Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

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flocke
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Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von flocke »

Guten Morgen in die Runde

Mein Post hat folgenden Grund, ich suche Rat und irgendwie auch eine neutrale Meinung.

Zur Situation:

Meine Oma ist körperlich mittlerweile sehr angeschlagen, sie hat zwei künstliche Hüften, eine künstliche Schulter (die zweite ist auch operiert) und in der einzigen beweglichen Hand hat sie schlimme Arthrose, soll operiert werden (will nicht) und trägt eine entlastungschiene. Sie kann also relativ wenig... also habe ich vor einem halben Jahr angeregt dass sie eine Pflegestufe beantragt. Sie bekam Pflegestufe 2, bald ist nachprüfung aber ich denke es wird so bleiben.

Vor ca. 3 Monaten hatte mein Opa einen Bandscheibenvorfall, war im Krankenhaus und auf Reha (Geriatrie). Im Anschluss war er sehr angeschlagen und auch für ihn habe ich eine Pflegestufe beantragt (Begutachtung steht noch bevor)

Als meine Oma anfang des Jahres ihre Schulter bekam, bot ich an dass wenn es "irgendwann" mal nicht mehr geht (ich dachte aber nicht dass es so schnell der Fall sein würde) ich ihr anbiete mit ins Haus zu ziehen, weil man so noch Zeit überbrücken kann. Ein Heim wäre für meine Großeltern sehr schlimm.

Als sich die Situation durch den Bandscheibenvorfall meines Opas drastisch verschörfte kam ich hierher zu meiner Oma und bot es ihr in einer stillen Minute erneut an, mit der Bitte sie möge das doch mit Opa besprechen.

Sie hat es ihm noch im KH gesagt, aber seit dem kam kein Gespräch diesbezüglich mehr zustande, ich hänge total in der Luft.

Jetzt "wohne" ich quasi schon seit mehr als 8 Wochen hier. Aus dem Koffer in einem Druchgangszimmer und überhaupt belastet es mich nun seit geraumer Zeit doch etwas bis sehr

Ich will das ganze aber nicht schon wieder ansprechen und habe nun meine Mutter (die nur alle 6 Wochen zum Fensterputzen kommt) gebeten das Thema für mich anzusprechen.

Ich habe ihr gesagt dass ich einfach wisse n will woran ich bin und war auch so ehrlich zu sagen, dass sollte jetzt schon feststehen dass meine Großeltern nicht wollen dass ich hier ganz einziehe, ich mich zurückziehen werde und wir das auf uns drei (meine Mutter und mein Bruder und ich) aufteilen müssen, so dass jeder min. einmal die Woche herkommt und Oma und Opa halt Nachbarn bitten, bezahlen müssen ihnen den Schnee zu schippen oder wie auch immer.

Ich möchte nicht die praktische Winterlösung sein, wärend sich meine Mutte und mein Bruder gepflegt zurück halten. Gut, sie warne da als wir Holz gemacht haben und ein neues Hochbeet gebaut wurde... aber den Alttag hier mit Oma anziehen, beide ständig irgendwo hinfahren, einkaufen, Haus putzen, täglich Holz reinholen und im Winter eben der ganze Schnee....

Ich will ja nicht jammern, all das mache ich gern und weil ich meine Großeltern gern habe (Des Pflegegeld bekomme ich nicht! Will es auch nicht, sie sind beide Frührentner und können es gebrauchen) Ich mache das alles also für meine Großeltern und auch für das Erbe meiner Mutter, denn das Haus ist noch nicht überschrieben und sollte sich die Situation so verschlechtern dass sie ins Heim müssten wäre das Haus weg, da sich das Sozialamt es holen wird (Meine Mutter könnte es nicht zum angemessenen Preis abkaufen)


Wo ich in der ganzen Geschichte bleibe frage ich mich gerade... Nun es fühlt sich gut an, gebraucht zu werden und ich will nicht dass meine Großeltern ins Heim müssen nur weil sie mit dem Haus nicht mehr klar kommen und Hilfe beim anziehen brauchen... Ich hätte erstmal wieder eine Aufgabe, auch wenn mein "Privatleben" sich recht schwierig gestalten würde (Wobei es ein Privatleben derzeit sowieso nicht gibt )


Nun, ist das Post schon sehr lang geworden, tut mir leid.

Wie schätzt ihr die Situation ein, bin ich zu hart? Ist es falsch eine klare Ansage zu fordern ob ich einziehen soll oder nicht? Wäre es unfair mich zurückzuziehen wenn sie sagen dass sie nicht wollen dass ich einziehe?


Ich weiß nur, diese Ungewissheit ertrage ich nicht mehr lange, nicht zu wissen was Sache ist und zusätzlich hier in diesem Durchgangszimmer zu hausen. Ich habe nicht mal eine Tür...


Danke schonmal für eure Gedanken.

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Speranza
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von Speranza »

Liebe Flocke,

wichtig ist, was du willst und was du brauchst!

Ich habe dich so verstanden:

Du möchtest Verantwortungfür deine Großeltern übernehmen, weil sie dir ans Herz gewachsen sind und und möchtest sie schützen.
Dich selbst möchtest du (vor Ausnutzung u.ä?) schützen und willst dich abgrenzen.

Schlecht auszuhalten ist die fehlende Rückmeldung deiner Großeltern, dass es gut und von ihnen gewollt ist, was du für sie tust! (Es ist ja auch sehr, sehr viel!!)


Mir geht durch den Kopf, dass ältere Menschen oft Schwierigkeiten damit haben,um Hilfe zu bitten.

Einerseits erwarten sie, dass jüngere ihnen zur Seite stehen, andererseits können sie sehr ärgerlich darüber sein, nicht mehr allein zurecht zu kommen. (Meine Mutter ist gerade so und überträgt ihre Wut auf mich)

Wie wäre es, wenn du jetzt deinen Großeltern deine Bedürfnisse ( auch das nach Klarheit!) ganz direkt sagst:

Ich möchte in der schwierigen Zeit hier bei euch wohnen, denn

>>>... es fühlt sich gut an, gebraucht zu werden und ich will nicht, dass ihr ins Heim müsst nur weil ihr mit dem Haus nicht mehr klar kommz und Hilfe beim Anziehen u.ä.braucht... Ich hätte erstmal wieder eine Aufgabe....<<<

" Aber >>>...Ich möchte nicht die praktische Winterlösung sein, während sich Mutter und Bruder gepflegt zurück halten....Es ist viel zu erledigen, täglich Holz reinholen und im Winter eben der ganze Schnee.... <<<

Was haltet ihr davon? Soll ich bleiben oder nicht? Was braucht ihr von mir?
Kann ich mit euch gemeinsam einen Plan machen, wer, wann und wie uns hilft die ganz Arbeit zu wuppen?

Liebe Flocke, ich hoffe du kannst etwas von meinen Gedanken gebrauchen!

LG Ursula

Nachtrag: Ich meine damit, dass es ihnen leichter fällt dir einen "Gefallen" zu tun, als selbst um Hilfe zu bitten.
flocke
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von flocke »

Hallo Ursula, vielen Dank. Ich dachte schon (bei den ganzen Klicks ohne Antwort) mein Problem wäre Unsinn, oder ich hätte es total unverständlich formuliert.


Irgendwie scheue ich eine direkte Konfrontation, was natürlich feige ist Es muss wohl aber sein, denn ich kann so nicht weitermachen, die Situation belastet ungemein. Also, werde ich wohl nächste Woche am liebsten mit meiner Mutter und meinem Bruder und natürlich den Großeltern gemeinsam die Lage besprechen. Denn es geht ja um uns alle, irgendwie.

Zur Zeit kommt es mir so vor als wäre ich die einzige die Kompromisse eingeht und bemüht ist.

Flocke

Edit: Mhm, dein Nachtrag wirft natürlich einen sehr interessanten Aspekt auf. So wären ja alle in einer win-win-Situation, niemand müsste all zu sehr über seinen Schatten springen. Mal sehen ob es so ist...
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Schwert10
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von Schwert10 »

Hi Flocke,
eigentlich kann ich Ursulas Posting nichts hinzufügen.Daß deine Grossis vielleiht Scheu haben, um Hilfe zu bitten, ist ein guter Gedanke, ich wäre da so gar nicht drauf gekommen. Ich möchte dich nur noch mal bestärken, auf eine Klärung hinzuwirken, denn so ein Zwischenzustand ist wirklich nicht auszuhalten. Auch deine Idee , daß du die anderen Familienmitglieder ins Boot holst, finde ich gut, übrigens auch wenn du einziehst. Es gibt keinen Grund, alles allein zu stemmen, zumal es ja auch eine seelische Belastung ist.
lg wakora
Das Leben ist wertvoll

ob es nun strahlend ist wie ein diamant

oder dunkel wie kohle

beide sind aus demselben stoff.
Speranza
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von Speranza »

Liebe Flocke,

eigentlich ist es nur in deinen Gedanken eine "Konfrontation", in Wahrheit ist es eine Einladung an die anderen mehr von deinen Bedürfnissen zu erfahren.

Schließlich möchtest du nur offen und klar von dir sprechen - dazu gehört Mut, aber feige bist du überhaupt nicht!

Aber es mag sein, dass deine Familie auch Angst vor Gesprächen hat oder sich schnell angegriffen fühlt.


Wenn du magst, erzähl hier wie es weitergeht, ja?


Toi, toi, toi

Ursula
flora80
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von flora80 »

Hi Flocke!

Ich habs gelesen, aber ich kann dir da nichts Sinnvolles zu sagen, weil ich selbst sowas nie könnte. Ich würde im Leben nicht bei meiner Oma (die einzige meiner Großeltern, die noch lebt) einziehen. Ich würde niemals meine Freiheit dafür aufgeben wollen, selbst für meine Eltern nicht. Insofern erstarre ich nur in Hochachtung davor, dass du das überhaupt in Erwägung ziehst und finde es keinesfalls unangemessen, eine klare Aussage diesbezüglich einzufordern.

LG von Flora
Bummel
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von Bummel »

Sei vorsichtig, gebraucht zu werden ist gut und schön, aber es ist sehr anstrengend sich um zwei Menschen zu kümmern und von Geschwistern und Rest der Familie "allein" damit gelassen zu werden.
Seit zwei Jahren erlebe ich das und bin sowohl körperlich als auch seelisch völlig ausgelaugt und sehe keine Lösung mich irgendwie, zumindest auf Zeit raus zu nehmen.
Liebe Grüße
Bummel
Salvatore
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von Salvatore »

Hallo Flocke,

ich habe wie meine Vorschreiber großen Respekt vor dir, dass du dazu bereit bist und ich finde auch, du hast eine Antwort verdient.
Aus meiner Erfahrung mit meiner Oma kann ich nur sagen, dass sie sich immer sehr schwer damit tat, wenn Angebote "in den Raum" gestellt wurden. Sie hat dann immer sehr lange mit sich gerungen, konnte sich aber nicht dazu entschließen, eine Entscheidung zu treffen.
Das wurde dann nur was, wenn man es entweder für sie entschieden hat: "Ich weiß, es ist dir unangenehm, aber du schaffst das nicht mehr und brauchst Hilfe.", oder sie nach mehreren vergeblichen Aufrufen zu einer Entscheidung gedrängt hat: "So, wir müssen uns jetzt zusammensetzen und gemeinsam zu einem Entschluss kommen!"

Ich finde es nur angemessen, eine solche Entscheidung einzufordern - du musst doch auch wissen, wohin "die Reise" für dich geht.

Viel Erfolg,
Salvatore
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
Annalena2000
Beiträge: 134
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von Annalena2000 »

Liebe Flocke,

auch ich ziehe meinen Hut vor Menschen, die ihre Angehörigen pflegen.
Beim Lesen deines Postings kam mir spontan die Frage, ob du selber gerade berufstätig bist. Kannst du denn das alles stemmen, was da auf dich wartet?
Wie meine "Vorschreiber" würde ich auch an deiner Stelle auf klärenden Gesprächen und klaren Regelungen bestehen. Und natürlich auf einem anständigen Wohnraum.
Was ich aber nicht verstanden habe, ist, weshalb du kein Pflegegeld bekommen willst oder würdest. Meines Wissens ist das doch ohnehin nicht besonders viel angesichts des 24-Stunden-Jobs, den pflegende Angehörige leisten. Es ist doch vollkommen ok, wenn man das beantragt!!!

Liebe Grüße von
Annalena
flocke
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von flocke »

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für die Antworten.

Es hat sich nun ein wenig was geklärt, meine Oma merkte das etwas nicht stimmt, sagte "gell du redest garnicht mehr mit mir?" Nun, daraufhin meinte ich mir gienge es gerade nicht so gut. Nachdem ich mit meiner Mutter geredet habe und ihr sagte dass ich ihre Hilfe wirklich brauche, es so nicht weiter gehen kann, kamen wir zu dem Entschluss kommende Woche das Thema in großer Runde aufzugreifen und gemeinsam zu klären wie wir die Situation handhaben wollen.
Heute Abend dachte ich dann aber dass es wohl besser wäre meine Großeltern vorzuwarnen, also sprach ich vorhin mit meiner Oma. Sie ist einfach offener und zugänglicher als mein Opa.Ich entschuldigte mich für mein Verhalten in den letzten Tagen (ich hatte mich sehr zurückgezogen und war launisch) Sie versteht dass ich wissen will woran ich bin,auch meine Sorgen und meinte dann von sich aus, dass wir das mal ganz ausführlich besprechen müssen. Sie findet die Idee mit dem Einziehen nach wie vor gut, meinte aber Opa täte sich mit Veränderungen schwer und denkt immer noch er kann bald wieder alles wie zuvor... Nun ist das ja eine Generation in der alle Entscheidungen vom Mann ausgehen, auch wenn meine Oma im Grunde die stärkere von beiden ist. Ich denke sie wird es mit Opa bereden und im Luafe der Woche setzen wir uns alle zusammen und beratschlagen wie es weitergeht. Pflegedienst und Nachbarn bitten/bezahlen dass sie jetzt im Winter Schnee mit schieben und wenn wir dann alle zwei Tage herfahren, wäre ja auch eine Option.... Muss man alles besprechen.

Ursula, meine Familie scheut offene Konfrontationen wirklich, wenn es aber dazu kommt klärt sich vieles auch und gerade auf der Beziehungsebene, ich bin mal gespannt was diesmal so ans tageslicht findet.

Flora, für die beiden mache ich es wirklich gern, ich hänge sehr an meinen Großeltern. Meine Freiheit ist dadurch zwar eingeschränkt, nur habe ich bisher auch nicht viel anders gelebt. Ich kann nach wie vor auch mal ein paar Tage wegfahren, kann abends mal lange weg bleiben... in den letzten 8 Wochen hat das wunderbar funktioniert und sollte sich irgendwann herausstellen es geht nicht mehr, muss man neu überdenken, solange die beiden noch so sind wie jetzt ist es wirklich nur ein wenig Organisation.

Oh Bummel, das tut mir leid dass du so allein gelassen wirst. Nun kann ich dir halt leider auch nicht viel raten, da ich deine Situation nicht kenne. Vielleicht magst etwas erzählen?

Savatore, nun wie ich heute gemerkt habe ist es wirklich hilfreich auch mal etwas "Druck" zu machen. Sowohl meiner Mutter als auch meiner Oma habe ich nun gesagt was ich denke, mir wünsche und was ich brauche und es fühlt sich an als würden die Zahnräder nun wieder ineineandergreifen und dieses Machwerk setzt sich anscheinend nun in Bewegung (mal schauen in welche)

Annalena, ja ich arbeite als Pflegehelfer (75% Stelle), mir ist Pflege also nicht fremd. Bisher klappt es ganz gut, nur die vielen Arztermine zur Zeit sind etwas schwierig, aber es gibt noch einige Fahrer mehr wenn ich mal nicht kann. Das einzige was negativ daran ist, ist dass ich nicht ganz so spontan sein kann, sondern noch die Termine meiner Großeltern im Kopf mit rumschleppe und mit einbeziehen muss.

Pflegegeld bekommt meine Oma ja schon. Wenn man die Pflege privat organisiert bekommt der Pflegebedürftige das Pflegegeld auf sein Konto überwiesen und zahlt den Helfern/privaten Pflegepersonen im allgemeinen einen kleinen Obolus. Nun ist es so dass meine Großeltern aufgrund von Krankheit beide Frührentner sind (Mein opa ist dem Tod schon ein paar mal von der Schippe gehüpft und meine Oma konnte wegen der beiden Hpftgelenke nicht mehr arbeiten) sie haben also sehr, sehr wenig Rente und können dieses Pflegegeld ehrlich gesagt gut gebrauchen im Moment (das Auto, 8 Jahre al hat mal eben über 200 Euro verschlungen und heute flatterte eine Rechnung von der Gemeinde ins Haus von über 1400 Euro) Ausserdem haben sie nun ein Hochbeet bauen lassen, damit meine Oma sich doch mal Schnitlauch abschneiden kann wenn sie will (sie stürzte nämlich schon mit dem Küchenmesser mitten im Garten und kam alleine nicht mehr hoch)
Was ich damit sagen wollte, also damit dass ich es nicht wegen dem Pflegegeld mache ist dass ich dieses Geld eben nicht bekomme und auch nicht bekommen will, ich will keinen finanziellen Vorteil aus der Situation ziehen. Ich erlebe so oft dass Angehörige das Pflegegeld einstreichen und die zu Pflegenden die meiste Zeit sich selbst überlassen... irgendwann kommen sie dann mit massiven Duckgeschwüren und Unterernährt bei uns im Altenheim...
Ich mache das ganze (gern) für meine Großeltern, denn sie sind mir sehr wichtig und irgendwie auch für das Erbe meiner Mutter (das Haus), denn von dem bisschen Rente könnten die beiden wenn es mal noch schlechter wird als jetzt nie und nimmer einen Heimplatz bezahlen, Ich will einfah nicht dass das Haus untern Hammer kommt, denn meine Großeltern haben ihr weniges Geld darein gesteckt, haben vor ein paar Jahren das Dach neu gedeckt, eine neue Heizung ist drin und sie sagen immer wieder, dass sie das Haus "sauber" an die Erben übergeben wollen. Es wäre ein schwerer Schlag für sie und meine Mutter (ist ja ihr Elternhaus) wenn das Haus untern Hammer käme


Jetzt muss ich ja erstmal abwarten was kommt. Bis Ende der Woche möchte ich das Thema zumindest mal offen angesprochen haben, mit allen gemeinsam. Und dann, liegt es an meinen Großeltern, was sie wollen.

Vielen Dank nochmal,
Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
anna54
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von anna54 »

Hallo liebe Flocke
ich finde es sehr bemerkenswert,wie du dich um deine Großeltern kümmerst.
Meine Eltern sind Mitte 80 und leben allein in ihrem Haus,auf ihrem Hof,mit ihrem Garten.
Vor vielen Jahren haben wir alle einen Vertrag über das Erbe und die Verpflichtungen gemacht.
Das war sehr schwer,da ging es um die Wahrheit,wer kümmert sich,und wer meldet jetzt schon an,dass er keine Zeit haben wird.

Den Wert eines Hauses kann nur der ermessen,der dafür gearbeitet hat und auf vieles verzichtet um es zu erhalten.
Aber du bist nicht verpflichtet deiner Mutter das Erbe zu erhalten.
Es geht um dich,und das darfst du auch sagen,wenn du dort eingezogen bist,wenn es an dir hängt die Verantwortung zu tragen,dann hast du das Recht auf eine verbindliche Zusicherung,was aus dem Haus wird.
Da du in der Pflege arbeitest,wird du wissen,dass oft nicht der erbt,der sich kümmert. Das ist bitter und führt zum nächsten Konflikt,der dann eine Generation weiter getragen wird.
Mündliche Zusicherungen sind der erste Schritt,letztlich hilft nur ein Erbvertrag,der auch wieder schwierig ist,da zugesagte Verpflichtungen von den Pflegeeinrichtungen in Geldwert eingefordert werden können,falls ein Heimaufenthalt doch ansteht.
Wie schon gesagt,schwieriges Thema,ehrliche Liebe und Sorge,vermischt mit dem Wunsch ein Erbe/Haus zu erhalten und behalten.
Wir haben es nur mit viel fachlicher Beratung geschafft,sowohl Anwalt,wie auch bei der Caritas.
Ich wünsche euch allen gutes Gelingen
anna54
flora80
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von flora80 »

Hallo Flocke,

ich bin da ein bisschen mit Anna.

ein Haus ist letztlich "nur" ein Haus. In meiner Famile gibt es auch ein Haus, das ich in teilen theoretisch erben könnte. Aber: Es war immer klar, dass dieses Haus auch Teil der Altersvorsorge meiner Eltern ist. SIE haben dieses Haus irgendwann einmal gebaut und SIE können damit auch machen, was sie wollen. Auf deine Mutter übertragen heißt das: Es ist schade, wenn das Haus nicht in der Familie bleiben kann, aber letztlich ermöglicht das deinen Großeltern evtl. ein sehr würdiges Lebensende, für das DU nicht verantwortlich bist. Zunächst ist das nämlich deine Mutter. Vielleicht hilft es, sich das noch mal klar zu machen!!!

Wenn du das gern tust und das für dich tatsächlich keine übermäßige Belastung darstellt, dann finde ich es toll, wenn du bei deinen Großeltern einziehst. Aber ich würde auf jeden Fall auch bedenken, dass sich deine Lebenssituation auch ändern kann. Was ich jetzt schreibe, muss nicht im Geringsten stimmen, das sind nur Ideen, die in meinem Kopf auftauchen, weil ich deine Geschichte ein bisschen kenne.

Kann es nicht auch sein, dass das ein "willkommener" Anlass ist, um eben KEINE Veränderung, die wirklich DEIN Leben (also deine Selbstbestimmung, deinen beruflichen Erfolg, deine Beziehungen) bestimmen, herbeiführen zu müssen? Kann es möglich sein, dass du dich in deinem Leben von Stillstand einrichten willst, aus Angst davor, über dich hinaus zu wachsen? Vergiss nicht, dass du mit dieser Entscheidung dein Studium evtl. endgültig aufgibst, weil dann erst recht keine Zeit mehr bleibt, das zu ende zu bringen. Ich fänd das einfach extrem Schade, weil du so ein sehr Kluger und warmherziger Mensch bist, der in dem durch das Studium ermöglichten Berufsfeld einfach sowas von goldrichtig wäre, dass ich es sehr schade finde, wenn du das immer weiter von dir wegschiebst. Letztlich ist das aber natürlich deine ureigene Entscheidung. Aus meiner Sichtr würde ich dich manchmal am liebsten schütteln und fragen "was machst du da?????". Und ich möchte dich anschieben, damit du endlich diese allerletzten wenigen Schritte noch beendest. Ich weiß selbst, wie irre schwer das ist, denn mir ging es zeitweise nicht anders. Aber ich wünsche dir, dass du dich eben NICHT in eine neue Aufgabe flüchtest, sondern DEIN Leben in die Hand nimmst. Nicht das deiner Großeltern. Dafür ist vorrangig deine Ma verantwortlich.

Kann es sein, dass du dich in deinem Umfeld (in dem ja nun keiner einen annähernden Bildunsstand hat, wie du) einfach nicht motiviert und wertgeschätzt fühlst in dem, was du ursprünglich getan hast? Ich finde deine aktuelle berufliche Perspektive ist eigentlich keine Option für dich...

Bitte nicht falsch verstehen. Kein Angriff!!! Nur Gedanken, die mir in den Sinn kommen. Du musst selbst entscheiden, womit du glücklich wirst oder werden kannst.

Viele liebe Grüße, Flora
Annalena2000
Beiträge: 134
Registriert: 10. Sep 2011, 12:43

Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von Annalena2000 »

Hallo Ihr Lieben,

ich möchte jetzt keinesfalls irgendjemanden kränken, aber doch noch schnell eine Geschichte loswerden:
Ich habe selber auf einen begehrten Studienplatz in meinem Lieblingsstudienfach verzichtet, um meine Mutter nicht mit meinem schwerkranken Vater alleine zu lassen. Meinen Geschwistern war das ziemlich egal, die haben sich beruflich "selbst verwirklicht" und sind weggezogen. Irgendwie hatte ich immer gedacht, ich müßte das tun, weil die anderen sich nicht gekümmert haben. Gedankt hat es mir aber absolut niemand. Weder meine Geschwister (die fanden, ich könne auch gleich noch die Entrümpelung der Wohnung nach seinem Tod alleine übernehmen) noch meine Mutter. Obwohl ich auf so viel verzichtet hatte, kam überhaupt keine Anerkennung. Einfach, weil es selbstverständlich war, dass ich das alleine gemanagt habe.
Heute bin ich selbst Mutter und ich möchte nie, nie, niemals, dass die Kinder auf ihr eigenes Leben verzichten, nur damit ich einmal nicht ins Heim muss!!!!!
Bitte versteht mich nicht falsch, ich helfe auch heute noch, wo es geht und ich finde es wunderbar, wenn man andere unterstützen kann, denen es nicht gut geht. Die Frage ist nur, ob das Glück eines Menschen die völlige Selbstaufgabe eines anderen rechtfertigt.

Ob das bei dir der Fall ist, liebe Flocke, kannst nur du entscheiden. Ich wollte dir nur meine Geschichte erzählen. Ich bereue heute noch, dass ich meine Hilfe damals nicht soweit reduziert habe, dass ich trotzdem noch ich selbst bleiben konnte. Aber davor hatte ich wohl zu viel Angst.

Liebe Grüße
Annalena
flocke
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von flocke »

Mittlerweile wieß ich dass meine Mutter das Haus nicht übernehmen will (allerdings will sie auf keinen Fall dass es verkauft wird) nun denn, sie meint wenn meine Großeltern es auf sie übertragen, dann akzeptiert sie dass, würde es aber bevorzugt an mich weitergeben sobald sie nicht mehr sind. Wer weiß, bis dahin fließt noch sehr viel Wasser diverse Flüsse hinunter... sie rechent mir mein Angagement hoch an, selbst mein Stiefvater hat das gesagt (und das mag was heißen)

Flora, an deinen Worten ist wirklich was dran und ich nehme es dir keinesfalls krum dass du das schreibst, im Gegenteil.
Eine örtliche Einschränkung gibt/gäe es fortan wirklich, das wurde mir erst im Uralub klar, als meine Freunde fragten welche Chancen bestehen dass ich wieder zurück komme. Sollte ich hier einziehen ist das Thema vom Tisch. Ni hts desto Trotz schließt die derzeitige Situation einen Studienabschluss nicht wirklich aus, erfordert aber noch ein wenig mehr Überwindung.

Ich warte nun also ab, was Ende der Woche entschieden wird und dann muss man halt sehen was wird, Umstände ändern sich ja auch mal, noch ist nicht aller Tage Abend und keine Entscheidung ist endgültig.

Flocke
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flora80
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von flora80 »

würdest du denn tatsächlich deine jetzige wohnung aufgeben?
flocke
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von flocke »

Ja Flora, denn selbst wenn wir nach ein zwei Jahren merken es geht nicht oder wie auch immer... so eine Wohnung (du kennst sie ja) finde ich jederzeit wieder,sollte sie überhaupt vermietet werden (sie stand ja vor meinem Einzug lange leer)

Flocke
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Bummel
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von Bummel »

Liebe Flocke,

bevor Du eine endgültige Entscheidung triffst, schreibe Dir auf eine Seite was Du Dir von einem Einzug und um Deine Großeltern kümmern wirklich erwartest und auf die andere Seite was passieren könnte, dass keine Erwartungen sind, aber vielleicht eintreten könnte.
Wie gesagt ich dachte auch ich hätte alle Kraft der Welt, meine Erwartungen waren sehr gering angesetzt, Anerkennung - brauche ich nicht, habe ich in völlig anderen Bereichen wirklich im Überfluss, Liebe - die nützt mir von aussen nichts, wenn ich mich nicht selbst lieben kann.
Meine Erwartungen waren einfach: Ehrlichkeit und Verständnis für einander.
Meine Eltern haben auch ein Haus, es gibt einen Erbvertrag, mein Bruder bekommt den Hof und die Felder und ist dafür die Verpflichtung des "sich kümmerns" eingegangen, aber
erstens kommt alles anders,
zweitens als man denkt.
Überleg Dir wie viel Du wirklich aushalten kannst und versuche wenigstens Dir einen möglichen Rückzug offen zu halten.

Alles Gute, eine gute Entscheidungsfähigkeit und viel Kraft
Bummel
flocke
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von flocke »

Danke für die Anregung Bummel.

Ich komme auf der, was ich mir erwarte Seite, zu einer größeren Summe, allerdings steht dem entgegen was schlimmsten Falls passieren kann nämlich dass sich die Familie vollkommen verkrachen könnte.

Mittlerweile gehe ich hier in der Ungewissheit wie es weitergehen wird aber auf dem Zahnfleisch. Ende der Woche soll es zu einer Aussprache kommen. Zur Zeit haben wir hier noch Besuch (den das alles nichts angeht ) mir wäre es zwar JETZT lieber, aber jetzt bin ich über 8 Wochen hier, da kann ich die paar Tage auch noch auf eine Entscheidung warten.

Dumm ist, dass meine Oma will dass ich einziehe, alles aber an meinem Opa hängt und der ist schwierig und uneinsichtig... na, ich bin mal gespannt.
Meiner Mutter und meinem Bruder geht jetzt die Muffe, denn ich habe ihnen schon gesagt dass sie ran müssen wenn ich hier nicht einziehen werde. Die Aussicht jeweils zweimal die Woche hierher fahren zu müssen lößte nicht gerade Begeisterung aus

Flocke
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chrigu
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Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von chrigu »

Liebe Flocke,

puh, das klingt ja alles ziemlich kompliziert und verwickelt!

Gibt es denn nicht noch ganz andere Möglichkeiten, bei der Du Dein eigenes Leben so behalten kannst und Deine Großeltern als Enkelin, nicht aber als Pflegerin besuchen kannst? Wie sieht es mit einem ambulanten Pflegedienst aus? Das ließe sich doch eventuell irgendwie mit dem Haus finanzieren?

Mein Gefühl ist, dass alle enorm gewönnen, wenn Du bei Deinen Großeltern einziehen würdest. Alle, außer Dir.

Flocke, Du hast ein eigenes Leben und ein Recht darauf! Es gibt immer noch das direkte Kind Deiner Großeltern und einen weiteren Enkel (die natürlich fein raus sind, weil sie durch Dich zum einen viel Geld sparen - oder sollst Du Gehalt bekommen? - und zum anderen selber nicht anpacken müssen). Es gibt diverse andere Lösungen. Und es gibt für Dich immer die Möglichkeit zu sagen, sorry Leute, aber ich möchte das doch nicht, ich habe es mir anders überlegt.

Mir scheint, dass das, was Du da vorhast, so ziemlich das Gegenteil von Deinem Threadtitel ist.

Sei lieb gegrüßt!
Chrigu
lt.cable
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Registriert: 5. Mär 2008, 20:55
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Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von lt.cable »

Hallo Flocke!

Mir erscheint das ganze Projekt wenig ratsam. Es kann doch wirklich nicht angehen, dass alle anderen davon profitieren, aber nur du dich für einen feuchten Händedruck kaputt machst.
Lass die Finger davon. Das geht in die völlig falsche Richtung. Dass man dich über Wochen in einem Durchgangszimmer aus dem Koffer lebend hausen lässt, sagt meiner Meinung nach schon alles.

Es grüßt
lt.cable
Ein Nilpferd wollte zum Ballett
als schönster aller Schwäne.
Nur war es fürs Ballett zu fett.
So scheitern viele Pläne.
- Charles Lewinsky
2011
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Registriert: 15. Feb 2011, 20:07

Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von 2011 »

Hallo liebe Flocke,

ich denke auch, das es nicht sein kann, das die Pflege nur an einer Person fest gemacht wird. Ich ziehe auch den Hut vor pflegenden Angehörigen und deren Leistung rund um die Uhr da zu sein! Denke bitte daran, es ist etwas anderes in der Pflege zu arbeiten und seine Angehörigen zu pflegen.
Professionelle Arbeit als Pflegeassistentin o. ä. ist etwas vollkommen anderes als die Pflege rund um die Uhr eines wichtigen nahen Angehörigen!!! Nach eiener gewissen Arbeitszeit kann man nach Hause gehen, jedoch wenn man Angehörige pflegt bedarf es einer Betreuung rund um die Uhr. Man überfordert sich oft selbst, wird krank im schlimmsten Fall und kann die Versorgung nicht weiter durchführen. Was hilt das denn dann den älteren Menschen?
Manchmal denke ich auch,das man viele ausgeglichene frohe Momente nicht mehr gemeinsam erleben kann, da man seine ganze Kraft für die Pflege aufwendet.

Ich denke ein gutes Netzwerk um die zu Pflegenden ist die beste Möglickeit eine schöne gemeinsame Zeit zu erleben und zu genießen. Zeit zu haben für Dinge die man schon immer gemeinsam unternehmen wollte zu realisieren... ist dies nicht schöner als im manchmal bitterem Pflegealltag seine eigenen Ressourcen zu erschöpfen? Nehme bitte Hilfe von andern professionellen und deiner Familie dazu.

Es kann noch so viele schöne Augenblicke für euch geben.

Denk also bitte auch an dich selbst, denn was bringt es deinen Großeltern wenn du krank wirst und ausfällst?

Vielleicht erzähle ich dir nichts neues, es gibt zusätzlich zum Pflegegeld noch die Möglichkeit Verhinderungspflege bei bestehender Pflegestufe auch zu Hause durchzuführen, einmal durch einen Pflegedienst oder durch einen Nachbarn, Freund der Familie o.ä. 28 Tage oder bis zu 1500€ im Jahr. Wenn man diese Möglichkeit nicht nutzt, dann verfallen die Ansprüche bzw. Man hat im darauf folgendem Jahr wieder die Ansprüche, erkundige dich doch bei der Pflegekasse deiner Großeltern.

Wenn eine durch einen Neurologen diagnostizierte demenzielle Erkrankung vorliegt bzw. eine eingeschränkte Alltagskompetenz, hat man Anspruch auf 100 oder 200€ im Monat. Niedrigschwellige Betreuungsangebote zu Hause oder in eier Tages- Nachtpflege Einrichtung. ( findest du im MDK Gutachten oder auf Anfrage bei der Pflegekasse ) wenn man dies nicht in Anspruch nimmt, dann verfallen die Leistungen. Leider wird nichts ausgezahlt im Gegensatz zur Verhinderungspflege.

Ups, der Beitrag ist nun recht lang geworden. Tschuldigung.

Ich hoffe du findest eine für alle Beteiligten gute Lösung.

Alles Liebe und ich finde den Mut für so viel Übernahme an Verantwortung sehr respektabel!! Du mußt deine Großeltern sehr lieben.
Ich wünsche dir den Mut vielleicht auch einmal nein zu sagen und an dich selbst zu denken.

viele Grüße aus dem Norden.

Zwiebelchen
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von flocke »

Hallo ihr Lieben,

danke für euren Zuspruch und die Anregungen.

So langsam regt sich etwas, aber sehr langsam. So langsam gehe ich ehrlich gesagt auf dem Zahnfleisch. Dabei merke ich dass es nicht die Pflege ist, oder die ganzen Erledigungen drumherum, sondern schlicht und ergreifend die beschissene wohnliche Situation zur Zeit.

Meine Großeltern haben geredet, sie sagen sie sind mir sehr dankbar, aber ich wäre so jung und soll meine Wohnung als Rückzugsort behalten, kann so lange bleiben wie ich will...

Klingt ja alles schön und gut, aber das mit der Wohnung klingt nur theoretisch gut. Praktisch sieht es so aus, dass ich mit meinem Kater jedesmal eine Kofferraumladung voll Gepäck mit mir herumschleppen würde, mein Kühlschrank dort natürlich leer ist usw. Und mal ehjrlich die Miete ist mir zu hoch, für evtl. mal hin und wieder für ein zwei Tage dort hin zu fahren.

Mal ganz davon abgesehen zeigt es dass sie eben nicht merken was ich so alles mache und sich wohl auch kaum Gedanken darum gemacht haben wie es ist wenn ich weg bin und eben nur mal herkomme für ein paar Stunden.

Heute fahren wir alle gemeinsam auf eine Art Kirmes, im Anschluss wollen wir Wichteln und dann werde ich das alles mal in großer Familienrunde ansprechen.
Meine Oma war nicht begeistert, "das müssen nur wir drei mal bereden" (Oma, Opa, ich) aber ehrlich gesagt, ich werde hier auf keinen Fall den Winter bleiben wenn nicht feststeht dass ich im Frühjahr einziehe, das stresst mich hier ohne Tür und so zu "hausen". Somit wird es eine Familienangelegenheit, denn wenn ich weg bin müssen alle ran, oder Oma und Opa sich um einen Pflegedienst bemühen und regeln wie das mit dem EInkauf, dem Holz holen, dem Schneeschieben uns so weiter geregelt wird.


Ich merke dass ich so nicht weitermachen kann, es belastet mich. Auf der anderen Seite stehe ich vor dem Dilemma sie allein lassen zu müssen. Es fühlt sich an als laste die gesamte Geschichte auf meinen Schultern und ich mag es aber auch nicht einfach so hinschmeißen. Wobei ich natürlich schon einsehe dass ohne mich die Welt nicht aufhören würde sich zu drehen... Vielleicht muss ich wirklich einfach gehen, damit wir sehen welche Hilfe wirklich notwendig ist(?)


Ich stehe im Regen und weiß nicht was ich machen soll. Meine Mutter meint sie müssten das schon selber wissen, sträubt sich meiner Meinung nach gegen ein Gespräch. Mein Bruder ist auch fein raus und auch meine Großeltern, sie haben durch mich einen großen finanziellen Vorteil, denn das Pflegegeld können sie ja ganz frei verwenden und sie haben zur Zeit eine Pflege-/ und Haushaltshilfe für lau (nunja für Kost und Unterkunft)

Ich kann ehrlcih gesagt nicht mehr, soll Rücksicht nehmen auf meinen Opa weil "so schnell" geht das ja alles nicht bei ihm (wir reden hier von weit über 8 Wochen!) soll verstehen dass meine Mutter mit ihrem Knie nicht so helfen kann (ausserdem hat es mein Stiefvater nicht gern wenn sie weg ist) und mein Bruder hat ja Teildienst (Koch) und braucht seinen freien Tag für sich.... alles schön und gut, aber vor lauter Verständnis gehe ich gerade unter.

Wenn ich doch nur nicht so gerne hier wäre, dann hätte ich längst die Tasche gepackt. Die Wahrheit ist aber dass ich gerne hier bin und auch sehr gerne einziehen würde. Nur um mich gehts ja eigentlich nicht.

Tut mir leid, dass ich das alles so schreibe, hat ja im Grunde nun garnichts mit Depris zu tun und wirklich helfen kann man mir hier dabei ja auch nicht.
Vielleicht sollte das Thema geschlossen werden...

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Speranza
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Registriert: 9. Apr 2005, 13:58

Re: Sich abgrenzen, schützen wichtig sein...

Beitrag von Speranza »

Liebe Flocke,

>>>Wenn ich doch nur nicht so gerne hier wäre, dann hätte ich längst die Tasche gepackt. Die Wahrheit ist aber dass ich gerne hier bin und auch sehr gerne einziehen würde. Nur um mich gehts ja eigentlich nicht.<<<

Oh doch, es geht um dich und deine Ziele, du bist wichtig!

Ich empfinde, dass deine Oma hat schon klar Stellung bezogen hat, indem sie dich nicht gebeten hat auf jeden Fall und auf deine Kosten bei ihnen zu bleiben.
Sie appelliert an deine Selbstfürsorge und schafft damit ja auch ein wenig Distanz zwischen ihren und deinen Bedürfnissen!

Könnte es sogar sein, dass sie gar nicht möchte, dass du (jetzt) einziehst, weil sie (zurzeit)soviel Nähe nicht will oder nicht braucht?


Du möchtest gern dort wohnen und dort bleiben, sagst du.
Wir alle brauchen eine "Heimat", einen Platz wo wir hingehören und ich finde es wichtig, dass du dir diese Sehnsucht erfüllen kannst!


Was genau zieht dich an diesem Ort (außer an der Nähe zu deinen Großeltern und der allgemeinen Vertrautheit und der Erinnerungen)?

Wo könntest du diese Gefühle noch finden? Oder: Wo könntest du es dir selbst aufbauen?

Welche inneren Bilder entstehen in dir, wenn du an "dort will ich leben" denkst?
Was kannst du tun, um dir diesen Ort zu schaffen?

Pass auf dich auf und: Du kannst stolz auf dich sein!

LG Ursula
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