Katze und meine Depression

Conny_11
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Katze und meine Depression

Beitrag von Conny_11 »

Hallo!

Ich lese ja schon seit einer ganzen Weile hier mit und weiss daher, dass mehrere von euch Katzen haben.

Ich wünsche mir auch schon seit einer ganzen Weile eine Katze. Jetzt muss eine Freundin ihren Kater aufgeben, und ich würde ihn gerne nehmen (er ist 5 Jahre alt). Das ist für mich ein glücklicher Zufall, denn so weiss ich, dass er nicht krank ist und ich kenne seine Persönlichkeit und weiss, dass sie mir entgegen kommt. Noch dazu ist er ja auch schon "geschult" und daher muss ich mir darum auch keinen Kopf machen.

Nach grosser anfänglicher Begeisterung frage ich mich jetzt aber, ob meine Depression dem ganzen im Wege stehen könnte. Vor allem die Müdigkeit (muss ihm ja essen geben, Wohnung putzen, Katzenstreu austauschen, mit ihm zum Tierarzt gehen wenn was ist, etc.). Auf der anderen Seite weiss ich, dass er mir sooo viel geben würde. Und ich will mich gut um ihn kümmern, viel mit ihm spielen und mit ihm schmusen.

Kurz gesagt: Ich will ihn wirklich nehmen und wenn ich ihn nehme, will ich ihm alles geben, was er braucht, damit er glücklich ist. Aber jetzt stehen mir meine Angst und meine Selbstzweifel im Weg. Und ich weiss nicht, inwieweit diese Ängste berechtigt sind?

Also, ich dachte mir, ich frag einfach mal hier nach, was so eure Erfahrungen mit Depression und Katzen sind? Wie fühlt ihr euch damit? Habt ihr manchmal das Gefühl, dass die Katze zuviel Arbeit macht, was dann die Erschöpfung noch verschlimmert? Oder tut euch die Katze im Gegenteil sogar gut bei Depressionen? Für ein paar Erfahrungsberichte wäre ich echt dankbar.

PS: Ich bin Studentin und daher bin ich viel zu Hause, also die Zeit mit ihm zu spielen und zu schmusen habe ich allemal
Elbi
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Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Elbi »

Hallo Conny,

das ist jetzt mal ein Thema für mich!

Ich habe 2 Hunde und 3 Kater (Freigänger).

Also, einen Kater seit kleinauf, das sind jetzt 9 Jahre und die beiden anderen erst seit 3 Monaten. Da war ich so down, dass ich das Bedürfnis hatte, mal wieder eine gute Tat tun zu müssen. Sind von so Rettungsvereinen. Der eine ist schon 5, der andere 10. War anfangs der Wahnsinn, man hat sich gehasst. Da hab ich mir mal die drei vorgenommen und allen gesagt, dass ich alle gleich lieb habe und hier jeder das Recht hat zu sein.
Mittlerweile läuft es echt gut, es wird mal gefaucht und kurz hingewatscht, aber die Raufereien haben aufgehört.
So, und jetzt zu Dir.

Du hast ja jetzt wirklich den Vorteil, dass Du die Katze schon kennst. Ja, sie will gefüttert werden (für sie bist Du der Dosenöffner), sie will ein sauberes Clo und ihre Streicheleinheiten. Und Du wirst merken, dass Du ihr das alles gerne gibst.

Wenn Du Deine katze liebst ist das alles eine Selbstverständnis und keine Belastung. Sie gibt Dir viel mehr zurück, als Du begreifen kannst. Und Katzen schlafen fast den ganzen Tag und werden ja gegen Abend erst aktiv.

Wie ich schlafe??? Also, meinen Hund an der rechten Seite umarmt, Katze schnurrend auf der Brust und der andere Kater liegt auf meinen Füßen. Sie dürfen das, mir gefällt es. Aber das ist jedem selbst überlassen.

Ich kann Dir nur voll zuraten, die katze zu nehmen, Du tust was Gutes, und sie Dir. Da bin ich mir ganz sicher.
kläre mit deiner Freundin, ob sie sich um die katze kümmert, wenn Du mal nicht da sein solltest über mehrere Nächte.

Alles Liebe, viel Kraft....Elbi
Levinia
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Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Levinia »

Hallo Conny,

aus meiner (natürlich sehr beschränkten) Sicht, ist die Katze schon fast ein Therapie-Mittel.

Ich bin von klein auf mit Katzen aufgewachsen und sie haben mich in meinen schlimmeren Phasen geradezu aufrecht gehalten. Denn egal wie müde, traurig oder fertig ich bin, die Katze braucht Liebe, Zuwendung und Katzenfutter.

So bin ich gezwungen meine Wohnung zu verlassen um einzukaufen. Ich bewege mich und weiß, dass ich meinem Stubentiger etwas Gutes tue. Und das macht mich, wenn schon nicht glücklich wenigstens zufriedener.

Ganz abgesehen davon merkt meine Katze immer, wenn ich abdrifte oder einfach Trost brauche. Und kein Mensch kann dir da so helfen, wie die schnurrende Katze die sich ganz zufällig auf deinen Schoß setzt.

Ob du dir das zutraust, ist natürlich ganz und gar deiner Einschätzung überlassen. Wenn du glaubst, dass du die Katze nicht ordentlich versorgen kannst, musst du entscheiden, ob du dem Tier das zumuten willst. ABER, wenn du dich bemühst (es muss ja kein selbstbewusstes "Ja, ich kann das" sein, hauptsache du willst es), dann glaube ich, dass ein Stubentiger dein Leben sehr viel reicher machen könnte.

Egal was du tust, ich wünsche dir alles Gute.
Grüße,
Levinia
Dum spiro, spero.
Conny_11
Beiträge: 291
Registriert: 22. Jul 2011, 00:03

Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Conny_11 »

Oh yey, schon Antworten!

@Elbi:

Wow, Hut ab, 3 Katzen und 2 Hunde unter ein Dach zu bringen und ein friedliches Zusammenleben zu gewährleisten, ist bestimmt nicht einfach! Mein eventuell zukünftiger Kater ist einer von Drillingen. Zum Glück ist er sehr sanft. Sein Bruder nämlich hat seine Schwester soviel geschlagen und gebissen, dass meine Freundin die Katze einer anderen Freundin geben musste, sonst wär sie auf ewig traumatisiert worden.

Auf jeden Fall haben mich deine Worte sehr berührt. Ich glaube auch, dass die Katze mir viel geben kann.


@ Levinia:

Ja, das stimmt, dass ich ja dann quasi gezwungen bin, einen Tagesablauf einzuhalten und raus zu gehen. Daran hab ich noch gar nicht gedacht. Das kann nur positiv sein.

Wenn ich die Katze nehme, dann soll es ihm an nichts fehlen. Da hänge ich mich dann auch voll rein. Deswegen überlege ich ja jetzt hin und her. Denn wenn ich ihn nehme, dann nehme ich ihn mit allem, was dazugehört und werde ihn auf jeden Fall ordentlich versorgen.


PS: Ich war heute auch in einer Tierhandlung und hab schon mal geschaut, was ich ihm kaufen muss und wie viel es kostet. Da in der Tierhandlung war ich irgendwie voller Vorfreude
Elbi
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Registriert: 31. Aug 2012, 21:04

Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Elbi »

Hallo Conny,

ja, das macht mit am meisten Spaß, Sachen kaufen. Ich weiß ja nicht, wie es finanziell bei Dir ist, aber man kann da echt sparen. Katzenspielzeug? Da haben meine nur Ätsch gesagt. Eine leere Toilettenrolle rumhauen macht viel mehr Spaß. Oder ein leerer Karton, der erweckt auch immer Interesse. Ein Tischtennisball...das ist was ganz Tolles.
Was ich damit sagen will: Es geht auch kostenlos.
Kratzbaum...bisher hat keine katze ihn genutzt (das sind jetzt meine Katzen nr. 5,6 und 7. Jetzt endlich tut mir einer mal den Gefallen. Die sind echt teuer, frag die Freundin, ob er drauf geht.

Will Dir jetzt nicht die Freude nehmen, im Gegenteil, ich bin gedanklich gerade wieder in einem Zoo/Tierbedarfsgeschäft und schau mir all die tollen Dinge an.
Hundehalsband und Leinenkauf macht auch immer Riesenspaß, drum hab ich auch alles in 5-facher Ausfertigung....

Berichte bitte, wenn es soweit ist, wenn es soweit kommt, und wie es läuft. Das Thema gefällt mir, würde auch gut in das Forum "Alles mögliche" passen.

Ich kann nur zustimmen;: Depression und Katze, Haustier passt gut zusammen.
DarkRaven
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Registriert: 14. Jul 2010, 16:27

Re: Katze und meine Depression

Beitrag von DarkRaven »

Liebe Conny,

nur ganz kurz, weil ich zur Arbeit muss:

Ich LIEBE Katzen, habe selber eine (meinen geliebten Kater, musste ich vor ein paar Jahren leider einschläfern lassen)

Die Tiere sind was tolles, während meiner schwersten Phasen haben mich die Tiere sozusagen am leben erhalten. Schließlich hatte ich die Verantwortung für die beiden.

ABER bitte bedenke auch:
- Katzenhaare (überall in der Wohnung, auf der Kleidung etc...)
- Kratzbaum (meisten deine Lieblingsmöbelstücke wie Sofo, Stühle, können schon mal als Kratzbaum herhalten - meine Katze verwechselt da wohl immer was )
- Urlaub (ist mit Katzen nicht so einfach... man braucht jemanden der sie füttert etc...)

Ich wills dir nicht madig machen, aber das sind natürlich Dinge, die du auch bedenken solltest.

Ich will meine nicht mehr missen!!!

Lg, DarkRaven
bigappel
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Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Katze und meine Depression

Beitrag von bigappel »

Hallo Conny,

ich kann nur bestätigen, dass meinem Mann unsere 5 Racker sehr, sehr gut tun.

Katzen sind (naja überwiegend ) so sensible Geschöpfe, dass sie genau wissen, wann ihr Dosenöffner in welchem "Zustand" ist und die kleinen Seelen tun einfach nur gut.

Trotzdem übernimmt man die Verantwortung, wie Dark Raben schon gesagt hat und Depression hin oder her, dass muß gut überlegt sein.

Du hast geschrieben, Du kennst ihn, weißt, auf was Du Dich einläßt. Das Tier ist 5 Jahre alt; Du bist Studentin.

Es fallen monatliche, jährliche Kosten an (Impfungen und bei Bedarf Tierarzt sowie natürlich Futter), ja, Katzenhaare sind überall (nur mit Katzenhaaren auf der Kleidung ist man wirklich gut angezogen ) und eine Katze wird ca. 20 Jahre alt, also auch in 10 Jahren muss die Urlaubsvertretung noch geregelt werden.

Liebe Conny, ich will Dir keinesfalls Angst machen, Katzen sind toll und "Dein Gewinn" wäre riesig, trotzdem, bitte überlege gut.

Es gibt alternativ auch noch die Möglichkeit Katzenstreichler ehrenamtlich im Tierheim zu werden..... die dortigen Seelchen wären sehr, sehr froh.

Ein liebes Miau!
Grüße

Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
ndskp01
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Re: Katze und meine Depression

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Elbi,

ich hatte im vergangenen Jahr eine Gastkatze; die tat mir auch gut. Aber ich war dann auch froh, nicht mehr so gebunden zu sein (Ich fahre ja sowieso seit Jahren so gut wie nie in den Urlaub, aber das hat mich davon noch mehr abgehalten).

Es tat gut, dass jemand da ist, wenn man nach Hause kommt. Alternativ könnte ich mir ja einen Menschen anschaffen ...
bigappel
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Re: Katze und meine Depression

Beitrag von bigappel »

gute Idee, PUK .

Die haaren nicht, zerkratzen keine Möbel im Ernstfall und gehen von selber zur Impfung


LG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Hagebutte
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Registriert: 11. Jun 2009, 15:44

Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Hagebutte »

Oh ja! Katzen, liebe Conny

Ich habe meine seit 14 Jahren. Ein Glücksgriff, würde ich mal behaupten, denn sie tobt nicht, zerkratzt keine Möbel und frisst wenig. Allerdings ist sie auch Freigänger.

Natürlich kostet eine Katze auch etwas, aber längst nicht soviel, wie ein Hund, z.B.

Was die Katze mir gibt? Sie lenkt meine Aufmerksamkeit hartnäckig auf sich. Ich musste schon so manches Mal durch den Nebel der Depri hindurch grinsen, schnaufen, mich aufraffen und sie bedienen. Und ich spreche mit ihr. Das kommt ganz unwillkürlich. D.h., ich "jammere", wenn sie mich zwingt, aufzustehen. Ich meckere, wenn sie mir auf den Geist geht. Aber ich streichele sie ganz automatisch, wenn sie bei mir "anklopft".
Ich liebe meine Katze - auch wenn es mir manchmal zuviel ist

Ich habe den Eindruck (kann mich aber auch täuschen), dass sie mich in die Gegenwart zurückholt, wenn ich abdrifte. Und ich werde meinen Frust zumindest verbal los, ohne Kritik zu ernten
Sie begleitet mich, folgt mir in den Garten oder ins Wohnzimmer.
Ich glaube, ich wäre ein ganzes Stück einsamer ohne sie...

Trau Dich ruhig, Conny. Du kennst den Kater, wobei das Wesen eine große Rolle spielt. Und wenn Du einmal verreisen möchtest, dann findet sich etwas. Eine Nachbarin, Tierpension oder ähnliches. Schön auch, wenn man beim nach Hause kommen begrüßt wird.
Etwas Verantwortung kann nicht schaden, und so wie Du Dich liest, hast Du doch Lust dazu.

Hunde haben "Herrchen", Katzen "Personal" - da kann man sich doch glatt noch etwas abgucken, oder?

Wäre schön, wenn Du Deine Entscheidung hier mitteilst.

Lieben Gruß,
Hagebutte
ChristianeL.

Re: Katze und meine Depression

Beitrag von ChristianeL. »

Hallo Conny,

als Katzenmutti möchte ich Dich auch ermutigen den Kater bei Dir aufzunehmen.
Was die Depression betrifft, ob es gut wäre ein Tier aufznehmen dann, also, es hat bei mir sehr gut funktioniert. Katzen sind eher unabhängige Tiere, und wenn Du Dir bewusst machst, dass Futter, Trinken und Kloreinigen zum Tagesablauf gehören, pendelt es sich schnell ein. Ich habe das Gefühl, Du möchtest es so gerne und auch die Verantwortung übernehmen. Ich glaube,es wird Dir viel Spass machen mit dem kleinen Mitbewohner.
Eines noch, falls Du nach einiger Zeit merken solltest, dass Du Dich übernommen hast und es doch nicht schaffst, dann suchst Du eben ein neues, gutes Zuhause für ihn.
Das ist allemale besser als sich zu quälen und die Katze nicht mehr versorgen zu können.
Nur Mut, und viel Freude beim Shoppen.
Christiane
bigappel
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Registriert: 10. Dez 2010, 08:10

Re: Katze und meine Depression

Beitrag von bigappel »

Liebe Conny,

ich nochmal.

Ich weiß, ich bin diesbezüglich echt eine Spassbremse, aber eines bitte ich auch noch
zu bedenken.

Ist Tierhaltung in der Wohnung, in der Du lebst erlaubt?

Wenn ja; o.k., sorry für ´s Ansprechen.

Wenn nein: dann hol bitte die Genehmigung vorher ein, bevor Du ihn zu Dir nimmst;
alles andere könnte unnötigen Streß geben.

LG
Pia (gut erzogenes Personal meiner Fellnasen ).
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
nescius
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Re: Katze und meine Depression

Beitrag von nescius »

Huhu!

Tiere sind super und helfen einem wirklich gut.
Ich liebe Katzen und sie haben genau wie Pferde und Hunde ein sehr feines Gespür für Stimmungen.
Ich hätte auch wahnsinnig gern eine Katze, aber das ist nicht möglich, weil ich eine zu kleine Wohnung hab für 2 Miezen.
Aber selbst meine kleinen Nager machen mir Freude, wenn sie einfach ihr Leben leben, zufrieden und gesund herumdüsen. Es heitert schon auf, sie einfach anzusehen.

Es ist auf jeden Fall wichtig, dass du dir möglichst sicher bist, dass du die Katze gut versorgen kannst.
Anders als meine Nager, die kaum Aufmerksamkeit in Form von Spielen brauchen, fordert eine Katze doch ganz anders und sehr viel regelmäßiger.

Aber wenn es in deiner Wohnung erlaubt ist, du die finanziellen Mittel aufbringen kannst und du denkst, dass du die Verpflichtungen auch übernehmen kannst, wenn es dir schlecht geht: Mach es.
Ein Schnurren, ein Blick ... sie bauen unheimlich auf
Conny_11
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Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Conny_11 »

Oh, ihr seid ja so süss! War vorhin schon wieder am weinen wegen einem Streit, den ich mit meinem Freund hatte. Als ich dann eure Antworten las, konnte ich gar nicht anders als durch die Tränen hindurch lächeln und merke, wie sich mein Herz mit dem Lächeln und mit Freude füllt. Danke!!!!!

@ Elbi:
Danke für den Tipp mit dem kostenlosen Spielzeug! Werd ich auch mal versuchen. Meine Freundin meinte, ihr Kater liebt den Inhalt von Überraschungseiern - das kann man herum rollen und es raschelt so schön (Sieht aus, als würde mir der Kater auch beim Zunehmen helfen, durch die Schokolade, die ich dann essen muss ) Ich hab auch schon gesehen, dass Kratzbäume teuer sind, was haben deine Katzen denn stattdessen genutzt?

@ Dark Raven:
Danke für die ehrlichen Worte. Gibt es eine Möglichkeit, den Katzen das Kratzen an Möbeln abzugewöhnen? (Weiss nicht, ob "mein" Kater das macht, aber nur für den Fall.) Mit Katzenhaaren kann ich leben. Urlaubsvertretung muss ich noch organisieren.

@ Pia:
"sie genau wissen, wann ihr Dosenöffner in welchem "Zustand" ist.." - da musste ich echt lachen!!

"Die haaren nicht, zerkratzen keine Möbel im Ernstfall und gehen von selber zur Impfung" - Na da wär ich mal nicht so sicher!!! Mein Mann im Haus haart zwar nicht, aber verteilt sein schmutziges Geschirr und Krümel überall. Er zerkratzt keine Möbel, aber hat dafür eine Phobie vor Putzlappen, sollte man meinen. Und wie lange hab ich gebraucht, um ihn neulich zu überreden, zum Arzt zu gehen und seinen Magen checken zu lassen!! Er ist wie ein kleines Kind manchmal - und genauso liebenswürdig Ich weiss jetzt schon, dass der Kater weniger Arbeit machen wird als er
Conny_11
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Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Conny_11 »

@ Hagebutte:
Man merkt an deinen Worten, wie sehr du deine Katze liebst. Wow, bisher habt ihr mir alle gesagt, dass euch die Katzen bei der Depression sehr sehr viel helfen.

@ ChristianeL:
Danke für deine Ermutigung. Und es stimmt, im schlimmsten Fall kann ich ihm ein neues Heim finden. Obwohl ich ihm dieses Hin- und Her nicht wirklich antun möchte. Das wäre nur für den absoluten Notfall.

@ Pia:
Ja, die Haltung von Katzen und Kleintieren ist bei uns erlaubt (aber keine Hunde). Hier im Haus gibt es mehrere Katzen.

@ Nescius:
Danke für deine Ermutigung!


@all:
Ich bin heute nacht mehrmals aufgewacht und natürlich auch heute morgen und jedes Mal hab ich mir vorgestellt, wie es wäre, jetzt so einen süssen Kater neben mir im Bett zu haben... Oh, Sehnsucht... Anfang diesen Jahres lebte eine Freundin mit ihrer Katze übergangsweise für 2 Monate bei uns. Ich habe total viel gespielt mit der Katze und hab mich Hals über Kopf in sie verliebt. Und wie ihr sagt: jedes Mal wenn ich traurig auf dem Sofa lag, kam sie an, lief ein bisschen auf und ab, und hat sich dann an meinen Bauch gekuschelt. Und da blieb sie liegen, bis ich bereit war, aufzustehen. Ich war so gerührt. Und sie hat mich soooo zum Lachen gebracht. Ich habe allgemein grosse Probleme emotionale Nähe zuzulassen (immer wieder ein grosses Thema in der Therapie!), aber diese Katze hat mein Herz gestohlen und ich habe mich immer sicher gefühlt in ihrer Gegenwart.

Damals hat natürlich meine Freundin "Dosenöffner" gespielt für die Katze, d.h. ich hatte das Vergnügen ohne die Arbeit
bigappel
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Re: Katze und meine Depression

Beitrag von bigappel »

@ Conny

Stimmt, bei dem Vergleich Männer und Kater haben die Herren keine Chance .

Weiterer Vorzug des Katers;
er schnarcht weniger

Es sei denn, es wäre ein Perser-Kater .

Viel, viel Spaß mit dem Herzensbrecher auf 4 Pfoten! Einmal infiziert, gibt es keinen Weg zurück

LG
Pia
Ein Tier zu retten, verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier.
Anita
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Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Anita »

Liebe Conny,

auch ich kann Dir ein Dasein als Dosenöffner (und Türöffner) nur empfehlen.

Wir hatten sieben Jahre lang eine Katze, die uns zugelaufen war; sie zu betreuen, mich um sie zu kümmern und für ihr Wohlergehen zu sorgen, war eine Aufgabe, die mich aus meiner Depression herauszgezogen hat. Wenn es darum ging, dieses kleine Wesen zu versorgen, konnte ich meine Schwierigkeiten überwinden, ich fühlte mich einfach verantwortlich dafür, dass es der Katze gut geht, sie sollte nicht unter meinen Depressionen leiden.

Letztes Jahr im Juli mußten wir sie dann leider einschläfern lassen; wir haben uns dann aber wieder eine neue "Bestie" aus dem Tierheim geholt - und auch Elli ist einfach zum Knuddeln. Mir geht mein Herz regelmäßig über, wenn ich sie sehe und sie mit erhobenem Schwanz auf mich zustolziert, frei nach dem Motto: "Bloß keinen Streß!" Diese Regel gilt allerdings nicht, wenn es um ihr Fressen geht - dann bitte ruckzuck servieren!

Wichtig ist, dass Du auch jemanden hast, der auf die Katze aufpaßt, wenn Du Urlaub hast oder krank werden solltest. Unser Tierarzt hatte Visitenkarten einer Katzenpension ausliegen, dort haben wir uns umgeschaut, und da könnte sie in einem Notfall auch hin. Aber glücklicherweise hat sich auch schon unser Nachbar bereit erklärt, auf Elli aufzupassen - und hat das auch prima gemacht.

Ich kann Dir solch ein Wesen wirklich an's Herz legen - die "Vorteile" überwiegen eindeutig.

LG

Anita
Insa40
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Registriert: 25. Mär 2011, 20:44

Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Insa40 »

Huhu,

jetzt ich noch mit meinem Senf zum Thema

Ist denn der kater Freigänger und wenn ja, wohnst Du eher ruhig?
Wenn er kein Freigänger ist, wäre noch die Frage der Wohnungsgröße interessant.
Wenn Du ein kleines Appartment bewohnst und er dann den ganzen Tag und Nacht dort verbringen muss, wäre es vielleicht nicht so schön.

Ist aber nur etwas, was mir im Hinblick auf meine Nachbarin einfiel.
Sie zog von einer 3-Zimmer-Whg in ein Appartment (38 Quadratmeter) wegen der Trennung vom Partner. Sie hatte zwei Kater-Geschwister, die in dem kleinen Appartment ein wenig durchdrehten.

Ansonsten kann ich von meiner depressiven Freundin berichten, die sich eine Kätzin aus dem Tierheim geholt hat und regelrecht aufgeblüht ist durch die Kleine. Sie verträgt sich sogar mit unserer Hündin gut und die beiden spielen manchmal, was sehr drollig aussieht, vor allem, wenn die Kleine mal wieder wie der Blitz auf ihr Wandregal turnt und unsere Hündin mit ratlosem Block hochguckt.
Ich könnte schwören, die Kleine hat eine Art Grinsen im Gesicht dann

Viele Grüße, Insa
Dendrit
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Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Dendrit »

Hallo!

Mit kleiner Wohnung ist mir auch eingefallen. Ich habe mal ein Buch gekauft, wo es um Wohnungskatzen geht bzw. die kleine Wohnung katzengerecht gestaltet. Eigentlich ist das nicht mal viel, als wie man sich vorstellen mag.

Ich hatte auch Drillinge, sie waren ausgesetzt. Sie fraßen noch gar kein Fleisch. Was sie geliebt haben, wenn ich die Wohnung putzte, denn dann um die Kurve rennen und ausrutschen, bei zu spätem bremsen an die Heizung knallen - das war köstlich. Richtig los ging das nur, wenn ich den langen Hausflur putzte, da konnte man schön Anlauf nehmen. Je größer sie wurden, desto wilder machten sie ihre Rutschpartie um die Ecke.

Aus 3 wurde schließlich eine Katze (verschwunden und eingeschläfert). Während meiner Chemo-Zeit tat sie mir gut. Während mein Mann mir was Gutes tun und trösten wollte, wollte ich aber nur meine Ruhe haben. Sie legte sich bloß neben mich, das gab mir viel mehr.

Obwohl ich mittlerweile die Katzenallergie symptomatisch wurde, werd ich vermutlich wieder ein oder zwei Katzen holen. Es fehlt mir ungemein, als wir dieses Jahr die letzte Mieze einschläfern lassen mussten.

Achja, zu Tierarzt: erstaunlich fand ich, als unsere Mieze was hatte und zum TA mussten: ich war voll wach und sämtliche Handhabe lief professionell ab. Da schaltet sich wohl irgendwie die Depri ab.

Eine Empfehlung hab ich noch: ein Katzenbuch kaufen oder ausleihen und duchlesen. Auch wenn Du meinst, Du weißt im Prinzip alles. Aber es finden sich immer wieder ein paar Sachen, die das Verhalten einer Katze oder die "Zwischenmenschlichkeit" erklären. Was man tun und lassen sollte. Inwieweit man Macken (hat jede Katze) zulassen oder abgewöhnen kann und vor allem das richtige WIE? Besitzerwechsel und sie testen wie Kinder ihre Grenzen.

LG, Manuela
Hagebutte
Beiträge: 198
Registriert: 11. Jun 2009, 15:44

Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Hagebutte »

Oh ja, Manuela, die Zeit des Krebses. Ich hatte zwar keine Chemo, aber Bestrahlung und muss natürlich noch Medikamente nehmen. Bin oft dementsprechend schlapp und will wie Du meine Ruhe. Das ist Miezi natürlich egal und sie setzt sich einfach auf den Couchtisch, damit ich den Hintern hochbekomme

Und weiß der Teufel, warum und weshalb...aber es tut gut. Vielleicht, weil es mich trotz Allem zum Grinsen verleitet, vielleicht, weil es ein Stück Normalität ist, sich um diese (kleine) Aufgabe kümmern zu müssen. Sie können ja verdammt hartnäckig sein.

Dann das Schnurren! Dieses gleichmäßige Wohlfühlgeräusch (im Gegensatz zum Schnarchen meines Mannes ). Es ist wie Balsam auf der Seele.

Was mir die ganze Zeit bei diesem Thema durch den Kopf geht, ist die Delphintherapie. Genauso heilsam soll der Umgang mit Pferden (Reiten) sein. Das kennt ihr bestimmt. Ich denke, es ist unumstritten, dass die Tiere Heilung/Linderung unterstützen können.

Conny, ich meine, es ist ein großer Vorteil, dass Du den Kater schon sehr gut kennst.
Trau Dich! Hilfe gibt es auch in entsprecheneden Internetforen.
Und zu guter Letzt (bevor es den Moderatoren zuviel wird ): Ein Haus voller Katzenfreunde ist doch perfekt!

Alles Gute,
Hagebutte
Elbi
Beiträge: 205
Registriert: 31. Aug 2012, 21:04

Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Elbi »

Was so eine einzige Katze doch loslöst

Es gibt auch ein Katzenforum, da habe ich echt gute Tipps bekommen, als ich hier die großen Schlägereien hatte. Auch alles nette sehr nette Leutle gewesen.

Viel Kraft...Elbi
Herd04
Beiträge: 1351
Registriert: 19. Jan 2012, 13:16

Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Herd04 »

Liebe Conny,

auch von mir ein 100%iges Pro für eine Katze bzw. einen Kater.
Ich glaube, jede Katze hat sehr gute therapeutische Fähigkeiten. Ich möchte unseren Filou nicht mehr hergeben. Es ist der Wahnsinn, wie gut er merkt, wenn es mir nicht gut geht. Sein Schmusen, sein Schnurren...einfach schön.

Also dann alles Gute für dich und den Kater!

E.
Conny_11
Beiträge: 291
Registriert: 22. Jul 2011, 00:03

Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Conny_11 »

So viele liebe Antworten....

@Anita:
Danke für den Tip mit der Katzenpension, werd ich mich auch mal dafür umschauen. Aber ich hab auch mehrere Freunde mit Katzen, muss mal mit denen reden, ob einer von denen sich zutraut, meinen Kleinen während des Urlaubs mit zu betreuen.

@Yvi:
Wow, 7 Monate alt, die muss ja noch total winzig gewesen sein! Kann mir gut vorstellen, dass sie dir fehlt. Aber es ist ja nie zu spät

@ Insa:
Nein, mein Kater ist kein Freigänger. Ist mir auch lieber so, dann muss ihr mir nicht um ansteckende Krankheiten und angeschlepptes Ungeziefer Gedanken machen. Unsere Wohnung hat 4 1/2 Zimmer, ist also gross genug für den Kleinen. (Hoffe ich jetzt mal - zumindest die Katze meiner Freundin hat sich hier sehr wohl gefühlt.)

@Manuela:
Hi hi, das ist ja lustig mit den Rutschpartien. Die Katze meiner Freundin, die bei uns übergangsmässig gewohnt hat, hat solche Rutschpartien auch total gerne veranstaltet. Allerdings nicht auf Wasser.. Sie sprang wie ein Tiger vom Sofa, rannte durch den Flur im Höchsttempo und liess sich dann im Büro auf 4 Pfoten schlittern, bis sie irgendwo dagegen krachte. Anfangs hatte ich Angst, aber irgendwann hab ich kapiert, dass das für sie ein Spiel ist. Sehr robust, die Kleinen
Danke für den Tip mit dem Katzenbuch. Vor allem das Grenzen-Testen sollte ich mir mal zu Gemüte ziehen, da ich immer so nachgiebig bin
Conny_11
Beiträge: 291
Registriert: 22. Jul 2011, 00:03

Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Conny_11 »

Okay, Leute. Ich hab mich entschieden. Ich hab meine finanzielle Hochrechnung gemacht. Und eure warmen und ermunternden Worte, guten Erfahrungen und Denkanstösse haben mir sehr viel geholfen.

Ich werde den Kater nehmen!!!

Innerhalb der nächsten Wochen werde ich also Katzenmami!

Ich werde euch wissen lassen, wie ich so die erste Zeit mit meinem Liebling erlebe.

Ich merke, wie schon jetzt der Gedanken an ihn mir viel viel Kraft gibt.
Anita
Beiträge: 277
Registriert: 30. Aug 2003, 17:46

Re: Katze und meine Depression

Beitrag von Anita »

Hallo Conny!

Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Entscheidung, liebe Kater-Mami!!!



Du wirst bestimmt Deine Freude an diesem Tierchen haben - alles Gute für "euch"!

LG

Anita
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