Tiefe Hoffnungslosigkeit

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fightingspirit
Beiträge: 6
Registriert: 25. Apr 2012, 20:40

Tiefe Hoffnungslosigkeit

Beitrag von fightingspirit »

Hallo Forum,
bin neu dabei und habe erst mal lange gebraucht um hier schreiben zu können. Ich kenne mich mit dem Computer nicht gut aus und hoffe das alles klappt mit dem posten. Habe mich auch bein registrieren verschrieben (sollte eigentlich melancholilli heißen), scheißlanger Name, also deswegen nur lilli! Hab schon zu viel geschrieben und kommen jetzt auf den Punkt und versuche, mich so kurz wie möglich zu halten: Ich bin 41 und habe Depressionen seit ca. 12 Jahren. Mit der Geburt meiner Tochter fing es an, bekam Medis, 3 Therapien begonnen und wieder abgebrochen, half mir überhaupt nicht weiter. Bin mehr schlecht als recht durch die Jahre gegangen und irgendwie ging es auch immer. Bis es 2008 ganz schlimm wurde und ich in die Klinik kam. Erst 5 Wochen (mein erster Kontakt )mit der Klinik, und ich dachte wo bist dur hier gelandet. Es war ganz schrecklich dort, so dass ich nach 5 Wochen ging und zu mir sagte, es kann und will niemand helfen, hilf der selber. Medis abgesetzt und 8 Wochen später wieder Klinik, diesmal woanders. Dort war ich 5 Wochen, hatte eine super Therapeutin und ging dort mit Duloxetin, Trimipramin und Seroquel. Trimipr. und Seroq. konnte ich nach ein paar Wochen absetzen, Duloxeten habe ich bis Jan. 2012 genommen. Die 4 Jahre ging es halbwegs gut, zwischendurch zwar immer mal schlecht, habe 0,5 Lorazepam genommen, allerdings in 4 Jahren vielleicht 10 mal. Seit Herbst 2011 ging es schleichend bergab, sa dass ich Ende Jan. 2012 mit starken Selbmordgedanken wieder in die Klinik ging. 2008 half es mir dort, jetzt aber nicht. Andere Therapeutin, immer noch starke Ein- und durchschlafstörungen, innere Unruhe, Grübelzwang, Antrieblos, ständige Müdigkeit, tiefe Traurigkeit, kann keine Freude mehr empfinden, mich für gar nichts mehr interessieren. Bin mit Venlafaxin 225 mg und Seroquel entlassen worden. Jetzt Venla 300mg morgens und abends Trimpramin 100mg+ Zolpidem. Es wird immer schlimmer, so schlecht ging es mir noch nie. Komm morgens nicht aus dem Bett, hoffe das der Tag schnell vorbei ist, schaffe nur noch das nötigste. Heute abend erste Mal Gruppentherapie beim Psychotherapeuten, habe mir zur Institutsambulanz einen neuen Neurologen/Psychologen gesucht. Die Ärzte sagen, bitte noch etwas Geduld, fang mit der Therapie, dann wird es besser. Wie denn, wenn die Medis mich nicht mal in einen halbwegs handelbaren Zustand versetzten. Mir ist jetzt alles egal, ich will andere Medis (vielleicht Elontril oder Lithium)?Dass Venla hat in keinster Weise geholfen, nur Nebenwirkungen, wie Mundtrockenheit, sehr starkes Schwitzen Nachts und Tags. Wie lange kann man diesen schwersten depressiven Zustand überhaupt ertragen? Konnte mich nicht kürzer fassen, hätte noch tausend Zeilen schreiben können, wie jeder andere von euch wohl auch. Hoffe vielleicht von irgendjemandem zu hören, gibt mir ja doch ein bisschen Trost.
Bis bald, lilli
Sunny88
Beiträge: 98
Registriert: 20. Feb 2012, 11:38

Re: Tiefe Hoffnungslosigkeit

Beitrag von Sunny88 »

Hallo liebe Lilli ,

erstmal herzlich Wilkommen im Forum.

Du musst dich mit deinen Beiträgen garnicht kürzer fassen da es gut tut sich mal alles von der Seele zu schreiben.

Aber es wäre gut wenn du in deine Texte Absätze einbaust. Denn so fällt das lesen vielen von uns leichter.

Gruß Lotusblüte
fightingspirit
Beiträge: 6
Registriert: 25. Apr 2012, 20:40

Re: Tiefe Hoffnungslosigkeit

Beitrag von fightingspirit »

Hallo Lotusblüte,

danke für deinen Tipp mit den Absätzen zwischen den Zeilen. Ich werde mich gleich auf den Weg zu meiner ersten Gruppentherapie machen, werde wohl nach dem ersten Mal noch nicht viel zu berichten haben, schildere aber trotzdem anschl. meinen ersten Eindruck mit der Guppe.

Bis bald
lilli
fightingspirit
Beiträge: 6
Registriert: 25. Apr 2012, 20:40

Re: Tiefe Hoffnungslosigkeit

Beitrag von fightingspirit »

Hallo,

bin zurück von meiner Therapie und ziemlich fertig.
Die Gruppe ist nett und die Schicksale der einzelnen haben mich sehr berührt. Alle die dort waren sehen aber, (die einen mehr, die anderen weniger) schon das Licht am Ende des Tunnels, wobei ich noch in tiefster Dunkelkeit stehe. Hoffe bald auf andere Medis, die mich vielleicht doch noch fühlen lassen, den Kampf noch nicht verloren zu haben.
Bis bald
lilli
Rosenkranz
Beiträge: 591
Registriert: 19. Feb 2010, 21:19
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Re: Tiefe Hoffnungslosigkeit

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo lilli

Ich möchte mich jetzt zwar nicht in deine Behandlung einmischen, aber dir zumindest meine Erfahrung mit Venlafaxin schreiben.

Habe das Medi bekommen als es mir bereits sehr schlecht ging, dann ging es mir noch schlechter, bin erst davon ausgegangen, das es von der Depression selber kommt, wo es mir immer schlechter ging habe ich etwas dazubekommen, da war es zumindest etwas erträglicher, aber wo ich wieder angefangen habe mit arbeiten ging gar nicht.

Zur Reha habe ich zumindest gleichen Wirkstoff, Medi hatte anderen Namen, bekommen, auch da ging es mir von Tag zu Tag schlechter, genau die gleichen Auswirkungen wie beim ersten mal, ging dan bis zum Kreislaufzusammenbruch, ich war nur zum allernötigsten in der Lage, hat mich in der Person völlig verändert und isoliert.

Ich will damit sagen das es auch am Medikament liegen kann. Habe jetzt Elontril und bei Bedarf Cassadan, vertrage das zumindest einigermaßen gut. Habe ab und zu Magenprobleme, die ich aber auch sonst habe, da setzte ich ein paar Tage aus, dann geht es wieder.

lg rosalie
fightingspirit
Beiträge: 6
Registriert: 25. Apr 2012, 20:40

Re: Tiefe Hoffnungslosigkeit

Beitrag von fightingspirit »

Liebe Rosalie,

danke für deinen Text. Mir geht es ja auch mit dem Venla immer schlechter.

Nachdem Früherwachen um 03.30h und wie immer nicht mehr eingeschlafen, pendle ich zwischen Couch und Terrasse (um draussen zu rauchen) hin und her. Hatte mir das Rauchen im Oktober`11 mühsam abgewöhnt, aber jetzt ging es nicht mehr anders, (keine gute Kombin. Nikotin, Koffein und Medis).

Durch mein immer stärker werdendes Schwitzen und dem Druck im Kopf, habe ich mein Blutdruckmessgerät hervorgekramt und seit 3 Tagen festgestellt, dass die Werte zwischen 150-170 zu 90-105 liegen. Hatte vorher immer alles normal.

Morgen habe ich einen Termin in der Institusambulanz der Klinik wo ich ja immer schon die 4 Jahre über mal mehr mal weniger war und Mitte Mai bei meinen Neurologen/Psychologen, der mich aber auch erst einmal gesehen hat. Lasse diese Termine paralell laufen und immer noch eine zweite Meinung zu haben und nicht nur von einer abhängig bin im Bezug auf meinen Zustand und den Medis.

Probiere solange rum (auch mit der Angst im Bezug auf Nebenwirkungen), bis sich was findet, dass mich wieder hoffen lässt, dass es doch besser werden kann.

Ich fühle mich wirklich sehr schlecht und resigniert.

Über das Elontril habe ich auch im Netz gelesen und werde das mal morgen ansprechen.

Liebe Grüße und bis bald
lilli
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