Meine Mutter macht mich fertig :-(

[1323]

Zur Zeit bin ich wieder einmal an dem Punkt, wo ich nichgt mehr kann. Meine Mutter hatte gestern wieder das Bedürfnis, meinen Freund zu beleidigen. Es ging um eine Kleinigkeit...sie wollte dass das Fahrrad meines Sohnes in meiner Garage steht, anstatt bei uns im Keller (also wirklich eine Banalität). Mein Freund meinte, dass das mit Keller schon ok und praktisch wäre. Da tickte sie aus, belegte ihn, dass so ein "Wurzelzwerg" wie er eh nichts zu sagen hätte (er ist 1,78 m groß, sie 1,60 m...) und dass er stinkend faul wäre (er studiert, macht zur Zeit Praktikum, ist 14 h am Tag unterwegs)und dass er eh nichts könne. Als mein Freund mir das dann schilderte, zitterte er am ganzen Körper, er meinte, er hält das nicht mehr aus...ich hab geweint, mir ging es so schlecht, dass ich Magenschmerzen ohne Ende habe. Meine Mutter hat mich am WE schon behandelt, wie ein kleines Kind. Ich hatte einen winzigen Fleck in der Jacke, was ihr Hauptthema für die nächste Stunde war. Unter anderen fielen Kommentare wie "Ich schäme mich für dich, aus dir wird eh nie was."
Sie tut mir so wahnsinnig weh. Wie oft habe ich mir eine Mutter gewünscht, die stolz auf mich ist, die mich wenigstens zum Geburtstag, zu Weihnachten usw. mal in den Arm nimmt. Die mir zeigt, dass sie mich liebt. Jedes Mal, wenn ich sie umarme, merke ich, wie nichts zurückkommt, wie sie sich wegbiegt und es eher "über sich ergehen lässt." Ich weiss nicht, was ich ihr getan habe. Vorallem weiss ich nicht, wie es weitergehen soll.
Wir haben uns schon überlegt, nächstes Jahr (da wird mein Kind eingeschult) wegzuziehen. Nicht um den Kontakt abzubrechen, aber oft hilft Distanz, um Beziehungen zu normalisieren. Zur Zeit ist es nur eine Mischung aus Hass und Kontrolle ;-(

Traurige Grüße,
sternschnuppe

[FrauRossi]

Hallo Sternschnuppe,

ich habe mal gelesen dass Mütter die ihre Kinder halten wollen, sie immer wieder wegstoßen.

Der unbewußte psychotrick dahinter: wenn sie uns fies behandeln, werden wir um so heftiger versuchen ihre Aufmerksamkeit und Liebe zu erhalten.

Ich denke es ist eine gute Idee. Auf Distanz zu gehen.

Mein spontaner Gedanke bei deinem Post war dass ich dachte: Geht zu deiner Mutter und sagt ihr offen dass sie sich so nicht verhalten darf.

Aber ich glaube das ist sinnlos. Unsere Mütter sind eine andere Generation mit eigenen Geschichten und Erfahrungen, diese haben sie so gemacht wie sie sind. Wir werden es nicht ändern.

Aber wie du es dir schon dachtest, du kannst etwas Distanz und für dich und deine Familie etwas Luft zum Atmen schaffen.

Sei nicht traurig vielleicht liebt sie dich auf ihre eigene Verquere Art und kann es nicht so zeigen wie du es dir wünschst.

Ich schick dir einen "Drücker" und wünsch dir einen schönen sonnigen Herbsttag.

LG FrauRossi

[1323]

Vielen Dank für deine Antwort! Ja, als ich letzte Woche operiert wurde, hat sie mich auch in den Arm genommen und geweint. Das war das erste Mal seit langer Zeit. Ich war total baff! Der Satz, dass die Mütter, die ihre Kinder halten wollen, diese wegstoßen, ist sehr klug...und ich spüre ganz tief in mir, dass unsere Beziehung sich ein bißchen normalisieren würde, wenn eine räumliche Distanz dazwischen liegt. Aber mit solchen Aktionen wie gestern tut sie mir unglaublich weh...Ich habe ihr das schon oft gesagt, im ruhigen Ton, manchmal hab ich geweint...es kam nicht an. Sie meinte dann nur, ich hätte doch alles bekommen (materielles) und wie undankbar ich wäre. Ich habe mein Leben lang versucht, ihr alles recht zu machen, und merke jetzt, mit 30, dass mir das nie gelingen wird und ich zusätzlich meine eigenen Träume und Wünsche dabei komplett ignoriere. Ich denke, dass ich meine Mutter nicht mehr ändern kann, sie lebt komplett in ihrer Welt und versucht mit aller Kraft, total Kontrolle über mich zu bekommen (sie hat 11 Jahre lang meine Oma gepflegt und ist seit über 20 Jahren arbeitslos).
Als Kind hat sie mich ab und an mit dem Kleiderbügel geschlagen und mir Sätze rangewofen wie "Hätte ich gwusst, was bei dir raus kommt, hätte ich dich nie zur Welt gebracht." Das sitzt bis heute

[Antiope]

Hallo Sternschnuppe,

Deine Mutter hat *überhaupt* kein Recht, Dich oder Deinen Freund oder Deinen Sohn so zu behandeln!

Und wenn sie mit ihren Tiraden anfängt, dann ist es Dein Recht, aufzustehen und zu gehen. "So nicht!" oder ihr zu sagen "Eine solche Beleidigung sagst Du nie wieder!" Du musst Dir nicht ihre Auswürfe anhören. Auch Dein Freund nicht.
Es ist Dein Recht, Dich zu schützen und ihr Grenzen zu setzen.

Nachsatz: vielleicht werden sich die Beziehungen normalisieren, wenn ihr wegzieht. Aber die verletzenden Sätze werden wohl nicht ganz verschwinden und werden wieder kommen. Sie hat Dich misshandelt als Kind und misshandelt Dich noch heute.
Könntet ihr nicht schon früher wegziehen?

[1323]

Ja, das stimmt. Hab ich ab und zu auch schon gemacht weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. Nur leider bin dann jedes Mal emotional an einem totalen Tiefpunkt

[uss12345]

hi, sternschnuppe.

das was du beschreibst, kommt mir ein wenig bekannt vor. als es mir richtig dreckig ging konnte ich davon ausgehen, dass mich meine eltern fertig machen. besonders mit meiner mutter war der ablösungsprozess sehr schwierig, da ich gleichzeitig ihre tochter, therapeutin und beste freundin sein sollte.... was nicht funktioniert hat.

lass dich nicht so fertig machen!!!!!!!!!!

vielleicht ist euer verhältnis auch wie bei mir es der fall war von gegenseitiger abhängigkeit geprägt. das heißt, ihr seid auf ungesunde weise beide von den attacken und dem verhalten des anderen abhängig. wenn du es nicht schon hast, würde ich darüber mir auch mal in einer therapie gedanken machen!!!

und zieht weg!!!! lebt euer eigenes leben!! distanz ist auch ein heilmittel!!
es ist dein leben und nicht das deiner mutter! wenn du um ihre liebe bettelst, wirst du sie erst recht nicht bekommen! wer weiß, was ihr passiert ist, dass sie dir das alles nicht geben kann...

liebe grüße,


penny

[anna54]

Hallo liebe Sternschnuppe
deine Mutter hat kein Recht ihren Lebensfrust bei dir abzuladen,noch viel schlimmer,sie verletzt unendlich.
Da hilft nur Distanz,eigene Wege gehen.
Du hast selbst ein Kind,was soll das erfahren,wenn du dich so verletzten lässt.
Antiope hat Recht,das ist Missbrauch.
Ich weiß,dass Kinder,die schlecht behandelt werden,sehr viel mehr an ihren Eltern hängen,aber deine Mutter muss erleben,dass sie weder dich,noch dein Kind und auch nicht deinen Freund besitzt,geh auf Abstand,schütze dich und deine kleine Familie.
Ich wünsche dir alles Liebe und ganz viel Kraft
anna54

[ghm]

Hallo sternschnuppe,

ich weiß nicht ob es funktioniert,

aber wie wurde Deine Mutter von ihrer behandelt?

Vielleicht kannst Du ihr mal einen Satz wie

"nur weil Du schlecht von Deiner Familie behandelt wurdest, gibt es Dir kein Recht, uns schlecht zu behandeln"

entgegen halten?

Sätze von Deiner Mutter wie "ich schäme mich für Dich" deuten doch darauf hin, dass Sie einen (wichtigen) Teil ihres Selbstwertes aus ihrer Stellung im "Dorf" bezieht.

Dann ist jeder "eurer Fehler" eine Gefahr für ihren (aus dem Aussen gestützten) Selbstwert.

[1323]

Vielen Dank liebe Penny! An eine Therapie hab ich auch schon gedacht. Ich weiss, dass ich etliche Dinge bearbeiten muss, meine eigene kleine Familie leidet

[FrauRossi]

Hallo Sternschnuppe,

ich weiß wie das ist, man kann es ihnen sagen und es kommt nicht an. Ich denke sie kann auch nicht aus Ihrer Haut.

Wenn du 30 bist wie alt mag deine Mutter sein? Zwischen 50 und 60? Als sie Geboren wurde herrschten einfach andere Zeiten, Kinder schlagen war normal, blinder Gehorsam gegenüber Eltern und Ehegatten, auch Respektspersonen wie Lehrern, galt als selbstverständlich. Frauen durften nicht Wählen und auch nicht selbst die Scheidung einreichen. Die Art von Freiheit die wir heute haben kannten unsere Eltern so nicht.

Ich will sie nicht entschuldigen nur aufzeigen dass sie einfach in anderen viel härteren Zeiten groß geworden ist. Die Sätze die sie dir um die Ohren knallt musste sie wahrscheinlich selber hören.

Kein Grund für uns das stumm hinzunehmen! Aber vielleicht ein bischen Verständnis zu haben, wie gesagt nicht um ihr Verhalten zu entschuldigen, nur für den eigenen Seelenfrieden.

Das gute daran: Irgendwann kommt eine Generation, das bist du, die diese Muster durchbricht. Da nicht mitmachen will du hast die Changse deinem Kind eine andere Mutter zu sein

Ich denke ein Stückweit beneiden uns unsere Mütter auch um das Leben das wir führen können, nicht frei von Fesseln, aber doch mit sehr viel weniger Einschränkungen in der Individualität als es ihnen selber zur Verfügung stand.

Sie wurden von Eltern erzogen die im Krieg lebten und wen wunderts dass die Großeltern dadurch hart wurden? und diese Härte weiter gaben? Die Zeiten damals haben es erfordert. Wir haben heute das Glück es besser machen zu können

Vielleicht magst du mal das Buch lesen: Hannas Töchter. Den Autor habe ich vergessen. In mir hat es mehr Verständnis geweckt und mir geholfen den Frieden mit meiner Mutter zu machen. Die Verketzungen bleiben leider, aber verlieren mit der Zeit etwas von ihrer Macht.

LG FrauRossi

[1323]

Lieber Gregor,

meine Mutter hatte zu ihrer eigenen Mutter ein sehr, sehr enges Verhältnis, es gan zwar auch Streit, sie konnten jedoch nicht ohne einander. Ich selbst war viel bei meiner Oma, ich hab sie als eine sehr geduldige, ruhige Frau erlebt, die mich selbst vor meiner Mutter schützen wollte ("Das sagen wir der Mutti nicht, sonst meckert sie wieder mit dir rum"). Meine Mutter verlangt dieselbe "symbiotische" Beziehung zu mir, die sie mit ihrer Mutter hatte, darunter auch die Forderung, dass ich mich bedingungslos um sie künmmere, wenn sie alt ist (was ich auch gern tun würde, nur momentan wüsste ich nicht, wie ich das mit ihr aushalten würde...)

[1323]

Es ist Missbrauch...bei dem Satz musste ich grad weinen, obwohl ich es eigentlich weiss... ;-( Danke Anna, wie recht du doch hast...

[1323]

@Frau Rossi, meine Mutter ist 60 Jahre alt. Ich denke, meine Oma hat schon bisschen anders getickt. Sie hat als junge Frau den Krieg miterlebt, ich hab von ihr auch schon mal 1,2 Backpfeifen bekommen, aber ich hab sie komplett anders als meine Mutter erlebt. Du hast recht ich werde es bei meinem Sohn anders machen. Er wird von Liebe überschüttet, ich gebe darauf acht, viel mit ihm zu unternehmen, zu kuscheln, ihm zu zeigen, dass ich ihn liebe.Er meint "Du bist die beste Mama auf der ganzen Welt." Und gestern sagte er mit seinen 5 Jahren: "Ich finde es nicht in Ordnung, was die Oma gesagt hat."

[bigappel]

Guten Morgen liebe Sternschnuppe,

lies doch mal in das Buch von Susan Forward:
Vergiftete Kindheit.

Heute, bist Du nicht mehr hilflos, Du musst
Dir das heute nicht mehr gefallen lassen.

Das ist keine Liebe.

LG
Pia

[1323]

Hey Pia, das Buch hab ich und es ist "meine Bibel", obwohl ich es schon paar Mal durchgelesen habe, nehme ich es mir immer wieder in die Hand und lese einige Passagen. Manchmal muss ich das Buch weglegen, weil es zu 100% passt und ich von meinen Gefühlen übeerwältigt werde...es ist echt ein sehr wertvolles Buch für mich!

[grande]

Hallo sternschnuppe 23,

ich kann Dich gut verstehen. In meiner Familie ist es so ähnlich.
Jeder ist auf den anderen neidisch (obwohl es da gar nix gibt),lädt seine emotionale Wut auf einem ab. Ich spüre Kälte,immer wenn ich dieses Haus betrete.
"Du bist schuld! Wegen Dir sind wir so arm. Du kostest uns so viel und bist unerwünscht", so bin ich aufgewachsen.

Deine Mutter hat selbst sehr tiefgreifende Probleme und sucht die Schuld ausserhalb. Ich meine sogar,dass sie so nach Hilfe sucht.
Ich weiß,das klingt verrückt,aber die menschliche Psyche ist unheimlich komplex! Sie macht ihr Befinden von Dir abhängig und sucht Gründe ihre Emotionen auszulassen. Und zugleich hofft sie auf eine helfende Hand,die sie da rauszieht.
Bei mir ist es so ähnlich. Ich mache mein Befinden von anderen abhängig. Immer sind die anderen Schuld wenn ich mich schlecht fühle,oder mein Schicksal. "Was dem/der geht es besser als mir,na dem/der werd ich die Suppe versalzen!"

Und wenn Du Dich noch so verbiegst,Du wirst es Deiner Mutter nicht recht machen können,Du gibst Dich nur selbst auf!

Du hast einen Freund und ein Kind. Eine eigene kleine Falmilie. Das ist etwas,was sich so viele Menschen wünschen.Du wirst geliebt! Das ist etwas ganz wertvolles! Sag Dir das immer wieder,jeden morgen und nimm es an!

Eine räumliche Trennung ist unbedingt notwendig,denn Dein Kind bekommt die ganze Unruhe auch zu spüren und bezieht es im schlimmsten Fall auf sich.

Kommt erst mal zur Ruhe.

Deine Mutter braucht Hilfe,aber das kann nur sie entscheiden.
Durch eine räumliche Trennung fallen erst mal die banalen Konflikte weg und sie wird dann Zeit haben,sich mit sich selbst zu beschäftigen.Und wenn sie merkt,dass es Dir besser geht,vielleich nimmt sie Dich dann als Vorbild. Ich denke Deine Mutter sucht nach einer helfenden Hand (tief im Unterbewusstsein) und Trost und Halt.

Hört sich wieder komplex an ich weiß,aber ich habe im letzten halben Jahr feststellen müssen,dass unsere Eltern oft genauso hilflos sind wie wir als Kinder waren und auch Anhaltspunkte dringend brauchen.
Es liegt auch oft daran,dass erst unsere Generation gelernt hat,dass man sich Schwächen eingestehen darf und sich Hilfe von aussen holen darf.

So,ich hoffe ich habe Dich nicht erschlagen...
Sei zuversichtlich und traue Dich,die Lösung ist Dir schon längst bekannt.

Liebe Grüße Manugrande

[FrauRossi]

Hallo Sternschnuppe,

ja ich kenne auch die schützende, gutmütige, geduldige Oma, die auf Familienzusamnenkünften aller Umarmt zu ihren Kindern und Enkeln immer lieb und freundlich ist.

Aber ich kenne auch die Geschichten von "Früher" die mein Onkel erzählt.

Nicht alles was wir heute sehen muss früher auch schon so gewesen sein.

Es klingt hier so als würde ich für deine Mutter Partei ergreifen und sie verteidigen. Das will ich mitnichten!

Ich selbst habe mich von meiner Mutter getrennt, es besteht kein Kontakt mehr. Für mich ist das besser.

Für dich wird, wie auch Anna schreibt, etwas Distanz
aufjeden Fall gut sein. Das dein Sohn schon sagt: was die Oma sagt ist nicht gut. Bedeutet für mich zieh weg! Gib deinem Kind die Mögkichkeit seine Oma als "lieb" kennen zu lernen. Das wird wohl nur gehen wenn sie nicht so direkte Kontrolle über Euch hat.

Ich wünsch dir viel Kraft.

LG FrauRossi

[1323]

Vielen Dank für eure lieben Antworten!

@Manugrande, FrauRossi
Ich denke auch, dass meine Mutter innerlich nach Hilfe schreit, ihr fällt es jedoch enorm schwer, das zuzugeben. Ihre Meinung ist: "Du brauchst Hilfe, du bist doch nicht ganz dicht. Ich nicht. Du spinnst wohl."

Mittlerweile ist tief in mir drin auch der Wunsch ganz groß, wegzuziehen. ich habe das Gefühl, ich wäre eingesperrt.Zu der Problematik mit meiner Mutter kommt noch, dass ich niemals in meinem Leben meine Kleinstadt verlassen habe. Ich merke allmählich, wie mich das alles erdrückt (hab noch einen Nachbarn, der uns bedroht), ich möchte unbedingt meinen Job wechseln, raus aus dem kaputten Team, mich weiterentwickeln und verwirklichen. Ich möchte so gerne leben! Ich habe das Gefühl, mein Leben wird von allen anderen bestimmt. Durch mein Fernstudium war ich zeitweise in einer 200 000 EW Stadt. Wie habe ich meine Freiheit genossen Mein Freund meinte immer, ich war wie ein anderer Mensch, wenn ich wieder nach Hause kam. Und ich möchte, dass mein Kind glücklich wird! das ist mir enorm wichtig. Die Zeit rennt...und ich habe meiner Mutter schon angedeutet, dass wir event. wegziehen werden. Die Reaktion war katastrophal, wir würden ihren Enkel entziehen usw. Sie würde dadurch ihren Lebensmittelpunkt verlieren, alle Freunde haben sich von ihr zurückgezogen. Es wird in dieser Hinsicht sicherlich ein richtig schwerer Schritt, wenn wir nächstes Jahr tatsächlich wegziehen. Aber ich denke, es ist der richtige.

[grande]

Ok,Du bist gerade total im Gefühls-und Gedankenchaos!
Hast Du schon etwas in aussicht weil Du sagst nächstes Jahr zieht ihr weg?

Mach Dir nicht auch noch zusätzlich Sorgen um eine andere Stadt. Das brauchst Du jetzt nicht auch noch.
Dein Sohn geht mit,Dein Freund,dass ist Dein Zuhause. Und ihr müsst ja nicht gleich nach Berlin oder so...

Das Thema mit Jobwechsel,Stadtwechsel usw. würde ich erst wieder Deiner Mutter gegenüber erwähnen,wenn Nägeln mit Köpfen gemacht werden.
Sie wird sich damit Abfinden müssen,basta!
Sieh Dich jetzt nach einer Jobmöglichkeit um,vielleicht kann Dein Freund Dir helfen. Sucht er auch nach etwas anderem?
Und hole Dir Hilfe in Form eines Therapeuten.

Ich habe einmal gelesen: "Überlege Dir dann wie man einen Fluss überquert erst dann,wenn Du an diesem angekommen bist.
Und mach Dir nicht die ganze Reise über Sorgen,falls doch irgendwann mal ein Fluss kommt..."
Also eins nach dem anderen.

LG

[1323]

@Manugrande: Ich habe mir scon konkrete Sachen bzgl. des Umzugs überlegt, habe meinen Sohn schon "vorsichtshalber" an einer kleinen Privatschule angemeldet, die uns vom Konzept überzeugt hat u bei der ich mir sicher bin, dass es für meinen Kleinen das richtige wäre. Einen Job in der Gegend habe ich noch nicht, werde mich aber verstärkt darum kümmern, sobald ich mein Diplom habe (wird dieses Jahr noch fertig). Die Chancen stehen dort, wo wir hinziehen möchten, ganz gut. Mein Freund studiert noch, hätte aber, wenn man den Stellenmarkt betrachtet, in dieser Gegend sehr gute Chancen, während es bei uns nur vereinzelt Angebote in seiner Branche gibt. Er wäre dann ca. 6 Monate nach dem Umzug fertig. Ich versuche, so gut wie es möglich ist, zu planen, grade auch, weil es um meinen Sohn geht. Bin eh eher so ein Sicherheitsmensch

[pero]

Hallo Sternschnuppe,
>Nur leider bin dann jedes Mal emotional an einem totalen Tiefpunkt.

Das ist verständlich aber das tut Dir nicht gut.
Ich halte es für sinnvoll zu akzeptieren das jeder Mensch für sein Verhalten selbst verantwortlich ist und mit den Konsquenzen leben muss.
Wenn Dich Deine Mutter so niedermacht halte ich es für richtig "Stop" zu sagen. Du kannst sagen "Ich lebe mein Leben wie ich es für richtig halte und das ist nicht mehr Deine Angelegenheit. Ich lasse mich so nicht mehr behandeln." und dann zu gehen.
Dabei gibt es keinen Grund sich schlecht zu fühlen, im Gegenteil, auf so ein erwachsenes Verhalten könntest Du stolz sein.
So würdest Du es doch auch gegenüber jedem anderen Menschen machen, oder? Und auch die Eltern haben nicht das Recht ihre Kinder so niederzumachen.
Ich halte es für sinnvoll etwas Abstand zu halten.

lg
pero

[1323]

Ja Pero, dieses "STOP" sagen, habe ich erst gelernt, als ich schon alnge erwachsen war. Früher hab ich geweint, während meine Mutter mich weiter beschimpfte. Heute verlasse ich die Wohnung oder lege auf beim tele. Das klingt zwar trotzig, aber ab einem bestimmten Zeitpunkt ist alles weitere sinnlos. Und ich KANN mir das dann auch nicht weiter anhören! Wenn ich z.B. sage, dass ich nicht möchte, dass sie so mit mir redet, kommen Sätze wie "Ich weiss schon, klug daherreden kannst du gut, aber wenn es darum geht *die Hausordnung zu machen, dir ordentliche Gardinen zu kaufen, den Fleck aus deiner Jacke zu entfernen, blabla* dann bekommst du nix auf die Reihe!" Danke fürs Gespräch. Eine normale Konversation ist wirklich kaum möglich. Selbst wenn ich -was selten ist- über normale Themen mit ihr spreche (wie das Studieren läuft, was ich mit Freunden erlebt habe usw.) fängt sie von einem ganz anderen Thema an u ich frage mich dann, ob sie mir überhaupt zuhört

[Bummel]

Hallo Sternschnuppe,

ich fühle mit Dir.

Lange Zeit versuchte ich mit allem Möglichem: Anerkennung oder Liebe oder einfach ein gutes Wort von meinen Eltern zu hören. Räumliche Distanz hat mir etwas Ruhe gebracht. Durch eine Therapie passierte etwas seltsames: eines Tages war mein Vater hier in meinem Garten schaute sich um und meinte: Du hast einen tollen Garten.
Endlich etwas Positives und was passierte in mir?
Mich interessierte es nicht mehr es war mir egal und ich habe ihn mit der Bemerkung: ich weiß, ist Absicht ganz schön schockiert. (Eigenlob stinkt nämlich lt. meinen Eltern)
Lerne Dich selbst zu akzeptieren und zu sehen was Du gut und besser machst als Deine Mutter.

Viel Kraft und Energie. und mal ehrlich wenn Du gewußt hättest, wie Deine Mutter mit Dir umgehen wird, wärst Du dann zu Ihr??

Bummel

[1323]

Vielen lieben Dank, Bummel (toller Nick, übrigens)

Ich versuche mir auch immer vor Augen zu halten, was ich kann u was ich schon alles geleistet habe...und das war gerade in den vergangenen Jahren nicht wenig. manchmal gelingt mir das ganz gut. Und manchmal kommt das "innere Kind" zum Vorschein...ich sehe mich manchmal so wie damals allein u weinend im Bett liegen in der Hoffnung, jemand würde kommen u mich in den Arm nehmen. Oder ich laufe von der Schule nach Hause u überlege mir, welchen Weg ich an einer bestimmten Kreuzung einschlage...einer führte heim, wohin der andere führte, wusste ich damals nicht. Ich hatte Angst, nach Hause zu kommen, weil ich wieder nur eine 3 hatte, ich hatte Angst davor, wieder mit dem Kleiderbügel geschlagen zu werden.
Manchmal möchte ich dieses kleine Mädchen in den Arm nehmen, aber ich habe gemerkt, dass ich das, was diesem Mädchen gefehlt hat, an meinen Sohn weitergebe. Schläge, Klapse,...sind für mich ein no-go und wenn wir uns streiten, nehme ich ihn danach in den Arm u sage, dass ich ihn liebe, egal, ob wir uns in den Haaren haben oder nicht. Und eigentlich gibt er mir all die positiven Rückmeldungen, die ich von meiner Mutter nie bekommen habe.

[Dohle]

Liebe Sternschnuppe.
Dein Thead hat mich total wütend (nicht auf Dich!) gemacht, das Thema Mutter ist bei mir noch lange nicht abgehakt, auch wenn die Frau seit 19 Jahren tot ist (ich muss es sagen: darüber bin ich dankbar).

Ich hätte natürlich damals nicht so reagieren können, weil ich den Manipulationen meiner Mutter auch als junge Erwachsene hilflos ausgeliefert war (lnagjährige Gewohnheit...), aber vielleicht traust Du Dich mal, ansatzweise Klartext zu reden, auch wenn Dein Kurzer das mitbekommen sollte.
Z.B.: "Halt endlich dein elendes Schandmaul; für den Fall, dass du es noch nicht mitbekommen haben solltest: ich bin erwachsen. Und du hast ganz bestimmt nicht die Anwartschaft auf die allein selig machende Wahrheit gepachtet!!!"
Und dann rausgehen und Türen knallen. Sie wird wahrscheinlich ganz schön blöde aus der Wäsche gucken, und Dein Sohn, der ja ihre ngerechtigkeiten schon mitbekommen hat, wird das schon verstehen.

Wie gesagt, meine Frau Mama ist seit rund 19 Jahren tot, aber ich schleppe wie einen schweren Sack auf der Schulter meine innere Mutter mitsamt ihren unerträglichen Sprüchen herum.
Da hilft mir dann ein wenig die Tresor-Übung, und ich sage meiner inneren Mutter, sie möge ihren kümmerlichen Arsch in den Tresor schwingen und dort nach Belieben ihr Gift verspritzen.

Ich kann Dich wirklich gut verstehen.
LG - Dohle.