Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

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Deepsilence
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Registriert: 28. Sep 2011, 16:45

Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von Deepsilence »

Hey ihr...
ich brauche grade mal eine Schulter zum anlehnen, die mich vielleicht auch verstehen kann...

Ich bin derzeit in Reha, bereits in der 5. Woche. Eigentlich bin ich hier wegen meines Traumas und um wieder arbeitsfähig zu werden. Nächsten Dienstag reise ich wieder ab und habe noch nichts erreicht von dem was ich mir vorgenommen habe. Stattdessen melden sich ganz arg laute Selbstzweifel und mein innerer Kritiker ist so furchtbar laut, dass ich keine Möglichkeit habe ihn zu überhören...
Hier in der Reha wurde mir klar, wo dieser Kritiker her kommt. Ich habe eine große Schwester, der ich immer nach geeifert habe und immer genauso gut oder besser als sie sein wollte. Ich habe immer um Anerkennung gekämpft, Streit usw. kann ich nicht aushalten, ich bin sehr harmoniebedürftig. Durch die Erkenntnis das ich einen viel zu herschsüchtigen inneren Kritiker habe, komme ich nicht an die Aufarbeitung meines Traumas ran und muss erst den Kritiker leiser bekommen, was sich als echt schwer erweist. Ich bin hier schon mehrfach so krass zusammengebrochen, so hatte ich das bisher noch nie erlebt. Man konnte mich immer nur mit Atosil beruhigen. So schlimm hatte ich das noch nie.
Ich sollte hier lernen, auch mal meine Bedürfnisse zu äußern, mich nicht immer nur rumschupsen zu lassen, mir nicht immer alles gefallen zu lassen. Ich habe es tatsächlich geschafft, gegenüber meines Arztes (29 Jahre alt, Halbägypter) Dinge anzusprechen mit denen er mich verletzt hat. Zum Beispiel hatte er in seiner flachsigen Art gesagt: Wenn das Antibiotika nicht wirkt, dann sind sie ein Simulant. das hatte mich getroffen wie ein Schlag ins GEsicht. Dann hatte ich hier in der Ergotherapie ein Vogelhaus gebaut. Es ist sicherlich nicht für jeden besonders schön, aber für mich ist es das. Zumal es das erste mal für 2011 war, dass ich etwas zustande gebracht habe ohne das es gleich wieder zusammenbrach... Ich bin dann mit dem Vogelhaus in der Hand dem Doc im Aufzug begegnet und er hat fies lachend gesagt: schön... das hatte mich so sehr verletzt, dass ich wieder zusammengebrochen war. Ich habe es also mit meiner Therapeutin besprochen und es danach bei ihm angesprochen. Erst hatte ich das Gefühl, dass es ein gutes Gespräch war, doch mein Gefühl trügte mich. Er hat mich einfach nach diesem Gespräch an einen anderen Arzt abgegeben und will mich auch auf meinen ausdrücklichen Wunsch nicht mehr zurück haben. Was mein innerer Kritiker dazu meint, könnt ihr euch sicherlich denken. War ja klar, du kannst nichts richtig machen. Du bist nix wert. Du bist der schlechteste Mensch auf Erden.
Ich bekomme auch keine Möglichkeit das bei ihm klar zustellen, denn ich wollte ihn sicher nicht kritisieren. Offensichtlich ist das aber so bei ihm angekommen.
Gestern ist er mir dann im Treppenhaus begegnet und hat sich gerade so ein höfliches guten Morgen raus gedrückt. Darauf hin, hatte ich beschlossen, jetzt reichts, ich muss das klarstellen und wenn er mir nicht zuhören will, dann muss ich eben einen anderen Weg wählen. Ich habe ihm einen Brief geschrieben, wo ich alles klarstellte und ihm diesen Brief unter der Türe durchgeschoben. Als er mir dann Abends noch einmal im Treppenhaus begegnete, war er wie ausgewechselt. Er lächelte mich an und sagte so wie immer HI... aber eine Chance mit ihm zu sprechen, scheine ich nicht mehr zu bekommen das macht mich so mürbe...
Ich habe das GEfühl, nie etwas richtig machen zu können, ich hasse mich dafür!!! Meine Selbstzweifel fressen mich auf und meine Depression wird als schlimmer... am Dienstag fahre ich nach hause und habe zum Glück direkt am Mittwoch einen Termin bei meinem Psychiater... der wird entsetzt sein wenn er mich sieht. Hatte er doch vor der Reha schon gefragt ob ich nicht tagesklinisch kommen will. Da ging es mir ja noch deutlich besser als jetzt...

Ich bin gerade total verzweifelt... wie soll es denn weitergehen? Kann ich denn lernen mich zu ändern? Kann ich wirklich lernen mich zu akzeptieren und vlt. sogar mal zu lieben???
Liebe Grüße

Deepsilence
rosecottage
Beiträge: 378
Registriert: 22. Dez 2011, 18:58

Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von rosecottage »

Liebe Deepsilence,

Ich kann sehr gut verstehen, dass du dich wahsinnig über diesen Arzt ärgerst und möchte dir zurufen: "ach, vergiß den doch und sei froh, dass du jetzt einen anderen hast!"

Aber so einfach ist das natürlch nicht.

Ich finde, du beschreibst sehr genau, was da vor sich geht, aber einen Aspekt möchte ich dir noch zu bedenken geben:

Mein Eindruck ist, dass du sehr viel Energie an Dinge, Personen und Aktivitäten verschwendest, die du nicht erreichen kannst.

Und zwar nicht, weil du nichts auf die Reihe kriegst, sondern weil du deinen eigenen Weg noch nicht gefunden hast.

Vielleicht bist du ein ganz anderer Typ als deine Schwester... warum eiferst du ihr nach? Gehe lieber deinen eigenen Interessen nach.

Wenn der Arzt sich so überheblich aufführt - sei stolz auf dich, dass du ihm die Meinung gegeigt hast und wende dich nun wichtigeren Dingen zu, z.B. der Behandlung durch den neuen Arzt und deinen Zielen in der Therapie.

Und wenn dir dein Vogelhaus gefällt - PERFEKT! Es muss anderen nicht gefallen.
Und wie schön, dass du deine Arbeit wertschätzen kannst. Das muss man erstmal schaffen, wenn das Selbstwertgefühl sich mal wieder verabschiedet hat...

Alles was du an Energie auf Dinge und Menschen verschwendest, die es nicht wert sind, fehlt dir für deinen eigenen individuellen Weg - und der ist nicht einfach.

Wir müssen mit unserer Energie haushalten... und manchmal müssen wir erst lernen, wofür es sich lohnt die Energie aufzuwenden.

Alles Gute für dich
mosaic
Deepsilence
Beiträge: 58
Registriert: 28. Sep 2011, 16:45

Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von Deepsilence »

Danke Mosaic,
deine Worte tuen grade verdammt gut! Ich werde versuchen mich daran festzuhalten und die Situation mit dem Arzt einfach mal bei Seite zu schieben.

Ja, du hast recht, ich habe meinen eigenen Weg noch nicht gefunden und habe das GEfühl ihn nie zu finden... ich weiß ich sehe das viel zu negativ, aber ich kann gerade nicht anders... wie soll es denn weitergehen? Ich hatte soviel Hoffnung in diese Reha gesteckt und jetzt fahre ich nach Hause und habe das GEfühl nichts geschafft zu haben... ein echt mieses Gefühl!
Liebe Grüße

Deepsilence
taipan
Beiträge: 18
Registriert: 6. Jan 2012, 21:16

Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von taipan »

Hallo,
das mit der Harmonie ist so eine Sache.
Auch ich mußte mir über viele Jahre hinweg selbst klar machen, das man nicht mit jedem gut Freund sein und zu allem ja sagen kann.
Mutter Theresa spielen, daß kann ich auch sehr gut. Dabei überschreite ich immer wieder meine eigenen Grenzen.
Du hast deine eigenen Werte und bist auch eine Persönlichkeit. Hat man doch oft, daß Geschwister grundverschieden sind. Spreche aus Erfahrung, glaube mir!
Zu dem Arzt kann ich nur sagen, daß er sich äußerst unprofessionell verhält. Hat so einer überhaupt in so einer Klinik etwas verloren?
Lg Alex
rosecottage
Beiträge: 378
Registriert: 22. Dez 2011, 18:58

Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von rosecottage »

Liebe Deepsilence,

Deine Reha ist nur ein Baustein von vielen, die du brauchst, um ein Haus draus zu bauen - falls dir dieses Bild etwas sagt... sonst denke dir ein anderes Bild aus...

Ich betrachte mein Leben manchmal wie ein Mosaik - da gab es einmal einen Haufen Scherben und ich habe angefangen ihn zusammenzusetzen und etwas neues daraus zu bauen... ich bin immer noch dabei, aber (fast) jeden Tag kommt ein kleines Steinchen oder eine kleine Scherbe dazu.

Als ich vor vielen Jahren aus der Klinik kam, dachte ich auch, wie soll ich das alles schaffen???

Aber es geht - nur eben Schritt für Schritt. Wir können nichts erzwingen.

Du hast doch schon einiges erkannt - darauf kannst du stolz sein!
Das Umsetzen kommt oft später, wenn man anfängt zu verarbeiten... es braucht Zeit.
Setz' dich nicht unter Druck.

Liebe Grüße
mosaic
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von Zarra »

Hallo Deepsilence,

ich kenne den Arzt nicht und war nicht dabei, - aber: Hast Du Dich schon mal gefragt, ob Du ihn schlicht zu recht "kritisiert" haben könntest?! ... und Dir nun selbst "solch eine Anmaßung" - ja, ist es denn eine?!?!! - nicht zugestehst?!

Das andere, und das hoffe ich für den jungen Arzt nicht: Bei Uneinsichtigen kann man nicht mehr erreichen. - Und da sind wir dann bei mosaics "Energieverschwendung".

Alles Gute und schau nach Dir!

Aus meiner eigenen Erfahrung: Ob und was Dir die Reha gebracht hat, wirst Du frühestens in einigen Wochen wirklicher beurteilen können. Auch wenn es momentan superschlecht aussieht, muß das nicht so bleiben.

Zarra
wütend

Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von wütend »

<< Zum Beispiel hatte er in seiner flachsigen Art gesagt: Wenn das Antibiotika nicht wirkt, dann sind sie ein Simulant. das hatte mich getroffen wie ein Schlag ins GEsicht. Dann hatte ich hier in der Ergotherapie ein Vogelhaus gebaut. Es ist sicherlich nicht für jeden besonders schön, aber für mich ist es das. Zumal es das erste mal für 2011 war, dass ich etwas zustande gebracht habe ohne das es gleich wieder zusammenbrach... Ich bin dann mit dem Vogelhaus in der Hand dem Doc im Aufzug begegnet und er hat fies lachend gesagt: schön... das hatte mich so sehr verletzt, dass ich wieder zusammengebrochen war. Ich habe es also mit meiner Therapeutin besprochen und es danach bei ihm angesprochen. Erst hatte ich das Gefühl, dass es ein gutes Gespräch war, doch mein Gefühl trügte mich. Er hat mich einfach nach diesem Gespräch an einen anderen Arzt abgegeben und will mich auch auf meinen ausdrücklichen Wunsch nicht mehr zurück haben. <<

He Deepsilence

Dein Arzt sagt sagt etwas sehr flappsig und du nimmst es wörtlich.
Der Arzt sieht dich mit dem Vogelhaus und lacht.

Wäre es möglich, du Du den Humor und die Komunikation dieses Arztes nicht verstehst?

Offensichtlich ist dem so. Und aus dem Grund konnte dieser Arzt auch garnicht anders handeln, als dich von einem Kollegen weiterbehandeln zu lassen. Das war eine sehr verantwortungsvolle professionelle Entscheidung, die zu deinem Schutz getroffen wurde.

Und ansonsten möchte ich mich mosaik anschließen. Was kümmert es dich, was andere sagen oder worüber sie lachen? Zieh dir doch einfach den Schuh nicht an.
Deepsilence
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Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von Deepsilence »

Hi Parson,
mag sein dass man es als verantwortungsbewusst sehen kann, dagegen spricht allerdings einiges... Zum Beispiel das er mir kaum noch hallo sagen kann... Erst nachdem ich ihm einen Brief unter der zimmertüre durch geschoben habe, sagt er wieder freundlich hallo. In diesem Brief habe ich mich quasi erklärt und entschuldigt... Dann kommt dazu, dass man mir nicht sagen will, was los ist und warum diese Reaktion. Wenn es so wäre wie du sagst wäre es doch nicht schlimm mir das zu sagen. Dann hatte ich gestern einen Termin bei seinem Kollegen, der zu mir sagte: so jetzt sollen wir beide es miteinander versuchen, was ein Quatsch, ich soll jetzt einen Abschlussbericbt schreiben und kenne sie noch nicjtmal. Da wäre es doch sinnvoller gewesen bei dr. Xxx zu bleiben. Daraufhin habe ich gesagt das ich das auch so sehe und es nicht an mir liegt. Daraufhin meinte er: da denken wir beide und jetzt unseren teil zu und grinste mich an...
Also was soll ich denn sonst denken, als dass er mit meiner Art nicht klar kam???

Mir nicht immer den Schuh anzuziehen muss ich erst noch lernen...
Liebe Grüße

Deepsilence
Secret
Beiträge: 1399
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von Secret »

Hallo Deepsilence,

weil Du schreibst Du musst erst lernen wie man es macht sich nicht für alles den Schuh selber anzuziehen finde ich, du bist auf einen guten Weg zur Weiterentwicklung.

Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Weiter so!

Ich erkenne viel von Dir auch in mir, ich mache mir oft zu viel Gedanken über die Menschen oder was passiert, da denken oft Beteiligte nicht so genau nach und sind weniger feinfühlig als wir, in diesem Fall vielleicht auch der Arzt, der gar nicht weiss wie er sich verhalten soll. Er wollte nur Witze mit seiner flapsigen Art machen, ist aber bei Depressiven sehr leicht ins Fettnäpfchen getreten ohne es vielleicht zu merken. Aber Du hast ihn ja darauf aufmerksam gemacht und nicht in dir hineingefressen, das ist schon mal gut.

Ich habe noch meine med. REHA vor mir und auch noch die Erwartungshaltung dass ich dann gestärkt wie Asterix mit dem Zaubertrank zurück ins Leben und Berufsleben gehen kann. Ich habe aus deinem Bericht gelernt, dass ich nicht zu viel erwarten darf, erhoffe mir aber trotzdem dass es ein Baustein von vielen ist. Der Heilungseffekt kommt vieleicht erst mit der Zeit danach, gehst Du nach Entlassung noch in eine ambulante Therapie?? Das wäre vielleicht ganz gut.

LG
Secret
LG

Secret
Deepsilence
Beiträge: 58
Registriert: 28. Sep 2011, 16:45

Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von Deepsilence »

Hallo Secret,
das und nichts anderes wollte ich dem Arzt erklären, dass depressive auf Witze anders reagieren können, dass wir oft eine Maske aufsitzen haben...

Die Vorstellung von Asterix hatte ich auch es war sicherlich nicht alles schlecht in der Reha. Viele neue Erfahrungen, viele neue Bekanntschaften und viele neue Denkanstöße, dass muss jetzt alles noch sortiert werden und dann geht's mit Sicherheit etwas besser... Allerdings hatte ich die große Erwartung hier wieder arbeitsfähig zu werden, leider gehe ich weiter AU nach Hause... Ich bin aber nicht alleine mit dieser Erfahrung. Vlt sollte man nicht mit so großen Erwartungen in eine Reha starten, dann ist man auch nicht so enttäuscht wenn es anders kommt... Ich Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg für deine Reha. Ich habe mich hier auf jeden fall sehr gut erholt und das ist ja auch was der Rest wird mir vlt zuhaus noch klar...
Ja ich habe Zuhause eine Therapeutin bei der ich dann eine Woche nach Rückkehr wieder starte und habe einen psychiater zu dem ich einen Tag nach Rückkehr kommen kann...
Liebe Grüße

Deepsilence
Taffy

Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von Taffy »

Der Arzt ist unfähig und Du suchst die Schuld bei Dir?
Vielleicht hast Du ja Löcher in de Hände, dann kannst Du alle Schuld auf Dich nehmen.
Aber echt mal, mir ist noch kein Arzt-Psychiater über den Weg gelaufen der seinen Job gut und mit Überzeugung und mit Einfühlung macht. Ich arbeite in der Neurologie und seh wie sie ihr Jahr in der Psychiatrie machen müssen und was sie drüber denken.
wütend

Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von wütend »

>>Aber echt mal, mir ist noch kein Arzt-Psychiater über den Weg gelaufen der seinen Job gut und mit Überzeugung und mit Einfühlung macht. <<

He Taffy

Ich kenne genau 3 Psychiater die ihren Job gut und mit Überzeugung und mit Einfühlung machen.
Deepsilence
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Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von Deepsilence »

Hallo alterhase,
was ich nur dann ihr verstehe, warum geht dann ein Arzt, der den psychiatrischen Teil mit Unlust gemacht hat, zu mir auch schon sagte, dass er diese psychischen Dinge und Empfindungen nicht nachvollziehen kann, denn er sei ja kein psychiater, in solch eine Klinik? Mir muss doch bewusst sein, dass wenn ich in einer psychosomatischen Klinik anfange zu arbeiten, auch als Akutmediziner mit psychisch kranken Menschen in Berührung komme... Oder sehe ich das falsch?

Wie dem auch sei, geregelt bekomme ich es wohl bis Dienstag nicht mehr, was mit echte Probleme bereitet. Hätte es gerne noch geklärt, dass ich gut nah Hause hätte fahren können, so bleibt immer was ungeklärtes zurück...
Liebe Grüße

Deepsilence
Deepsilence
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Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von Deepsilence »

Mein Psychiater Zuhause macht auch seinen Job Super, mit ner großen Menge Einfühlungsvermögen und Verständnis! Ich glaube wer den Beruf wählt, sollte sich das auch gut überlegt haben... Der Arzt um den es sich hier ja handelt ist ja ein Akutmediziner, er kommt aus der Notaufnahme und hat 2010 seine Dr. Arbeit im Bereich Kardiologie geschrieben.
Liebe Grüße

Deepsilence
wütend

Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von wütend »

>>was ich nur dann ihr verstehe, warum geht dann ein Arzt, der den psychiatrischen Teil mit Unlust gemacht hat, zu mir auch schon sagte, dass er diese psychischen Dinge und Empfindungen nicht nachvollziehen kann, denn er sei ja kein psychiater, in solch eine Klinik?<<

He Deepsilence und Taffy

wenn dieser Arzt kein Psychiater sein will, dann ist er warscheinlich in der Facharzt Ausbildung zum Neurologen. Diese müssen zusätzlich einen bestimmten Zeitraum ihrer Ausbildung in der Psychiatrie gearbeitet haben, das können sie sich nicht aussuchen.
In sofern kann ich die Aussage: "dass er diese psychischen Dinge und Empfindungen nicht nachvollziehen kann, denn er sei ja kein psychiater," gut nachvollziehen.

Aber nur, weil ein angehender Neurologe sich nicht auf psychische Krankheiten versteht, sind deshalb doch nicht die Psychiater schlecht. Das eine hat doch nichts mit dem anderen zutun.
rosecottage
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Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von rosecottage »

Hallo Deepsilence,

Warum "hängst" du immernoch dieser einen Erfahrung mit dem Arzt nach?

Wir können hier nicht vollständig klären, warum dieser Arzt in der Klinik sich so verhalten hat und wer von euch welchen Anteil am Verlauf dieser Begegnungen hatte, weil der Arzt an dieser Diskussion nicht teilnimmt und wir den Arzt nicht kennen.

Ich finde es immer schwierig von einer negativen Erfahrung auf die mangelnde Professionalität eines Arztes zu schließen.

Wenn du schreibst:
"Mein Psychiater Zuhause macht auch seinen Job Super, mit ner großen Menge Einfühlungsvermögen und Verständnis!"

kann ich nur sagen: PERFEKT!

Konzentriere dich doch auf das, was die Energie auch wert ist, die du hineinsteckst.

Alles Gute dafür
mosaic
Deepsilence
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Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von Deepsilence »

Lieber Parson,
er ist in keiner Ausbildung zum Neurologen, er ist Kardiologe...

@mosaic: weil ich das Bedürfnis habe es klarzustellen, weil es mich verletzt, dass ein Mensch denkt wie schlecht ich bin, wo ich das doch garnicht bin... Ich würde es so gerne klarstellen, aber ich glaube ich bekomme keine Chance mehr dazu. Wenn er mir morgen oder am Dienstag nochmal begegnet, werde ich versuchen, dass er mich anhört...
Liebe Grüße

Deepsilence
Deepsilence
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Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von Deepsilence »

Jetzt ist er mir gerade im Flur begegnet und ich habe gekniffen... Ach Mensch, wieso bin ich manchmal so sehr in mir gefangen???
Liebe Grüße

Deepsilence
Zarra
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Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von Zarra »

Hallo Deepsilence,

also keine/r von uns ist in Deiner Situation und kann ggf. die Tragweite wirklich erfassen, doch mein Eindruck ist, daß Du "irgendeinem" Menschen, der Dich unglücklich behandelt hat, sehr viel - viel zu viel! - Raum einräumst. Es ist nicht Dein Kollege oder Dein Chef, mit dem Du täglich zusammenarbeiten mußt und auch nicht Dein Nachbar, den Du häufiger siehst. Auch wenn man keine Ratschläge erteilen soll: Gilt es bei Dir noch, "Abhaken" zu lernen, wo Weiterverfolgen mit keiner großen Wahrscheinlichkeit zu einem Erfolg führt? -- Ich finde es toll und gut von Dir und notwendig, daß Du etwas unternommen hast, um die Sache zu klären; das möchte ich auch nochmals betonen. So, das war Dein Teil, das, was Du beitragen kannst. Und zumindest von dem hier bei mir hinterlassenen Eindruck hast Du den bravourös gemeistert. - Du kannst niemanden zwingen, sich mit Dir zu beschäftigen. Glaubst Du etwa, daß er genau so viele Gedanken an den Vorfall mit Dir verschwendet wie Du an ihn?!? Diese Erkenntnis mag zwar hart sein und Wut auslösen, ist aber vielleicht heilsam. - Außerdem: Und was wäre so schlimm daran, daß er etwas Schlechtes über Dich denkt?! (Wobei Du noch nicht einmal weißt, ob es tatsächlich so ist! ... er könnte ja genauso innerlich den Hut vor Dir ziehen, selbst wenn er es nie zeigen würde.) Deshalb bist Du nicht weniger wert!! Und es ist auch nicht Dein Chef, der irgendeine Beurteilung schreibt, und dem Du etwas beweisen mußt.

Alles GUTE! Keep cool

Zarra
wütend

Re: Selbstzweifel fressen mich auf und füttern die Depresssion...

Beitrag von wütend »

>>weil es mich verletzt, dass ein Mensch denkt wie schlecht ich bin, wo ich das doch garnicht bin... <<


Wieso verletzt es dich wenn jemand etwas über dich denkt? Du kannst seine Gedanken nicht hören.

Ein jeder darf denken was er will.
Schon ein altes Volklied sagt:

1. Die Gedanken sind frei
wer kann sie erraten?
Sie fliehen vorbei
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen
mit Pulver und Blei:
Die Gedanken sind frei!


2. Ich denke, was ich will
und was mich beglücket,
doch alles in der Still’
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
kann niemand verwehren,
es bleibet dabei:
Die Gedanken sind frei!


3. Und sperrt man mich ein
im finsteren Kerker,
das alles sind rein
vergebliche Werke.
Denn meine Gedanken
zerreißen die Schranken
und Mauern entzwei:
Die Gedanken sind frei!

>>Ich würde es so gerne klarstellen,<<
Das ganze wird sich nicht klar stellen lassen. Du verrennst dich.
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