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Ein auf und ab...

Verfasst: 8. Mai 2012, 12:12
von LittleDream
Hallo an alle,
ich hab mal eine Frage....
Wie geht ihr mit diesem rauf und runter um??
Wenn ich mal einen guten Tag habe, folgen gleich wieder mehrere, viele, sehr viele schlechte Tage, wo ich dann nur am grübeln und traurig bin und ununterbrochen weinen könnte.
Da staut sich dann irgendwie ein ziemlicher Druck in mir auf.

Wie kommt ihr mit solchen Situationen zurecht??

LG
LittleDream

Re: Ein auf und ab...

Verfasst: 8. Mai 2012, 16:03
von paco
Hi LD,

das Rauf und Runter, das kenne ich auch. Es ist mir schon was wert, wenn ich beim Runter oder im Unten noch das Gefühl und die Hoffnung habe, dass das nur ein vorübergehender Zustand ist. Schlimmer ist es, wenn ich die Hoffnung nicht mehr spüre, sondern nur noch meinen Verstand habe, der mir sagt, dass ich gerade in einer depressiven Weltsicht stecke.

Was hilft mir in depressiven Situationen? Eben der Verstand. Dann auch Aktivität, Bewegung an der frischen Luft, Kontakte, selbst banaler Art, zu Leuten, um die trüben Gedanken zu vertreiben. Verhaltenstherapie in der Reinform.

Ich habe mir angewöhnt, an trüben Tagen meinem Gefühl zu misstrauen. Ist nicht so leicht, wie es sich anhört, aber es hilft, zumindest mittelfristig.

LG paco

Re: Ein auf und ab...

Verfasst: 10. Mai 2012, 10:35
von pero
Ich akzeptiere das es Tage gibt an denen ich viel Ruhe und Zeit für mich selbst brauche, ohne dafür ein schlechtes Gewissen zu haben.
Aber ich achte auch darauf das es auch gute Tage gibt. Wenn die selten werden spreche ich darüber mit meinem Arzt oder/und Therapeuten.

lg
pero

Re: Ein auf und ab...

Verfasst: 10. Mai 2012, 11:25
von FönX
Hallo kleiner Traum,

> Wie kommt ihr mit solchen Situationen zurecht??
Die Wellen kann ich nicht beeinflussen. Aber ich kann lernen auf ihnen zu reiten. (©FönX)

Re: Ein auf und ab...

Verfasst: 10. Mai 2012, 18:18
von Joyce
Hi LD,
ich habe für mich herausgefunden, dass nur Aktivität mir hilft. Auch Paco schreibt davon.
Und auch wenn es in den schlimmen Phasen undenkbar ist, zwinge ich mich (nach ein paar wenigen Tagen an denen wirklich nichts geht) laufen oder zumindest spazieren zu gehen, Fahrrad zu fahren, mit Leuten zu telefonieren oder diese zu treffen. Manchmal geht nur ganz, ganz wenig aber mit der Zeit wird’s immer besser.

Alles Liebe

@FönX: gefällt mit gut, dein Spruch

Re: Ein auf und ab...

Verfasst: 10. Mai 2012, 19:24
von Lerana
Hallo LittleDream,

ich genieße die guten Tage!!!

Herzliche Grüße Lerana

Re: Ein auf und ab...

Verfasst: 10. Mai 2012, 21:59
von FönX
Hallo Joyce,

> @FönX: gefällt mit gut, dein Spruch

mir auch. *hihi*

Hiermit genehmige ich allen, die möchten, diesen Spruch zu leben.

Lieben Gruß

Re: Ein auf und ab...

Verfasst: 16. Sep 2012, 20:00
von DarkRaven
Hey,

ich schiebe den Thread mal wieder nach oben.
Das Auf und Ab macht mich nämlich gerade ziemlich mürbe.

Mir ging es bis gestern richtig gut, ich war aktiv, hab viel Sport gemacht, mich mit Freunden getroffen, regelmäßig gegessen, war froh etc...
Und jetzt häng ich seit gestern wieder in nem Loch und ich weiß nicht warum.

Heute ging absolut gar nichts bei mir.
Wollte eigentlich wandern gehen, mir was leckers kochen ... was habe ich davon gemacht? Nichts!
Ich hab mich für nichts aufraffen können und fast den ganzen Tag geschlafen.

Mich macht das gerade ziemlich fertig, weil ich das Gefühl habe, ich kann das nicht steuern, nichts dagegen machen...
Das nächste Tief scheint immer irgendwo auf mich zu lauern.

Wann hört das denn auf?

DarkRaven

Re: Ein auf und ab...

Verfasst: 16. Sep 2012, 20:35
von Gelbkatze
Hallo DarkRaven,

bist du sicher, das du nicht weißt warum?
Mir geht es jedenfalls oft so, dass ich eigentlich sehr gut weiß warum es mir wieder schlechter geht. Ich kann es nur manchmal nicht gleich benennen.
War deine Aktivität ein zu viel des Guten?
Steht irgendwas an, was du gerne nach vorne schieben möchtest?
Oder war irgendwas? Und wenn es evtl. noch so unbedeutend klinkt. Da braucht es manchmal nur eine kleine Erschütterung.

Ich würde mir an deiner Stelle noch nicht wirklich den Kopf machen. Der "Durchhänger" besteht ja erst einen Tag. Das muss ja nicht so bleiben. Wichtig ist, dass du auch mal einen nicht so aktiven Tag haben darfst. Es ist so heute wie es ist. Erst wenn du negative Gedanken hochkommen lässt, kann es mehr werden. Bestrafe dich nicht dafür, dass dein Körper mal einen Ruhetag brauchte - auch wenn du was anderes geplant hast.

Es muss ja nicht gleich was anrollen. Hoffe, ich konnte dir ein bischen Mut machen. Warte erstmal ab, ob sich das nicht in den nächsten Tagen wieder legt.

Gut hilft auch, wenn man sich an die fröhlichen Gefühle erinnern kann und sich daran hochzieht.

Re: Ein auf und ab...

Verfasst: 16. Sep 2012, 20:59
von Elbi
Hallo DarkRaven,

diese Frage stelle ich mir auch täglich: Wann hört das endlich auf!

Mittlerweile kann ich auch die Hochs nicht mehr geniesen, da ich ja weiß, es bleibt nicht so. Und je höher ich mich fühle, desto tiefer falle ich. Jeder sagt mir, das wird seltener dieses Auf- und Ab, die Hochs länger, die Tiefs kürzer... ich bin seit 2 Wochen im Tief. Das weiß ich so genau, weil ich auch weiß, was mich da hinteruntergeschubst hat. Schön wäre es, wenn ein "Achtung-Schild" aufleuchten könnte, Vorsicht, jetzt kommt was, wehre Dich, mach dicht, damit es Dich nicht so berührt. Aber leider trifft es immer mitten ins Herz und dann ist es auch schon passiert.

Aber ich bin vielleicht in einer anderen Depriphase als Du, sehe die Welt anders, fühle anders... es muss also nicht bei Dir so sein wie bei mir. Das wünsch ich Dir von Herzen.

Viel Kraft...Elbi

Re: Ein auf und ab...

Verfasst: 17. Sep 2012, 17:25
von DarkRaven
Hallo Gelbkatze, hallo Elbi

Ja, so ein Warnschild mit leuchtenden Warnlichtern wäre schon genial!

Einen Grund / Auslöser? Es gibt mehrere Faktoren, die ich dort aber alle jetzt nicht so unbedingt dazu zählen würde.

- Periode hat eingesetzt (ob da geht meine Stimmung immer in den Keller)
- ne Bekannte geht für längere Zeit ins Ausland (mit der hatte ich mich gerade angefreundet)
- weiß immer noch nicht wie es beruflich weitergehen soll
- den Trainer vom Verein mag ich nicht (nach 3 Probestunden hat sich das Gefühl leider nicht gelegt)

Vielleicht ist es im Moment auch das Gefühl, ich weiß nicht, wo ich hin gehöre, wer ich bin, was ich will. Ich probiere im Moment einige Dinge aus, aber irgendwie scheine ich immer wieder nur in einer neuen Sackgasse zu landen.

Ich fühle mich allein - innerlich so alleine - und ich habe das Gefühl, das ich die Lücke nicht füllen kann. Womit auch? Ich weiß ja gar nicht womit, oder was ich suche.
Ich mache Sport, treffe mich mehr mit Freunden, mache aktiv etwas bzw. das worauf ich gerade Lust habe. Aber das Gefühl von Leere bleibt. Die Aktivitäten tun mir gut, aber irgendwann kommt dann immer der Punkt, an dem ich mich frage: Und jetzt? Ich fühle mich trotzdem alleine, fremd, irgendwie anders. Irgendwie passe ich nicht in die Welt.

Ach keinen Plan, ich kann das nicht so gut beschreiben.

Lg, DarkRaven

Re: Ein auf und ab...

Verfasst: 17. Sep 2012, 19:20
von Elbi
Hallo DarkRaven,

"lieber allein, als gemeinsam einsam".

Dem Gefühl, das Du zu beschreiben versuchst, würde ic den Namen "Einsamkeit" geben. Leere beschreiben ist auch nicht einfach, weil da ja eben nichts ist. Es ist still, emotionslos, stumpf in einem. Eben leer. Und da ist dann auch kein Gefühl für einen anderen Menschen.

So erlebe ich zumindest meine "Leere", die ich einfach nur schrecklich finde. Liebe fühle ich da noch Angst, damit ich weiß, mich gibts noch.

Behalte die Aktivitäten bei, das ist wichtig. Denn je aktiver und besser sich Dein Körper fühlt, desto besser wirds auch mit der Seele. Davon bin ich fest überzeugt. Und Du darfst dankbar sein, dass Dein Körper wenigstens noch mitmacht. Das ist ein Geschenk.

Ich wünsch Dir, dass dieses Gefühl bald wieder aufhört und sich Deine Seele wieder füllt mit Freude, Zuversicht und Träumen.

Viel Kraft... Elbi

Re: Ein auf und ab...

Verfasst: 17. Sep 2012, 19:32
von Gelbkatze
Hallo DarkRaven,

nun.. die Periode sollte man nicht unterschätzen. Bringt einen schon ganz schön durcheinander. Das ist halt so - geht aber wieder vorbei.
...den Trainer kann man wechseln.
...das mit deiner Freundin ist Schade - aber man kann ja in Kontakt bleiben. Das ist ja Heute kein Problem mehr.
...die berufliche Frage scheint eine größere Baustelle zu sein. Weiß ja nicht wie es konkret bei dir aussieht. Weiß aber das es einen ganz schön aus der Bahn werfen kann.

Vielleicht solltest du aufhören zu Suchen. Möglich das dich das so unter Druck setzt und du dabei immer das Gefühl hast, dass was fehlt. Evtl. reicht das ja schon was du hast. Weißt es aber noch nicht. Freu dich an den Dingen, die du schon bewältigen kannst in deinem Tempo. Nimm es so an, wie es ist.

Depressive Menschen neigen ja dazu, dass es nie reicht, was sie schaffen. Aber das stimmt nicht. Möglich ist es ja, dass dieses "es-ist-nie-genug","es-ist-nie-richtig" diese innere Leere schafft. Wenn dem so ist, dann lege den Fokus auf positive Gedanken und schaue, was du schon alles geschafft hast.
Wichtig ist auch, das du dich gut wahr nimmst. Wenn zB. die Chemie beim Trainer nicht stimmt, dann wechsel den Kurs oder schau', ob es eine andere Möglichkeit gibt.
Lieber so, als sich noch zusätzlich einen sauren Magen zu holen.