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shehari

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Beitrag von shehari »

Secret
Beiträge: 1423
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: darf man so lange "depressiv" sein?

Beitrag von Secret »

Hallo Shehari,

ich frage mich auch, wie lange eine depression dauern kann - ich weiss es nicht.

ich habe auch seit kindheit depressionen, bin seit fast 1,5 Jahre AU und frage mich an besseren Tagen, ob ich mir das nicht alles einbilde oder ob ich nun gesund bin und wann der nächste Rückfall kommt.

Für mich ist das Gesetz, dass man nur 1,5 Jahre auf eine Krankheit AU geschrieben werden kann auch komisch. Was wenn es länger dauert? Und Rente kann ich mir gar nicht vorstellen.

aber eins ist ein symptom bei depressionen: das man sich minderwertiger fühlt als man ist, das lese ich aus deinem text heraus. misserfolge ziehen auch mich in ein loch, da heisst es nur wieder herauskommen. Und die angst vor einem rückfall

ich finde es ok teilzeit zu arbeiten, seit ich kinder habe arbeite ich auch teilzeit, ich möchte gar nicht mehr vollzeit arbeiten, ist doch ok. und fehler machen andere menschen nun mal auch.

wen du noch eine therapie machst kannst du das ja ansprechen wie es dir geht. ich mache auch seit über 2 jahren therpie und kann nun nur noch einmel im monat gehen.

ich wünsche dir dass es bald besser geht und nach regen immer sonne kommt ....

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LG

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shehari

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Beitrag von shehari »

Secret
Beiträge: 1423
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: darf man so lange "depressiv" sein?

Beitrag von Secret »

Hallo,

ich denke auch eine gesunde Psyche ist nicht ganz frei von Leid und Schmerz, unverwundbar ist keiner. Nur der Umgang mit den Gefühlen ist anders, es wird nicht so viel gegrübelt. einmal der gedanke und dann ist gut - und der gesunde Mensch, so stelle ich ihn mir vor - ist liebevoller und achtsamer zu sich selbst, akzeptiert sich mit seinen Fehlern so wie er ist und kritisiert sich (unbewusst) nicht selber so häufig wie unsereiner.
LG

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Wuseline
Beiträge: 7
Registriert: 21. Jan 2012, 11:34

Re: darf man so lange "depressiv" sein?

Beitrag von Wuseline »

Hallo liebe Shehari,

mir geht es wie Dir was die Ängste in der Arbeit betrifft.

Vor 8 Jahren habe ich Epilepsie bekommen mit der auch meine Depri zusammenhängt.
In den ersten Jahren ging es mir sehr schlecht hatte viele Gedächtnislücken, konnte mir nur schwer Dinge merken.
Das war zum Teil so Schlimm dass ich morgens nicht mehr wußte an was ich am Vortag gearbeitet habe und ob ich es noch fertig machen muß.
Wenn ich in eine neue Arbeit eingewiesen wurde konnte ich mir nur die Hälfte merken.
Mein Gehirn arbeitet seither sehr langsam.
Muß mir alles notieren.
In dieser Zeit wurden viele neue Kollegen eingestellt die mich nur so kennen.
Denen gegenüber habe ich enorme Komplexe. Und einige haben mich rechts überholt.
Oft bringe ich nur noch die Leistung wie ein Praktikant,zumindest erscheint es mir so.
Ich selbst sehe mich wahrscheinlich zu kritisch und setzte mich selbst zu stark unter Druck was mich dann blockiert. Man lauert auf ein kleines Lob um sich irgendwie Gleichwertig zu fühlen.
Ich habe den Kollegen mit denen ich zusammenarbeite von meiner Epi erzählt, obwohl ich das eigentlich nicht wollte, aber sie sollten auch wissen warum ich so bin.

Es ist schon sehr viel besser geworden aber es ist so schwer die festgefahrenen Ansichten der Kollegen zu brechen.
Oft bekomme ich die weniger anspruchsvollen Arbeiten was mich sehr verletzt aber dafür stehe ich auch weniger unter Leistungsdruck. Den mache ich mir oft selbst.

Langsam wird mir bewußt dass ich meinen alten Leistungsstand nicht mehr erreichen werde und somit wohl auch nicht die Achtung und Respekt mancher Kollegen.
Ja und das sind genau die von denen es mir sehr wichtig wäre.

Du siehst, ich kann mich vollkommen in Deine Lage hineinversetzen.

Sprüche wie „Mach es dir selbst nicht so schwer“ oder „das bildest du dir nur ein“ oder „es kann dir doch egal sein was andere von dir halten“ kann ich nicht mehr hören.
Aber so einfach ist es eben nicht. Doch ich glaube man kann es lernen.
Neulich hat jemand gesagt: „Das was man ausstrahlt kommt auch zu einem zurück.“
Das stimmt.
Wenn man sich selbst klein macht dann sehen andere einen auch so.

Also Shehari, wir lernen jetzt selbstbewusster an unsere Arbeit heran zu gehen!


Einen lieben Gruß
Wuseline
shehari

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Beitrag von shehari »

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