erfahrung klinikaufenthalt und kinder zu hause

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ramona
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Registriert: 23. Mai 2003, 21:59

erfahrung klinikaufenthalt und kinder zu hause

Beitrag von ramona »

Hallo!
Hat jemand von euch Erfahungen mit einem Klinikaufenthalt, der ja meistens 6-8 Wochen dauert, wenn man Kinder die einem eigentlich noch dringend brauchen zu Hause lassen muß. Seit langem habe ich Anträge und Klinikunterlagen zu Hause, aber ich schaffe es nicht sie loszuschicken, weil ich nicht weiß wie es in der Zeit zu Hause laufen soll. Ich stecke so in der Zwickmühle? Hat jemand einen Rat, eine Idee oder einfach nur einen Erfahrungsbericht für mich.
Grüße M.
ramona
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Registriert: 23. Mai 2003, 21:59

Re: erfahrung klinikaufenthalt und kinder zu hause

Beitrag von ramona »

Hallo Maria!
Danke für deine nette Antwort. Leider geht es bei mir eher darum das ich in der Zeit in der ich in Kur/Klinik wäre niemand für unseren 12 jährigen Sohn hätte. Dies stellt mich vor ein großes Problem und hindert mich daran mich weiter um eine Kur/Klinik zu kümmern.
artemis
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: erfahrung klinikaufenthalt und kinder zu hause

Beitrag von artemis »

Hallo Moni,
ich habe zwar keine Kinder und auch keine konkreten Erfahrungen, habe aber gehört, daß man in Situationen, wo es nicht anders machbar ist eine Haushaltshilfe/Kinderfrau über die Krankenkasse oder die üblichen Wohlfahrsträger bekommen kann.
Bis du denn alleinerziehend? Wenn nicht, dann müßte sich doch "nur" Mittags und Nachmittags jemand um deinen Sohn kümmern. Vielleicht könnte dein Sohn auch nach der Schule mit zu einem Schulfreund gehen und sein Vater holt ihn abends dort ab.
Aber auch wenn du wirklich niemanden hast, muß es eine Lösung für solche Fälle geben. Frag mal bei deiner KK nach Möglichkeiten.
LG von Arte
ramona
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Registriert: 23. Mai 2003, 21:59

Re: erfahrung klinikaufenthalt und kinder zu hause

Beitrag von ramona »

Hi, Artemis!
Danke für deine Antwort. Feunde sind ja schön und gut, aber wer nimmt schon so ohne weiteres ein Kind für 6-8 Wochen bei sich auf. Leider haben wir keine sehr gute Klasse diesbezüglich, viele Einzelkinder mit den entsprechenden Juppie-Eltern, wenn du verstehst was ich meine. Ausserdem ist es ja nicht damit getan das er Mittags einfach wo hinkann. Ich habe Angst das er sich einfach nur abgeschoben fühlt und dadurch alles noch schlimmer wird. Und eine Betreuung durch ein Haushaltshilfe durch die Krankenkasse wird es bei uns kaum geben, da er schon 12 ist. Es ist einfach nur schwierig.
Gruß Ramona
artemis
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: erfahrung klinikaufenthalt und kinder zu hause

Beitrag von artemis »

Hi Ramona,
also ich war als Kind mal letztlich knapp 8 Wochen bei einer entfernten Verwandten im gleichen Stadtteil untergebracht, weil meine Mutter im Krankenhaus war. Ich war damal so etwa 8 Jahre alt. War letztlich nicht wirklich schön, aber gut aushaltbar. Danach hatte ich meine Mutter wieder. Is doch immer noch besser als nie mehr eine Mutter. Oder?
Irgendwie mußten wir da alle durch und es ging letztlich auch. Aber da haben sich die Zeiten wohl leider, sehr leider geändert. Jeder kämpft scheinbar für sich und erkennt nicht, das der Mensch ein soziales Wesen ist, das mal gibt und mal nimmt.
Sorry und es tut mir schon jetzt fast leid. Aber behüten wir unsere Kinder heute nicht über??? Mit 12 ist der Mensch alt genug zu kappieren, das er kurzfristig zurückstecken muß, damit es den Menschen, die ihm wichtig sind wieder gut gehen kann. Es ist mehr eine Frage dessen, es dem jungen Menschen verständlich zu machen, denke ich.
Ich wünsche keinem Kind mehr in den 60er Jahren groß zu werden, als sie noch fast lästiges Beiwerk waren. Aber das Tam-Tam, das heute um Kinder genacht wird, kann ich auch nicht wirklich gut heißen. Kein Mensch kann dauerhaft in Watte gepackt werden, irgendwann holt einen die Realität immer ein.
Mit 15 war ich das erst mal eine Woche ganz allein zu haus, und ich habe es genossen. Also unterschätze die 12-jährigen nicht, wenn sie denn wissen, wieso, weshalb, warum.
Ein 12-jähriger wird sich nicht abgeschoben fühlen, wenn er denn weiß, warum das gerade so sein muß.
Ich mach jetzt mal lieber Schluß, bevor mir die Hutschnur noch mehr platzt und hoffe du verstehst halbwegs, was ich meine und nutzt es für dich.
LG Arte
Caroline1
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Registriert: 19. Mär 2003, 16:48

Re: erfahrung klinikaufenthalt und kinder zu hause

Beitrag von Caroline1 »

Hi Ramona

Dein Problem kann ich wohl nachvollziehen, aber nur zu einem Teil. Als erstes frage ich mich natürlich, ob du eben in der Tat alleinerziehend bist? Wenn nicht, finde ich es eigentlich selbstverständlich, dass nun der Vater gefordert ist. Hast du denn sonst keine Verwandten oder Freunde, die sich um deinen Sohn kümmern könnten? Hast du wirklich ALLE organisatorischen Möglichkeiten ausgeschöpft? Ich kenne auch alleinerziehende Mütter, die es trotzdem in eine Klinik "geschafft" haben. Es geht ja auch darum, dass es dir besser gehen soll, und da ist ein vorübergehender Klinikaufenthalt einfach oft sehr viel wert. Ich meine, es geht ja um DICH, und da hast du durchaus auch mal das Recht, deinen Sohn in gewisser Hinsicht hintenan zu stellen, und ihm ein "Abschieben" zuzumuten. Wobei ich eben nun bei Artes 2. Ansatz angekommen wäre. Ich glaube auch, dass man einem 12 jährigen Kind eigentlich vermitteln könnte, um was es hier geht. Und es gibt viele Möglichkeiten, dass dieses Abgeschobensein-Gefühl in allerkleinstem Rahmen bleiben kann. Aber der allererste Schritt dazu wäre, dass du dich mit deinem Kind darüber unterhalten würdest, und dass ihr zusammen überlegen würdet, wie ein Klinikaufenthalt eben doch möglich wäre. Das wäre für mich eine prinzipielle Frage, ob ich mich wirklich in einem derartigen Maße zum Sklaven meines Kindes machen will.
Wie gesagt, praktische Probleme lassen sich öfter lösen, als man glaubt. Es erfordert allerdings gewisse Überlegungen und Auskundschaften jeglicher "Drehbücher". Ich habe selbst 3 Kinder (die älteste ist 10), und habe auch lange geglaubt, ich könne mir einen Aufenthalt in einer Klinik nicht leisten, weil sie ja sonst absolut verloren wären. Zum Schluss konnte ich mit Hilfe von Familie und Freunden dann doch eine Lösung finden, und ich meine sogar im nachhinein, die Kinder haben es besser weggesteckt, als ich es je zu hoffen gewagt hatte. Ich will dir also Mut machen in dieser Hinsicht:-) Und jetzt, nach 2 Jahren, weiß ich auch, wie wichtig diese 2 Monate für mich waren, ich möchte diese erfahrung auf keinen Fall missen. Und allen Kindern der Welt geht es besser, wenn ihre Mutter weniger durch Depressionen in ihrem Leben behindert sind.

Herzliche Grüße

Caroline
snoopy_69
Beiträge: 15
Registriert: 28. Mai 2003, 22:55

Re: erfahrung klinikaufenthalt und kinder zu hause

Beitrag von snoopy_69 »

hallo moni,
ich war im januar auch für 6 wochen in der klinik und mein kind (damals fünf geworden) zuhause. ich hatte das glück, in eine klinik zu gehen die nicht so weit von zuhause weg ist (ca. 38km). ich habe meine tochter damals bei der oma gelassen, sie hat die 6 wochen auf mein kind aufgepasst. die krankenkasse zahlt ja auch nur für 4 wochen haushaltshilfe, da ist man ganz schön angeschi.... wenn man niemanden hat, der auf das kind aufpassen kann.

ja mein kind hat sich bei der oma wohlgefühlt, allerdings war sie als ich wieder zu hause war sehr, sehr anhänglich. ich denke, sie hatte verlustängste. ich konnte ja nicht mal alleine auf das wc gehen, ohne das sie angst hatte das ich weggehe. aber irgendwie haben wir es geschafft. allerdings sind wir beide dann im anschluss an den klinik aufenthalt gleich für 6 wochen zur kur gefahren. dort haben wir dann langsam wieder zueinander gefunden. ich muss sagen, das hat super geklappt. war auch eine super mutter-kind-kurklinik. jetzt normalisiert sich der alltag langsam wieder. ich denke du wirst eine lösung finden. kopf hoch. gruss snoopy_69
snoopy_69
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Registriert: 28. Mai 2003, 22:55

Re: erfahrung klinikaufenthalt und kinder zu hause

Beitrag von snoopy_69 »

hallo moni,
ich war im januar auch für 6 wochen in der klinik und mein kind (damals fünf geworden) zuhause. ich hatte das glück, in eine klinik zu gehen die nicht so weit von zuhause weg ist (ca. 38km). ich habe meine tochter damals bei der oma gelassen, sie hat die 6 wochen auf mein kind aufgepasst. die krankenkasse zahlt ja auch nur für 4 wochen haushaltshilfe, da ist man ganz schön angeschi.... wenn man niemanden hat, der auf das kind aufpassen kann.

ja mein kind hat sich bei der oma wohlgefühlt, allerdings war sie als ich wieder zu hause war sehr, sehr anhänglich. ich denke, sie hatte verlustängste. ich konnte ja nicht mal alleine auf das wc gehen, ohne das sie angst hatte das ich weggehe. aber irgendwie haben wir es geschafft. allerdings sind wir beide dann im anschluss an den klinik aufenthalt gleich für 6 wochen zur kur gefahren. dort haben wir dann langsam wieder zueinander gefunden. ich muss sagen, das hat super geklappt. war auch eine super mutter-kind-kurklinik. jetzt normalisiert sich der alltag langsam wieder. ich denke du wirst eine lösung finden. kopf hoch. gruss snoopy_69
ramona
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Registriert: 23. Mai 2003, 21:59

Re: erfahrung klinikaufenthalt und kinder zu hause

Beitrag von ramona »

Hi, Caroline!
Erst einmal vielen Dank für deine nette Mail. Sicherlich verstecke ich mich auch hinter dem Gedanken das ich unseren Sohn nicht alleine lassen kann, weil ich Angst vor einem so langen Klinikaufenthalt habe. Aber es ist nun mal auch nicht ein Fall wie der andere. Meine Eltern sind sehr alt und beide Pflegebedürftig, sie leben bei uns im Haus. Mein Mann ist beruflich sehr angespannt und bei der momentanen Arbeitsmarktsituation ist es ihm nicht möglich nur halbe Tage zu arbeiten oder die ganze Zeit zu Hause zu sein. Meine Geschwister leben nicht am gleichen Ort/bzw. sind selber schwer krank und können sich deshalb nicht um unseren Sohn kümmern. Weiter kommt erschwerend hinzu, das die heißgeliebte Schwester unseres Sohnes uns für ein Jahr verlassen wird, und das fällt ihm bereits jetzt zumehmend schwer. Was Schulfreunde betrifft habe ich ja bereits bei Artemis was geschrieben. Es leider so, das ich niemanden habe. Unser Sohn leidet an ADS und braucht deshalb eine besondere Betreuung, vor allem was die Schule angeht. Vielleicht wäre einiges leichter wenn er noch nicht zur Schule gehen würde, aber das ist nun mal nicht so. Ich sehe mich nicht als Sklave meines Kindes und ich sehe mich auch nicht als Überglucke. Vielmehr sehe ich die Probleme die während meine Abwesenheit entstehen werden. Wie soll ich dann aus einem Klinikaufenthalt was positives ziehen, wenn ich genau weiß wie es zu Hause zugehen wird. Ständig wären meine Gedanken dort und nicht bei mir, ich könnte mich nicht auf mich besinnen. Ich glaube dann hatte die ganze Sache ihren Sinn verfehlt. Ich habe mich von Artemis schon ein wenig angegriffen gefühlt. Das hat schon weh getan und ich fand es auch ein wenig unfair, zumal er weder meine persönlichen Umstände kennt noch was mit Kindern so Sache ist.
Aber ich bin eigentlich für jeden Beitrag dankbar, man kann aus allem was lernen,
Gruß M.
Twinkle
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Registriert: 28. Mär 2003, 15:55

Re: erfahrung klinikaufenthalt und kinder zu hause

Beitrag von Twinkle »

Hallo Ramona!
Gerade wenn dein Sohn ADS hat, ist doch die Inntalklinik ideal. Dort kannst du deinen Sohn mitnehmen, er kann auch Therapie machen und wird nebenbei in der Schulgruppe unterrichtet. Mit 12 kannst du ihn nicht mehr als Begleitkind mitnehmen, aber als Therapiekind. Bitte informiere dich bei der Klinik! Ich war dort und weiß das das geht.
Gruß
Twinkle
ramona
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Registriert: 23. Mai 2003, 21:59

Re: erfahrung klinikaufenthalt und kinder zu hause

Beitrag von ramona »

Hi, Twinkle!
Das mit dem mitnehmen wäre sicher eine Möglichkeit, aber wenn ich mich denn dann doch irgendwann zu einer Kur durchringen sollte möchte ich die alleine machen und nur für mich. Ich kenne die problematik von Mutter-Kind-Kuren her, man kann doch nie richtig abschalten, weil man alles was passiert doch mitbekommt und hinzugezogen wird. Aber auf jeden Fall werde ich mir mal die von dir empfohlene Klinik im Internet ansehen. Vielleicht ist es ja doch was für uns und ich sehe nur alles wieder viel zu schwarz. Danke nochmal.
Grüße
zicke
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: erfahrung klinikaufenthalt und kinder zu hause

Beitrag von zicke »

Hallo Ramona,
ich habe eine 8Jährige Tochter, und war gerade für sechs Wochen in einer Klinik. Wie schwer mir das alles gefallen ist, und wieviele Sorgen und Probleme ich mir über meine Tochter gemacht habe, steht hier auch noch irgendwo geschrieben.
Ich habe lange mit meiner Tochter über diesen Klinikaufenthalt gesprochen. Sie hat ja gemerkt das ihre Mutter sich total verändert hat. Ich habe ihr keine Details erklärt, aber schon das ich mind. 6 Wochen weg sein würde. Das es nicht schön ist, aber nötig ist um wieder "gesund" zu werden, auch um ihr wieder eine fröhliche unternehmungslustige Mutti sein zu können. Ich weiß nicht wie es bei dir ist, aber meine Tochter konnte mich in der Klinik besuchen und ich habe oft mit ihr telefoniert. Und ich habe gemerkt das der Abstand zur Familie und auch zum Kind gut tut. Diese Zeit dich einmal um nichts sorgen zu müssen, ist hilfreich und wertvoll. Du bekommst die Möglichkeit dich nur mit dir selbst zu beschäftigen.
Mir und meiner Tochter haben diese 6 Wochen gut getan. Ich wünsche dir alles Gute,
liebe Grüße Zicke
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