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Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 13. Feb 2012, 20:24
von FönX
Hallo liebe Gemeinde,

bei meinem ersten Klinikaufenthalt 2005 (ich durfte den ganzen schönen Sommer dort verbringen) hatte mich ein Thema stark interessiert. Mein Interesse wurde zwar von den Mitpatienten, aber weniger vom therapeutischen Team geteilt. Mit anderen Worten: Ich wurde damit alleingelassen.

Ich wusste zwar, dass Gefühle durch Gedanken erzeugt würden. Das ist eine relativ junge Erkenntnis, die sich mittlerweile etabliert hat. In meinem Leben habe ich viel nachgedacht, gelesen, gelernt, in den Therapien noch mehr gelesen und gelernt, und mit der Zeit häuften sich so viele gute, positive Gedanken in meinem Kopf an, die sich aber nicht in Gefühle umwandelten. Warum nicht? Also blieb meine Frage offen.

Im Lauf der Zeit habe ich noch mehr Therapie gemacht, noch mehr Erfahrungen gesammelt und noch mehr gelesen. Langsam kam ich darauf, dass meine Gefühlsarmut, also meine Unfähigkeit, meinen Selbstwert nicht nur verstandesgemäß zu wissen, sondern in mir zu fühlen, erwartete Freude wirklich zu spüren und viele andere emotionelle Reaktionen zu erfahren, daran lag, dass ich es - einfach gesagt - er- bzw. verlernt hatte. Viele Jahre lang habe ich Gefühle verdrängt, grob beiseite geschubst, sie nicht zugelassen, weil ich niemandem zutraute, mit mir darüber zu reden. Außerdem gehörten sie nicht zu einem funktionierenden Menschen, also Augen zu und durch! So verlernt man erfolgreich zu Fühlen!

Das wurde mir in den letzten Tagen sehr deutlich. Ich telefonierte mit meinem Sohn, der seit Jahren in einem anderen Bundesland lebt und letzte Woche erstmals Vater wurde und mich zum vierten Mal zum Opa gemacht hatte. Er erzählte mir, dass die Schwangerschaft in der Schlussphase kompliziert war und sich die Entbindung als ziemlich dramatisch darstellte. Zeitweise hatte er ganz starke Angst um seine Frau und seine kleine Tochter. Diese Angst ließ er sich aber nicht anmerken, da er die werdende Mutter auf keinen Fall beunruhigen wollte. Nach relativ kurzer Zeit war dann die Kleine da und ... bekam kaum Luft! Sie lag eine zeitlang still unter einem kleinen Sauerstoffzelt, wenn ich das richtig verstanden habe. Dieses Bild ließ nachher ihn nicht los. Ein lautloses Baby unter der Sauerstoffdusche! Diese Angst! Aber nur nicht panisch werden! Nur nicht die Mutter beunruhigen! Alles, was es an Gefühlen gab - es gab nur Angst und Panik - verdrängt. Schließlich gluckste die Kleine, fing an zu schreien. Erst gurgelnd, - das Fruchtwasser muss ja erst raus! - dann kräftig, laut und - für Vater und Mutter - befreiend. Nun lag sie da, gesund, rosig, hübsch, kräftiger Gesang - und wo ist die Freude? Wo die Erleichterung? Wo die Dankbarkeit? Wo waren die Gefühle? Nichts! Alles leer! Ohne Freude, ohne Gefühle!

Es hat viele Stunden gebraucht, bevor mein Sohn sich gefangen und auch diese Gefühle wieder entdeckt hat. Mittlerweise ist er voll Freude und total verliebt in seine Tochter, und er kann nach einigen Nächten, die ihn seine Tochter noch nicht genervt hat, (war ja noch mit der Mutter in der Klinik) auch wieder schlafen.

Und nun komme ich zu meiner Lehre:
In den wenigen, kurzen Stunden vor der Niederkunft verdrängte er seine negativen Gedanken und Gefühle ("weg mit euch!"), hatte er doch auch keinen, darüber zu reden! In diesen kurzen Stunden hatte er zeitweise verlernt, seine Gefühle wahrzunehmen. Einige Zeit brauchte er, um seine Fähigkeit, Gefühle zu fühlen, wieder zu erlernen.

Insofern kein Wunder, dass ich mich leer und tot fühlte, nachdem ich viele Jahre lang meine eigenen Gefühle negiert hatte, und dass sich die Gedanken vom Kopf erst den Weg in den "Bauch" bahnen mussten.

Könnt ihr damit was anfangen?

Liebe Grüße

Re: Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 13. Feb 2012, 20:57
von Rosenkranz
Hallo FönX

Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Opa.
Glaub nicht, das dein Sohn für die kurze Zeit seine Gefühle verlernt hat, ich denke eher er hat sie unterdrückt zum Schutz seiner Frau und zum Eigenschutz, um nicht in Panik zu geraten, das hätte weder seiner Frau oder seinen Kind genützt, ganz im Gegenteil. Das er danach einige Zeit gebraucht hat, um alles zu verkraften, vergleiche ich so was ähnliches wie Schockzustand oder dieses Erlebnis verdauen, weiß nicht genau, wie ich das formulieren soll, hat aber sicher nichts mit verlernen zu tun.

Das was du aber von dir selber beschreibst, kann ich sehr gut nachempfinden, weil es mir schon längere Zeit genauso geht wie dir, die Innere Leere, eine Gefühl innerlich Tod zu sein. Was wie du auch beschreibst durch jahrelange unterdrückung der Gefühle entsteht. Ich habe um mich herum eine Mauer aufgebaut, um in dieser Welt bestehen zu können. Das heißt aber auch, das nichts an mich herankam und auch nichts nach außen dringen konnte. Ich habe in meinen Kopf auch viele Gedanken, würde das aber so beschreiben, das das meine eigene Welt ist, so eine Art Gedankenwelt oder Gedankenwald, wenn ich dann wieder in der Realität bin ist die innere Leere trotzdem wieder da. So richtig fühlen kann ich eigentlich nur wenn es mir richtig schlecht geht, da komme ich auch an meine Gefühle heran, ich sehe das so, das die Depression irgendwo ihren sinn hat.

lg Rosalie

Re: Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 13. Feb 2012, 21:18
von CHF
Lieber Fönix,

zuerst gratuliere ich dir mal für deine neue Opaschaft.

Leider kann ich gar keinen Rat geben, da ich das genaue Gegenteil davon bin.

Möchte dir aber virtuell eine Tüte meiner überschüssigen Gefühle.

Weiss nicht ob du das annehmen kannst.

Hoffe allerdings sehr, dass du ganz viele Ratschläge hier im Forum erhälst.

Lg
CHF

Re: Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 13. Feb 2012, 21:39
von FönX
Hallo Rosalie,

klar, dass Sohnemann in der kurzen Zeit seine Gefühle nicht echt verlernt hat. Aber das könnte passieren, wenn man es lange so "treibt". Das beschreibst du ja auch so.

Mich motiviert diese These dahin, dass ich weiter geduldig bin und nichts forcieren will. Und dass ich nicht wieder an Rückfall denke, weil in mir nicht das passiert, was ich meine, was passieren "müsste".

Lieben Gruß

Re: Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 13. Feb 2012, 22:01
von Rosenkranz
Musste den Satz jetzt dreimal lesen um zu verstehen. Geduld - mir geht es zumindest so, jeder Tag den ich sozusagen nicht lebe, heißt bei mir einen Tag das Leben nicht genutzt zu haben, ein verlorener Tag. mir kommt es manchmal so vor wie Angst vorm Leben, also das Gegenteil, was ich eigentlich wollte. Ist seit dem Zeitpunkt so, wo ich am absoluten Tiefpunkt war, vor einigen Jahren.

Ich weiß nicht, ob Geduld der richtige Weg ist, da habe ich das Gefühl, das es irgendwann zu spät ist. Ich habe eine Zeit lang auch Bücher über Depressionen und Psychologie gelesen, habe das aber sein gelassen, weil ich das Gefühl hatte, das ich nur noch für die Depression lebe und mich davon abhängig mache, weiß nicht ob du verstehst, wie ich das meine, das ist meine Erfahrung dazu, will jetzt nicht sagen, das das bei dir auch so ist, ich spreche da nur für mich.

lg Rosalie

Re: Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 14. Feb 2012, 00:44
von maribo

Lieber FönX,

auch von mir erst einmal herzlichen Glückwunsch zum vierten Enkelkind!!
Deine Frage, die mich so berührt, weil ich das ganz genauso empfinde und so wie du, überhaupt keine Antwort darauf weiß…,
beschäftigt mich auch schon ganz lange.

Es ist wahrhaftig schwer zu begreifen, und ich bin jedes Mal wieder erschrocken und enttäuscht,
dass sich grad aus positiven Ereignissen und dem Wissen, das dieser oder jener Moment grad so wundervoll ist,
z.B. das Zusammensein mit meinem Enkelkind, kein für mich __spürbares__ Gefühl der Freude entwickelt??__
ja oftmals sogar der Auslöser einer Tiefphase ist!

Ich spüre es nicht, ich kann im Kopf zwar sagen, he, maribo, das ist ein schöner Augenblick, das tut dir gut,
doch ich habe dieses "Bauchgefühl" nicht, dieses Strömen von Wärme und Energie, das ich doch noch von irgendwann früher zu kennen glaube.

Ebenso geht es mir mit den düsteren Vorkommnissen, die mich eigentlich mitfühlend und traurig machen
und vielleicht auch zu Tränen rühren müssten.

Ja, da gab es solche Empfindungen, nur sind diese so wohltuenden Sinneseindrücke irgendwo im Nirwana versunken,
liegen vergraben in dem Dunkel meines Ich´s und ich kann sie nicht, oder nur in winzigen Bruchteilen, aufspüren, so sehr ich mich auch bemühe.
Gelingt es mir manches Mal aber doch für einige "Augenblicke" , dann macht mich das sogar ein wenig glücklich.

Was deinen Sohn betrifft, so meine ich, dass er sicherlich eine Riesen-Angst um seine Liebste und um das Baby hatte.
In solchen Momenten ist man zu großen Dingen fähig, kann seine Gefühle für diese Zeit "im Zaum halten".

Um die Situation zu meistern, benötigt man all seine Kraft.
Ich denke, das ist ein Schutzmechanismus, den die Natur uns gegeben hat.

Und dein Sohn hat alles mit Bravur gemeistert, hat, nach all der Anstrengung, zu seinen Gefühlen der Freude und des Glücks,
zur "normalen" Reaktion, zurück gefunden und das ist das Allerwichtigste.


Ich wünsche dir, lieber FönX, "und auch mir" _ Geduld und viel Erfolg bei der Wiederentdeckung _ der versunkenen/verborgenen Gefühle…

Re: Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 14. Feb 2012, 10:25
von FönX
Hallo maribo,

> das Zusammensein mit meinem Enkelkind ... oftmals sogar der Auslöser einer Tiefphase ist!
Mir geht es oft genau so. Unsere größeren drei, die in der Nähe wohnen, besuchen uns gelegentlich einen Tag, oder übernachten auch bei uns. Die letzten beiden Besuche waren für mich furchtbar. Es sind drei außergewöhnlich liebe, ruhige und auch folgsame Kinder, die man gut um sich haben kann. Für mich ist es trotzdem fast immer eine Tortur. Und nach etwa einer Stunde jedesmal muss ich die Kiddies und meine Frau allein lassen und mich zurückziehen, weil ich die Anspannung nicht ertragen kann. Ich erwarte von mir anscheinend selbst, dass ich als ein ganz toller Opa ganz viele ganz tolle Sachen mit den Enkeln mache, oder wie? Ich weiß es nicht.

Immer, wenn die Kinder wieder abgeholt werden oder wir sie zurückbringen, fühle ich einerseits Erleichterung und andererseits tiefe Traurigkeit, dass ich es nicht geschafft habe, meinen eingebildeten Erwartungen zu entsprechen. In jedem Fall ziemliche Erschöpfung, obwohl ich kaum etwas getan habe.

Das passt jetzt zwar nicht mehr zum Ur-Thema, aber zu euren (besonders maribos) Beiträgen.

Lieben Gruß

Re: Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 14. Feb 2012, 10:26
von FönX
Hallo Rosalie,

für dich mag es stimmen, dass Geduld nicht immer angebracht ist. Ich war in meinem ganzen Leben ausgeprägt ungeduldig mit mir, und jetzt ist für mich eben Geduld angesagt.

Liebe Grüße

Re: Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 14. Feb 2012, 12:36
von bibel
hallo lieber fönx

Laut Gehirnforschung kann mann Verstand und Gefühle gar nicht trennen, sie sind im gleichen Gehirnzentrum zusammen.

Außerdem ist der Mensch eigentlich ein "Sein".

Also ein Mensch mit Herz, Verstand, Gefühl,
Leben im Hier und Jetzt, in der Vergangenheit und in der Zukunft, das ist unser Wesen.

Nur in unserem Land wird vieles auf den Verstand reduziert, nur nichts zeigen, zulassen. Das geht aber so nicht. Deshalb spielen wir alle hier eine Rolle, mehr oder weniger Theater, und das macht uns krank, immer mehr Menschen mit psychischen Problemen,Suchtproblematiken usw.

Wir wurden oft auch so erzogen, keine Gefühle haben zu dürfen. Du darfst keine Angst haben, du darfst dich nicht unsicher fühlen, du musst als Junge immer stark sein.

Aber ohne Angstgefühl wäre ich z.B. mit meinem Roller laufend im Graben gelandet.

Gefühle sind halt da.....................
in der Depression oft traurige Gefühle, egal
wie positiv wir denken wollen, da muss sich unsere gesamte Lebenseinstellung ändern, da langt nicht ein positives Denken.

Gruss,

ein kleiner Löffel

Wir müssen wieder Menschen werden.

Re: Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 14. Feb 2012, 22:12
von jonesy
Hallo FönX,
vielleicht ist es so, weil du etwas kontrollieren willst und dich nicht einfach zu lässt?
Sicher, Gedanken machen Gefühle, aber wer oder was denkt denn da in dir?
Ich habe so viele Bücher darüber gelesen, damit könnte ich einen Berg bauen. Dabei habe ich immer gedacht: Mhm ja, völlig logisch, verstehe ich.
Aber in meinem Gefühlsleben habe ich davon nichts verinnerlicht. Es hat mich nicht wirklich berührt.
So als würde ich eine wissenschaftliche Abhandlung lesen, die mit mir rein gar nichts zu tun hat.
Es hat sich erst was getan, als ich Mitgefühl mit mir entwickeln konnte, mich so zulassen, wie ich nun mal bin.
Erst kam so eine Art Akzeptanz und dann Mitgefühl mit mir.
Von Selbstliebe bin ich so weit entfernt, wie vom Mond. Aber der Akzeptanz nähere ich mich an und seit dem ändern sich die Gedanken. In Minischritten.
Keine Ahnung, ob meine Worte für dich einen Sinn machen.
Lieben Gruß von Pauline

Re: Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 15. Feb 2012, 16:42
von Hagebutte
Ich kann damit etwas anfangen, liebe Pauline.
Auch ich habe Bücher über Bücher - manche nur halb gelesen, die mir helfen sollten, meine Gedanken/Gefühle in eine andere Richtung zu lenken. Ich fand es eher merkwürdig und mochte das ständige Konzentrieren auf meine Gedanken überhaupt nicht.

So ganz, ganz langsam - über Monate - komme ich immer wieder auf den Punkt, meine Depression zu akzeptieren, und damit auch die Symptome. Wenn ich mich z.B. kraftlos fühle, dann mache ich alles langsamer. Dann ist das so. Wenn ich keine Lust auf Menschen habe, dann minimiere ich das, soweit es geht. U.s.w.
Denn es ist meist nach einer gewissen Zeit wieder anders, es bleibt nie so.

Aber es gelingt mir nur manchmal, mich so zu akteptieren und achtsamer mit mir umzugehen. Dafür ist es jedesmal ein befreiendes Gefühl

Lieben Gruß
Hagebutte

-

Verfasst: 15. Feb 2012, 17:39
von FrauRossi

Re: Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 15. Feb 2012, 20:04
von bibel
hallo,

ja man kann hunderte von Büchern lesen, eine Therapie nach der anderen hinlegen, wenn wir es nicht verinnerlichen, verstoffwechseln bringt das gar nichts, leider.

Vielleicht wollen wir es zu perfekt, haben keine Geduld mit uns, es muss alles sofort da sein................wie die Programme im Fernsehen, Knopf gedrückt ohne große Anstrengung, schon hat man es.

Und wenn es die anderen haben und ich nicht, dann werde ich noch eifersüchtig, was ja auch eine Form von Sucht ist.

Liebe und Geduld, Zeit mit mir selbst verbringen, das mag helfen. Nicht so sehr auf andere, sondern auf mich persönlich schauen.

liebe Grüsse,

ein kleiner Löffel.

>

Re: Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 16. Feb 2012, 10:46
von FönX
Hallo,

danke für die Beiträge und auch für die Glückwünsche. Gern hätte ich einen Link zu einem Foto von der Kleinen gepostet. Das möchte ihr Vater aber nicht. Und ich respektiere das.

Zum Thema: Ich habe mich mit einigen Sachen abgefunden bzw. einige Erkenntnisse gesammelt:

Völlig gesund ist niemand. Und auch wenn, ...
... Trauer und gelegentliche Deprimiertheit gehört zum Leben.
Depressionen sind gut behandelbar. Ob sie bei mir geheilt werden, bezweifle ich.
Letzteres ändert aber nichts an meinem Wert als Mensch.
Wenn ich hinfalle, kann und sollte ich wieder aufstehen, und das möglichst bald.
Ich habe sehr viele Werkzeuge an der Hand, mit denen ich auch ohne TherapeutIn an mir arbeiten kann.
Ich habe (eigentlich) genug über Depression gelesen. Wenn ich trotzdem ein neues Buch darüber lese, macht mich das nicht schlechter oder besser. Vielleicht etwas schlauer. Auf das Anwenden kommt es an. Ähnlich wie unser Doc Niedermeier mal hier sagte: "Therapie ist, was man zwischen den Stunden daraus macht." Irgendwie habe ich mir das wohl gemerkt.
Ich habe eine Depression, sie hat aber nicht mich.
Und hier mein Lieblingsspruch: Ich kann die Wellen nicht beeinflussen. Aber ich kann lernen, auf ihnen zu reiten.
War da noch was?

Ja, noch einiges, was ich aber hier nicht ganz so offen schreiben möchte, was mir aber als Erkenntnis weiterhilft.

Im Moment fühle ich mich, als setze ich hier ein ultimatives Schlusswort. Das soll es nicht sein. Ich glaube, der Kampf geht weiter. Ich werde ihn kämpfen. Und ich bin überzeugt, dass mein Text in der Signatur wahr wird.

Liebe Grüße

Re: Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 17. Feb 2012, 12:17
von bibel
hallo lieber fönx,

mich würde noch interessieren, warum du kämpfst, für was du kämpfst, und woher du die Kraft zum Kämpfen nimmst.

Sollte die Frage zu persönlich sein, du musst
natürlich nicht antworten.

ein löffel.

"wer nicht kämpft, hat schon verloren."

Re: Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 18. Feb 2012, 09:42
von FönX
"Warum du kämpfst" hast du unter deinem Namen teilweise selbst beantwortet.

Die anderen Facetten deiner Frage sind für mich zu komplex, so dass ich sehr weit ausholen müsste. Dazu fehlt mir die Kraft, fürs Kämpfen gehts gerade noch.

Liebe Grüße

Re: Warum werden aus meinen guten Gedanken keine guten Gefühle? - eine Idee(etwas länger)

Verfasst: 18. Feb 2012, 12:30
von bibel
lieber fönx,


vielen Dank und dir alles Gute.


ein löffel.