Angst - Tagesklinik - wie geht es danach weiter?

[FrauAhnungslos]

Hallo,

ich melde mich nach längerer Zeit wieder....
Seit 3 Wochen werde ich teilstationär in einer Tagesklinik behandelt. Dort fühle ich mich auch ganz gut aufgehoben. Mir fällt es zwar sehr schwer, mich dort zu öffnen, aber vielleicht braucht das einfach noch etwas Zeit.
Eine Einzeltherapie-Sitzung dort hat mich heute sehr aufgewühlt. Ich habe mit meiner Therapeutin besprochen, wie ich mir die Zeit nach der Klinik vorstelle:

Ich bin seit April arbeitsunfähig und kann mir zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht vorstellen, wie ich jemals an meinen Arbeitsplatz zurückgehen soll. Alleine die Vorstellung löst bei mir so starke Ängste aus. Und nun habe ich das Gefühl, dass mir die Zeit davonrennt.... in ein paar Wochen werde ich aus der Klinik entlassen und dann muss ich entscheiden, wie es weitergeht.
Meine Therapeutin aus der Klinik hat noch Probleme, meine Innenwelt genau zu erfassen, weil ich eben noch recht verschlossen bin. Aufgrund eines Traumas, das ich erlitten habe und dem momentanen Zustand, geht sie jedoch zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass sie mich nach dem Klinikaufenthalt als "bis auf weiteres arbeitsunfähig" entlassen möchte.
Sie hat auch die Frage aufgeworfen, ob ich mir nicht einen kompletten Jobwechsel vorstellen könnte. Also nochmal studieren/weiterbilden o.ä.
Ich bin 28 und mein Freund studiert noch. Somit sind wir finanziell natürlich auf mein Einkommen angewiesen. Und alleine die Vorstellung, nochmal von neuem zu beginnen, nicht zu wissen, was ich tun möchte, ob ich bei etwas anderem nicht wieder an diesem Punkt lande.... das macht mir alles wahnsinnige Angst.
Eigentlich war ich erleichtert, als die Ärztin sagte, ich müsse nach der Klinik nicht gleich wieder in den Job zurück. Aber auch dabei spielen natürlich Ängste eine Rolle, was das für Auswirkungen haben könnte.
Von meiner Familie, deren größte Sorge meinem Job gilt, fange ich gar nicht erst an

Puh.... wahrscheinlich kann man dazu gar nicht viel sagen, aber ich wollte so gerne schreiben, wie ich mich gerade fühle.

Danke fürs "zuhören" und einen schönen Abend euch allen

Liebe Grüße,
Christine

[Salvatore]

Hallo Frau Ahnungslos,

das sind natürlich so existenzielle Fragen, die in der Depression echt schwer sind zu beantworten. Wenn du seit April au bist, bekommst du ja noch eine Weile Krankengeld von der KK (insgesamt 78 Wochen inkl. der sechs Wochen Lohnfortzahlung).
Das heißt, dass du die Entscheidung "zurück in den alten Job" versus "Job wechseln" zumindest JETZT noch nicht treffen musst und auch noch nicht gleich nach der Entlassung aus der Tagesklinik.

Weißt du schon, wie die Behandlung nach der TK weitergeht? Kannst du evtl. dort ambulant bleiben? (Bei mir war das so.)

Ich kenne diese Sorgen von mir auch, weil wir in einer ähnlichen Situation waren und auf mein Einkommen ebenfalls nicht verzichten konnten. (Inzwischen bin ich au aus der Reha entlassen worden und bekomme Zeitrente, aber ich bin den Weg wie du gegangen: erst TK und was dann?)

Lg, Salvatore