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Tiefe Verzweiflung

Verfasst: 12. Jan 2012, 13:58
von taipan
Hallo,

seit ein paar Tagen bin ich hier registriert und lese mich nun fast täglich durch die einzelnen Beiträge.
Weiß noch nicht so richtig, in welchem Forum oder unter welcher Rubrik ich posten muß. Bin noch etwas unbeholfen.
Seit etwa 2 Monaten geht es mir wieder richtig schlecht.
Im Februar letzten Jahres wurde ich arbeitsunfähig wegen depressiver Verstimmungen und stark erhöhtem Blutdruck.
Wurde mit Cipralex behandelt und war auch bei Psychologen in Therapie. Mir ging es wieder besser und ich begann im Oktober wieder zu arbeiten in einer neuen Firma. Wobei es da auch noch einige Vorgeschichten gibt.
Wie gesagt, in der neuen Firma ist Mobbing in groß geschriebenes Thema. Ich dachte ich schaffe es. Ist aber nicht der Fall.
Mein Körper hat mit starker Übelkeit, Erbrechen, Angstzuständen usw. heftig reagiert. Bin nun seit 21.12.2011 AU geschrieben. Weiß überhaupt nicht wie es weitergehen soll. Ab April hätte ich einen neuen Job, auf den ich mich sehr freue. Dann kommen noch die privaten Sorgen und Probleme dazu, die einfach nur mürbe machen. Das alles lähmt mich zeitweise vollkommen.
Ein bißchen viel durcheinander, weiß aber nicht wo ich anfangen soll.
Vielleicht meldet sich ja wer, dann kann ich einiges näher erörtern.
Nehmt mich bitte auf und tauscht Euch mit mir aus. Weiß einfach momentan nicht richtig weiter.

Lg Alex

Re: Wieder eine Neue

Verfasst: 12. Jan 2012, 14:11
von reneneisner
Hallo,bin auch seid heute neu hier und erhoffe mir auch das mir jemand eine Richtung zeigen kann mit er ich mein Leben ordnen kann.Du solltest dich freuen eine Möglichkeit erhalten zuhaben etwas neues zu beginnen(Job).Was kommen wird kann niemand vorher sagen,also muß mann sich ersteinmal darauf einlassen und schauen was draus wird.Das bei Dir noch persöhnliche Probleme dazu kommen macht die Sache natürlich nicht leichter,was ich in meiner jetzigen Situation nur alzu gut nachvollziehen kann.
Wenn Du mehr über deine Sorgen loswerden möchtest kannst Du mir gerne schreiben.
Unser Leben das wozu unser Denken es macht.
LG Tig.

Re: Wieder eine Neue

Verfasst: 12. Jan 2012, 14:26
von katyfel
Hey Alex,

erstmal ein herzliches Willkommen hier,

ich würde auch sagen, dass der neue Job eine Chance ist, allerdings sicherlich nur im richtigen Maß nutzbar, wenn du gut auf dich selber achtgibst...;
damit meine ich auch, deinen Sorgen und Problemen Raum zu geben, aber eben genauso andersrum, dir Vorfreude usw. zu erlauben auf die neue Situation, Zuversicht und HOffnung, auch wenn es schwer fallen mag.

Liebe Grüße,
Sinfonia

Re: Wieder eine Neue - bitte redet mit mir

Verfasst: 12. Jan 2012, 15:03
von taipan
Hallo tig,
lieb das Du dich meldest.Sitze gerade vor meinem Rechner und mir kommen die Tränen geschossen. Geht mir in der letzten Zeit häufig so.
Den Job (als Zeitarbeiter), den ich im Oktober begann sollte nur eine Übergangslösung sein, bis ich im April als Rezeptionistin in einem neu eröffneten Hotel anfangen kann. Vorher war ich bis Mai letzten Jahres ca. 14 Jahre in einer leitenden Position tätig. Auch diese Firma hatte mir schon lange nicht mehr gut getan. Ich wollte mich beruflich verändern. Mittels Therapie und der Einnahme von AD ging es mir wieder besser. Geplant war der Neustart im Hotel zum 1.11. und hatte auch schon meinen AV unterschrieben. Ca. 5 Wochen vorher bekam ich Bescheid, daß sich der Termin des Arbeitsbeginnes verschiebt bis Frühjahr 2012. Es gab bautechnisch Probleme. Der Schock war groß. Wußte nicht, wie ich die lange Zeit überbrücken sollte. Auch der Druck von meinem Lebensgefährten wegen dem ganzen finanziellen Kram hat mich fertig gemacht. Also begann ich über eine Zeitarbeitsfirma zu arbeiten in Dauernachtschicht. Die Arbeit an sich war ok. Nur die Leute. Ich hatte eigentlich von Anfang an keine Chance in dem Team Fuß zu fassen.Wurde förmlich ausgeschlossen. Einige Wochen gingdas gut, ich verdiente wieder Geld, mein Mann war auch beruhigt. Aber dann, ich kam mitder Situation in der Firma nicht mehr klar und mein Körper streikte nur noch.Muß allerdings sagen, daß ich immer wiedermal seit 1994 unter Depressionen leide und auch 2000 schon für 6 Wochen in einer Kurklinik war. Nur jetzt wird es bei jedem Ausbruch schlimmer. Mein Mann kann mit dieser Krankheit nichts anfangen. Man sieht ja nichts.Er versteht mich überhaupt nicht und ist viel zu sehr mit seinem Leben beschäftigt. Er ist selbständig. Aber ich bin immer für ihn da und halte ihm den Rücken frei und unterstütze ihn, wo ich nur kann.

Lg Alex

Re: Wieder eine Neue - bitte redet mit mir

Verfasst: 12. Jan 2012, 15:13
von taipan
Hallo Sinfonia,

sicherlich freue ich mich auuf die neue Stelle.
Habe aber auch Angst zu versagen.

Im Moment fallen mir die einfachsten Dinge schwer.
Bin antriebslos, tottraurig und diese innere Unruhe ständig. Bin jetzt krank geschrieben und weiß auch, daß ich in die alte Firma nicht zurück möchte. Bei dem Gedanken dreht sich mir der Magen schon wieder rum.
Aber bis April ist noch lange hin und ich möchte stark und selbstbewußt diese neue Stelle antreten. Bin nur noch am Grübeln. Montag hab ich erstmal ein Gespräch mit meiner Hausärztin.
Unter klafft momentan einfach nur ein großes schwarzes Loch.

Lg. Alex

Re: Wieder eine Neue - bitte redet mit mir

Verfasst: 12. Jan 2012, 16:38
von katyfel
Hey Alex,

Ich kann das zumindest ziemlich nachvollziehen mit der Angst vor dem Job; ich bin jetzt auch seit etwa einem Jahr sowas wie "krankgeschrieben"- studiere also nicht, sondern habe "Urlaubssemester aus Krankheitsgründen" machen müssen, weil sich mir allein schon bei der Vorstellung, wieder in die Uni zu gehen, alles gesträubt hat bzw. ich es mir eigentlich zugetraut hätte aber dann nicht aushalten konnte,...

Trotzdem starte ich jetzt den wiederholten Anlauf, irgendwie einen "Alltag" wieder aufzunehmen- so langsam wie es eben möglich ist, aber gleichzeitig mit dem Versuch von so etwas wie "Selbstvertrauen"...
Das wünsche ich dir auch!

Liebe Grüße, Sinfonia

Re: Wieder eine Neue - bitte redet mit mir

Verfasst: 12. Jan 2012, 18:01
von reneneisner
Hallo A.Peter,
das sieht ja bei Dir mit deinem Partner so aus wie ich früher gewesen bin,bis meine Frau sich entschieden hat lieber alleine zu leben bevor sie sich von mir kaput spielen lässt.Sie hat mir all die Ängste und hässlichen Situationen geschildert die Sie erlebt hat und dann bin ich aufgewacht habe gemerkt wie sehr ich meine Frau liebe.Zur Zeit arbeite ich mein Leben auf da ich auch nur bei anderen die Fehler gesucht habe nur nicht bei mir.Vor ein paar Wochen bin ich dann selber zusammmen gebrochen und konnte die Schuldgefühle die ich das aller erste mal in meinem Leben gepürt habe nicht aushalten.Ich habe tagelang nichts gegessen und kaum geschlafen weil ich es nicht begreifen konnte das ich dem Menschen den ich liebe soviel Leid angetan habe.
Will Dir damit nur sagen,das meine Frau genau das richtige für sich entschieden hat nämlich wenn der Partner einen nicht versteht oder nicht verstehen will erst einmal alleine zusein.Wenn dein Partner diesen Entschluß nachvoll ziehen kann wird er dich irgrend wann auch verstehen wenn er die noch liebt,wenn nicht brauchst du ihn auch nicht.
Sorry für die harten Worte,ich bin davon aufgewacht und habe gemerkt das meine Frau die einzige ist die ich je geliebt habe.
LG Tig

Re: Wieder eine Neue - bitte redet mit mir

Verfasst: 12. Jan 2012, 21:28
von taipan
Hallo Sinfonia,
ich wünsche Dir auch viel Glück für den Neustart.
Aber es stimmt, ein geregelter Tagesablauf ist wichtig. Man grübelt nicht soviel und ist abgelenkt. Das sehe ich auch so, aber was wenn der Körper streikt und man wie gelähmt ist? So geht es mir momentan.
Liebe Grüße

Re: Wieder eine Neue - bitte redet mit mir

Verfasst: 12. Jan 2012, 22:03
von taipan
Hey tig,
ich habe Deinen allersten Beitrag gelesen.
Habe darin sofort das Verhalten meines Mannes wiedererkannt. Ich las es wie meine eigene Lebensgeschichte. Leider bin ich noch nicht soweit, eigene Wege zu gehen und alles zurück zu lassen. So bin ich nicht, daß bin ich nicht!
Wir haben ja schonmal von 2000 bis 2008 getrennt gelebt. Aber wir hatten immer eine Beziehung und es gab keine anderen Partner, bei keinem von uns. Wir waren nur räumlich getrennt.
ABER! Vor 2000 wollte ich auch nicht mehr. Es gab auch andere Männer, anfangs gute Freunde, die einfach nur für mich da waren. Bis dann Gefühle ins Spiel kamen. Komischerweise hat er das dann aber jedesmal gespürt. Ich konnte mir nichts Neues aufbauen. Die Gefühle für ihn waren noch zu stark. 2000 dann 6 Wochen psychosomatische Kur. Danach kam die räumliche Trennung. Ich hatte alles, eine schöne Wohnung aber hab auch viel gearbeitet. Mein Mann war eh auch beruflich nur unterwegs und außerdem mußte ich ja auch für mein Kind sorgen. Wollte eben finanziell unabhängig sein.
2008 hat er sich dann geschäftlich vergrößert und auch ein Haus gekauft. Ich hab alles aufgegeben und bin mit ihm zusammen da eingezogen. Dachte halt die Zeit ist endlich reif dafür.
Und nun? Machen mich diese Sorgen krank und arbeitsunfähig ODER ist es meine Krankheit, die uns das Zusammenleben so schwer macht? Wenn es mir gut geht kommen wir super klar, so wie den ganzen letzten Sommer. Ich fing den Job bei der Zeitfirma an, kam nicht klar dort und seitdem ist auch privat wieder alles im Eimer!
So viele Fragen und keine Antworten darauf!!!

Re: Tiefe Verzweiflung

Verfasst: 17. Jan 2012, 17:22
von taipan
Möchte mich auch gern mal wieder melden.
Wie sieht es bei Euch aus mit Gewichtszunahme durch AD.
Ich komme damit irgendwie überhaupt nicht klar.
Die Depression einigermaßen im Griff gehabt aber die Zunahme macht mich unglücklich.

Ach ja, wer hat Erfahrung mit Yoga? Hilft es Euch, wenn es Euch richtigschlecht geht???

Ich möchteendlich wieder aus diesem schwarzen Loch raus.

Re: Tiefe Verzweiflung

Verfasst: 18. Jan 2012, 09:43
von cora2
Hallo Alex,

zum Thema Yoga:

Yoga übe ich bereits 11 Jahre. Ich belege regelmäßig Kurse an der Volkshochschule, habe dort einen sehr erfahrenen Kursleiter, der selbst schon über 30 Jahre Yoga praktiziert.

Wir üben Asanas (Körperhaltungen) und Pranayama (Atemübungen) und ein wenig Meditation (bezeichne ich als Konzentrationsübung).

Ich möchte sagen dass mir Yoga generell geholfen hat, depressive Zustände abzumildern. An guten Übungstagen erreiche ich einen Zustand der Entspannung und Gelassenheit.

Kurzfristig bessere stimmungsaufhellende Wirkung hatte bei mir jedoch immer Ausdauertraining (Laufen, Schwimmen usw.).

Liebe Grüße

Magasapa

Re: Tiefe Verzweiflung

Verfasst: 18. Jan 2012, 21:06
von Zarra
Hallo Alex,

Yoga tut mir gut. Aber eher zur allgemeinen Stabilisierung (etc. ...). Nicht, wenn es mir richtig schlecht geht. (Obwohl es sicher besser ist, das dann einfach dennoch zu tun.)

Zarra