warum is telefonieren so schwer?

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monschichi
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Registriert: 22. Sep 2011, 10:32

warum is telefonieren so schwer?

Beitrag von monschichi »

Nach dem ich etwas mehr als eine Woch vor Weihnachten etwas unfreiwillig in der hiesigen Psyatrie gelangt bin, im Anschluss durch Zufall noch einen Hausarzt mit dem Zusatz Psychotherapie gefunden habe, müsste es ja jetzte eigentlich bergauf gehen.

Ging es über die Feiertage anscheinend auch. Mit den Vorbereitung zu einem Geburstag und den Weihnachstlihen Feierlichkeiten war man gut beschäftig. Nicht zu sehr, hat immer ungefähr de halben Tag Zeit nur für mich, aber beschäftigt.
Jetzt habe ich den ganzen Tag für mich. Und muss feststellen, dass ich mich anscheinend nur über meine bewältigten Aufgaben definiere.
Ich keine Selbstverletzendegedanken habe, weil mein erster Gedanke da bei ist, dass andere das von mir nie erwarten würde und ich ihnen den schmerz nicht antun möchte sich um mich Sorgen zu machen. Sprich ich denke nicht an Selbstverletzung, weil ich nicht an mich denke.

Etwas vom Thema abgescheift.

Das ganze hat mir in Erinnerung gerufen, dass mir gesagt wurde, das ich solange ich keinen Therapieplatz habe auch ohne Probleme die ambulante Psychatrie in Anspruch nehmen könnte. habe auch eine Vistenkarte bekommen, mit Telfonnummer und den Vermerk, Chipkarte + Überwesiung.
Toll Überwesiung habe ich eine zum Neurologen, weiß aber eigentlich nicht was ich damit soll.
Also schon mal die erste AUsred dort nicht anrufen zu müssen und einen Termin zu machen.

Also Termin beim Hausarzt, wollte/ muss ehe noch klären wie die Behandlung weiter gehen soll. Und endlich mal Licht in dieses Durcheinander aus Überwesiungen, Fachärtzen und Hausarzt zu bekommen.

Habe die Nummer, Sprechzeiten und Telefon immer wieder vor mir liegen, wähle auch die Nummer ein paar mal um einen Termin zu machen, lege aber wenn ich es mal geschafft habe zu wählen gleich wieder auf.

Ich dreh mich gerade irgendwie im Kreis. Mir scheint es im Moment nicht gut zu gehen, so richtig beurteilen kann ich das immer noch nicht. Daher sollte ich einen Termin beim Arzt machen um das weitere Vorgehen ab zu klären. Da es mir aber nicht gut geht schaffe ich es nicht telefonisch ein ermin zu vereinbaren, telefonieren war ehe noch nie mein Ding. Wo mit wir wieder am Anfang wären.
flocke
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Re: warum is telefonieren so schwer?

Beitrag von flocke »

Hallo Monschi,

nun ich denke dass dein "an andere Denken" auch las Selbstschutz ausgelegt werden kann Sei was das betrifft nicht so hart zu dir, du schützt dich und das ist sehr gut, das machst du sehr gut.

Nun du warst in der Klinik, alleine das ist schon wirklich viel und die Zeit gerade, so "zwischen den Jahren" ist, finde ich an sich schon belastend und schwermütig. Nächste WOche hast du auch noch Gelegenheit, also kein Stress

Im übrigen musst du ja nicht anrufen, du kannst genausogut persönlich hingehen und einen Termin vereinbaren

Flocke, die dir ganz viel Mut und Kraft wünscht.
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
monschichi
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Registriert: 22. Sep 2011, 10:32

Re: warum is telefonieren so schwer?

Beitrag von monschichi »

Hallo Flocke,

leider kann ich nicht persönlich vorbei gehen, weil ich zur Zeit nicht vor Ort bin.

>> du hast nächste Woxhe noch genug Zeit

Meine AU geht nur bis zum Ende des Jahres. Ich möchte auch wieder arbeiten gehen. Aber wenn ich es jetzt schon nicht schaffe einen Termin zu machen, wie dann wenn ich zurück im Alltag bin? Vielleicht ist es auch ein bisschen Angst davor, dann einfach so weiter zu machen wie bisher und ebend nichts weiter zu machen.
monschichi
Beiträge: 33
Registriert: 22. Sep 2011, 10:32

Re: warum is telefonieren so schwer?

Beitrag von monschichi »

also eigentlich ist selbstbestättigung ja was schönes, aber nicht wenn sich seine befürchtungen bestättigen.

Ich bin zurück, wie heißt es doch in einem anderen thread so schön, im Funktioniermodus. Ging die ersten Tag wo viele Kollegen noch im Urlaub waren auch ganz gut. Konnte für mich vor mich hin wurschteln ohne dass jemand stört.
Mitte der Woche kammen dann die Ersten zurück und natürlich auch die Fragen warum ich den vor den Feiertagen so plötzlich weg war.
Jetzt sind auch die Kollegen wieder da für dich als Ansprechpartner gelte.
Nur wärend sie mir Fragen stellen und mein Funktions-Ich brav antworten gibt und Hilfestellung leistet, fragt sich das kleine eingezwängt Ich, wie es den jamanden anders helfen soll, wenn es sich selbst nicht helfen kann.
Warum kann dieses "starke" Ich dadraußen nicht einfach zum Hörer greiffen und ein Termin ausmachen.
Warum kriegt selbst das kleine ängstliche Ich, wenn es sich mal ansatzweise zeigt, gesagt, "du bist doch stark. du machst doch auch das und dass". Ich hasse diesen Satz. Das bin nicht ich, das ist nur meine Fassade. Ich schaffe es nicht mal ein Telefonat zuführen.

"gehst du wirklich schon wieder arbeiten? Gluckwunsch" -
"Glückwunsch wofür? dafür das ich wieder arbeiten gehe, weil ich es nicht schaffe mir einen neuen Termin zu machen"
rosecottage
Beiträge: 378
Registriert: 22. Dez 2011, 18:58

Re: warum is telefonieren so schwer?

Beitrag von rosecottage »

Hallo monschichi,

Was du beschreibst kenne ich sehr gut. Gerade was das Anrufen angeht - das habe ich auch immer vermieden wo es nur ging.

Bis es nicht mehr ging. Denn an irgendeinem Punkt war mir klar, dass es nicht vorwärts geht, wenn ich den Arzt, Therapeuten oder eine Behörde etc. JETZT anrufe.

Auch diese Diskrepanz zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung ist mir sehr vertraut. Alle Welt kennt einen als stark und man selbst hält sich für klein, ängstlich und schwach und möchte sich verkriechen.

Was hilft?
Schwierig das pauschal zu beantworten, deshalb schildere ich dir, wie ich daraus gefunden habe:

Zunächst wollte ich nicht mehr länger nur schwach sein und in der Lage sein allen helfen zu können und mir selbst nicht.

Was war da los? Konnte ich mir selbst nicht helfen, weil ich es mir nicht wert war oder hatte ich keine Kraft mehr für mich übrig, weil ich ständig allen anderen half - meiner Mutter, meiner Freundin, meinen Kollegen...

Ich beschloss, ich darf schwach sein. Ich musste zunächst mal mir selbst helfen - auch wenn das heißt, dass ich an anderer Stelle sozusagen Energie einsparen muss.

Und dann habe ich mich selbst gefragt, WAS brauche ich KOKNKRET, um Situation xy angehen zu können.

Am Beispiel eines Telefonats, welches ich führen musste, um einen Therapieplatz zu bekommen, brauchte ich einfach jemanden, der anwesend ist.

Jemanden, der neben mir sitzt und dem ich danach erzählen kann, wie schrecklich ich mich fühle. Ich bat eine Freundin, zu mir zu kommen und ich brauchte eine Zeitlang, bis ihre Ermutigung es "einfach" zu tun, zu mir durchdrang.

Aber dann rief ich an (zitternd) und ich erkannte meine Stimme gar nicht wieder. So klang ich im Beruf nicht - da war ich stark und laut und klar.

Jetzt war ich leise, unsicher und ängstlich.
Aber ich hatte es geschafft! Und meiner Freundin musste ich dann gar nichts schreckliches berichten, aber ich war froh, das sie da war.

Was brauchst du, um anzurufen?
Du musst nicht immer stark sein - du darfst dir Hilfe holen.

Alle Gute
mosaic
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