Diskussionsforum Depression

Meine Gefühle fahren momentan Achterbahn.......
es ging mir heute am Tag eigentlich ganz gut jetzt je später es wird desto tiefer geht es bergab!!
Weiss nicht was los ist, fühl mich irgendwie wie ausgebrannt und leer kann meine Gedanken und Gefühle nicht mehr ordnen.

ob mir hier geantwortet wird oder nicht spielt eigentlich keine Rolle. Fakt ist, da muss ich alleine durch, aber ehrlich gesagt hätt ich mich schon über hilfreiche Kommentare gefreut.
Ist nicht so.... ok... deshalb war es für mich fraglich in ein Forum zu gehen.Habe viele Beiträge jetzt gelesen und beneide die Leute die sich fachlich so ausdrücken können, ICH KANN ES NICHT.Aber ich versuche es mit meinen Worten zu schreiben, hoffe das ihr mich versteht. DANKE EUCH !!

hallo angel,

mir gehts gerade auch so wie dir.

mir fällt es auch immer schwer mich richtig auszudrücken und verständlich zu machen.

habe oft das gefühl, daß andere mich nicht ernst nehmen, oder denken was schreibt denn die hier für einen schwachsinn.

sitze oft ewig dran, bis ich eine einigermaßen verständliche nachricht rausschicken kann.

aber vielleicht lernen wir das ja hier mit der zeit noch zu verbessern, und provitieren
auch in der realen welt davon.

man lernt nie aus.

in diesem sinne,
liebe grüße jusi

Hallo Angel,

ich würde Dir ja gerne antworten, aber momentan gehts bei mir nicht rauf und runter. Leider mehr die Talfahrt.

Aber ich habe auch schon festgestellt, dass es zum Abend zu meist nach unten geht. Vielleicht ist dann die Energie raus und der Körper/die Seele ist müde. Anders kann ich es mir auch nicht erklären.

Hallo Angel,

um Deine Frage zu beantworten - ja, kenn ich.
Diese Achterbahnfahrt ist alles andere als Angenehm - und ich weis nicht, ob ich Dir einen hilfreichen Kommentar bieten kann - ich versuchs mal mit einem Bild - vielleicht passt.

Ich verleich den Zustand mal mit einem Schiff, das völlig "aus dem Ruder" gelaufen ist, das (je nach Seegang) mal ruhig dahinschippert, mal kurz vorm Untergehen gegen Wellenmassen kämpft. Und wir sitzen nun auf unserem "Gefühlsboot" und haben irgendwie keine großen Möglichkeiten, das Schiff wieder auf Kurs zu bringen.

Genau hier beginnt häufig die Aufgabe, die uns die Depression stellt - wie kann ich auf meinem Lebensschiff einigermaßen durchs Leben navigieren? Und dabei gibt es viel zu lernen.

Man muss z.B. lernen, wann es besser ist, die Segel einzuholen. Oder auch, wann man die Ruder rausholen muss und kräftig rudern. Oder wann man sich treiben lassen darf. Oder wann man den Hafen anlaufen sollte. Oder wie man das Steuerruder bedient. Oder wann man den Anker werfen sollte und wann es besser ist, weiterzufahren. Oder wann man auch mal geben die Wetterbedingungen nichts machen kann und den Wellengang mal eine Zeit lang aushalten muss (auch das gibts in jedem "normalen" Leben). Oder ob man nicht zu viel Fracht an Bord hat. Oder ob der "so steuert man ein Schiff durchs Leben" Kurs, den man von Eltern oder anderen Bezuspersonen irgendwann mal gelernt hat, noch passt.

Sich selbst nicht als den "alten Seebären" sehen, der das alles im Griff haben müßte, sondern als Lernender, der seine (ganz eigenen) Erfahrungen auf dieser Reise machen darf (besser muss), kann sehr hilfreich sein. Und da kann man sich bei den anderen Seefahrern schon einiges abgucken - manches, was passt, manches, was nicht so gut funktioniert. Und vielleicht findet man aucn einen erfahrenen Seebären (Therapeut), der die eigenen Bemühungen hilfreich unterstützt - wobei - fahren musst (oder besser darfst) nur Du selber.

Hoffe, da ist die eine oder andere Anregung dabei. Alles Gute!

Ben

Vielen lieben Dank Jusi,loveandlive und Ben für eure aufmunternden Worte.
@ Ben mit den Rudern einziehen oder Segel fallen lassen ist das so ein Ding.
Ich bin ein rastloser Mensch der immer was zutun braucht auch wenn es mir von den körperlichen Befinden nicht so gut geht.
Früher war mir keine Arbeit zuviel,ich hatte viele Freunde und war ausgeglichen.
Die Freunde wurden weniger als meine Scheidung durch war und ich aus dem Ort weggezogen bin.( etwa 10 Kilometer entfernt)
Habe dann mit meinem Jungen einen Neuanfang gewagt,es klappte eigentlich auch alles ganz gut.Bis ich dann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten durfte und die volle Erwerbsminderungsrente bekam.Ich fühlte mich wertlos und bin bei einigen Menschen auch auf Unverständnis geraten. Da kamen dann so Sprüche ,, wie in deinem Alter schon Rente " und ich mag mich nicht jedem erklären müssen.Zudem kommt das ich sehr wenig Selbstbewussein habe, was mir nach der Zeit immer mehr abhanden gekommen ist.Gehe allen Konfrontationen aus dem Weg und bin am liebsten in meinen eigenen vier Wänden, wo ich mich sicher fühle.

Liebe angel63,
ich habe dir meine Ansichten dazu ja schon in einem anderen "Forum" geschrieben...
Ich denke, du solltest in die Klinik gehen um wieder Lebensfreude zu spüren und Selbstbewusstsein zu tanken... Du sagst ja, alleine schaffst du es nicht und so ändert sich nichts. Therapie machst du schon und auch das scheint nicht zu reichen...Sicher kann ich es nicht in voller Tragweite nachvollziehen, da meine Depressionen nicht so arg sind, mir langen sind zwar, wenn es nach unten geht, aber so wie du "leidest", das kenne ich nicht...
Lass dir helfen...

hallo,

auch ich möchte mich anschliessen und meine Erfahrungen zu dem Thema schreiben.

Ich kenne das nämlich auch sehr gut, wenn ich morgens aufwache und die Welt eigentlich noch in Ordnung ist.

Und je später der Tag um so trüber die Gedanken.

Vor allem und das Schlimmste ist das man nicht weiss warum. Ich versuche oftmals eine Lösung zu finden, doch die fällt mir einfach nicht ein.

Wenn ich aber die Kraft habe, dann passe ich auf ob ich im Laufe des Tages nicht etwas sehe, höre, tue was ein Glücksgefühl, und sei es auch noch so klein, hervorruft.

Wenn das nicht funktionniert, dann weiss ich aber auch, dass ich gegen Abend und dann tiefer am Abend noch tiefer gesunken bin.

Das ist allerdings eine ganz normale Reaktion. Zumindest für mich. Da ich im Laufe des Tages ja auch ermüde und abends dann der Müdigkeitstiefpunkt erreicht ist.

Meine grösste Angst ist allerdings immer, dass es dann n icht nur dieser Tag ist der so sein wird sondern auch die folgenden Tage, Wochen...

Und dann bin ich froh, wenn der anschliessende Tag besser verlaufen ist als ich erhoffte.

Und somit ist eigentlich dann das GLücksgefühl eingetreten, da meine Befürchtungen, dass es jetzt längere Zeit schlecht laufen könnte, nicht eingetroffen.

Jetzt habe ich wieder viel geschrieben und ich weiss nicht ob Gott und die Welt mich versteht

Hallo CHF,

ob Gott Dich versteht, das weiß ich nicht. Aber ich glaube, er versteht es besser, als irgendein Mensch.
Ich versteh, was Du geschrieben hast und Du hast es wirklich auf den Punkt getroffen. Mir geht es ähnlich, weiß aber leider kein Rezept, was man dagegen tun kann. Könnte jetzt lauter positive und aufbauende Worte schreiben, aber das wäre nicht ehrlich und das möchte ich bleiben. Sorry, aber ich hoffe, dass andere hier was aufbauendes beitragen können.

Dir alles Liebe, viel Kraft und dass Du den Weg siehst.

Ich reihe mich hier mal ein. Bei mir ist es so, dass es schon am Nachmittag oft bergab geht. Morgens stehe ich auf, und alles ist gut...bis auf den Montagmorgen. Ich bin nicht mehr berufstätig und hänge dann - so wie heute - den ganzen Tag kraft- und energielos herum.

Probiert habe ich auch schon vieles. Auch lange genug. Geholfen hat nix. Ja, vielleicht ist es letztendlich so einfach, dass wir "nur" müde und erschöpft sind, dass das System langsam runterfährt. So kommt es mir manchmal vor. Ich werde langsamer und langsamer, immer zerstreuter und kann mich dann abends selten noch zu etwas aufraffen.

Im Moment ist es ohnehin heftig. Liegt vielleicht am wochenlangen Stress, der hinter mir liegt.

Manchmal kann ich mich selber schon nicht mehr hören, wenn ich sage : Kein Bock. Es ist so, dass ich abends meine Ruhe haben möchte. Ich habe aber Tag für Tag Angst, dass irgendjemand etwas von mir erwartet. Und dieser Gedanke zieht mich manchmal zusätzlich runter. Kennt Ihr das auch? Etwas konfus geschrieben, gebe ich zu

Gruß
Hagebutte

Ich reihe mich hier mal ein. Bei mir ist es so, dass es schon am Nachmittag oft bergab geht. Morgens stehe ich auf, und alles ist gut...bis auf den Montagmorgen. Ich bin nicht mehr berufstätig und hänge dann - so wie heute - den ganzen Tag kraft- und energielos herum.

Probiert habe ich auch schon vieles. Auch lange genug. Geholfen hat nix. Ja, vielleicht ist es letztendlich so einfach, dass wir "nur" müde und erschöpft sind, dass das System langsam runterfährt. So kommt es mir manchmal vor. Ich werde langsamer und langsamer, immer zerstreuter und kann mich dann abends selten noch zu etwas aufraffen.

Im Moment ist es ohnehin heftig. Liegt vielleicht am wochenlangen Stress, der hinter mir liegt.

Manchmal kann ich mich selber schon nicht mehr hören, wenn ich sage : Kein Bock. Es ist so, dass ich abends meine Ruhe haben möchte. Ich habe aber Tag für Tag Angst, dass irgendjemand etwas von mir erwartet. Und dieser Gedanke zieht mich manchmal zusätzlich runter. Kennt Ihr das auch? Etwas konfus geschrieben, gebe ich zu

Gruß
Hagebutte

@Hagebutte,

habe deinen Thread gelesen. Aber nicht alles verstanden.

Vor allem auf der einen Seite schreibst du, dass du nicht berufstätig bist und dann etwas tiefer, dass deine Leere vielleicht von dem wochenlangen Stress herrührt den du hattest. Damit ich dir ein bisschen Mut zusprechen kann, wäre ich aber froh und andere bestimmt auch, um was für einen Stress es sich hier handelte. In welchem Bereich und was die so fertig gemacht hat.

LG
CHF

Ich werde es mal versuchen, ohne zuviel hier preisgeben zu müssen (habe doch hin und wieder Angst, dass ich erkannt werde).

Mein Mann hatte Urlaub. Das alleine empfinde ich schon anstrengend, weil ich aus meinem täglich Rhythmus komme. Es liegt definitiv nicht an ihm, es ist wie immer mein Kopf. Und dann der Rest der Familie. Ich mag es kaum schreiben, weil es sich einfach zu abgedroschen anhört. Also...sie müllen mich mit ihren Problemen zu. Ein tägliches Update bekomme ich von meiner Tochter, manchmal auch 2 x am Tag. Mein Sohn wirkt eher im Hintergrund. Vor kurzem hatte ich eine Auseinandersetzung mit meiner Tochter, worauf mein Sohn sie später fragte: 'Hast du auch schon bemerkt, dass die (mein Mann und ich) nicht alle Tassen im Schrank haben.'

Ich hatte schon in einem anderen Thread geschrieben, dass meine Tochter ein Baby erwartet. Ihr passt aber scheinbar die ganze Situation mit Freund und Kind nicht, ständig beschwert sie sich. Meine beiden Kinder sind wohlgemerkt um die 30 J. alt.

Bevor ich zusehr ins Detail gehe, versuche ich den "Rest" zu umschreiben. Ich schaffe es einfach nicht, mich von meinen Kindern abzugrenzen. In den letzten Wochen kamen sie fast täglich abends bei uns reingeschneit. Und gingen nicht wieder. Probleme, Probleme, Probleme.

Tja, welcher Stress? Gute Frage! Ich habe heute morgen den Depressions-Test gemacht, und mir wurde dringend geraten, einen Arzt aufzusuchen. Vielleicht empfinde ich das alles nur als Stress, weil die Depri wieder zugeschlagen hat? Ich spiele eigentlich schon mit dem Gedanken zum Arzt zu gehen.
Ich habe mir schon einen Psychiater ausgesucht...muss bloß noch anrufen...

Lieben Gruß,
Hagebutte

Hallo Angel

ok, dann hast Du ja nach der Scheidung sozusagen (um im Bild zu bleiben) auf einem neuen Schiff angeheuert. Häufig greifen dann die bisherigen Lösungen oder Konzepte nicht mehr. Ich denke, Du bist dabei, Dir da neue zurechtzulegen und alte über Board zu werfen - es muss nicht immer alles so bleiben, wie es mal war. Auch die Auseinandersetzung mit dem "Makel" Erwerbsminderung ist sicherlich nicht einfach, soll aber bewußt geführt werden.
Ich finde, der Begriff des "Selbstbewußtseins" wird in Deinem Posting (wie auch in unserer Umgangssprache) ein wenig falsch verwendet. Selbstbewußt sein bedeutet, sich seiner Selbst (mit allen Stärken und Schwächen) bewußt zu sein - so, wie man/frau eben gerade ist und aus einem gesunden Selbstbewußtsein kann dann auch ein Lebenskonzept erwachsen, das nicht ständig überfordert.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Ben