Wo ist der Weg ohne Medikamente ?

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Harald Wengel-Bischoff

Wo ist der Weg ohne Medikamente ?

Beitrag von Harald Wengel-Bischoff »

Ich war schon immer ein "Spinner". Bisher habe ich mein Leben als "wankelmütiger Typ" in den eigenen Händen gehabt. Bis ich vor zwei Jahren mal wieder wegen eines "Grippalen Effektes" beim Hausarzt war. Da meine Arzutbesuche jeweils im Herbst zunahmen, kam die Aufforderung doch mal zum Neurologen zu gehen. In den letzten Jahren ist mir schon aufgefallen vermehrt Müde und Lustlos zu sein. Vieles habe ich schon unternommen: Eigenblut-Therapie, Licht-Therapie aber einen Neurologen hatte ich noch nie gefragt. Ich hatte Glück (oder etwa nicht) und bekam schnell einen Termin. Als "Notfall" wurde ich befragt. Herraus kam: Ich sei bipolar-depressiv. Dies war vor zwei Jahren. Seither hat sich meine Welt verändert. Erst wurde ich mit Fluktin auf die Reise ins Manische geschickt (da ich ja zum damaligen Zeitpunkt depressiv war) und ich hob ab wie eine Rakete. Als ich durchs Leben stolperte wurde Fluktin abgesetzt und ich bekamm irgent so einen "Dämpfer". Mir ging es aschlechter und schlechter. Dann bekam ich Lithium. Es fand ein ausreichender Kontakt mit meinen Neurologen statt, sodas ich nach 14 Tagen Lithiua "Am Ende" war und ich eigenmächtig die Therapie abbrach. Nach ca 3 Wochen ging ers mir wieder gut. Mitlerweilen habe ich im vergangenenem Herbste ein "Persönlichkeits-Kurs" besucht. Mir ging es Klasse und war voller Zuversicht und Tatendrang. Ich glaubte am Ziel meiner Wünsche zu sein. Alles gelang mir! Bis zu dem Augenblick wo ich merkte ich habe mich übernommen. Auf der Stecke blieb meine Freiberuflichkeit (nach 12Jahren selbsständigkeit. Ich habe den Antrag auf Insolvenz gestellt. Dadurch ging es mir sehr schlecht. Ich glaubte im Scherbenhaufen zu sitzen und jeder hatte es sowieso gewusst und ich mußte noch die ganze Häme und Beschuldigungen für "mein Versagen" einstecken. Ich war mit den Nerven runter und wollte mich selber vor weiteren "Verletzungen" retten. Ich ging in die Psychatrie und wollte ein unabhängiges Gutachten meiner manischen Depressionen. Anhand meiner Symptome wurde mir M-D bestätigt. 3 Tage später wurde mit der Lithium-Prophilagse begonnen. Ich bin letzt in der 3ten Woche. Leicht benebelt und das Gefühl von "ferngesteuert". Ich frage mich ist hier alles mit rechten Dingen abgelaufen ? Wäre nicht Alternativ zu den Medis eine psychoterapeutische Behandlung möglich gewesen? Wer kann mir Alternativen nennen ?
Albert Keim
Beiträge: 346
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Wo ist der Weg ohne Medikamente ?

Beitrag von Albert Keim »

Hallo Harald, es gibt keinen Königsweg. Jeder Mensch muss sich seinen Weg über alle Steine hinweg selbst suchen. Das ist oft eine jahrelange Mühsal. Du kannst hier im Forum Beispiele finden z. B. von Maggy, unter alternative Therapien oder mein eigenes unter seelischen Verletzungen. Ich bin sicher, dass es aber noch mehr Möglichkeiten gibt. Ich wünsche Dir viel Glück auf Deinem Weg. Albert
Christoph von der Heyden
Beiträge: 321
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Wo ist der Weg ohne Medikamente ?

Beitrag von Christoph von der Heyden »

Hallo Harald! Ich weiss noch als ich mal ganz unten war, direkt nach dem ABI. Als Spinner haben mich "die Leute" auch betrachtet. In Bremerhaven von Statisterie gelebt und fast nichts von meinen Eltern bekommen. Aufputschmittel habe ich genommen und sah entsprechend aus, nämlich wie eine wandelnde Leiche. Das ich zu Depressionen neige wusste ich damals noch nicht, oder besser gesagt, daß ich eine habe. Seit dem schleppe ich die mit mir rum, bis ich mit Laufen und Radfahren anfing. Dann wurde es besser. Das ist noch nicht so lange her. Vorher habe ich mich mit Antidepressiva runtergeregelt. Seit dem nehme ich keine Medikamente mehr, da ich aber auch noch einigermaße "durch" komme. Aber noch ist es ein Kampf jeden Tag, morgens müde aufstehen, egal wie lange ich gschlafen habe. Aber es wird langsam, seit ich laufe. Vor allem an frischer Luft, also nicht auf nem Laufband oder so. Das hat mir wahnsinnig geholfen, dann noch mir Leuten darüber reden. Alles Liebe Christoph
matthias
Beiträge: 27
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Wo ist der Weg ohne Medikamente ?

Beitrag von matthias »

Hallo Harald, exakt dasselbe bei mir. Ich wurde zwar schon 1985 als md eingestuft, leider vergaß ich über die Jahre, an dieser Krankheit zu leiden. Vor vier Monaten habe ich dann auch meine Selbstständigkeit aufgegeben. Viel zu spät, denn gewarnt wurde ich schon viel früher von allen Seiten. Und jetzt bin ich ausgepowert- Erschöpfungsdepression. Lithium nehme ich seit 1987 und ich weis, das mich dieses Medi zumindest vor Manien schützt. Doch jeder muß sich selber für die Einnahme entscheiden. Du solltest auf jeden Fall eine Gesprächstherapie machen, um den Mist der letzten Jahre besser zu verarbeiten. Mir hilft das immer. Viel Glück Matthias
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