Diskussionsforum Depression

Hallo,

ich habe mich entschlossen wieder Therapie zu machen.Leider gibt sind wie allgemein bekannt Plätze rar und Wrtezeiten bis zu einem Jahr.
Bei einer Therapeutin habe ich gleich für Montag einen Termin zum Vorgespräch bekommen,weil bei ihr jemand abgesagt hat.Ein anderer bot mir an mich kurzfristig zum Vorgespräch zu bestellen,wenn jemand seiner Patienten ausfällt.
Dieser Therapeut war mir schon am Telefon sehr shympathisch und ich denke ich käme mit ihm gut zurecht.
Falls er mich jetzt auch noch anruft,kann ich dann bei ihm auch ein Vorgespräch in anspruch nehmen?

Hallo Iris,

als es mir vor ca. 1 Jahr ziemlich schlecht ging und ich dringend einen Therapeuten suchte, habe ich in einem Quartal gleich drei Vorgespräche mit verschiedenen Therapeuten geführt (bei einer sogar zwei Stunden). Frag' mich nicht, wie diese das abgerechnet haben. Wahrscheinlich gibt es dafür eine besondere Regelung: Vorgespräche sind noch keine Probestunden bzw. probatorische Sitzungen, von denen Du fünf in Anspruch nehmen kannst, bevor Du Dich entscheidest.

Jedenfalls hat meine Krankenkasse nichts bemängelt.
Erst in letzten Frühjahr habe ich, nach einem vierten Vorgespräch, den damals vermeintlich richtigen Therapeuten gefunden und mit ihm begonnen.

Um sicher zu gehen, kannst Du ja nochmal bei Deiner KK anrufen.

LG
Shena

Hallo Iris,

meine Info ist (von der ich mir sehr sicher bin, daß sie stimmt), daß man bei mehreren TherapeutInnen jeweils bis zu 5 Probe- oder probatorische Sitzungen haben kann (meiner Meinung nach sind das verschiedene Benennungen für das gleiche), das alles unabhängig von Quartalen. Du brauchst eben pro TherapeutIn und Quartal eine Überweisung für Psychotherapie oder mußt jeweils EUR 10,- zahlen. Meine Hausärztin hat in solchen Fällen immer kurz nachgefragt, aber jeweils problemlos mehrere Überweisungen ausgestellt.

Viele Grüße und viel Erfolg!

Zarra

Hallo PUK,

Hallo PUK,

damals war meine Entscheidung richtig. Ich hatte Not und brauchte dringend Hilfe, wollte nicht länger warten. Nach einem halben Jahr konnte ich bei besagtem 4. Thera endlich beginnen. Ich war nur froh, nicht länger warten und suchen zu müssen. Meine Depriseele hat mein Bauchgefühl unterdrückt, kann man sagen. Mit Beginn der ersten offiziellen Stunde (nach den probatorischen Frage- und Antwortstunden) fühlte ich mich bei ihm nicht mehr wohl. Es war kein Miteinander, sondern von Anfang an ein Kampf um die Themen. Er hat sich einfach nicht auf meine aktuellen Problematiken eingelassen. Ich wollte, konnte aber nicht reden, weil ständig irgendwelche administrativen Probleme dazwischenkamen. Trotz meiner Kritik hat er voll sein Ding durchgezogen, wie abgelesen aus dem Katalog.Nach dem Motto: Was könnte ich denn heute mit der Patientin anstellen? Empathie gleich Null. So kam es mir vor. Ich fühlte mich nur noch verarscht und war wütend.(Zumindest meine Wut zu wecken, hat er geschafft!)
Das reichte mir nach der dritten Stunde. Bin schon mit Bauchschmerzen hingegangen. Hab' dann einen Wechsel vorgenommen und jetzt, vor ca. 6 Wochen, mit ganz viel Glück eine Frau gefunden, die genau meinem Wesen entspricht. Die Stunden verlaufen nach gemeinsamen Vorstellungen, es gibt keinen Zeitdruck, keine Themenvorgaben. Trotz aller Ernsthaftigkeit lachen wir zusammen (sie hat ihren Hund in der Praxis, was für mich sehr angenehm ist und immer wieder für Lockerung sorgt, wenn es zu anstrengend für mich wird). Wir mögen uns und das ist schon die halbe Miete. Nach diesen wenigen Stunden geht es mir heute schon wesentlich besser als vorher und ich habe wieder angefangen zu arbeiten, was vor drei Monaten noch undenkbar gewesen wäre.

Ich war nach dem Flop so was von enttäuscht und drauf und dran, meine Therapeutensuche einzustellen. Denn besser ging's mir damit ja nicht. Im Gegenteil. Gut, dass ich es nicht gemacht habe.

Das ist das Gemeine an unserer Krankheit: Du bist schon am Boden und musst noch Deine allerletzten Kräfte mobilisieren (woher eigentlich?), um Dir Hilfe zu suchen. Dann mit so einer Niederlage zurechtzukommen ist für uns doppelt schwer. Du zweifelst wieder an Dir selbst.

Aber ich kann allen hier nur raten, dann nicht den Kopf in den Sand zu stecken und weiterzusuchen, so wie ich. Es gibt auch dort Schwarze Schafe, die sich nicht sofort erkennen lassen, es gibt Therapeuten, die passen einfach nicht zu Dir, zu anderen vielleicht. Das liegt nicht an Dir. Besser ist zu wechseln als frustriert die Stunden abzusitzen/zu vergeuden und am Ende sagen zu müssen, dass es nichts gebracht hat.

Genauso wie ADs nicht sofort den richtigen Effekt erlangen und weitere ausprobiert werden, bis das richtige gefunden ist, geht es mit Therapeuten. Und manchmal wird einem das eben erst nach 5 Probestunden gewahr.

LG
Shena

PS. Therapeuten wollen auch nur Geld verdienen.

Hallo Iris,
wie die anderen schon geschrieben haben: Eindeutig ja, das geht. Mein Arzt hat mir damals auch gleich drei Überweisungsscheine in die Hand gedrückt mit dem Hinweis, ich solle mir mehrere Therapeuten ansehen.

Alles liebe und viel Erfolg für Deine Suche!
Niti

Danke für eure Antworten.
Ich werde mal auf den Anruf des zweiten Therapeuten warten.
Aber ich hatte heute morgen schon das Vorgespräch zu einer Tiefenpsychologischen Therapeutin.Der erste Eindruck von ihr war das sie mir sehr reserviert ,aber unheimlich ruhig und erfahren vorkam.
Ich habe einen Termin zum zweiten (Vor)Gespräch im November.Die eigentliche Therapie kann dann erst in ca. 3 Monaten beginnen,weil momentan kein Platz frei ist (bei manchen bis zu einem Jahr)

Ist es eigentlich üblich das abgesagte Termine privat in Rechnung gestellt werden.d.h. wenn am Tag des Termins abgesagt wird kostet über 60 Euro ????

Hallo Iris,

dass es kein Problem ist, Vorgespräche bei zwei verschiedenen Therapeuten zu haben, haben meine Vorschreiber ja schon gesagt.

Eine Therapiestunde, die du erst kurzfristig abgesagt hast, musst du tatsächlich privat bezahlen, das ist so üblich.
Das hängt damit zusammen, dass Psychotherapeuten in einer sog. "Bestellpraxis" arbeiten, d.h. er reserviert seine Zeit exklusiv für dich, es warten ja im Wartezimmer keine anderen Patienten, die er nur reinzurufen braucht, so wie es z.B. beim Allgemeinmediziner ja ist.
In der Regel vereinbaren Therapeuten, dass man mind. 24 vorher absagen muss, das wird dann vertraglich festgelegt.

Je nach Kulanz und Möglichkeiten des Therapeuten verzichtet er vielleicht darauf, wenn du erkrankt bist oder/und der die frei gewordene Stunde mit einem anderen Patienten füllen kann.

Siehe auch: http://www.test.de/FrageAntwort-Arztter ... 1646032-0/

Lg, Salvatore

Hallo Iris,

ich kenne das mit der 48-Stunden-Regelung (und daß ein Absagen bei regelmäßigen Terminen halt eh nicht gerade erwünscht ist). Wie es dann ggf. in der Praxis gehandhabt wird, hängt vermutlich vom Therapeuten, vom Grund des Absagens (eine kurzfristige heftige Erkrankung ist schon etwas anderes als z.B. eine Geburtstagsfeier) und ggf. von der Häufigkeit ab; das habe ich nicht "ausgetestet", könnte mir aber bei gleicher genereller Sicherheitsregelung Unterschiedliches vorstellen.

LG, Zarra