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Generalsierte Angststörung? Depression?

Verfasst: 24. Mär 2012, 14:04
von kokaa
Hallo ihr Lieben,

ich frage mich im Moment, ob ich nicht eher an einer generalisierten Angststörung leide. Ich mache mir permanente Sorgen um alles. Ich lebe quasi in Panik und fühle mich permanent extrem unsicher. Grübelen und Sorgen bestimmen meinen Tag, ich habe ANgts vorm Leben,
Bei mir ist allerdings eine Depression diagnostiziert. Ist das vielleicht eine Fehldiagnose?
Wenn man sich nur noch Sorgen macht, ist es doch klar,dass man irgendwann depressiv wird oder?

:-/

Re: Generalsierte Angststörung? Depression?

Verfasst: 24. Mär 2012, 18:06
von fetema
Hallo kokaa!

Also bei mir wurde auch beides festgestellt.
Ich habe auch ständig Angst und hab trotzdem auch sämtliche Symptome einer Depression.

In einem Buch hab ich gelesen, dass Angststörungen schon auch Ursache einer Depression sein können.

LG
fetema

Re: Generalsierte Angststörung? Depression?

Verfasst: 24. Mär 2012, 18:17
von Insa40
Hallo,

auch bei mir wurde beides fest gestellt.

Ich mach mir auch immer Sorgen um alles, habe Angst vor Situationen, die früher völlig normal waren und grüble ständig nur über die nächste anstehende angstmachende Situation nach.

Das hindert mich natürlich daran, eine natürliche Lebensfreude aufrecht zu erhalten.
Mir wird schnell alles zuviel. Schon zwei Verabredungen am Tag, auch wenn sie positiv sind, stürzen mich morgends in Panik und Unruhe, werde sehr nervös.

Heb mir früher schon immer um vieles "einen Kopf gemacht", das hat sich jetzt ins Übertriebene gesteigert.

Ist es bei Dir ähnlich?

Liebe Grüße, Insa

Re: Generalsierte Angststörung? Depression?

Verfasst: 25. Mär 2012, 07:59
von ndskp01
Hallo Kookaa,

für die Medikamentierung ist es zunächst mal nicht so wichtig, ob Depression oder Angststörung dein vorrangiges Problem ist. SSRIs wie zB Fluoxetin helfen auch gegen die Angst, das Kreisen im Gehirn wird weniger, das auch bei der Phobie so stark ist.

Ich wurde ja auch erstmal gegen Depression behandelt, mein Problem war leider nur, dass ich wegen der Angst es nicht geschafft habe, nach dem Erstkontakt mit dem Arzt (Allgemeiner bzw. Neurologe) einen weiteren Kontakt mit einer Therapeutin aufzunehmen; die Angst hat es verhindert ....
Der Arzt gab mir eine Liste mit Telefonnummern von möglichen Helfern, und ich konnte keinen Anruf machen; kann der Allgemeinmediziner ja auch nicht unbedingt verstehen, was für eine schwierige Aufgabe er einem da mitgibt.
Außerdem hatte ich Angst vor dem persönlichen Kontakt, der dann folgen müsste, Angst über mich zu sprechen.

In der Therapie macht es dann aber sehr wohl einen Unterschied. Verhaltenstherapie ist bei Angststörung wohl das Mittel der Wahl; und man muss wohl auch oft nicht so mühsam nach den irgendwo verkümmert versteckten Gefühlen fahnden; bei mir sind die Gefühle da.

Wie ist es denn konkret bei dir?

Herzliche Grüße, deine Puk

Re: Generalsierte Angststörung? Depression?

Verfasst: 25. Mär 2012, 12:23
von bibo
Hallo kokaa,

da kann ich PUK nur zustimmen, bei der medikamentösen Therapie mit Antidepressiva wie zum Beispiel SSRI, werden sowohl die depressiven Symptome, wie auch die Angstsymptome behandelt.
Zeitgleich ist auch eine Psychotherapie sinnvoll. Bei mir war die Depression mit Angst- und Panikattacken, wie auch Zwangsgedanken begleitet. Durch medikamentöse Therapie wurden die Symptome gelindert und seit ich eine Psychotherapie gemacht habe, ist der letzte Rückfall ohne Angst- und Zwangsgedanken begleitet gewesen. Die Depression ist bei mir wieder aufgetreten, aber immerhin sind die anderen quälenden Symptome nicht gekommen. Für mich ein Erfolg!
Eine Depression wird aber häufig auch von Befürchtungen und diffusen Ängsten begleitet, daher muss Deine Diagnose nicht falsch gestellt worden sein.

Re: Generalsierte Angststörung? Depression?

Verfasst: 25. Mär 2012, 12:36
von kokaa
Danke für die Antworten

Ich weiß gar nicht so recht.. ich glaube es hat mit einem Gefühl der Erschöpfung und Verzweiflung angefangen,,, Vielleicht sind die Ängste auch aus der Depression entstanden. Also ich fühle mich eigentlich generell mit dem Leben komplett überfordert. Der Grübelzwang ist bei mir sehr stark, hatte ich aber nicht von Anfang an. Bei mir war es erst eine körperliche Symptomatk. Die Angst breiett sich momentan immer mehr aus. Oft habe ich Angst rauszugehen, mich u bewegen, ich bin vor Angst wie gelähmt. dazu dieses Grübeln, innerlich brodele ich vor mich hin. Aber wenn ich es mal schaffe einen Tag loszulassen und die Gedanken zu verdrängen, geht es mir stuimmungsmäßig oft besser. Nur dass mir das eben nicht leichtfällt, die Gedanken ziehen zu lassen. Deswegen habe ich überlegt, ob ich nicht die Depression durch die Sorgen selber produziere... Tut mir leid, das muss sich gerade ziemlich diffus lesen.
SSRIs nehme ich zwa, doch gegen die ganz starken zwanghaften Gedanken kommen sie auch nicht an

Re: Generalsierte Angststörung? Depression?

Verfasst: 25. Mär 2012, 19:04
von ndskp01
Hallo Kokaa,

nöö, das liest sich gar nicht konfus, sondern kommt mir ganz bekannt vor

Es ist wohl tatsächlich so, dass sich die Gedanken und die depressiven Gefühlen gegenseitig verstärken.

Wie lange nimmst du das Mittel schon? In welcher Dosis?

herzlich, deine Puk

Re: Generalsierte Angststörung? Depression?

Verfasst: 25. Mär 2012, 20:01
von kokaa
liebe puk: was hilft dir denn dagegen?

ich nehme cipralex 10mg seit vier Monaten

Re: Generalsierte Angststörung? Depression?

Verfasst: 25. Mär 2012, 20:08
von HäNsChEn
Hallo!

Ich hab auch beides-Angststörungen und Depressionen! Und nehme Citalopram als Medikament, was glaube ich, für beides gut sein soll Aber grübeln tu ich trotzdem manchmal noch sehr viel!!!


LG Yvi

Re: Generalsierte Angststörung? Depression?

Verfasst: 25. Mär 2012, 20:43
von ndskp01
Bei mir hat erstmal das Medikament ein bisschen geholfen, evtl. könnte für dich eine höhere Dosis sinnvoll sein, frag mal deinen Arzt.

Was langfristig hilft ist eine Verhaltenstherapie, in der man die Angst konkretisiert und sich den befürchteten Situationen aussetzt; machst du mehrfach die Erfahrung, dass es gar nicht so schlimm gekommen ist, wie du befürchtet hattest, wird die Angst beim nächsten Mal weniger.

Beispiel: Ich habe Angst davor, mit meiner Chefin zu sprechen. Die Therapeutin fragt, was genau passieren wird. Wie könnte die Situation ablaufen? Und wie wird es mir wohl hinterher damit gehen (mit der Angst, die bei mir wie ein Stein im Bauch sitzt). Ich bekomme als konkrete Hausaufgabe auf, das Gespräch zu suchen. Wann mache ich es? Wie mache ich es? Das legen wir (die Therapeutin und ich) in unserem Therapiegespräch fest.

Habe ich es gemacht

, hat das Gespräch tatsächlich stattgefunden, dann reden wir in der nächsten Sitzung darüber, wie es war, wie ich es genau gemacht habe, wie es sich angefühlt hat und so weiter.

Habe ich die Hausaufgabe nicht gemacht

, dann reden wir darüber, warum ich sie nicht gemacht habe und entscheiden neu, was ich als nächstes in dieser Sache tun kann, wie ich vorgehen kann und so.

Und, erstaunlich, mir hilft es tatsächlich

Liebe Grüße, Puk

Re: Generalsierte Angststörung? Depression?

Verfasst: 26. Mär 2012, 10:44
von FönX
Hallo kokaa,

meine eigenen Beobachtungen (von mir selbst, etlichen Mitpatienten in den Kliniken und Gruppen und auch Gespräche mit Betroffenen) haben mir gezeigt, dass in fast allen Fällen von Depression auch Angststörungen auftreten. Bei mir kann sich beides hochschaukeln. Bei mir kommt auch noch gewisse Zwänge hinzu, die aber eher Zwanghaftigkeit als eine Zwangsstörung sind.

Als ich in der letzten Klinik meine Bezugstherapeutin auf die multiplen Symptome ansprach, räumte sie ein, dass ich wohl recht hätte, aber ich solle mich lieber auf das Thema konzentrieren, weswegen ich dort wäre, und das waren eben die Depressionen. Das gebe ich mal so weiter....

Liebe Grüße