Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

elas
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Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von elas »

Hi in die Runde,


bevor ich jetzt platze, mach ich mir hier mal Luft.

Ich fühle mich mal wieder wie der allerletzte Mensch auf Gottes Erden.

Dabei hab ich doch alles so gut gemanagt mit meiner Mutter, hab in den letzten Tagen viel unternommen mit Freunden und Bekannten, hab mich ganz ganz gut gefühlt, und hab gefunden, ich mach das alles ganz gut.

Aber jetzt ist das Fass wieder voll.

Ich glaub, es ist wieder viel zu viel zusammengekommen.
Zum Einen der Besuch bei meiner dementen und psychotischen Mutter am Montag. Sie hat mich enorm getriggert. Sie hatte die Zwangsidee, dass der "böse Mann", ihre Wahnfigur, der sie ja überall verfolgt, im Stift über mich verbreiten würde, ich hätte während meines Studiums "angeschafft". Wäre also eine Nutte gewesen.
Ich musste erst laut lachen, so absurd ist das alles.
Und dann danach erging es mir fürchterlich schlecht. Denn ich hatte mit meiner Mutter als junge Frau, bevor ich zum Studium ging, fürchterliche Konflikte, die sogar gewalttätig wurden. Vorallem beschimpfte sie mich in aller Regelmäßigkeit als Nutte, weil ich mich hübsch machte, zum Tanzen ging, einen kurzen Rock trug etc. etc.

All diese Erinnerungen versuchte ich wegzuhalten von mir, und sagte immer gegen meinen inneren Schmerz, ich bin doch heute 40 Jahre älter,....u.s.w.

Aber----der Körper vergisst nichts, mir wurde derart schwindelig, dass ich dachte, mich haut es jetzt um.
Damals als 18jährige hatte ich ständig Kreislaufprobleme, und bin auch mal umgekippt.
Jetzt hab ich gestern noch eine Allergie auf der Haut bekommen. Hatte ich damals auch.

Ich bin so wahnsinnig traurig, dass ich so eine verrückte Mutter hatte, habe, dass mir meine Eltern das Leben so schwer gemacht haben, und ich so ein derart schlechtes Selbstwertgefühl entwickelt habe.

Dann kommt noch dazu, dass ich so eine sehr nette junge Nachbarin habe, 21, mit der ich mich gut verstehe, und die ihre Eltern und ihre Familie immer in den höchsten Tönen lobt.
Eigentlich war ich nicht neidisch, ich dachte, es ist so.
Und ihr erstes Lebensziel sind Kinder, Eheman....

Eine andere Nachbarin, die ich auch sehr mag, bekommt ihr 2. Kind.

Und eine Freundin heiratet.

Soooooooo_____und mein Blues ist wieder perfekt.
Ich komme mir wieder so außerirdisch seltsam vor, so ohne Kinder, ohne Partner, ohne Beruf. So als hätte ich mein Leben verfehlt.
So, als hätte ich alles falsch gemacht, und kann jetzt nichts mehr korrigieren.

Ich hab mir immer ein harmonisches Elternhaus gewünscht, auch wünschte ich mir immer eine gut funktionierende Beziehung.
Es ist beim "Wünschen" geblieben.

Dann hab ich gestern noch beim Einkaufen eine ehemalige Kollegin getroffen, von der ich weiß, dass sie auch einmal ein halbes Jahr wegen Depressionen ausgefallen war.
Wir sprachen über unsere ehemalige Schule, etc. wir freuten uns so sehr, dass wir uns getroffen hatten, sie arbeitet noch mit 14 Unterrichtsstunden etc. etc.

Aber ich bin ins Loch gerasselt, alle haben etwas, ihren Beruf, ihre Kinder, so die Kollegin, die studieren, und sie weiß, wofür sie arbeitet, nur ich stehe irgendwie leer daneben, so wie ein Waisenkind.

Warum kann ich denn solche Sachen nicht weghalten von mir, und mich an dem erfreuen, was ich mache, wie ich bin....nein, statt dessen komme ich mir wieder zu kurz gekommen vor, unnormal vor, seltsam, nicht liebenswert.

Könnt Ihr mir noch folgen?
Und habt Ihr einen Rat oder eine Idee, wie ich solche Untiefen besser umgehen kann?



Herzlich
Selas
________________________________

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johanna73
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von johanna73 »

Liebe Selas,

und ob das nachvollziehbar ist, was Du schreibst! Aber so blöd es klingt, wir melancholisch veranlagte Menschen finden immer einen Grund, uns schlecht zu machen im Vergleich mit unseren Nachbarn. Ich z.B. lebe in einer Beziehung und bin sehr glücklich mit meinem Partner. Aber wie oft verfolgt mich der Gedanke, dass ich nicht gut genug bin für ihn, dass er was Besseres verdient hätte etc. Schau Dir mal die Postings an in diesem Forum von Müttern und Vätern, die Angst haben, zu viel von ihren Problem an ihre Kinder weiterzugeben, von Berufstätigen, die Versagensängste im Job haben usw.

Aber lass es immer wieder gerne raus, ehe es Dich zerfrisst!

Herzlich
j.
Kodiak
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von Kodiak »

Hallo Selas,

Du hast bestimmt allen Grund traurig zu sein! Und auch sauer, wütend und verzweifelt. Sich Neid einzugestehen ist eine Stärke, finde ich.

Deine Mutter ist krank und was sie denkt und sagt hat mit der Realität ja wenig zu tun. Ich glaube, man kann deswegen sicher nicht alles verzeihen, aber finde wieder zurück zu Dir.
Du bist so wie Du bist, auch ohne diese vermeintlichen „Qualitätsmerkmale“ der anderen. Ganz bestimmt nicht weniger wert und wie ich glaube, ein ganz liebenswerter Mensch.

Denk an die Menschen die Dich mögen. Sie haben Gründe dafür.

LG,
Dietmar
Wueste
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von Wueste »

Hallo Selas,

ich bin ein Neuzugang, bin das Schreiben im Forum nicht gewohnt, fühle mich aber von Deinem Bericht angesprochen.

Schau aus dem Fenster, was siehst Du dort? Auch wenn ich nicht weiß, was Du in diesem Moment siehst bin ich mir sicher, dass es das Leben ist. Überall, im Garten, auf der Straße, im Himmel, überall ist Leben. Und Du gehörst dazu. Auch wenn Dir vielleicht im Moment die Kraft dazu fehlt, denke daran: Morgen kommt ein neuer Tag. Der neue Tag kann nur besser werden.

Gestern ging es mir so schlecht; wenn ich nicht wüsste, dass es auch gute Tage gibt, hätte ich vielleicht eine Dummheit gemacht. Aber ich glaube an den nächsten guten Tag. Und das gibt mir die Kraft, die schlechten Tage zu überstehen (na ja, und die Medikamente helfen auch).

Wie so oft im Leben schaut man auf das, was man nicht hat. Du hast geschrieben, was Du Dir so sehr gewünscht hättest, es aber bisher nicht bekommen hast. Es ist nie zu spät ... (für's Kinder bekommen, vielleicht:-), wenn ich zu rechnen anfange).

Dass Deine Mutter krank ist, und wie sie mit Dir umgeht, liegt Dir sehr schwer am Herzen. Du kannst nicht alles in Dich hineinfressen, herunterschlucken und gut ist. Es ist natürlich nicht so einfach, sich von den Dingen, die einem das Leben schwer machen, zu distanzieren.

Aber das Schreiben im Forum hilft, den Druck ein wenig von der Seele zu nehmen: Wenn man sich die Gefühle erst einmal vom Leib geschrieben hat, geht es einem hinterher doch ein bisschen besser.

Aus Deinen Zeilen erkenne ich, dass andere im Leben stehen, Du Dich aber im Abseits stehen siehst.

Ich kenne Deine Lebensumstände nicht aber Du wirst bestimmt wissen, dass Du Dir das Leben auch in Dein Haus/Deine Wohnung holen kannst.

Was Du auch möchtest, heute ist fast alles möglich ...

Ich wünsche Dir für diesen Tag viel Kraft!

Ein empfindliches Schaf
Zarra
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von Zarra »

Hallo liebe Selas,

verstehen kann ich das alles - leider!! - sehr gut.
(Und ich gehöre ja zudem auch zu den Partner- und Kinderlosen ... )

Doch, und das weißt Du ja selbst auch ein bißchen: Guter Rat ist teuer! Sonst würdest Du auch nicht hier schreiben. So einfach ist es ja eben nicht.

Mir hat man, und zu Recht (!!), gesagt, daß ich ZUVIEL VERGLEICHEN würde, -- und, um ehrlich zu sein, "natürlich" auch mit einer Vorliebe in die "(un!)passende" Richtung. Bei versuchten Vergleichen kann man immer (!) etwas finden, bei dem man selbst schlechter abschneidet (für das "Besser" eignen sich depressiv Erkrankte seltener). Ich bin ich, Du bist Du; Vergleiche, die so negativ ausfallen, schaden immer. - Nein, im Ernst: Es ist schon eine meiner "Übungen" geworden, solche Vergleiche, wenn ich sie bemerke, zu stoppen. Denn sie führen maximal ins Bodenlose, zumindest nicht in den positiven, bereichernden, mich bestärkenden Bereich. Ich muß auch nicht gleich als Gegenübung zig gute Eigenschaften, Fähigkeiten oder Lebensmerkmale von mir aufzählen; - aber einfach mal: "Halt, stop!" zu mir sagen. Vielleicht, wahrscheinlich, hat mein Therapeut mir das gut vorgemacht, indem er dann nie auf solch eine Aussage eingestiegen ist, oder eben nur mit Hinweis auf den Vergleich und was das denn bringen solle und ob es mir denn dadurch besser ginge. Lieber an etwas ganz anderes denken -- Du hast doch auch zig Interessen - "eigentlich".

>Ich komme mir wieder so außerirdisch seltsam vor, so ohne Kinder, ohne Partner, ohne Beruf.
Also "außerirdisch" ...: Vom Gefühl her kann ich das gut nachvollziehen, doch von den Fakten her dürftest Du Dich in guter Gemeinsamkeit mit vielen anderen Menschen befinden, depressiven genauso wie keineswegs depressiven. Es gibt eine Menge alleinstehender Menschen, und sicher auch eine Menge, die, aus welchen Gründen auch immer, keine Kinder haben. Bei solchen Erlebnissen macht man sich das nur nicht klar. Vielleicht wäre das mit die Aufgabe?!
"Ohne Beruf": Das stimmt schon mal sprachlich nicht, denn Du hast einen Beruf; nur übst Du eben aktiv keine Berufstätigkeit aus. ... und mal provokativ: Wäre Arbeitslosigkeit besser? Oder gar keinen Beruf erlernt zu haben?

>So als hätte ich mein Leben verfehlt. -- So, als hätte ich alles falsch gemacht, und kann jetzt nichts mehr korrigieren.
Das kann natürlich Definitionssache sein ...; "erfülltes Leben = XYZ", wenn nicht, dann "Krampf". ... mal ehrlich, sieht so Dein Weltbild aus? ... glaube ich eigentlich nicht; oder würdest Du das von anderen auch so sagen (äh, z.B. mir; vermutlich fallen Dir auch noch ein paar andere Personen ein)?!? (P.S. Traumberuf war das nie bei mir, nur ein guter Kompromiß; und inzwischen ist das ja eh "geteilt" und und. Würdest Du zu mir sagen, ich habe mein Leben verfehlt, habe alles falsch gemacht?! - Ich nahm jetzt einfach mal Deine Worte ... Selbst wenn ich mit meinem Leben nicht glücklich bin, würde ich das so nicht zu mir sagen (... und vermutlich auch von keinem anderen sagen lassen).)
Keiner von uns kann sein Leben neu und anders leben. Und manche Züge sind definitiv abgefahren, - andere aber nicht. Dieses "Jeder Tag beginnt mit einem neuen Morgen" klingt großspurig, weil wir eben mit den Belastungen, aber auch den Erfahrungen und Bereicherungen unseres bisherigen Lebens in diesen Morgen und diesen Tag und alle weiteren Tage gehen, wir werden - aller Wahrscheinlichkeit nach - nicht mehr "Nobelpreisträger" o.ä. werden, doch bis zum Tage unseres Todes können wir immer noch etwas Neues anfangen und es einfach probieren.

>Ich hab mir immer ein harmonisches Elternhaus gewünscht, auch wünschte ich mir immer eine gut funktionierende Beziehung. --Es ist beim "Wünschen" geblieben.
Wünschen darf man! Man darf dabei nur nicht vergessen zu unterscheiden, was machbar ist und was nicht.
Das eigene Elternhaus kann man in der Regel nicht ändern. Punkt. -
Du hattest auch schon Beziehungen, soviel ich weiß/erahne; auch wenn sie nicht hielten, müssen sie ja nicht komplett schlecht gewesen sein. - In dieser Hinsicht kommt immer wieder ein neuer Tag, auch wenn es nicht einfach ist ... "Nicht einfach" ist jedoch etwas anderes als "ausgeschlossen".

LG, Zarra
Zarra
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von Zarra »

P.S.

Ich kann darauf schauen, was ich alles nicht habe -- ja, da fällt auch mir eine Menge ein; und ja, eben leider auch sehr menschlich Wesentliches --; ... ich kann aber auch darauf schauen, was ich Erfreuliches machen kann. Das als erster Schritt. Und als zweiter und wenn ich "mutig" und energievoll genug bin, wie ich denn etwas ändern kann, könnte (eben in dem Rahmen, der möglich ist).

Die Vergleiche mit "Traumfamilien" führen meines Erachtens genausowenig weiter wie der Hinweis auf superarme Menschen in der sog. Dritten Welt. Beides hat in der Regel wenig mit dem eigenen realen Leben zu tun.

Zarra
elas
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von elas »

Guten Morgen in die Runde,


johanna, empfindliches Schaf
dietmar, Zarra

erstmals Danke für Eure lieben Antworten.
Ihr sagt alle das Richtige.
Vergleichen nutzt nichts, dass auch ich sicher liebenswert sei, dass alles nicht so aussichtslos sei....etc. etc.

Wieder zu mir selber finden, bei mir zu bleiben, mich auf meine Stärken zu besinnen, das Positive sehen zu können, alles richtig.

Nur, es geht im Moment nicht. Betonung liegt auf im Moment nicht.

Ja, es ist richtig, es beschwert mich immer noch so sehr, solche Eltern gehabt zu haben,
da ist immer noch Trauer, Wut, Schmerz, obwohl ich dem Ganzen ja auch mittlerweile viel entgegensetzen kann.

Nämlich mein eigenes Leben, und das, was ich ja durchaus erreicht habe.

Mich quält innerlich, dass ich nicht so bin wie die meisten Anderen um mich drumrum.
Ich wäre gerne anders, nämlich einfach so ne o815Frau, die es so macht wie fast alle.

Statt desssen bin ich irgendwie doch so ein exotischer Vogel.
In diesem Zusammenhang muss ich noch sagen, dass mich eine Bemerkung einer Freundin die letzten Tage ungemein verletzt hat.
Ich sprach mit ihr noch einmal drüber, dass ich diese letzte Liaison mit meinem nun ausgezogenen Nachbarn nicht richtig einordnen könne, dass ich einfach nicht verstehe, warum das nichts werden konnte.
Dann hat die Freundin doch gesagt, "die neue Freundin ist halt nicht so kompliziert".

Das hat mich so ungemein verletzt.
Kompliziert heißt für mich, nicht liebenswert, nicht verstehbar....nicht umgänglich....

Es ist die Freundin, ehemalige Alkoholikerin, mit der es doch ab und an mal knirscht im Gebälk. So feingründig.
Ich hab mich dann gewehrt, und gesagt, es sei die Frage, ob ich denn wirklich soooo kompliziert sei, da hat sie dann schnell zurückgerudert.....seit Tagen denke ich, da werde ich mal den Kontakt minimieren, wenn sie mich für kompliziert einschätzt, und die ehemalige Liaison als nicht.....

Es ist schrecklich mit meinen Empfindlichkeiten. Es macht mir und den anderen das Leben schwer.

Na ja, so isset halt im Moment.


Aber auch aus diesem 'Tief ´werde ich mich wieder rauswurschteln, wie so oft.


Ganz herzlich
Selas
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Herd04
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von Herd04 »

Hallo, liebe Selas,

so vieles von dem, was du schreibst, kenne ich auch.

Ich möchte nur kurz meine Auffasuung von "kompliziert" sein sagen. Ärgere dich nicht über die Bekannte. Vermutlich weiß sie nicht, wie es dir geht und vor allem weiß sie nicht, was sie sagt. Ich denke, du bist nicht kompliziert, sondern sehr feinfühlig, wie ich eben auch. Wir setzen uns mit allem viel tiefgründiger, viel ehrlicher auseinander und das führt dann leider oft zu Selbstzweifeln und auch zu einer höheren Verletzlichkeit.

Bitte zerbrich nicht an der gegenwärtigen Situation. Es kann in deinem Leben noch so viel Schönes passieren, das du genießen wirst, und das hängt auch nicht unbedingt von einem Parter und Kindern ab. Ich kenne in meinem Bekanntenpreis mindestens 3 Frauen,für die ihre Partnerschaft (alle sind verheiratet)überhaupt nicht glücklich ist, die aber ebn aus verschiedenen Gründen sich nicht trennen können oder wollen.

Ich bin sehr glücklich verheiratet, aber das in 2. Ehe. Als ich Anfang 20 war, damals auch schon sehr feinfühlig und "kompliziert",hatte ich noch verschiedene Komplexe. Ich bin ziemlich groß (1,80m), ich war schüchtern usw.und ich dachte immer, bedingt auch durch einige Bekanntschaften, mich könne kein Mann lieben.
Also nahm ich dann den "nächstbesten"; weil ich einfach auch "normal" und verheiratet sein wollte. Außer, dass ich in dieser Ehe meine lieben Töchter bekommen habe, war es die Hölle, aus der ich mich zum Glück befreien konnte, ehe es zu spät war.
Also bitte denke daran, dass du kein Exot bist. Du bist liebenswert. Und vielleicht hilft dir ein bisschen mein Leitspruch :Wer mich nicht will, hat mich auch nicht verdient.

Liebe Grüße, E.
elas
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von elas »

Liebe E.,


hab Dank für Dein Post.
Einen jeden einzelnen Satz kann ich annehmen,unterschreiben.
Ich verzichte mal aufs "Zitieren".

Diese Feinfühligkeit, diese Verletzlichkeit, das fürchte ich, werde ich nie wieder ablegen in meinem Leben. Es macht mir aber auch das Leben schwer.

Im Moment hab ich nicht so das Gefühl, dass ich liebenswert sein könnte, bzw. mir noch einmal eine Liebesbeziehung gelingen könnte.
Das ist nämlich immer noch ein Wunsch von mir.

Ein Stück weit zieh ich mich ins Schneckenhaus, ins innere, zurück, wenn mir zuviel Wind ins Gesicht bläst.
Andererseits empfinde ich mich auch als tapfer, was ich so angehe und mache.

Boarding Area. Wo ist mein eigener innerer Landeplatz. Immer noch nicht oft genug die eigene innere Stärke , die mir Sicherheit vermitteln könnte.+

Es ist zum Mäusemelken .

Wär grad gern ne andere, als die, die ich bin.


Herzlich
Selas
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Wueste
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von Wueste »

Hallo Selas,

>>Ich wäre gerne anders, nämlich einfach so ne o815Frau, die es so macht wie fast alle.>>
Das magst Du vielleicht in diesem Moment so empfinden. Aber ist es nicht auch oft so, dass Du - gerade wegen Deiner Einzigartigkeit - als sehr interessanter Mensch von Deiner Umwelt wahrgenommen wirst? Du differenzierst Dich damit von den anderen Menschen, die es so machen wie fast alle. Es mag Menschen geben, die mit dieser "Andersartigkeit" nicht zurecht kommen. Ich persönlich bevorzuge querdenkende/andersdenkende Menschen. Sie erweitern meinen Horizont, lassen Dinge im neuen Licht erscheinen.

>>Das hat mich so ungemein verletzt.
Kompliziert heißt für mich, nicht liebenswert, nicht verstehbar....nicht umgänglich....>>
Wenn ich mir das durch den Kopf gehen lasse fällt mir dazu ein, dass "nicht liebenswert" auf keinen Fall dazugehört. Es liegt oftmals an der Geduld des Gegenüber, die einfachsten Dinge von unterschiedlichen Seiten nicht betrachten zu wollen, da man glaubt, es gäbe daran nichts Neues mehr zu entdecken.

>>nicht verstehbar<<
Ich habe leider nicht die Gabe, mich in andere Menschen hineinversetzen zu können. Aber doch gehöre ich zu den sensibleren Wesen dieses Planeten. Als Kind ständig wegen meiner andersartigen Augen gemobbt, fühlte mich ewig als Aussenseiterin. Fünf Operationen haben es vielleicht optisch ändern können, doch im Inneren sind große Narben geblieben, die mein Selbstwertgefühl sehr oft negativ beinflussen. Das kann leider auch keiner in meinem Umfeld verstehen. Es sind doch meist die Anderen, die sich vielleicht nicht die Mühe machen, sich mit einer Person intensiver zu beschäftigen, um gewisse Dinge besser verstehen zu können. und leider gehöre ich auch dazu

Vielleicht gibt mir diese Krankheit die Chance, eine Menge über mich selber herauszufinden und unzufriedenheiten nicht herunter zu schlucken sondern zu ändern.

Liebe Grüße
ein empfindliches Schaf
Herd04
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von Herd04 »

Liebe Selas,
es ist schon recht spät, aber ich will doch noch meine Gedanken aufschreiben.

Ich glaube, es geht ganz vielen so, dass sie manchmal jemand anderes sein wollen. Aber wer sagt uns denn, dass wir dann glücklicher wären? Sicher gäbe es dann Eigenschaften, die uns auch nicht gefallen würden.

Es gibt keinen anderen Weg, als uns so anzunehmen, wie wir sind. Vielleicht sind wir auch in der Lage, bestimmte Dinge zu ändern, aber das doch auch nur bis zu einer gewissen Grenze.
Und ehrlich, eine 0-8-15-Frau möchtest du bestimmt auch nicht auf Dauer sein.Irgendwie verbindet sich mit diesem Ausdruck bei mir Oberflächlichkeit.
Ja, sicher,etwas mehr Unbeschwertheit würde uns gut tun. Aber ich denke, das ist vielleicht auch eine Frage der Mentalität.
Ich habe lange Zeit damit zugebracht, mich an meiner "großen" Schwester zu orientieren und sie auch um manches zu beneiden, das ich nicht habe. (PS: Wir verstanden und verstehen uns immer ausgezeichnet.) Sie ist kleiner als ich, musikalischer und sportlicher als ich. Sie war kontaktfreudiger als ich. Sie ist (war) eine gute Mittelschullehrerin.
Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich ICH bin, dass ich auch etwas kann, dass ich zum Beispiel sprachliche Fähigkeiten habe, dass ich als Grundschullehrerin geachtet wurde (natürlich mit Ausnahmen, das weißt du am besten), dass mich meine Größe, für die ich nichts kann, schon lange nicht mehr ärgert. Ich bin auf diesem Weg nochnicht fertig, und sicher spielte das eine Rolle, weshalb ich krank wurde. Aber ich möchte keine andere sein.
Und du kannst auf so vieles stolz sein. es ist nicht schlimm, sich ins Schneckenhaus zurückzuziehen. Aber du weißt es doch, du kannst jederzeit wieder rauskommen und neue Hürden bewältigen.
Und weil du liebenswert bist, wird es auch irgenwann eine neue Liebe geben, die dich so nimmt, wie du bist.

Ich wünsche es dir ganz doll,deine E.
elas
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von elas »

Guten Morgen miteinander,


Liebe Wueste und liebe KE,
habt Dank für Eure lieben Worte, Ihr habt so Recht, aber irgendwie dringt nichts so richtig durch zu mir.
Zwischen Kopf und Gefühl ist ne riesige Diskrepanz.

Meine Gefühle, der seltsamste Vogel auf Gottes Erden zu sein, das hält einfach an.
Es sind meine typischen Einbrüche.

Dann kommt noch dazu, dass ich jetzt zum wiederholten Male meine orthopädische Reha abgesagt habe. Um Weihnachten und im Neuen Jahr wegen meiner Mutter.
Und jetzt kann ich wieder nicht fahren. Während des Kofferpackens habe ich wieder abgesagt.
Zum Einen graut mir vor der Autofahrt, eine Strecke, die ich nicht kenne, mir graut vor dem riesen Speisesaal, es sind 270 Patienten in der Klinik, ich habe Angst vor den vielen fremden Menschen, hab Angst, die stellen noch mehr Krankheiten bei mir fest. Angst, Angst, Angst....
...da hab ich eine vollgenehmigte Reha in der Tasche und fahr nicht hin. Ich hab doch echt nen Vogel.

Allerdings____diese Zustände mit dem Verreisen, die kenne ich. Es kann wirklich sein, dass ich eine Reise nicht antreten kann, wo sich alles in und an mir sträubt.
Und dann gibt es die Phasen, wo es besser geht. Ich bin schon viel gereist.

Meiner Freundin XX, die hier sicherlich mitliest, mal schnell nen lieben Dank für das aufbauende Telefonat diesbezüglich gestern.
Ich komm mir trotzdem so unmöglich vor.
Und darf mir dann wieder die Vorwürfe und das Kopfschütteln aller möglichen Freunde und Bekannten anhören, ansehen.

Ich glaube, ich fühle mich im Moment zu verloren, um das mit der Reha zu wuppen. Auch fühle ich mich zu angestrengt, um dort auch wieder Kontakte zu finden, damit ich mich nicht so alleine fühle.

Nun, ich kann ja auch hier vor Ort eine erweiterte ambulante Reha ganztägig oder mehrstündig pro Tag machen. Da gibts Einrichtungen, das wird mit der PKV und der Beihilfe keine Probs geben, so schätze ich es ein.
So fühle ich mich auf jeden Fall besser.

Trotzdem, warum bin ich nicht so wie all die Anderen, locker, die mal schnell wohin reisen, wohin fliegen, die nicht fremdeln so wie ich, es ist schlimm mit meiner inneren Schwere immer wieder.

Mich so annehmen, mit all den Macken, auweia, weit entfernt grad.


Herzlich
Selas
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Secret
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von Secret »

Hallo Selas,

ich habe diesen Thread schon gestern gelesen und er hat mich sehr berührt, denn auch mir geht und ging es oft schlecht weil ich mich mit anderen Menschen vergleiche und äussere Umstände davon abhängig mache wie es mir geht.

Ich habe das Buch "Steh auf!" von Boris Grundl gelesen und es hat mich sehr beeindruckt wie er mit seiner Lage sich arrangiert hat. Es handelt sich um eine Biographie eines Leistungssportler, der nach einer Querschnittlähmung bei Null anfangen muss. Unter anderem schreibt er: "Der Theologe Reinhold Niebuhr zeitg in seinem Gelassenheitsgebet den betreffenden Unterschied: Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Ich wäre sehr unzufrieden, wenn ich morgens zwei Stunden eher als andere vor der Arbeit aufstehen müsste, um mich anzuziehen und fertig zu machen. Doch im Gegensatz zu mir ist er offensichtlich davon frei die anderen Menschen darum zu beneiden und macht das beste aus seiner Situation. Also mich hat dieses Buch etwas aufgemuntert. Und wie meine Vorredner schon geschrieben haben, dass in diesem Forum einige Beiträge auch von Müttern stehen, die Depressiv sind. Diese äusseren Umstände, ob Du Arbeit hast, Familie, Kinder, eine gute oder schlechte Kindheit sind kein Garant für das Glück.

Meine Kindheit war auch nicht so ideal, aber es gibt auch Menschen ohne scheinbaren Grund und guter Kindheit, die an einer Depression erkranken, da steckt man nicht drin.

Und so wie ich aus Deinen Post herauslese hat Dich der letzte Besuch bei Deiner Mutter sehr heruntergezogen. Ist es möglich, wenn du so sehr getriggert wirst und dann in ein loch fällst dich von deiner mutter mehr zu distanzieren, den kontakt vorübergehend auf ein minimum zu beschränken? Oder kannst du das mit deinem Gewissen nicht vereinbaren, das wäre schade.

ich wünsche dir viel kraft.

LG
Secret
LG

Secret
Herd04
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von Herd04 »

Hallo,liebe Selas,

irgendwie hat dein letzter Satz doch etwas Positives. Du schreibst, dass es dir schwerfällt, dich mit allen Macken anzunehmen GRAD.
Dem entnehme ich , dass es manchmal auch anders geht. Dann lass es jetzt einfach zu. Wenn du jetzt nicht zur Reha fahren kannst, ist das sicher für manche nicht nachvollziehbar. Für mich schon. Mir ging es im vorigen Jahr mit einem Kurzurlaub so.Montags erst gebucht, und dienstags kam die Angst.
Ich finde es mutig, dass du noch die Notbremse gezogen hast.Wenn es keine Probleme gibt, jetzt eine ambulante Reha zu machen, kommst du ja zwangsläufigaus aus deinem Schneckenhaus raus .
Vielleicht erschwerst du dir alles ein bisschen, weil du immer fragst, warum das so ist, warum du nicht so wie andere sein kannst. Versuche dir zu sagen: Es ist so und damit basta.... Ich weiß schon, das lässt sich so einfach sagen.

Ich drück dir für alles, was du tust, die Daumen, E.
Secret
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von Secret »

hallo,

noch zur REHA: ich trete meine med. RHEA auch ambulant in einer Tagesklinik an. Auch wenn mir andere sagen, eine stationäre sei besser. Doch ich höre auf meine Gefühl, denn wenn ich abdens in meiner gewohnten Umgebung bin fühle ich mich einfach besser. Was nützt einem die stationäre Klinik, wenn man dann keine Ruhe hat und sich nach seinem zu hause sehnt?

LG
Secret
LG

Secret
Herd04
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von Herd04 »

Das ist ein guter Entschluss
LG, E.
elas
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von elas »

Liebe Secret,


wenn Menschen hier in dem Thread schreiben, nicht nur Du, dass sie sich berührt fühlen, von dem , was ich sage, dann dringt das doch so allmählich durch zu mir.
Dass ich vielleicht doch gar nicht so alleine bin mit diesem "elendiglichen Seelenkram".

Das Vergleichen macht mir das Leben schwer, aber es zeigt auch, dass ich eigentlich noch mehr möchte von meinem Leben, mein Leben mit mehr freudigem Leben füllen möchte.
Es gelingt nur rudimentär.

Du sprichst es aus, der Montag bei meiner Mutter hat mich enorm runtergezogen. Ja,
jetzt bin ich wieder auf Tieftauchstation gegangen, will heißen, viel im Bett liegen, von nichts und niemandem mehr was hören wollen, und vorallem nicht telefonieren mit meiner Mutter.

Liebe KE,

ja, ich kenne auch die Phasen, in denen ich mich richtig wohl fühle mit mir, mich richtig gut fühle....aber viel zu oft gibt es noch diese schlechten Phasen, Tage.

Und mit dieser "elendiglichen Reha", ja, da habe ich jetzt schon gegoogelt, werd mal am Montag mit Beihilfe und PKV telefonieren, und am Dienstag in der Reha-Einrichtung hier Vorort in die ambulante Sprechstunde gehen.

Es ist ebend so, wie es ist, ich kanns grad nicht ändern.


@all

Hmmh, der Gelassenheitsspruch, den sag ich mir oft in solchen schlaflosen Nächten vor,
hilft ein klitzekleinwenig, um zur Ruhe zu kommen.

Und ansonsten, abwarten, abwarten, diese schrägen Phasen und Tage vergehen auch wieder.
Aber_____ich könnte bei Gott darauf verzichten.

Ich wäre gerne weiter in meiner eigenen Entwicklung, Schließlich bin ich schon eine silver_ager.
Das setzt mich zusätzlich unter Druck, zu denken, ich hab doch eh nicht mehr soviel Zeit, was junge andere Menschen noch alles anfangen können mit ihrem Leben.
Dabei und eigentlich hab ich auch schon viel gemacht und versucht in meinem Leben.


Herzlich
Selas
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von elas »

@secret

Du bringst es mit Deiner eigenen ambulanten Reha für mich auf den Punkt.
Auch ich meine, ich würde mich besser fühlen, vertrauter, wenn ich diese Reha hier in meiner Stadt mache.
Vielleicht ist Bauchgefühl richtig. O.k.
Aber es reden mir Soviele rein, dass ich mich schon richtig schlecht fühle, dass ichs wieder umgemodelt habe.
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Herd04
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von Herd04 »

Liebe Selas,

ich hoffe, ich komme nicht allzu belehrend oder "besserwisserisch" rüber.
Ich habe die 50 ja auch schon ein Stück überschritten. Als die Depris so richtig ausbrachen, war ich 46. Mir sind im Lauf der Jahre ,vor allem während meinen Klinik-und Tagesklinikaufenthalten, sehr viel psychisch kranke junge Leute begegnet. Und da sage ich mir, dass ich in gewisser Weise froh bin, erst im reiferen Alter krank geworden zu sein. Ansätze habe ich auch schon seit meiner Jugend gespürt, aber bei weitem nicht so schlimm und nicht behandlungswürdig.
Setz dich aber nicht so unter Druck,schon gar nicht mit dem Alter. Freue dich über jeden kleinen Erfolg.

Noch eine Frage: habe ich das richtig verstanden, dass du nun doch zur stationären Reha fährst?

LG.E.
elas
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von elas »

Hi KE,

nein ich gehe nicht in die statiänäre orthopädische Reha sondern hier in eine ganztägige ambulante Reha.

Du kommst nicht besserwisserisch rüber, keine Angst.
Leider kann ich nicht sagen für mich, dass ich erst im Alter Depressionen/Angstzustände bekommen hätte.
Nur um meine Pensionierung vor ein paar Jahren ging es eben nicht mehr zu verbergen, mit der schweren Depression und der Erschöpfung.
Ach, was beneide ich jeden , der noch arbeiten kann.

@all

Irgendwie habe ich den Eindruck, als hätte es mich doch etwas heftiger erwischt. Gerade.
Nicht einmal so richtig erlösende Tränen wollen rollen.
Ich empfinde mein Leben nur noch mühselig und traurig und erfolglos. Düstere Gedanken sind da. Leider.
Ich weiß schon, wo ich mir Hilfe holen kann und darf, wenn es in den nächsten Tagen nicht besser wird.

Warum beschwert mich denn immer soviel, ich möchte doch einfach nur leben, gut leben, so wie alle Anderen.

Na, ja, nix Erfreuliches.


Herzlich
Selas
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CHF
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von CHF »

Hi Selas, meine Liebe,

- Vor allem beschimpfte sie mich in aller Regelmäßigkeit als Nutte, weil ich mich hübsch machte, zum Tanzen ging, einen kurzen Rock trug etc. etc. - das kenne ich sehr sehr gut und es ist immer wieder sehr verletzend wenn man daran denkt, dass man so betitelt wurde. Das ist dann keine körperliche Misshandlung sondern psyschiche Misshandlung. Da meine richtige Mutter anschaffen ging, habe ich von meinen Pflegeeltern, vor allem meiner Pflegemutter, immer und immer und immer wieder zu hören gekriegt, ich würde nach meiner Mutter geraten. Ich würde also als Alkohol- und Drogenabhängige landen und wäre jetzt schon eine Nutte (war damals 14). Womöglich sind deswegen auch immer wieder Sachen passiert, die nie hättan passieren dürfen. Missachtung kann sehr weh tun. Ich bin heute 43 und es tut immer wieder weh, weil man sich nach lieben Worten sehnte und nicht nach Worten, die auch noch nicht der Wahrheit entsprachen. Man wurde verleumdet und verletzt. Und das wird immer weh tun. Mal mehr mal weniger. Und bei mir ist es so, dass ich sehr oft auch heute noch überlege, was ich tue, weil ich ansonsten ein seltsames Gefühl der Schuld habe.

- unnormal vor, seltsam, nicht liebenswert - das ist das was ich ja jetzt zum Teil oben geschrieben habe. Es sind die Schuldgefühle die man eingetrichtert bekommen hat.

- ich hab mir immer ein harmonisches Elternhaus gewünscht - ich wünsche mir heute noch ich könnte die Zeit rückwärts drehen und es kennen lernen. Dieses Leben voller Harmonie. Aber es ist nun leider nicht so. Wir müssen lernen los zu lassen von den schlechten Gedanken und der Vergangenheit und uns lieben lernen. Das ist schwer. Es kommen nämlich immer wieder Momente, wo wir uns im wahrsten Sinne des Wortes nicht ausstehen können. Aber glaube mir, das gibt es auch bei "normalen" Menschen mal - es ist nur nicht so ausgeprägt.

- du bist nicht alleine mit deinen Gefühlen.

Was du tun kannst. Du tust alles für deine Mutter, weil du Schuldgefühle hast. Ich will jetzt nicht sagen, du sollst nichts mehr tun. Aber versuche es auf das Nötigste zu reduzieren. Diese Frau tut dir nicht gut. Auch wenn es deine Mutter ist. Ich habe den Kontakt zu meinen Pflegeeltern komplett abgebrochen, schon vor einigen Jahren. Seither konnte ich mich mehr auf mich konzentrieren - das hat mir sehr geholfen.

Siehe nicht hin was Andere haben. Du weisst nicht genau, wie die sich in ihrer Lage fühlen. Vielleicht läuft auch bei diesen Leuten nicht alles ganz so rund. Nicht jeder zeigt, wie er sich in der ein oder anderen Lage fühlt. Versuche das zu sehen was du hast. Denn so ganz alleine stehst du ja nicht da.

- viel unternommen mit Freunden und Bekannten - du stehst also nicht ganz alleine da. Und diese Leute würden ganz sicher nichts mit dir unternehmen, wenn du nicht liebenswert wärest.

So nun habe ich wieder genug geschrieben.

Ich wünsche dir, liebe Selas, ein bisschen Ruhe damit du Kraft sammeln kannst.

P.S.: Uebrigens deine Beiträge kommen ja auch liebenswert rüber

Liebe Grüsse, drück dich ganz lieb

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CHF
elas
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Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von elas »

Liebe CHF,


hab grad keine Kraft zum Zitieren aus Deinem Beitrag.

Er berührt mich. Zum Einen, was Du über Dich selber erzählst, das Andere ist natürlich, was Du sagst zu mir und meiner Situation.

Zu Dir: Was Du von Deiner Mutter erzählst, den Pflegeeltern etc., das ist ja sozusagen ein Türöffner für das Verständnis für Deine seelischen Störungen. Es schmerzt, es tut weh, auch mit 43 Jahren.
Hmmh, Du hattest ja erzählt, in einer der Benelux_Ländern zu leben, wo es mit Psychotherapie stationär und auch ambulant dünn gesät ist.
Ich wünsche Dir eine PT, mit der Du Deine Wunden ein wenig zum Heilen bringen dürftest.
Medis sind ja auch o.k. aber nicht nur alleine.

Ich bin ja schon das ältere Modell von uns Zweien, 58, hatte die "Gnade diverse PTs" machen zu können.

Trotzdem tun Dinge weh, auch mit 58, und ich meine auch zielsicher, es ist die Situation mit meiner Mutter am Montag gewesen, die mich so hat ins Loch bretzeln lassen.
Es sind ihre eigenen ungelösten Konflikte, die jetzt so kurz vor ihrem Lebensende in ihr hochkochen. Ich kann es sehen.
Meine Mutter ist 90 1/2 und erheblich dement.

Deswegen kann ich sie gar nicht so abschießen bzw alleine lassen, wie ich es als junge Frau oft getan habe.....es ist fürchterlich, diese Hilflosigkeit und Realitätsferne in der Demenz und Psychose eines so alten Menschens zu sehen, und dann zu sagen, bäääääh, du hast mir soviel angetan, jetzt guck selber, ich muss mich schützen etc. etc.

Du musst auf dieses Thema nichts antworten, ich habe es in den letzten 1 bis 2 Jahren schon so oft hier ausgebreitet im Forum.

Es ist eine Gratwanderung, ein Balance_Akt, ein ständiges Ausbalancieren, wie ich einigermaßen über die Runden kommen kann mit meiner Mutter.
Es wird nur noch eine überschaubare Zeit sein.
Aber, es reißt Wunden auf, alte Wunden, die ich mir dann angucke, vielleicht täte eine liebevolle PT gut, dazu habe ich gar keine Kraft bzw. ich will im Moment nicht.

Mit meiner Mutter muss ich ins Reine kommen,nur für mich alleine,
und da ist ja schon Einiges auf dem Weg, denn sonst kann ich nicht gut weiterleben, wenn sie nicht mehr lebt.

Ich muss abschließen können, loslassen können, aber es ist schrecklich, dass sie dauernd wieder diese schwierigsten Stationen aus unserem gemeinsamen Leben hochholt.
Ohne_____dass wir jemals die Chance gehabt hätten, uns auszusöhnen.

Das, vorallem das, tut mir so weh, dass nie ein Satz von ihr kam, da hab ich Mist gebaut, dies tut mir Leid.....
Es ist ja aufgrund ihres Geisteszustandes auch nicht mehr zu erwarten.

Ach Scheiße, jetzt rollen doch die Tränen, die ich so tapfer verdrängt habe.....

Es ist und bleibt diffizil, und einfach sonen Kontaktabbruch, das bringe ich nicht mehr übers Herz.
Vielleicht, weil ich diese Mutter, trotzallem wie sie mich so gequält hat als Kind und als Jugendliche, irgendwo doch geliebt habe....

Oh jeh, ich hoffe, dass ich ganz bald wieder in stabilere innere Gewässer komme.
Aber___Weinen tut immer gut____



Herzlich an alle, die das von mir überhaupt hier noch lesen , einen schönen Tag noch
Selas
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Blümli
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Registriert: 18. Jan 2011, 18:41

Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von Blümli »

^^ Vielleicht muss man die Liebe gefühlt haben, um die Freundschaft richtig zu erkennen^^ Nicolas Chamfort
Secret
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Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von Secret »

Hallo Selas,

einen Kontaktabbruch hätte ich auch nicht in Erwägung gezogen, aber ich denke wenn ich meine Mutter im Seniorenheim besucht hätte und sie würde mich beschimpfen wäre ich direkt gegangen und hätte ihr gesagt: "So nicht, stopp!" - Es ist natürlich fraglich inwieweit das etwas bringt bei einer dementen Mutter, meine hatte zwar Aphasie nach einem Schlaganfall, war aber klar bei Verstand. Daher kann ich das nicht beurteilen. Ich würde dann immer wieder kommen und es versuchen oder die Besuche mehr einschränken, oder kannst Du jemanden mitnehmen?

Ich war mit meienr Mutter nicht mehr gerne alleine nachdem sie den Schlaganfall bekam. Sie war zwar nicht unfreundlich, aber da sie vorher viel geredet hat und nun sehr still war war mir diese Situation immer etwas unheimlich.

Du machst zur Zeit keine Psychotherapie und möchstest auch keine? Hast du die Möglichkeit wenn es in den nächsten Tagen nicht besser wird mit dem Arzt darüber zu sprechen? Auch wenn ich mit meinem Psychiater nur 10 Min. habe, manchmal hilft auch ein kurzes Gespräch.

Du schreibst dass du die Leute beneidest die arbeiten gehen können. Hilft es dir etwas daran zu denken, dass viele davon nicht gerne zur Arbeit gehen, da die Arbeitsbedingungen nicht gut sind? Und ich meine Du hättest in einem anderen Post geschrieben dass Du ehrenamtlich tätig bist. Ich denke du bist jemand, der seinen Tag Struktur gibt. Ich gehe so lange ich AU geschrieben bin vormittags einmal die Woche mit einer Laufgruppe, die meisten haben schon ihr Rentenalter erreicht. Ich wünsche mir mit meinen 44 Jahren manchmal ich hätte auch schon Rente bis zum Lebensende.. Bei solchen Gedanken erwische ich mich dann selber!! Zu denken die anderen hätten es besser. Ich kann zwar nicht in Altersrente gehen, bin aber im Gegenzug dafür jünger, brauche beispielsweise mir noch nicht so viele Sorgen um körperliche Gebrechen zu machen. So denke ich hat jeder sein eigenes Päckchen zu tragen. Wenn ich mir dass bei diesem Beispiel klar mache, dass ich nicht haben kann was die anderen haben und dafür trotzdem nicht umbedingt schlechter dran bin und aufhöre unterbewusst zu denken immer zu kurz zu kommen und im nachteil zu sein hilft mir das. wie gesagt: das trifft auf mich zu, ich will da auch nicht zu sehr als besserwisser rüberkommen.

ich habe zum beispiel eine freundin, die auch depressiv ist. die hält mir praktisch mit ihrer art einen spiegel vor, durch sie lerne ich was ich da selber für verhaltensmuster habe. wenn ich mit ihr wochentags in der stadt flaniere und einen kaffee trinken gehe sagt sie mir: die anderen hier haben es gut, sie gehen noch zur schule und haben keine sorgen, sie haben einen job (verkäufer z.bsp. in der stadt), die rentner brauchen keinen job mehr zu suchen etc.....

da sagt ich ihr dass ich als schülerin keinesfalls glücklich und sorglos war und sie nicht davon ausgehen könne, das die schüler, berüfstätige, rentner die wir hier in der stadt sehen alle besser dran sind als wir. vielleicht hat die schülerin liebeskummer, die verkäuferin stress auf der arbeit und die rentnerin schmerzen in der hüfte?? das kann man den leuten auf den ersten blick nicht ansehen.

nachdem ich das zu ihr sagte wurde es mir eigentlich auch selber erst klar.

bist du nicht gelernte lehrerin?? also ich denke das schüler auch dadurch etwas lernen, indem sie anderen etwas beibringen und ihr selbst erlerntes dadurch festigen und wiederholen. im gegenschluss denke ich dass ich im umgang mit der depression etwas lerne, indem ich der freundin etwas versuche zu vermitteln und es dadurch selber besser verinnerliche, das ist ein weg.

möchtest du posten, was für eine ehrenamtliche tätigkeit du ausübst? ich finde das sehr gut das du das machst.

ich wünsche dir bald wieder etwas mehr aus dem loch herauszukommen, flash-backs aus der verganenheit sind ein auf und ab ....

LG
Secret
LG

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Zarra
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Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Fühl mich mal wieder wie der letzte Mensch

Beitrag von Zarra »

Liebe Selas,

bin erst jetzt wieder am Notebook (und mal sehen, wie lange - es zickt ohne Ende und so langsam kann ich die notwendige Überholung nicht ignorieren ... ).

Tja, als erstes wünsche ich Dir, daß Du Dich möglichst bald "berappelst", wieder Schönes sehen und auch erleben kannst und das Beste aus Deiner Situation machst!

Hier noch ein paar Gedanken, die mir so beim Lesen und Überfliegen kamen:

>"die neue Freundin ist halt nicht so kompliziert"
Falls ich selbst dieses "kompliziert" schon zu hören bekam, habe ich auch daran geknabbert. Andererseits, und vor allem in diesem Zusammenhang (!), kann man es durchaus auch fast als Kompliment interpretieren. "Zu einfach" ist nämlich auch nicht unbedingt ein Kompliment; eine, die sich mit jedem arrangiert, die kaum differenzieren kann, die keine eigene Meinung hat, für die sie auch mal kämpft, ..., so möchte man ja meist auch nicht unbedingt sein.

>Kompliziert heißt für mich, nicht liebenswert, nicht verstehbar....nicht umgänglich....
"Nicht so umgänglich" (tja, aber die nächste Frage ist schon wieder: auf welcher Ebene?), "nicht so einfach" könnte als Interpretation von "kompliziert" schon stimmen. "Liebenswertigkeit" ist etwas anderes und hat damit nicht unbedingt etwas zu tun. (Das hat ja auch Empfindliches Schaf schon festgestellt.) Auch jemand, der sehr kompliziert wäre, könnte u.U. sehr liebenswert sein. Und verstehen, jemand anderen verstehen ...: Ja, das wünschen wir uns alle. Und doch ist es oft eine Illusion. Wir sind nicht die andere Person, stecken nicht "in ihren Schuhen". Und beim Verstehen geht man oft von den eigenen Erfahrungen aus oder zumindest von den eigenen Vorstellungen, wie etwas sein könnte. Und damit ist die Wahrscheinlichkeit, daß ich jemanden richtig verstehe, natürlich höher, wenn seine Lebenssituation der meinigen ähnlicher ist. Und zum Verstehen-Wollen gehört auch Bereitwilligkeit und Offenheit.

>Nun, ich kann ja auch hier vor Ort eine erweiterte ambulante Reha ganztägig oder mehrstündig pro Tag machen. Da gibts Einrichtungen, das wird mit der PKV und der Beihilfe keine Probs geben, so schätze ich es ein. -- So fühle ich mich auf jeden Fall besser.
Wenn Du Dich besser damit fühlst - warum bitte nicht?!?!!

... ... in mir taucht allerdings die Frage auf, daß Du das ja wohl auch schon anders sahst, daß Du diesen Antrag ja - mit viel, anderem, inneren Kampf! - gestellt hast. ... von daher wäre ich da - von außen allerdings!!! ... bitte berücksichtigen! - über die Eindeutigkeit der Aussage nicht sicher.

>Trotzdem, warum bin ich nicht so wie all die Anderen, locker, die mal schnell wohin reisen, wohin fliegen, die nicht fremdeln so wie ich, es ist schlimm mit meiner inneren Schwere immer wieder. -- >Und jetzt kann ich wieder nicht fahren. Während des Kofferpackens habe ich wieder abgesagt. --Zum Einen graut mir vor der Autofahrt, eine Strecke, die ich nicht kenne, mir graut vor dem riesen Speisesaal, es sind 270 Patienten in der Klinik, ich habe Angst vor den vielen fremden Menschen, hab Angst, die stellen noch mehr Krankheiten bei mir fest. Angst, Angst, Angst....
Ich glaube, damit bist Du nicht allein. Ich habe hier im Forum schon öfters ähnliches gelesen. Und auch im wirklichen Leben ohne psychische Krankheiten gibt es - wenn auch eher seltene - menschliche Exemplare, die das nicht gerne tun; - diese können allerdings meist sehr gut dazu stehen!

Und bei denen, bei denen das so locker aussieht (vermutlich z.B. bei mir, zumindest aus Deiner Perspektive; ... aber vielleicht auch bei Dir in anderen Lebensphasen?!?), weißt Du auch nicht, was innerlich wirklich abläuft und wie sie sich wirklich fühlen. - Ich habe wohl nie etwas Größeres abgesagt, das kann etwas mit meinem Umgang mit Angst zu tun haben (z.B. wurden wohl Wunsch und Wille von mir höher bewertet als die Angst), es kann aber auch einfach eine andere Ausprägung von Angst etc. sein (ich kenne eher Anfangsangst u.ä., weniger "4 Wochen Heimweh"), das kann wohl keiner beurteilen. Ganz fremd sind mir solche Ängste aber auch nicht.

>[...] Ohne_____dass wir jemals die Chance gehabt hätten, uns auszusöhnen.
Selas, ich habe keine Ahnung, wie die reellen Chancen bei Dir und Deiner Mutter stehen. Doch relativ sicher bin ich mir, daß Aussöhnung (zumindest das, was für mich in Deinem Wortebrauch mitschwingt) nicht immer möglich ist. ... und daß Demenz und psychotische Züge einer Aussöhnung unter Beteiligung beider Seiten doch eher entgegenstehen. Es mag eine Befürchtung von mir sein, und wenn es anders ausgehen kann, finde ich das auch schön, doch ich habe die Befürchtung, daß Du (!) Dich (!) mit Deiner Mutter vor allem innerlich "versöhnen" mußt, ohne Beteiligung von ihr. Wenn meine Befürchtung eine Befürchtung bleibt, habe ich auch nichts dagegen.

Liebe Grüße, Zarra
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