extreme Nebenwirkungen ?

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Tonio
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extreme Nebenwirkungen ?

Beitrag von Tonio »

Hallo zusammen, ich lese hier schon eine Weile und heut traue ich mich das erste mal zu schreiben.
Ich hatte heut gegen mittag einen Anfall. Hab am ganzen Körper gezittert, hatte Schmerzen in der Brust und kaum noch Luft bekommen. Meine Frau meinte, ich war wohl kurz davor ohnmächtig zu werden.
Als der Arzt kam, war ich wieder fast auf Normalzustand runter. Sie hat dann bloß Blutdruck gemessen und mich abgehört. War wohl aber alles in Ordnung.
Hatte jemand von euch auch schonmal sowas?
Kann das von den Depressionen kommen oder sind das vielleicht sogar Nebenwirkungen von Citalopram oder Venlafaxin?
wütend

Re: extreme Nebenwirkungen ?

Beitrag von wütend »

Lieber Tonio

ich vermute, Du hattest eine Panikattacke.

Schau hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Panikattacke

http://www.panik-attacken.de/index.php/ ... n-panikstg
CHF
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Re: extreme Nebenwirkungen ?

Beitrag von CHF »

Hallo Tonio,

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es von AD's kommt. Habe beide schon mal genommen und keine solche Nebenwirkung ist bei mir aufgetaucht. Hatte eigentlich noch bei keinem AD schwerwiegende Probleme. Ausser Fressattacken und, dass ich auseinandergegangen bin wie ein Hefezopf

Ich glaube auch, dass es sich um eine Panickattacke gehandelt hat.
Du nimmst ja AD's, dann würde ich dir raten unbedingt Kontakt mit deinem Arzt oder (machst du Therapie?) mit deinem Therapeuten aufzunehmen, damit rausgefunden werden kann wie es zu dieser Attacke kam.

Du kannst aber vielleicht auch schon im Vorfeld dir die Stunden vor deiner Panikattacke Revue passieren lassen und versuchen herauszufinden, was dich auf einmal so umgehauen hat. Findet man oft nicht selbst heraus, ist aber ein Versuch wert. Es kann auch sein, dass es bei dieser einzigen Panikattacke bleibt, es kann aber auch sein, dass noch welche Folgen. Möchte dir aber jetzt keine Angst machen, sondern dich nur darauf hinweisen.

Wenn du in einer Panikattacke drin steckst, dann versuche ganz ruhig zu bleiben. Ich weiss, dass ist leichter gesagt als getan. Sollten die Panikattacken öfter vorkommen, kläre dein Umfeld auf. Somit wissen dann alle Bescheid (dein näheres Umfeld, nicht die ganze Welt ). Und somit können die ruhig bleiben und dir helfen auch wieder ruhiger zu werden und ruhiger zu atmen.

Bei Hyperventilation hilft es wenn du in eine Tüte atmest, lass dir dies aber auch einmal vom Arzt zeigen. Denn man kann es auch falsch tun und dann ist das nicht gut.

Es gibt auch Medikamente die man in dem Notfall nehmen kann, dies ist aber nur dann anzuraten, wenn du merkst, dass die Panik über den Tag hindurch nicht verschwindet oder so schwerwiegend ist, dass es keine andere Möglichkeit gibt. Sprich auch hierüber mit deinem Arzt, der dich ja bestens beraten kann.

Ich habe in meinen schlimmsten Phasen immer eine Tüte dabei gehabt und meine Notfallmedizin ebenso.

Nocheinmal : Sprich unbedingt mit deinem Arzt.

Kannst dir diesen Post ja vielleicht auch ausdrucken, damit nicht vergisst, was du den Arzt fragen wolltest. Den wenn man vor ihm sitzt vergisst man ja mal dies oder jenes.

Was ich dir aber garantieren kann ist, dass man erlernen kann mit der Panik umzugehen und wenn man die Frühwarnzeichen kennt sofort handeln kann. Versuche dich aus der vorliegenden Situation zu lösen und sofort Ablenkung zu finden. Telefonieren, aus dem Raum gehen etc.

Ich habe mittlerweile nur noch in Extremsituationen Panikattacken.

Liebe Grüsse
CHF
Dendrit
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Re: extreme Nebenwirkungen ?

Beitrag von Dendrit »

Hallo Tonio,

herzlich Willkommen im Forum!

Du schreibst, dass Du keine Luft bekommen hast: hast Du hyperventiliert (und nur das "Gefühl", Du bekämst keine) oder hat sich der Brustbereich verkrampft und hast tatsächlich keine Luft bekommen?

LG, Manuela
Tonio
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Re: extreme Nebenwirkungen ?

Beitrag von Tonio »

Ich kann mich nicht wirklich mehr dran erinnern. War schon irgendwie ganz woanders. Meine Frau meinte, daß es etwa eine Stunde dauerte, mir kam es wie 10 Minuten vor.
Falls das nochmal vorkommt, soll ich in einer Tüte ein und ausatmen, sagte mir meine Äztin.
Dann hab ich mich wohl schneller wieder unter Kontrolle.
Jetzt bin ich mal wieder krankgeschrieben und warte auf einen freien Platz in der Klinik. Ich hab so die Nase voll von diesen schei... Depressionen.
Immer mehr ziehe ich meine Frau mit rein. Es ist ja schön, daß sie immer für mich da ist aber ich werde das Gefühl nicht los, daß sie total überfordert ist mit mir und so eine liebe Frau find ich nie wieder.
Dendrit
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Re: extreme Nebenwirkungen ?

Beitrag von Dendrit »

Hallo Tonio,

ich hatte 13 Monate Panikattacken. Erst tgl. mehrere und dann wurden es immer weniger. Allerdings kann ich mich da an keine "Atemunregelmäßigkeit" erinnern, aber bei Reizüberflutung. Da lag ich nur noch speiübel auf der Couch und bemerkte das. Ich hab dann bemüht, bewusst, tief ein- und ausatmen und nur dann, wenn ich merkte, dass ich Luft brauch.

Meine Schwester hat Asthma und sie erklärte mir, wenn sich die Lungen verkrampfen, dass man sich dann auf das Ausatmen konzentrieren soll und die Atmung auch bewusst macht.

LG, Manuela
CHF
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Re: extreme Nebenwirkungen ?

Beitrag von CHF »

Hallo Tonio,

"Wenn du in einer Panikattacke drin steckst, dann versuche ganz ruhig zu bleiben. Ich weiss, dass ist leichter gesagt als getan. Sollten die Panikattacken öfter vorkommen, kläre dein Umfeld auf. Somit wissen dann alle Bescheid (dein näheres Umfeld, nicht die ganze Welt ). Und somit können die ruhig bleiben und dir helfen auch wieder ruhiger zu werden und ruhiger zu atmen.

Bei Hyperventilation hilft es wenn du in eine Tüte atmest, lass dir dies aber auch einmal vom Arzt zeigen. Denn man kann es auch falsch tun und dann ist das nicht gut."

Dies nur nochmal zur Erinnerung was ich dir geschrieben habe.

Ich habe 5 Jahre mit Panikattacken zu tun gehabt. Habe auch heute noch gelegentlich welche, in extrem Situationen. Aber mittlerweile weiss ich, dass wenn ich in eine Panikattacke reinkomme, ich auch wieder rauskomme. Das habe ich aber auch nur in einer Klinik gelernt.

Deshalb ist es auch gut, dass du in eine Klinik gehen kannst. Denn es muss ja auch rausgefunden werden wo diese Panikattacken herkommen und welche Situationen es auslösen.

Was deine Frau betrifft, mein Mann hat auch alles für mich getan. Ich war 3mal im Auslang für mehrere Monate. Er hat in all den Monaten Kinder, Haushalt und arbeiten gehen unter einen Hut kriegen müssen. Und auch als ich in der Not ins Krankenhaus geganen bin, hat er sich sehr um mich gesorgt. Er hat Wäsche gemacht und sie mir ins Krankenhaus gebracht. Dafür ist er alle paar Tage ins Krankenhaus gekommen.

Aber glaube mir, er hat es für mich getan. Und ich bin ihm auch sehr dankbar dafür. Ich habe aber kein schlechtes Gewissen deswegen. Ich habe diese Liebe sehr genossen und weiss heute, dass ihm etwas an mir liegt.

Es ist nämlich in meinen Augen viel schlimmer, wenn der Partner nicht hilft und es gibt genügend Leute dennen es so geht. Und die dann ziemlich alleine da stehen.

Das Helfen deiner Frau zeigt dir ja auch wie sehr sie dich liebt. Und Liebe zu erhalten, in den schlimmen Momenten ist ok. Nehme sie an und habe kein schlechtes Gewissen, den sonst belastest du dich auch noch damit.

Hast du schon einmal mit deiner Frau gesprochen, wie sie die Situation sieht.

Wenn nicht, dann tue es. Frage sie ob sie überfordert ist. Du glaubst das ja vielleicht nur und dabei tut sie er wirklich aus purer Liebe zu dir.

Liebe Grüsse.
CHF
Tonio
Beiträge: 10
Registriert: 10. Apr 2012, 19:54

Re: extreme Nebenwirkungen ?

Beitrag von Tonio »

Ich möchte mich dann nochmal bedanken für eure nette Kommentare und für eure Ratschläge.
Tut echt gut, wenn man sich mit einigen Leuten austauschen kann, die ähnliche Probleme haben, wie man selbst.
Ich habe mittlerweile so einen Haß auf diese blöde Krankheit. Hab Angst meinen Job dadurch zu verlieren und vielleicht auch irgendwann meine Liebste. Im Moment gibt es nichts, was mein Herz wirklich erfreuen kann. Hoffentlich können die mir im Krankenhaus weiterhelfen und mir Wege zeigen, damit es mir irgendwann wieder besser geht.
Sorry, bin grad wieder ein bißchen down...
wütend

Re: extreme Nebenwirkungen ?

Beitrag von wütend »

He Tonio

bist Du in psychiatrischer Behandlung?
Hast Du schon einen Psychotherapeuten?

Ein Klinikaufendhalt allein wird dir nicht dauerhaft helfen. Du wirst die Therapie fortseten müssen.
Tonio
Beiträge: 10
Registriert: 10. Apr 2012, 19:54

Re: extreme Nebenwirkungen ?

Beitrag von Tonio »

Moin Parson,
leider hab ich noch keinen Psychotherapeuten. Wollte das jetzt aber auch in Angriff nehmen. Ich merk ja selbst, daß es mir allein von den Medikamenten nicht besser geht.
Wollt aber erst noch den Klinikaufenthalt abwarten. Vielleicht bekomm ich da irgendeinen Ansatz, an den ich anknüpfen könnte.
Der Neurologe, der mir immer die AD's verschreibt, ist ja der Meinung, daß reden nichts bringt. Erst müssen die Tabletten wirken. Da ich das Zeug aber schon seit 2 Jahren nehme, weiß ich nicht, wann die Wirkung denn endlich einsetzen soll.
Ich wollte mir sowieso einen anderen Arzt suchen. Werd einfach nicht warm mit ihm.


Liebe Grüße, Tonio
wütend

Re: extreme Nebenwirkungen ?

Beitrag von wütend »

>>Ich wollte mir sowieso einen anderen Arzt suchen. Werd einfach nicht warm mit ihm.<<

Lieber Tonio

Gut so. Dieser Neurologe scheint von Psychischen Störungen keine Ahnung zu haben. Was auch kein Wunder ist, denn Psychisch Störungen sind nicht der Fachbereich des Neurologen. Neurologen werden zur Therapie von z.B. MS, Bandscheibenvorfälle, Parkison, Querschnittslähnungen und Schlaganfällen ausgebildet.

Depression und Angststörungen sind das Arbeitsfeld des Facharztes für Psychiatrie.
Adressen findst du im Telefonbuch unter Ärzte.
.

>>Wollt aber erst noch den Klinikaufenthalt abwarten. Vielleicht bekomm ich da irgendeinen Ansatz, an den ich anknüpfen könnte.<<
Trotzdem kann es dir nicht schaden, wenn Du dir schon jetzt einen Psychotherapeuten/Verhaltenstherapeuten suchst. Denn diese Therapeuten haben verdammt lange Wartelisten.
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: extreme Nebenwirkungen ?

Beitrag von Lerana »

Hallo Tonio,

kann Parson nur zustimmen, dass du dich jetzt schon mal umgucken solltest und dass dein Neurologe sich wohl nicht auskennt.

>>Der Neurologe, der mir immer die AD's verschreibt, ist ja der Meinung, daß reden nichts bringt.<<
Ich finde das einem depressiven Menschen zu sagen, grenzt an einen Kunstfehler!! Klar manchmal müssen die Tabletten einen erstmal so weit stabilisieren, bis man wieder reden und in der Therapie arbeiten kann (das war bei mir auch so), aber nach zwei Jahren..??

Ich bin mir im Gegenteil sicher, dass die Medikamente ohne Therapie nichts langfristiges und durchschlagendes bringen!

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Andreas01

Re: extreme Nebenwirkungen ?

Beitrag von Andreas01 »

@Lerana,
>>>dass die Medikamente ohne Therapie nichts langfristiges und durchschlagendes bringen!<<<
weder für das eine oder dass andere gibt es eine Garantie des Erfolges, es ist immer nur "kann"

Gruß
Andreas
Lerana
Beiträge: 2088
Registriert: 4. Feb 2012, 18:42

Re: extreme Nebenwirkungen ?

Beitrag von Lerana »

Hallo Andreas,

ändere den Satz also dahingehend:

Ich bin mir im Gegenteil sicher, dass mir Medikamente ohne Therapie nichts langfristiges und durchschlagendes gebracht hätten!!

Nur dank beiden fühle ich mich stabil und hoffe, die Medikamente schnellstmöglich wieder abesetzen zu können.

Herzliche Grüße
Lerana
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. (Francis Picabia)
Andreas01

Re: extreme Nebenwirkungen ?

Beitrag von Andreas01 »

Hallo Lerana,

und ich ändere meine Satz dahingehend:

dass mir weder Medikamente und / oder Therapie nichts langfristiges und durchschlagend positives gebracht haben.

Im übrigen wünsch ich Dir das Du von den Pillen bald und dauerhaft weg kommst.

Gruß
Andreas
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