Diskussionsforum Depression

Hallo,

Bin neu hier.
Habe seit über 20 Jahren Depressionen mit Angstzuständen. Seit 2005 werde ich mit Paroxetin (20mg/Tag) behandelt. Letztes Jahr im Winter war ich kurz vor einem Rückschlag; denn seit der Einnahme von Paroxetin war alles OK.
Dann kurz vor Weihnachten eine Schwindelattacke mit anschließender Panik und Angst, trotzt Paroxetin, welches ich seit ca. 1,5 Jahren auf 10mg/Tag reduzierte. Umgehend erhöhte ich wieder auf die ärztl. vorgeschriebene Menge von 20mg. Hat leider nichts genutzt - Ängste und Depri noch voll da.
Mein Psychiater verordnete mir nur 2 x 20mg Paroxetin, morgends und abends, weil ich nun auch Durchschlafprobleme habe.
Die Weihnachtsfeiertage und Neujahr sind grausam gewesen da nichts geholfen hatte. Jede Nacht zwischen 1 und 3 Uhr wache ich auf, mein Herz klopft bis in den Kopf, die Ohren rauschen im Puls, und ich kann nicht mehr einschlafen. Morgens dann zittern und Angst, Antriebslosigkeit, Appetitlosigkeit, Gefühle (bis auf die Angst) sind völlig eingeschränkt.
Seit Montag nehme ich abends Zopiklon um durchzuschlafen; die Nebenwirkungen sind eher weniger lustig. Dies ist auch nur eine temporäre Hilfe, da dieses Medikament nicht auf Dauer eingenommen werden darf.
Hat jemand eine gute Erfahrung mit, nicht abhängig machenden, Schlafmedis gemacht, die auch länger eingenommen werden können?
Bitte um Rat.


LG
RoLo

Hallo RoLo,

Zopiclon nehme ich auch als Bedarf, wenn bei dir die Nebenwirkungen (was ist es denn bei dir, Überhang?) zu stark sind, ist evtl. die Dosierung etwas hoch - vielleicht versuchst du es mal mit einer halben Tablette?

Ansonsten gibt es auch noch andere Möglichkeiten, sprich deinen Psychiater mal ganz konkret drauf an.
Vielen hilft z.B. das Neuroleptikum Seroquel zum Schlafen, dann gibt es noch Valdoxan und Mirtazapin (letzteres nehme ich erfolgreich zum Durchschlafen dauerhaft, ist ein AD).
Nebenwirkungen sind leider immer problematisch, insbesondere Gewichtszunahme ist da bei Seroquel und Mirtazapin zu nennen.

Lg, Salvatore

Ich nehme Abends, ca.22 Uhr, eine Tablette mit 7,5mg. Man soll diese 7-8. Std. vor dem Aufstehen nehmen. Ich wollte eigentlich um 6 Uhr aufstehen - halb acht kam ich zu mir. Die Nebenwirkung zeigt sich als Geschmacksstörung, absolut eklig! Einhergehend mit Müdigkeit und verschwommenem sehen.
Mein Psychiater meinte ich sollte eine halbe Tablette nehmen wenn ich vor 2 Uhr nachts aufwache, um dann weiter zu schlafen. Da ich den nächsten Tag im Job meinen Mann stehen muß, kann ich mir nicht erlauben zu verschlafen oder gar "neben der Kappe" zu sein. Deswegen trau ich mich nicht nachts noch was zu nehmen.
Also Atiepileptika soll auch helfen?!?
Mein Sohn nimmt Petnidan und Ergenyl - also Ethosuximd und Valproat. Könnte eines davon auch helfen?

Hallo RoLo,

ich nehme jetzt seit längerer Zeit abends Seroquel 300, und es hilft mir sehr gut beim Einschlafen. Zwar schlafe ich nicht komplett durch, aber wenn ich einmal nachts wach werde, schlafe ich schnell wieder ein.

Ich habe (zu lange) Zolpidem genommen, das hat mich abhängig gemacht.

Für mich ist Seroquel eine ideale Lösung; zwar habe ich auch zugenommen, aber mein Schlaf ist mir doch wichtiger. Ich habe meine Ernährung umgestellt und bewege mich mehr, so steuere ich dem entgegen.

Vielleicht sprichst Du mal mit Deinem Arzt über Seroquel.

LG

Anita

Hallo Anita,Hallo ihr anderen,

ich nehme seit etwa einem Jahr auch Seroquel- früher 75mg vom "normalen", jetzt 100 prolong und irgendwie gibts gleich mehrere Probleme;
die gewünschte "Einschlafhilfe" bekomme ich davon nicht (liege trotzdem noch eine bis mehrere Stunden wach abends), ich schlafe zwar häufig durch, aber bin morgens wie gerädert und brauche (gefühlt) ewig, um richtig in die GÄnge zu kommen. Da ist es auch egal, ob ich das um 18 oder 23 Uhr genommen habe (auch stationär alles schon ausprobiert).
Hast du/ habt ihr diese Probleme mit dem Seroquel gar nicht?

Hallo RoLo,

dann probier das Zopiclon mit der halben Tablette doch jetzt am Wochenende aus, ist doch ideal oder nicht? Dann kriegst du ein Gefühl für die Wirkung.
Müdigkeit und verschw. Sehen ist eine Indikation für zu hohe Dosierung und jetzt nicht so direkt eine Nebenwirkung, sondern eher Überhang. Der Geschmack ist wirklich eklig, finde ich jetzt persönlich auch nicht so schlimm. Am besten Tablette ganz weit in den Hals und ganz, ganz schnell Wasser hinterhertrinken.

Du könntest auch probieren, die halbe Tablette beim Zubettgehen zu nehmen und schauen, ob du damit durchschläfst und trotzdem morgens fit bist.
Oder so wie dein Psychiater sagt, nur wenn du nachts aufwachst, aber je nach Uhrzeit ist es dann evtl. auch schon wieder zu spät dafür - sonst hast du wieder das Problem mit dem Überhang.

Was das Seroquel angeht, das ist ganz unterschiedlich. Ich nehme es gegen die Ängste und werde davon nicht müde, es hat auch auf meinen Schlaf keinerlei Einfluss. Ich kenne aber viele ehemalige Mitpatienten, die schon bei geringer Dosierung gepennt haben wie die Murmeltiere.
Bei mir wirkt wie schon gesagt Mirtazapin 15mg sehr gut, ich schlafe durch, habe morgens keinen Überhang und es macht nicht abhängig. Zugenommen habe ich zwar auch, aber mir ist es das auch wert. Jetzt esse ich halt weniger, bewege mich mehr und kann mein Gewicht halten.

Lg, Salvatore

Hallo Sinfonia,

ja, morgens in die Gänge zu kommen, ist bei mir auch ein großes Problem. Ich nehme das Seroquel 300 immer gegen 18 Uhr, trotzdem komme ich am nächsten Morgen schwer aus dem Bett.

Ich kann mich aber noch sehr gut an die Zeiten erinnern, in denen ich nachts überhaupt nicht einschlafen konnte und bis 4 oder 5 Uhr morgens wachgelegen habe. Das möchte ich auf keinen Fall (!!!) mehr erleben, für mich war das Horror pur. Insofern nehme ich den "Überhang" in Kauf.

LG

Anita

Hey Anita,

verstehe ich, dass das dann das kleiner Übel ist, aber bei mir hilft es grade einfach gar nciht zum Einschlafen und... na ja, trotzdem der Überhang.
Obwohl ich sagen muss; meistens schlafe ich halbwegs durch, immerhin.

Na ja, sorry für das "Offtopic"-Gespräch hier- ich werds mal beim Arzt ansprechen das Problem...