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undun1828
Beiträge: 4
Registriert: 18. Aug 2012, 00:08

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Beitrag von undun1828 »

Auch ich habe mich gerade erst registrieren lassen. Habe schon öfter im Forum herumgestöbert. Vielleicht finde ich hier eine Möglichkeit meine Gedanken und Empfindungen einfach mal loszuwerden. Ich bin 45, vollzeittätige, alleinlebende Mutter mit 2 schulpflichtigen Kindern (knapp 13 und 11 Jahren) und ich finde es schon sehr beunruhigend, wenn die Kinder meine phasenweise schlechte Laune, Abgespanntheit, Müdigkeit, Lustlosigkeit (= Depressionen?) mitbekommen. Natürlich kann ich denen nicht erzählen, was in mir überhaupt vorgeht. Nämlich nichts, einfach Leere. Ich fühle mich so dumpf, als wäre das reinste Nichts in mir. Ich komme vom Dienst nach Hause und das einzige was ich noch schaffe ist, mir Kaffee zu kochen. Dann sitze ich irgendwo, trink meinen Kaffee, starre aus dem Fenster. Keine Zeitung, kein Buch, nix. Ich empfinde dann einfach nur NICHTS. Es ist schwer zu beschreiben. Derzeit ist es schon viel, wenn ich wenigstens Wäsche wasche oder für die Kinder koche. Auf der anderen Seite schwirrt es in meinem Kopf, ich muss mir so viele Gedanken machen: Die Kinder, die Schule (der Sohn ist recht schwierig, ist oftmals sehr problematisch, glaube ihm habe ich meine Gene in die Wiege gelegt), beide Kinder sind in Sportvereine fest eingebunden (d. h. 4 - 5 x Training/Woche). Auch werde ich ständige in Anspruch genommen. Mamma hier, Mamma da. Obwohl ich einfach nur meine Ruhe haben will. Überall liegt deren Zeugs herum, ich fühle mich so eingegrenzt. Arztbesuche mit den Kindern, Logopädie (einen Termin haben wir bis heute nicht vereinbart). Die Kieferorthopädin hat uns schon ermahnt, da wir die letzten beiden Termine nicht wahrgenommen haben. Geld, Wohnung, Auto. So einige Checks für mich wären auch mal überfällig. Ich habe noch nicht einmal einen "Arzt meines Vertrauens". War wohl 1- 2 x bei einer Ärztin aufgrund einer Erkältung - aber sonst. Ich schaff einfach nix. Ich kann mich nicht aufraffen. Als wäre mein Körper aus Blei oder die Anziehungskraft bei mir übernatürlich stark. Keine Freunde, keine Bekannten, die mal zu Besuch kommen. Ich bin auch nicht gerade kontaktfreudig und manchmal weiss ich noch nicht einmal was ich sagen soll. Und ganz manchmal frage ich mich selber, wie ich es überhaupt bis zum 45. Lebensjahr geschafft habe und was ich überhaupt geleistet habe? Ich sehe in nichts mehr einen Sinn. Sicher, meine Kinder. Aber danach? Außerhalb der Kinder? Warum und wozu das Ganze? Macht sich der Mensch etwas vor? Wozu Freundschaften? Wozu Hobbies? Wozu existiert man überhaupt? Am allerwohlsten fühle ich mich in meinem Auto - Ruhe, abgeschieden von allem, man sitzt in einer geschützten Kapsel. Ist schon irre.
depp71
Beiträge: 128
Registriert: 20. Aug 2012, 23:06

Re: neu neuer am neuesten

Beitrag von depp71 »

So von Neuling zu Neuling

Das ist glaub ich alles nicht so einfach zu beschreiben - wie fühlt sich etwas für jemand anderen an - tja gute Frage...

Ich hab z.B. keine Kinder - die würden ggf. (einfach weil sie keine Ruhe geben, nun einfach mal da sind) vielleicht sogar verhindern dass man zu sehr abdriftet.

Wer kann das schon sagen. Ich glaub die Grenze ist spätesten erreicht, wenn die Sache neue Probleme aus sich selbst erzeugt - vielleicht kann man vorher noch das Ruder herum kriegen, indem man einfach mal was neues ausprobiert und nicht wartet bis man diese Lustlosigkeit auspackt...


Gäbe es noch etwas, auf das du 'spontan bock' hättest? (Probleme dahin mal aussen vor..)
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: neu neuer am neuesten

Beitrag von ndskp01 »

Liebe 2818

ich glaube alle hier kennen die Lage in der du dich befindest und das "Gefühl der Gefühllosigkeit". Zum Glück kann ich mich nicht mehr so genau daran erinnern. Auch dass man nicht rauskommt aus dem Loch, gehört dazu. Ich möchte mich darauf jetzt nicht einlassen, denn es zieht mich auch runter, nur noch einmal den Rat geben: Professionelle Hilfe gibt es. Suchen musst du sie dir aber selber, das nimmt dir keiner ab.

Alles Gute, Puk
Insa40
Beiträge: 1186
Registriert: 25. Mär 2011, 20:44

Re: neu neuer am neuesten

Beitrag von Insa40 »

Grüß Dich,

hm,um aus dieser festgefahrenen Lage heraus zu kommen, schau doch mal, ob die Ärztin bei der Du warst Dir sympathisch und kompetent erscheint, damit sie vielleicht Deine Anlaufstelle in Sachen Hausärztin werden kann.

Am besten ist es, wenn Du Deine Lage und Deine Gefühle dem Arzt schilderst, damit er Dir helfen kann mit ggf. Überweisung zum Facharzt der Psychiatrie oder Medikamenteneinstellung.

Wenn Du da den ersten Schritt schaffst, wirst Du auch eine Verbesserung der lage herbei führen können.
Was kannst Du verlieren dabei?

Liebe Grüße, Insa
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