So siehts in mir aus

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dianeira
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So siehts in mir aus

Beitrag von dianeira »

Hallo,

ich bin neu hier, bin nun 35 Jahre alt und schlage mich seit einiger Zeit mit einer Depression umher. Die Diagnose wurde vor kurzem von einer Psychiaterin gestellt.
Nach kurzzeitiger Einnahme von Citalopram (hatte extreme Nebenwirkungen) nehme ich nun hochdosiert Johanniskraut.

Ich denke ich muß weiter ausholen um einiges zu erklären.
Depressive Verstimmungen hatte ich bereits seit meiner Teenager Zeit.
Dann vor 15 Jahren habe ich eine Angstörung entwickelt, die ich aber nach rund 1,5 Jahren völlig überwunden habe.

Für alles was ich wollte musste ich immer hart kämpfen, mir wurde nichts geschenkt.
Anerkennung und Lob sind für mich Fremdworte, ich war nie gut genug (privat und beruflich).

Ich habe über 6 Jahre in einem Unternehmen gearbeitet, habe dort intern einige male die Teams gewechselt, weil ich mich immer nach einer Karriere gesehnt habe und hoffte das irgendwann dort zu erreichen. Leider war mein letzter Wechsel ein grober Fehler, die Abteilungsleiterin war ein Horror, sie hat mich über drei Jahre fast täglich gemobbt. Im letzten Jahr war ich mehrmals kurz vor einem Nervenzusammenbruch habe aber immer weiter gemacht bis ich wirklich nicht mehr konnte. Ich war völlig demotiviert, hatte Angst ins Büro zu gehen, Angst an ihrem Büro vorbeizugehen usw. Dann habe ich mich umgesehen und auf andere Jobs ausserhalb dieser Firma beworben. Ich hatte auch innerhalb von kurzer Zeit eine neue Anstellung und meine Kündigung in der alten Firma war eine Genugtuung für mich. Ich hab meiner damaligen Vorgesetzten die Kündigung mit einem dicken Grinsen im Gesicht vorgetragen und sie war sichtlich geschockt.

Nebenbei habe ich noch meinen Fachwirt innerhalb zwei Jahre berufsbegleitend gemacht. Ich hatte über zwei Jahre eine 40 Std Woche, Freitag Abend und Samstags Ganztag Schule, Sonntag lernen, Freizeit war gleich null in dieser Zeit.

Aber leider ist doch nicht alles Gold was glänzt... Die neue Firma war toll, der Verdienst war richtig hoch, die Kollegen supernett, nur die Vorgesetzte... irgenwas hat ihr nicht gepasst und ich wurde nach 5 Monaten innerhalb der Probezeit einfach hinausgeworfen. Keiner konnte es nachvollziehen oder verstehen...

Zur selben Zeit:
-hat mich meine Band hinausgeworfen und auf die übelste Art und Weise beleidigt. Ich dachte gut 2 Jahre lang das diese Personen meine Freunde wären...
-hatte ich einen Mann kennengelernt von dem ich dachte das ist "er", leider hat er sich irgendwann zurückgezogen und mich eigentlich nur noch als sexuelles Objekt angesehen...

Seit dem ist alles anderst geworden. Ich bereue meine Kündigung bei der alten Firma... fühle mich als totaler Versager... Könnte nur heulen und bin nicht mehr die lebenslustige Frau die ich vorher war... Mein Leben gleicht einem großen schwarzen Loch...

Ich schreibe Bewerbungen über Bewerbungen, bekomme Einladungen zum Vorstellungsgespräch und zum Probearbeiten... dann folgen Absagen...
Jede Absage zieht mich weiter runter, vor jedem Probearbeiten graut es mir, da die Angst wieder zu versagen immer größer wird.
Ich frage mich tagtäglich ob dieser Job überhaupt noch der richtige für mich ist oder ob ich nur einfach einen Hilfsarbeitsjob annehmen soll um mir selbst gerecht zu werden...

Ich zweifle an meinem ganzen Leben an meinen Entscheidungen und alles was ich bisher gemacht habe.
Ich weiß nicht mehr was ich mit mir selbst machen soll in dieser Situation.
Auch das ganze zu akzeptieren fällt mir schwer, ich suche ständig nach meinen Fehlern.

Wie kann ich damit umgehen besser umgehen?

Kann mir jemand Tips geben was mir von Seiten der KK zusteht?
Ich habe Anfang diesen Jahres eine Therapie, die ein anderes Problem lösen sollte, abgeschlossen. So weit ich jetzt nur weiß habe damit keinen Anspruch mehr auf eine Therapie für die nächsten 2 Jahre, ist das korrekt?

Lieben Dank!

Viele Grüße
Dianeira
3193e42
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Re: So siehts in mir aus

Beitrag von 3193e42 »

Liebe dianeira!

WOW, was für ein schöner Name! Ich bin begeistert! Es ist schön, das du den Weg hierher in unser Forum gefunden hast. ich bin (schwer) depressiv.

In einer kürzlich im Ärzteblatt veröffentlichten Meta-Studie wurde herausgefunden, das alle Psychopharmaka etwa gleich gut helfen. Man nimmt also das, welches am besten hilft, und die wenigsten Nebenwirkungen hat.
Ich selbst nehme nur JHK, wie Du.

Aha, also deine Eltern haben dich nie gelobt, dich nie richtig anerkannt mit deinen Leistungen.

Du bist doch eine richtige Schafferin, den Fachwirt nebenberuflich zu machen, ist eine große Leistung, dafür braucht es massig Durchhaltevermögen! Durchhaltevermögen ist ein aus dem Selbstwert kommendes Gefühl, und Depressive Menschen haben meistens eine geringes Selbstwertgefühl.

Gegen das Mobbing Deiner Vorgesetzten hast du nichts gemacht, jedenfalls schreibst Du nichts darüber.

Band? Musik?! Wow, warst du die, wie sagt man, Frontfrau?

Hilfsarbeiterin? warum willst Du denn einer Frau, die so einen Job wirklich braucht, diesen wegnehmen. Du hast doch das Zeug zur Managerin, du BIST eine Managerin.

Klar, i.M. bist du nicht locker, sondern höchst angespannt und Nervös, und das macht dich nat. auch angreifbar, und in so einer Situation, wie Probearbeit oder Bewerbung ist man das normalerweise ja bereits sehr viel mehr als normal.

Also ich würde Dich sofort einstellen, wenn ich meine Firma noch hätte!

Wenn du depressiv ist, wird das grübeln, der Gübel-Modus, wie ich sage, zu unserer zweiten Haut. Nachgübeln über dies, "Ach, höätte ich bloß nicht gekündigt, dann ...", nachgrübeln über das, "Wäre "er" doch der richtige gewesen, warum ist es auseinander gegangen?", usw., usw..

Meinst Du nicht, es könnte ein wenig mit Dir zu tun haben, das du zum Zeitpunkt der Feststellung einer Depression (natürlich nicht genau auf den Tag, aber in der selben Lebensphase), deine Arbeit, deine Band, den Mann und alles Selbstvertrauen verlierst?

Mir gibt das zu denken. Depressionen entwickeln sich nicht von einem Tag auf den anderen. Wir ziehen uns lange vorher zurück, werden unkommunikativ, manchmal reizbar, bekommen Selbstzweifel, entwickeln Kompensationsstörungen im Bereich Alkohol, Drogen, Sex, es kann "paranoide" Züge annehmen, "alles ist gegen Dich" etc.

Welche Angststörung hattest du?
Welches andere Problem hast du abgeschlossen, in der Therapie Anfang des Jahres?

Am wichtigsten finde ich, das wir depressive an unserem Selbstwert arbeiten. Der ist nämlich, je nach Grad der Depression, sehr weit unten (bei mir vor den Suizidversuchen nicht mehr vorhanden), und da er für 4 wichtige Gefühle verantwortlich ist, die daraus ihre Berechtigung ziehen auch unerlässlich!
Es sind Zuversicht, Hoffnung, Motivation und Durchhaltevermögen!

Wir haben hier ein klitzekleines Musik-Projekt, bei dem du ev. Lust hast mit zu machen? Es geht um Musik-titel, die wir "Depressionsgerecht" umtexten, um andere Menschen über diese Krankheit zu informieren.

Der Fred ist hier, zu erreichen,

http://www.diskussionsforum-depression. ... 1324032032

Magst ja ev. mal reinschauen?

Ich werde deinen Fred öfter mal besuchen, und sehen wie es weitergeht, und was Du geantwortet hast!

Bis dahin wünsche ich die viel Kraft, und Freude, ich merke nämlich, das Du es schaffen kannst, irgendwie habe ich dieses Gefühl ganz stark in mir. Klingt blöd, ich weiß, weil ich Dich ja gar nicht kenne, aber es ist wirklich so!

Henry
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Mein Blog http://www.depressionselbsthilfe.blogger.de



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Deutsche DepressionsLiga eV

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dianeira
Beiträge: 11
Registriert: 6. Dez 2011, 13:17

Re: So siehts in mir aus

Beitrag von dianeira »

Hallo Henry

danke!

Ich weiß nicht 100% ob das JHK bei mir anschlägt, die Abstürze sind momentan nicht so extrem wie vor drei Monaten, aber ich weiß nicht ob es wirklich am JHK liegt, hoffe aber sehr das es seinen Dienst tut.

Mein Eltern waren leider keine Eltern wie sie eigentlich sein sollten. Meine Mutter war nie schützend vor mir gestanden wenn mein Vater wieder meinte er muss mich verprügeln und so weiter. Mein Vater trank, schimpfte und schlug uns Kinder, hat uns nie gezeigt das er uns liebt.
Damit habe ich aber weitestgehend abgeschlossen und ihnen verziehen.

Sagen wir mal ich war eine Schafferin, aufgrund der Lebenssituation ist mir auch nicht viel anderes über geblieben. Kämpfen oder untergehen das war die Devise.
Heute bin ich froh wenn ich einigermaßen meinen Alltag noch hin bekomme, meinen Haushalt zb. bekomme ich nur noch schlecht geregelt.
Mein Selbstwertgefühl ist auch schon länger weg, das habe ich in den letzten 1 ½ Jahren nach und nach verloren. Und sobald sich jemand mir gegenüber nicht absolut begeistert äußert bin ich gleich wieder voll unten.

Natürlich habe ich versucht gegen das Mobbing meiner Vorgesetzten vor zu gehen, aber dem Geschäftsführer ging das am Allerwertesten vorbei. Es gab Meetings deswegen, wobei ich eigentlich zum Schluß immer der Idiot war. Es sich nichts geändert, sondern nur noch schlimmer geworden ist.

Ich war die Frontfrau neben dem Frontmann bei der Band. Aber ich wurde nach rund 1 ½ Jahren raus geworfen weil meine Stimme angeblich einfach nur schlecht wäre... ist ihnen ja wahnsinnig früh aufgefallen. Der Grund lag meiner Meinung nach ganz wo anders, aber so ist es eben.
Heute singe ich wieder, bei einem Trio, wir machen reine Covermusik, es ist das was mir noch ein bißchen Licht in mein Leben bringt.

Als ich gelesen habe das du eine Managerin in mir siehst mußte ich schmunzeln. Du bist der erste Mensch der das sagt... der Rest der Menschheit hält mich wohl für unfähig, da ich nicht mal mehr nen Job in der niedrigsten Position in meiner Berufssparte bekomme.

Ich lebe momentan in einer Dauerstresszustand. Das hat die Psychiaterin bemerkt, ich bin völlig überreizt, angespannt, schlafe schlecht oder kaum usw....
Das ich bei Probearbeiten immer am liebsten nach kurzer Zeit hinwerfen möchte wundert dann nicht, die Anspannung ein gutes oder überragendes Ergebnis zu produzieren übt zu viel Druck aus, dem ich so nicht mehr standhalten kann.
>Also ich würde Dich sofort einstellen, wenn ich meine Firma noch hätte!
Das ist nett und gleichzeitig schade.

Natürlich entwickeln sich Depressionen nicht von einem Tag zum anderen. Ich bin mir sicher das sich bestimmt schon vor 2 Jahren die ersten Symptome zeigte. Im Laufe der Zeit wurde ich leichter reizbar, hab mich zurückgezogen, ständige Müdigkeit, Schlafstörungen, körperliche Beschwerden usw. Ja das mit dem “alles gegen mich” kenne ich nur zu gut, das Problem hab und hatte ich immer wieder.

>Meinst Du nicht, es könnte ein wenig mit Dir zu tun haben, das du zum Zeitpunkt der
>Feststellung einer Depression (natürlich nicht genau auf den Tag, aber in der selben >Lebensphase), deine Arbeit, deine Band, den Mann und alles Selbstvertrauen verlierst?
Hier verstehe ich nicht genau was du damit meinst, könntest du mir das bitte genauer erläutern? Danke!

Ich hatte eine sog. Panikstörung. In der schlimmsten Phase konnte ich nicht mal mehr die drei Meter bis zum Briefkasten gehen, ohne eine Panikattacke zu bekommen, sogar teilweise in meinen 4 Wänden war ich vor Panikattacken nicht sicher. Ich hatte dann einen kurzen Aufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik, die ich auf einen Wunsch verlassen habe. Danach habe ich eine Verhaltenstherapie erfolgreich durchgeführt.

Die letzte Therapie zielte auf meine Esstörung ab, ich esse wenn es mir nicht gut geht, wenn ich gelangweilt bin, ich tröste mich mit essen und belohne mich mit essen. Das Problem kommt auch aus meiner Kindheit, aber ließ sich leider nicht lösen. Ich lebe seit vielen Jahren mit einer gewissen Grundunzufriedenheit, die ich nicht los werde. Aus diesem Teufelskreis komme ich momentan einfach nicht mehr heraus, hoffe aber insgeheim das ich das irgendwann schaffe.

Ich schau sicherlich mal beim Musikprojekt vorbei, bin aber im Texten nicht so gut, singen liegt mir mehr

>Bis dahin wünsche ich die viel Kraft, und Freude, ich merke nämlich, das Du es schaffen >kannst, irgendwie habe ich dieses Gefühl ganz stark in mir. Klingt blöd, ich weiß, weil ich Dich >ja gar nicht kenne, aber es ist wirklich so!

Wie hat meine Therapeutin so schön gesagt “Sie sind ein ganz schön zähes Biest”
Danke das du an mich glaubst, vielleicht kann ich das bald auch wieder.

Viele Grüße
Dianeira
Secret
Beiträge: 1423
Registriert: 16. Dez 2010, 16:15

Re: So siehts in mir aus

Beitrag von Secret »

Hallo Dianaira,

als ich deinen Thread gelesen habe war es fast meine Geschichte.

Ich bin seit über einem Jahr AU geschrieben und fühle mit dir mit, lass dich mal ganz fest drücken.

Leider kann ich dir keine tipps geben, mir wurde geraten mich nicht nur über meinem job zu definieren und nicht so viel von mir selbst mehr zu verlangen. aber das ist nur die theorie, wie man es umsetzt habe ich leider auch noch nicht heruas gefunden.

ich denke einfache sachbearbeiterin tut es auch, aber hilfsarbeiter ist wirklich zu tief gegriffen, da schliesse ich mich meine/m vorredner/schreiber an.

liebe grüße

secret
LG

Secret
3193e42
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Re: So siehts in mir aus

Beitrag von 3193e42 »

Liebe dianeira, Du zähes Biest!

Ich meinte mit der Koinzidenz der Ereignisse, die Du beschrieben hast, Jobverlust, Band, Mann, etc., das Du vermutlich da bereits krank warst, dass du deine Krankheit, und die damit verbundenen "Nebenwirkungen" unbewusst abgestrahlt hast, nonverbale Kommunikation lässt sich ja weder unterdrücken, noch steuern (!), und das mit eine Ursache für die negativen Erlebnisse war.
Ich schreibe das nicht, um dir jetzt auch noch einzureden, das Du daran Schuld bist. Das Wort Schuld sollten wir Depressive ganz aus unserem Vokabular streichen, zumindest wenn es um unsere Krankheit, und die damit verbundenen Probleme geht.

Die elterlichen Verbiegungen hören nicht dadurch auf, das du deinen Eltern verzeihst!
Das weiß ich aus eigener Erfahrung, denn ich hatte mit ca. 35 Jahren eine mehrstündiges Gespräch mit meinen Eltern (vom Lebens-berater empfohlen, ich könnt ihn heut noch würgen!) wo ich mit ihnen alle (wie ich damals dachte alle, waren aber bei WEITEM nicht alle) Probleme angesprochen habe. Natürlich ging es mir nach dem Gespräch besser, den es war kein leichter Schritt für mich das Gespräch zu suchen , und daher fühlte ich mich Gut, wegen des erreichten Ziels. Meine Eltern hatten mir zwar keines meiner Probleme abgenommen, haben sogar von elterlicher, und von der Kirche und Bibel abgesegneter Verehrung durch die Kinder gefaselt. Ich habe also keines dieser Probleme wirklich verarbeitet, nur mein Selbstbewusstsein war dennoch höher, als zuvor, weil ich mich selbst zu diesem schwierigen Gespräch motiviert hatte. Das war aber trügerisch.

Durch die Depression habe ich alles Verloren, Familie, Häuser, Vermögen, und konnte dadurch nur noch zu meinen Eltern zurück, oder unter der Brücke schlafen.

Dadurch habe ich diesen Spiegel der elterlichen Eigenschaften, die ich ALLE (!) in irgendeiner Form übernommen habe, erst vorgehalten bekommen. Erst dadurch konnte ich das realisieren und verarbeiten. Und ich bin noch dabei, zwar schon sehr weit, aber ein Stück weg habe ich noch vor mir, Allerdings ist das jetzt leicht, und überhaupt nicht mehr belastend, im Gegenteil, ich habe es verstanden, und beobachte mich dabei, wie ich reagiere. Die Sparsamkeit meiner Mutter z.B., habe ich mir in weiten Teilen bewahrt, nur die kleinkarierten Merkmale, habe ich entfernt.
So gehe ich Alles durch, mittlerweile mache ich es ganz Systematisch, also nicht nach Zufallsprinzip, so wie mir etwas auffällt, sondern ich gehe eine Liste durch.

Zu den abgestellten Dingen gehört auch meine Essstörung, die war zwar "nur" schwach ausgeprägt, aber seit ich ein Kind bin, bin ich Dick, mit Ausnahme als junger Mann, da war ich gertenschlank, und so werde ich in rel. kurzer Zeit (Ende 2012) wieder sein.
Denn meine Mutter kann Liebe nur über Essen verteilen. Sie ist nicht in der Lage, eine liebevolle Geste zu machen.
Heute Abend bei der Bescherung zu Dritt, (Arrrrrggh, eine so hammerharte Szene in meinem Kopf!) hat sie mir die HAND gegeben, und mir "Frohe Weihnachten" gewünscht, das war alles!

Ich beobachte Sie dann immer ganz genau, weil ich ja weiß, das Sie es nicht kann.
Strange! Für mich lustig, weil die beiden so völlig "kranke" (sorry) Bilder haben von der Welt. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich kann jetzt also ganz einfach, nur durch die rein physiologischen Dinge gebunden, abnehmen, und mein ideales Gewicht erreichen. Ich habe es richtig gespürt, wie der Stein von mir abgefallen ist, die Last, als ich gemerkt habe, dass ich nicht Essen muss, um meiner Mutter zu gefallen, um Ihre Liebe zu bekommen, reinstopfen, mehr mehr mehr, weil der kleine Junge Liebe will.
Das ist vorbei, und ohne das ich ihr verziehen habe! Es gibt auch nichts zu verzeihen, sie hat meine Schwester weit schlechter behandelt als mich, nur weil ich der Erstgeborene und Stammhalter bin!
So ein Schwachsinn, und das von einer Mutter.
Mir ist nat. klar, das Sie selber unter verdrängten Zwängen steht, die Sie noch nie versucht hat zu lösen, sich gar nicht dessen bewusst ist.

Es ist schön zu lesen, dass Du deine Panikstörung überwinden konntest!

Bei dem Musikprojekt, wäre eine Stimme genau das Richtige! Ideal, Du Geschenk des Himmels!
Genau DICH brauchen wir! Melde mich nach Weihnachten noch mal bei Dir, mit Details!

In einem Trio spielst Du jetzt, in so einem wie diesem?

http://www.youtube.com/watch?v=6-acE5JF ... r_embedded

*GRÖHLER*

Herzliche Grüße von bigbear, der bald nicht mehr so big ist!

Henry

Mehr Detail zu meinem Depressionsverlauf gibt es hier,

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dianeira
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Re: So siehts in mir aus

Beitrag von dianeira »

Euch allen noch ein gutes neues Jahr, ich hoffe ihr hattet einen guten Start.

@Secret ja es ist nicht wirklich einfach sich nicht mehr über den Job zu definieren und von sich nicht zu viel zu verlangen. Ich hoffe wir bekommen das mit der Zeit hin.

@henry

Ja ja ich bin ein zähes Biest, hab ich von meiner Mutter

Ich gehe davon aus das die Krankheit schon länger in mir geschweelt hat, wenn ich so an die Zeit vor dem ersten akuten Schub denke war da schon einiges bedenkliches dabei. Nur habe ich es nicht wahr genommen oder vielleich auch nicht wahr nehmen wollen.
Drei Jahre Mobbing vom feinsten gehen eben wohl nicht so spurlos an einem vorbei.

Mit meiner Mutter hatte ich schon vor vielen Jahren nach meiner Panikstörung mehrere Auseinandersetzungen. Es tat ihr auch leid was sie mir angetan hat und heute haben wir ein relativ gutes Verhältniss. Heute nimmt sie mich sogar in den Arm.
Mit meinem Vater habe ich immer noch kein Verhältnis, aber darauf lege ich auch keinen Wert.
Eltern können viel falsch machen, manche sehen ihre Fehler irgendwann ein, manche eben nicht. Zu den letzteren gehört mein Vater.

Ich weiß das mein "inneres Kind" immer noch leidet, das habe ich in meiner letzten Therapie herausgefunden.
Und ich weiß woher meine Esstörung kommt, aber ich habe noch keinen den Weg gefunden es aufzulösen.
Leider stecke ich wohl seit Jahren in einem so unglücklichen Leben das Essen immer noch als Trost und Glücksspender herhalten muß.

Manchmal denke ich wirklich das mein Leben viel zu verzwickt, kompliziert und unglücklich ist. Hin und wieder würde ich einfach gerne alles hinter mir lassen können.


Wie kam der Lebensberater eigentlich auf die Idee dich in so ein Gespräch mit deinen Eltern zu schicken? *kopfschüttel*

Na wenn ihr meine Stimme braucht, bin ich dabei
Singen ist ja mein Glückselexier momentan und auch meine große Leidenschaft
Also unser Trio ist schon bißchen schräg aber sonst ganz ok

Ganz liebe Grüße
Dia
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