überkritisch gegen mich und dichtest mir immer wieder Negatives an. Was ich geschrieben habe verdrehst du auf die denkbar ungünstigste Weise und lässt mich als jemanden dastehen, der seine Frau zur Selbstfindung benutzt und sich dann aus dem Staube macht (den anderen austauscht). Was ich eigentlich sagen wollte, hast du glaube ich gar nicht wahrgenommen. Ohne großes Federlesen machst du einen Täter aus mir. Dabei habe ich in die Beziehung mit meiner Frau sehr viel Kraft und Mühe investiert, allein schon wegen der Kinder. Aber ich habe keine große Lust, darauf näher einzugehen.

Gruß

Thomas
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von Acedia »

future
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von future »

Hallo Albert; hallo Thomas,

nun, ich bin weder narzistisch noch dominant, noch leide ich an zu geringem Selbstwertgefühl.

Ich habe mich auch schon gefragt, ob ich mir, auf Grund meiner Kindheitserlebnisse,eventuell in der Opferrolle gefalle. Etwa, weil ich nie die andere Seite kennengelernt habe.( Alle Männer, mit denen ich eine Beziehung hatte, hatten Probleme in ihrer Kindheit). Oder, wie es sein kann, das ich trotz Mißbrauch und Vergewaltigung in der Kindheit, mich zu Männern hingezogen fühle. Ich hinterfrage meine Gefühle und Situationen sehr oft. Nicht im negativen Sinne, auf Grund irgendwelcher Unsicherheiten, sondern mehr als Selbstanalyse. Das hat mir geholfen mich selbst kennen zu lernen und vieles zu überwinden.
Doch nun zu meinem Lebensgefährten.

Ja, er liebt mich!
Er liebt mich zu sehr!
Er hat mich mit seiner Liebe fast erdrückt. Wie soll ich das beschreiben?
Am besten mit folgender Situation, die typisch für ihn war:

Sonntagabend- Fußballzeit.
Er sitzt auf dem Sofa und schaut sich Fußball an. Mich interessiert Fußball nicht, also gehe ich ins Schlafzimmer um zu bügeln. Er ist beleidigt, weil ich mich nicht neben ihn setzen will. Er konnte so sehr beleidigt sein, das es zum Streit kam. Immer wieder. Es hat Jahre gedauert, bis ich mir meine " Rechte " erkämpft hatte.

In meiner Umgebung denken vielleicht viele ich sei die Dominante in unserer Familie. Will ständig das Sagen haben ect. Doch das stimmt nicht. Wie gerne möchte ich mich mal für einen Tag nicht kümmern müssen. Dabei geht es mir nicht darum selbst verwöhnt zu werden, sondern einfach mal alles vergessen, für einen Tag.
Ich will diese Rolle garnicht! Sie wird mir aufgedrängt! Ich bin manchmal genauso hilflos wie viele von uns, aber es muß doch irgendwie weitergehen. Ich habe es auch schon darauf ankommen lassen und habe mich nicht so sehr gekümmert. Das Ergebnis hat uns im Nachhinein mehr gekostet, als wir uns leisten konnten, an Energie, Nerven und auch finanziell. Und da ist es egal in welchem Lebensbereich. Ob es nun ums Staubwischen geht, oder um Bankgeschäfte!
Immer dann, wenn wir gut zusammen arbeiten, klappt alles wunderbar und wir erreichen auch einiges. Doch dann fällt er immer wieder in seine alte Rolle zurück und ich stehe alleine da. Dadurch zerstört er das Erreichte oft wieder und wir dürfen wieder von vorne anfangen. Unsere Beziehung ist eine Mischung aus Hoffen und Bangen.

Er ist wie ein großes Kind. Wie unsere kleine Tochter fängt auch er vieles an und bringt es dann aber nicht zuende. Nur mit dem Unterschied, das sie 7 ist und er 45.

Umerziehen?!
Nein, das ist mir viel zu anstrengend.
Mir geht es um Einsicht und um das Umsetzen des Eingesehenen. Das ist sein Problem!
Er sieht ein, wenn wir miteinander reden. Er kennt seine Fehler und die Folgen, aber will es nicht umsetzen. Er könnte, denn er hat ja mich an seiner Seite, aber er nutzt diese Hilfe nicht. Oder nur dann, wenn es zu spät ist, so wie jetzt halt. Seine Devise: Ich kann das viel besser als er. (Es ist ja auch viel einfacher, sich nicht den Kopf zerbrechen zu müssen). Andererseits beschwert er sich aber auch, wenn ich zu wenig Zeit für ihn habe.

Heute will er sich bei einer anderen Firma bewerben,die im Winter nicht ausstellt.

" Ich bin nur ein kleines Rad im großen Getriebe dieser Welt. Doch, ich schaffe es auch zu laufen, warum dann Andere nicht? Warum kann es nicht für jeden etwas mehr Liebe zueinander; Toleranz; Geduld und Nachsicht geben. Warum arbeiten wir nicht mehr daran den Anderen zu verstehen? Eigentlich wollen wir doch Alle nur eines: Lieben und wiedergeliebt zuwerden! Warum machen wir uns das Leben selbst so schwer?"

Ich wünschte die Welt würde für einen Moment still stehen und die Menschen könnten sich besinnen.
Die Schönheit im Menschen-Kinderlachen- Vogelgezwitscher am Morgen- das Flüstern des Windes- Meeresrauschen- die Farbe des Regenbogens- das Plätschern des Regens- Sonnenschein- Nebel- die Berge- der Duft von Schnee und vieles mehr. Wir "sehen" diese Dinge, aber begreifen wir sie auch mit all unseren Sinnen?!
Wisst Ihr, wie sich das anhört,wenn Hasen quiecken?

Liebe Grüsse
Heike
future
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von future »


Liebe Lea,lieber Thomas,

ich glaube ihr beide überbewertet den Beitrag des anderen und fühlt Euch deshalb angegriffen.

Ich kann euch beide verstehen.

Ja, Lea, auch eine Frau mit Kindern, die sich "Mutter" nennt, kann sehr egoistisch sein. Das geht soweit, das das Kind z.B. erst mit zwei Jahren das Sprechen lernt. Die " Mutter " hat es vorgezogen das Kind in den Laufstall zu setzen, damit sie in Ruhe, bei Cola und Chips ihre 120 Kilo Körpergewicht aufs Sofa hiefen kann, um Fern zu sehen.
Möchtest du noch mehr erfahren, wozu "Mütter" fähig sind, damit sie ihrem Egoismus fröhnen können?! Ich könnte dir noch einige Geschichten erzählen. Meine eigene Schwester ist so eine " Mutter".

Eine Sache liegt mir sehr am Herzen:
Auch wenn ich mich hier über meinen Lebensgefährten " ausweine", bedeutet das nicht, das alle Männer schlecht in meinen Augen sind. Ich muss aber immer wieder feststellen das sich bei vielen Beiträgen ein sogenanntes " Frauenlager"; " Männerlager" bildet.

An alle Frauen:
Männer haben die gleichen Probleme wie wir, also sollen sie auch darüber schreiben. Wir beklagen uns doch immer das sie nicht genügend aus sich raus gehen!

An alle Männer:
Auch , wenn wir uns über Euch beklagen,so lieben wir euch trotzdem.

Hier geht es doch nicht darum irgendjemanden schlecht machen zu wollen, sollen. Wir wollen alle unsere Seele etwas erleichtern, in dem wir unsere Sorgen und Ängste niederschreiben. " Geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid". -

Seid etwas objektiver in eurer Betrachtung. Nicht einfach, aber auch nicht unmöglich.

Liebe Grüsse an alle Männer und Frauen
Heike
U-turn
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Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von U-turn »

Hallo Heike!

" Ich bin nur ein kleines Rad im großen Getriebe dieser Welt. Doch, ich schaffe es auch zu laufen, warum dann Andere nicht? Warum kann es nicht für jeden etwas mehr Liebe zueinander; Toleranz; Geduld und Nachsicht geben. Warum arbeiten wir nicht mehr daran den Anderen zu verstehen? Eigentlich wollen wir doch Alle nur eines: Lieben und wiedergeliebt zuwerden! Warum machen wir uns das Leben selbst so schwer?"

Ich wünschte die Welt würde für einen Moment still stehen und die Menschen könnten sich besinnen.
Die Schönheit im Menschen-Kinderlachen- Vogelgezwitscher am Morgen- das Flüstern des Windes- Meeresrauschen- die Farbe des Regenbogens- das Plätschern des Regens- Sonnenschein- Nebel- die Berge- der Duft von Schnee und vieles mehr. Wir "sehen" diese Dinge, aber begreifen wir sie auch mit all unseren Sinnen?!
Wisst Ihr, wie sich das anhört,wenn Hasen quiecken?

Danke für diese Zeilen und auch das nachfolgende Posting von Dir!
Es spricht mir direkt aus der Seele und ich fange an zu träumen.

Ich bin jemand der nicht zwischen Mann und Frau ein Lager bildet. Denn wir haben doch alle nur Gefühle.
Und die werd ich nach Deinen Anregungen jetzt noch ein bißchen fliegen und träumen lassen.

Sei auf alle Fälle lieb gegrüßt,
ich hab mich schon gefragt wie es Dir wohl so geht.

Ulrike
future
Beiträge: 31
Registriert: 20. Jun 2003, 14:57

Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von future »


Hallo Ulrike,

in Moment geht es einigermaßen. Ich habe die dritte Schicht hinter mir, was stets ein aufatmen bei mir bewirkt. Meine Tochter mal und mein Sohn steht unter der Dusche und hört dabei Musik. ( Gott sei Dank singt er nicht selber - lach). Mist, jetzt hab ichs grad geschrieben und schon fängt er an zu singen, ha, ha.
Aber es ist schön so. Wenn es meinen Kindern gut geht, dann geht es auch mir gut.
Wahrscheinlich hast du schon gemerkt das Kinder für mich eine große Rolle spielen.
Nun, das ist einfach zu erklären. Kinder sind unkomplieziert.
Ja, du hast recht. Unsere Welt dreht sich nicht so, wie in unseren Träumen. Aber dafür gibt es ja die Träume. Das ist auch so ein Ort von dem ich mir ganz viel Kraft hohle. Tagträume.
Meine Mutter hat immer geschimpft. " Du bisteine Träumerin". Früher hat mich das sehr verletzt, doch heute ist das anders.

Ja, ich bin eine Träumerin und ich stehe dazu. Es beflügelt meine Phantasie und ich finde dadurch sehr oft Wege aus einer vermeintlich ausweglosen Situation. Es gibt meiner Seele Kraft und es heilt meine Wunden.
Es verhilft mir zu der Möglichkeit mich noch besser in andere hinein zu versetzen. Frag mich nicht wie, aber es hilft. Also, warum soll ich auf etwas, das mir hilft, verzichten. Und das auch noch ohne" Bei Nebenwirkungen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker" . Die Seele kann sich selbst heile, wenn man es zulässt. Und Träume sind ein Mittel dazu.
Also, Ulrike, Wenn du dir etwas Gutes tun willst, ja, dann träume vor dich hin.
Ein schönes Wochenende dir und allen anderen.
Liebe Grüße
Heike
Acedia
Beiträge: 400
Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von Acedia »

U-turn
Beiträge: 74
Registriert: 14. Jun 2003, 01:00

Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von U-turn »

Hallo Heike!

Jetzt hatte ich einen wirklich schönen Text geschrieben, aber leider aus versehen wieder gelöscht.

Ich schreib Dir also nur noch die Zusammenfassung, weil ich jetzt hundemüde bin.

Erstmal toll, daß es Dir wieder besser geht und schön, daß sich Deine Kinder offensichtlich wohl fühlen.

Auch ich habe als Kind viel geträumt und in letzter Zeit musste ich schon befürchten ich hätte es verlernt. Ich konnte plötzlich keine schönen Phantasien mehr in mir finden.
Aber jetzt kommen sie langsam wieder und ich konnte wenigstens noch der Natur zuhören.

Da Du Kinder hast und das jetzt so gut zum Thema passt: kennst Du das Kinderbuch Frederick von Leo Lionni?
Falls nicht, solltest Du es unbedingt kaufen. Ich hatte es als Kind auch und da ich es nicht mehr finden konnte, kaufte ich´s mir neu nochmal. Ich habe immer wieder dran denken müssen.

Ich wünsch Dir schöne Träume und eine angenehme Woche!

Schreib Dir in den nächsten Tagen nochmal ausführlicher.

Bis dahin sei lieb gegrüßt,
Ulrike.
Serena
Beiträge: 62
Registriert: 30. Jun 2003, 14:30

Re: Er macht uns kaputt und dann?

Beitrag von Serena »

Guten Abend Ihr Nacht-Eulen
Weiter oben im Text hatte ich mich über meinen Couchpotatoe beschwert, also mein Freund, der seinen Hintern nicht hochkriegt und endlich mal regelmäßig was arbeiten geht....naja, steht da ja alles.
Ich habe jetzt den Ärger-Bann gebrochen und mit ihm geredet, an einem wunderschönem Nachmittag in der warmen Sonne und ohne Eile.
Ich schreib das, weil ich an richtige und falsche Zeitpunkte glaube.
Nun, dieser war RICHTIG.
DENN: Mein Süßer ist wild entschlossen, sich eine WOhnung zu suchen und dafür natürlich ordentlich zu arbeiten.
Ich war so baff!
Aber er meint, er tut es für uns.
Große Erleichterung!!!
SO, und nun kommt der Tipp: Wir dürfen unserem Umfeld ruhig zeigen wie es uns geht, denn im Grunde sind wir alle füreinander verantwortlich. Wenn sich da nun also jemand immer schlechter fühlt und es aber nicht zeigt - wie soll die Umwelt das ahnen?
Deshalb: Ruhig mal stinkesauer, nörgelig, abwesend sein. Und DANN: Zusammen die Lösung suchen, keine Vorwürfe, keine bösen Worte...nur einfach eine vernünftige Lösung.
Sicher sind wir auch manchmal noch extra belastet, weil wir WISSEN, wie es richtig ist, uns aber in einem ganz anderem Zustand befinden.
Deshalb, Leute...VIEL REDEN!!! GANZ VIEL!!
Das wollte ich mit meinem positiven Beispiel nur mal nahegelegt haben.
Liebe Grüße!
Serena
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