Reha ist so anstrengend

[Spongbob]

Hallo Ihr Lieben,

ich bin jetzt seit 2 Wochen in der Reha habe seit gut 1 Woche einen vollen Terminkalender und habe auch schon die ersten Termine ausfallen lassen müssen, weil ich es nicht geschafft habe von einem Termin zum nächsten rechtzeitig zu kommen und dass, wo ich doch immer so korrekt sein möchte. macht mich echt fertig.

Die Einzeltherapietermine sind hier auch tiefer als zu Hause und machen mich so fertig, dass ich meistens 1 Stunde ins Bett gehe und mich ausruhen muss, manchmal schlafe ich sogar ein.

Ich bin auch nicht wirklich stabil fange oft grundlos an zu weinen und kann mich kaum beruhigen, bin aber dann nicht lange unten und komme immer wieder in die Richtung, dass es mir einigermaßen wieder gut geht, das hält aber dann nicht für lange und ich fange wieder grundlos an zu weinen.

Die Sozialberaterin hat mir nahegelegt hier die EU-Rente auf Zeit einzureichen, was ich auch tun werde, dass ich diese Entscheidung getroffen habe, lässt einige Steine von meiner Seele fallen, es war auch keine leichte Entscheidung und ich mache mir immer noch Sorgen um die Zukunft. Habe schon darüber nachgedacht auf 400 Euro Basis zu arbeiten, aber im Moment traue ich mir nicht mal die 2 Stunden am Tag zu. Alles Scheiße!

Wem geht es ähnlich?
Bräuchte jemanden, der mir Mut zuspricht!!!

Bin im Moment traurig, hatte gehofft, dass ich hier wieder arbeitsfähig werde, ich aber eher schlimmer geworden.

[rosecottage]

Hallo Spongbob,

Du weinst nicht grundlos. Du kennst den konkreten Grund wahrscheinlich gerade nicht, aber es ist okay, dass du weinst.

In der Reha kommen so viele Dinge an die Oberfläche... das heißt aber nicht, dass du sie gleich verarbeiten kannst.

Das braucht einfach Zeit.Setz dich nicht unter Druck.

Ich habe während meines stationären Aufenthalts auch sehr viel geweint und ich wusste ganz oft nicht warum... ich fand es aber auch entlasted. Mir geht es oft so, dass ich mich entlastet fühle, wenn ich Tränen oder Wut rauslassen kann und dann denke ich mir: das ist gut so, denn alles was nach außen geht, kann mich innen nicht mehr belasten.

Alles Gute
mosaic

[Deepsilence]

Hey Spongebob,

bin auch gerade in Reha, bin jetzt in der 5. Woche und fahre am nächsten Dienstag wieder nach hause und darauf freue ich mich schon sehr!
Mir geht es wie dir, voller Plan, von einem Termin zum andern. Hab das dann bei meiner Bezugstherapeutin angesprochen und sie hat es dann geändert, so dass ich immer zwischendurch mal Pausen hatte... habe zum Glück auch viele Dinge verordnet bekommen, wie Fango, mediz. Bad usw. da konnte ich mich dann mal erholen.
Ich bin auch alles andere als stabil, ich muss sogar leider sagen, ich bin jetzt instabiler als zum Zeitpunkt meiner Anreise ich bin auch mit der Erwartung her gekommen, wieder arbeitsfähig zu werden... Pustekuchen, ich werde als arbeitsunfähig entlassen mit offener Prognose wann eine stufenweise Wiedereingliederung möglich sein wird... das haut mich gerade sehr um.
Ich muss auch ständig weinen, alles haut mich sofort um. Ich habe hier schon mehrfach so schlimme Nervenzusammenbrüche gehabt, wie noch nie und das in so kurzer Zeit... es entsetzt mich sehr... Man konnte mich dann immer nur mit Hilfe von Atosil beruhigen...
Tut mir leid, dass ich dir jetzt nicht schreiben kann, es wird am Ende besser, aber ich drücke dir die Daumen, dass es bei dir anders wird als bei mir!!!

[FrauRossi]

[Spongbob]

Danke für Eure antworten.

Frau Rossi, so habe ich das gar nicht gesehen, aber vielleicht hast Du recht. Ich schaffe es hier mich auszutauschen und wenn das nicht reicht, dann rufe ich die Telefonseelsorge an und rede weiter, das habe ich in der jüngsten Vergangenheit nicht gemacht. Es ist als ob jetzt so vieles aus mir raus will, was in den letzten 1 1/2 Jahren drin bleiben wollte.

Heute habe ich einen einigermaßen guten Tag, obwohl ich von Termin zu Termin hetze. Mir wurde auch gesagt, dass ich Bescheid sagen soll, wenn ich die Termine nicht schaffe. Dann denke ich aber, dass ich die Termine ja schaffe, nur das mich das echt überlastet, aber das war ja nicht die Vorgabe. Ich bin echt müde und habe heute noch 3 Termine.

Herzliche Grüße
SpongBob

[Zarra]

Hallo Spongbob,

also eigentlich fand ich es bei mir immer ein gutes Zeichen, wenn die Therapie anstrengend war. (Also nicht, wenn es ggf. um die Masse der Termine geht, aber wenn mich etwas "umgehauen" hat.) Wo sollst Du auch mal "daneben" sein dürften, wenn nicht in einer Klinik? Wo hast Du sonst die Chance, auch mal ans "Eingemachte" zu gehen?

Bei mir war es okay, auch mal etwas weniger Wichtiges ausfallen zu lassen, wenn es wegen eines z.B. wichtigen Therapiegesprächs oder dessen Nachwirkungen nicht ging. (Nur halt ggf. rechtzeitig Bescheid sagen.) Es bringt ja auch nichts, nur Termine zu "absolvieren". Und das danach erst mal verdauen zu müssen, ist doch normal, eher eine gute Reaktion auf die therapeutischen Maßnahmen.

Du bist erst zwei Wochen dort. Wie soll sich so schnell etwas ändern?!? Deine Depression bzw. die Grundlagen dafür sind ja auch nicht von heute auf morgen gekommen.

Bei meinem letzten Klinikaufenthalt mußte ich übrigens sogar unterschreiben, daß mir gesagt wurde, daß die Therapie auch weiter labilisieren könne.

Auch @Deepsilence: Doch selbst wenn die Labilisierung am Ende des Aufenthalts noch da ist, muß das nicht heißen, daß es so bleibt und daß die Reha nichts gebracht hat. Das kann man erst einige Zeit später sagen.

Viele Grüße, Zarra

[Meggi]

Hi,

Das mit den übervollen Terminen und Anwendungen in der med. Reha kenne ich auch.
Man hetzt sich regelrecht und zuverlässig einen ab.
Habe darüber mit meinen Cousin, ein Sachbearbeiter einer namhaften Krankenkasse, gesprochen, seine Antwort: Meine liebe Meggi, ist doch klar, viel Anwendungen = viel zum abrechnen, ob es dir gut tut oder nicht, steht auf einen anderen Blatt.

Grüße
Meggi

[Spongbob]

Danke für die Antworten, es tut gut zu wissen, dass es "normal" ist, dass ich immer wieder in tiefe Löcher falle.