Depris im Griff- und dann die volle Ladung

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jep

Depris im Griff- und dann die volle Ladung

Beitrag von jep »

Hallo Fories,
ich hab bis zum Montag gedacht klasse-vor 4 Wochen beim Psychiater gewesen-ADs bekommen-gut angeschlagen- mal sehen wann ich sie wieder absetzen kann... Dann am Dienstag Todesfall in der Familie(Schwiegervater):alle kommen irgenwie damit klar, aber ich heule den ganzen Tag.Depris? Trauer? Ich habe keine Ahnung von mir selber.....Zuerst war ich 3 Tage die, die gehandelt hat(Notarzt rufen, Begleitung in die Klinik, Seelsorger organisieren, dabeisein, Schwiegermutter unterstützen, Sohn vom Flughafen holen...), und heute geht garnix mehr. Ich habe so Angst davor wieder in der Depression zu landen, dabei ist meine Reaktion doch normal-oder?
Traurige Grüße
annette fee
shehari

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Beitrag von shehari »

lae
Beiträge: 188
Registriert: 14. Feb 2012, 12:37

Re: Depris im Griff- und dann die volle Ladung

Beitrag von lae »

Hallo annette,
aus meiner langwierigen Erfahrung heraus, kann ich nur sagen, dass deine Situation ganz typisch ist. Die Kranken sind gut auf Medikamente eingestell , ihr Lebensqualität hat sich spürbar verbessert und dann begeben sie sich in Belastungssituationen oder es kommen unvermeidliche Belastungen auf sie zu und sie brechen wieder zusammen. Überleg' mal, was du in den letzten Tagen geleistet hast. Das war einfach zuviel für dich. Jetzt heißt es, so schnell wie mölich aus der Belastung raus. Hast du für solche Fälle kein Notfallmedikament? Ein Trost zum Schluß: fast alle erreichen kurze Zeit nach der Belastung wieder ihr Ausgangsniveau.
Ich hoffe, dass es dir bald wieder besser geht-
laetitia
CHF
Beiträge: 172
Registriert: 9. Feb 2012, 20:04

Re: Depris im Griff- und dann die volle Ladung

Beitrag von CHF »

Hallo Annette,
zuerst mal mein Beileid.

Der Tod eines geliebten Menschen bringt wohl doch jeden in eine "traurige" Gefühlslage. Das ist auch bei normalen Menschen der Fall.

Oftmals ist es allerdings so, dass Menschen mit Depressionen sehr viel sensibler sind. Und deswegen dann auch länger Zeit brauchen um mit der Trauer fertig zu werden.

Rede vielleicht mit den anderen Familienangehörigen und berichte ihnen, dass du Probleme hast mit dem Verlust fertig zu werden.

Einige Fragen, die mich mit Sicherheit nix angehen, du musst sie auch nicht beantworten.

Wie alt war dein Schwiegervater? Wie geht dein Mann damit um? Wenn du Kinder hast, wie gehen sie damit um?

Kraftsendend
CHF
CHF
Secret
Beiträge: 1399
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Depris im Griff- und dann die volle Ladung

Beitrag von Secret »

Hallo Annette,

da kommen zwei dinge auf einmal: die depression ist eine sache und trauer die andere. die kombination aus beiden ist schwieriger.

nachdem ich einen monat wegen depression durch verlust meiner arbeit AU geschrieben war starb meine mutter und ich war mir nicht sicher was ich da fühlte: depression oder trauer oder gar beides.

würde dir vielleicht irgendein ritual helfen, um den tod besser zu verarbeiten?

als ich letzes Jahr in einer Tagesklinik war mussten wir dort eine kollage erstellen und bilder aus zeitungen ausschneiden.

in einer modezeitschrift wurde über generationsübergreifenden modegeschmack geschrieben, an einem strand lief eine alte mit einer jungen frau in weiss gekleidet entlang, sie hielten sich an der hand und lachten. es wurde etwas von gleichen geschmack der frauen unterschiedlicher generation geschrieben. ich erinnerte mich daran dass ich mir mal eine bluse gekauft habe und nicht wusste dass meine mutter damals die gleiche kaufte. ich konnte nicht mehr weitermachen bei der ergotherapie und bekam einen heulkrampf, habe der leiterin erzählt was los war und bekam trost von ihr und auch einigen mitpatienten.

das tat zwar sehr weh, aber ich konnte so den tod verarbeiten und ich wünsche dir dass es da irgendein riual für dich gibt.

so schreibe ich beispielsweis bewusst dinge auf, die mich mit flash-backs belastan auf und verbrenne sie dann.

ich wünsche dir viel kraft.

lg
secret
LG

Secret
lae
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Registriert: 14. Feb 2012, 12:37

Re: Depris im Griff- und dann die volle Ladung

Beitrag von lae »

Ich verga?:
Jetzt sind erst mal drei Dinge wichtig: essen,trinken und schlafen.
Tschüß
laetitia
jep

Re: Depris im Griff- und dann die volle Ladung

Beitrag von jep »

Hallo fories, erstmal vielen Dank für eure Antworten. Heute geht bei mir nix mehr-morgen früh werde ich ausführlicher antworten.
Nur eins: ich bin jetzt nochmal bei meiner Schwiegermutter gewesen und habe die Geranien gepflanzt, die mein Schwiegervater noch am Montag angefangen hatte aus dem Winterquartier zu holen- das hat gut getan.
Liebe Grüße
annette fee
jep

Re: Depris im Griff- und dann die volle Ladung

Beitrag von jep »

Hallo Fories-nochmal Danke für die Antworten, kann gerade nicht auf alles genau Antworten, hat mir aber gut getan.
@secret: mit dem Ritual hast Du recht. Ich habe, obwohl ich nicht katholisch bin, die Krankensalbung als sehr hilfreich beim Abschiednehmen empfunden. Obwohl meine Emotionen da ziemlich heftig waren, gings mir dann besser.
@CFH:mein Schwiegervater war 87 und krank. Trotzdem kam der Tod plötzlich....Ich habe mich früher viel mit ihm gestritten, aber gerade in letzter Zeit hatten wir viele gute Gespräche. Was am meisten schmerzt, ist das meine Kinder ihren Opa verloren haben, einen besseren konnten sie nicht haben. Mein Sohn ist in Italien gewesen, ich habe echt Angst gehabt das er es mit Flug organisieren usw. nicht packt, es ging ihm echt nicht gut.
Also ich denke ich werds schon wieder packen,ist halt gerade eine Belastung mit der ich nicht so gut klarkomme. Schlimmer wäre es gewesen, wenn er ein Pflegefall geworden wäre, er war einer der immer gearbeitet hat, auf Hilfe angewiesen zu sein hätte er nicht ertragen.
Liebe Grüße und ein dickes Dankeschön an alle, die hier geschrieben haben!
annette fee
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