Neu im Forum und mit langer Geschichte angereist
Verfasst: 20. Jul 2011, 12:52
Hallo liebes Forum,
ich habe mich hier gerade neu angemeldet und stelle mich erstmal vor. Ich bin die Mel, bin 22 Jahre alt, komme aus Bremen und habe einen 3 jährigen Sohn.
Seit einigen Wochen mache ich eine Therapie bei einer Psychologin und ehrlich gesagt schwindet seit dem mein letzter Funken Hoffnung. Meine Gefühlslage war vorher schon schlimm, aber seit dem ist mit mir Tage lang gar nichts mehr anzufangen. Es war letzte Woche sogar so schlimm, dass ich auf der Arbeit weinend zusammen gebrochen bin und mein Arbeitgeber mich nach Hause geschickt hat.
Was genau habe ich?
Ich weiß es nicht und das bringt mich in den Wahnsinn. Seit Januar verschlimmert sich mein Gemütszustand nur noch und ich weiß nicht woran es liegt.
Anfangs waren es vereinzelte Wutausbrüche, dass ich auf einmal gar nicht mehr mit meiner Figur klar kam und ich immer empfindlicher wurde.
Inzwischen reagiere ich auf alles extrem, aber nur noch extrem negativ. Soetwas wie gute Gefühle kann ich gar nicht mehr empfinden. Freude, Glück, Liebe, Stolz, Hoffnung, soetwas kenn ich nur noch aus Gedanken. Ich denke was ich empfinden sollte, aber fühle es nicht. Versteht ihr was ich meine?
Z. B. eine langjährige Freundin aus Hamburg kommt zu Besuch und ich WEIß, dass ich mich über den Besuch freue. Allerdings verspüre ich gar keine Euphorie.
Ich weine inzwischen bei jeder Kleinigkeit und sogar ganz ohne Grund.
Da ich schon einmal mit 15 stationör therapiert wurde, weil ich damals schon einmal Depression hatte, mich selbst verletzt habe und sogar versucht habe mich umzubringen. Habe ich diesmal ALLES versucht, damit es nicht wieder soweit kommt. Nun gehe ich gar nicht mehr hin und habe regelmäßig Fressattacken, wodurch es mir NOCH schlechter geht (ich bin übergewichtig).
Versuch 1: Ich habe mit Sport angefangen im Fitnessstudio, 3-4 mal die Woche bin ich hingegangen und anfangs tat es mir auch wirklich gut.
Ende des Versuchs: Bis ich bei jedem Training anfing zu weinen, einfach weil ich zu viel Zeit "mit mir selbst" verbracht habe.
Versuch 2: Ich habe mich mehr in der Arbeit ins Zeug gelegt, mein Bestes und noch mehr gegeben, damit ich stolz auf mich sein kann.
Versuch kann ich nicht mal mehr beenden, weil ich in einem Teufelskreis bin. Ich mache viel mehr als ich sollte, ich gehe nicht mal mehr in die Pausen (ich habe sowieso seit Wochen keine Lust mehr mit Leuten privat zu reden) und bekomme oft dafür nicht das Lob was ich erwartet hätte => ich bin noch deprimierter und mache NOCH mehr.
3. Versuch: Ich mache noch mehr als sonst mit meinem Kind. Bis vor einiger Zeit war mein Kind oft bei seinem Vater, jedes Wochenende nämlich. Dieser will das nun nicht mehr und so verbringe ich viel mehr Zeit mit meinem Kind. Unternehme so gut wie immer was mit ihm, beschäftige mich aktiv mit ihm und versuche eine bessere Mutter zu sein. Denn Monate lang war mit mir am Wochenende nichts anzufangen und da saßen wir oft zu Hause rum und haben Fernseh geguckt.
Versuch dauert an, allerdings macht mich mein Kind immer schneller aggressiv. Nicht so, dass ich ihn schlagen würde, allerdings verliere ich sehr schnell die Geduld und da kommen er und ich in ein Teufelskreis
Er schreit rum => ich werde laut => er weint => ich sag ihm, dass er selbst schuld hat => er weint weiter => ich kriege schlechtes Gewissen (denke ich bin eine schlechte Mutter usw....)
Ich habs mit jeder Kleinigkeit probiert... ich war beim Frisör, ich war mal wieder richtig feiern, war shoppen (viel zu viel, ich bin kaufsüchtig), habe mal richtig ausgeschlafen, habe die Wohnung in Schuss gebracht, mit alten Freunden geredet, die Familie mehr als sonst besucht, mit Freunden drüber geredet, mit der Familie, sogar mein Arbeitgeber weiß bescheid, ich habe sogar bei der Seelsorgenhotline angerufen... und nun habe ich die Therapeutin und ich habe das Gefühl es bringt NICHTS.
Vor 8 Wochen wurde eine leichte Schilddrüsenunterfunktion bei mir festgestellt, da hatte ich dann gehofft die Medikamente helfen ein wenig, da die Schilddrüsenunterfunktion einen depressiv, müde, lust- und kraftlos machen kann.
Aber auch da : Hat nichts gebracht...
Ich bin leer, ausgelaugt, ohne Hoffnung. Ich weiß nicht mehr was ich tun kann. Ich will doch einfach mal wieder ein GUTES Gefühl. Vorallem meinem Freund gegeben über, der am meisten darunter leidet, weil er hilflos daneben sitzt und inzwischen kaum noch wegfahren mag, weil er Angst hat, dass ich mir weh tue.
Und trotzdem habe ich das Gefühl ich übertreibe... bekomme oft zu hören "Du? Und Depression? Ich kenne depressive Menschen und du bist bestimmt keiner."
Weil ich eine recht selbstbewusst-stark-wirkende Frau bin, die eher austeilt. Aber solche Sätze tun besonders weh, weil ich dann das Gefühl habe, dass mich keiner ernst nimmt.
Selbst bei meiner Therapeutin habe ich das Gefühl, dass sie mich nicht ernst nimmt und gerade in diesem Monat überlege ich, ob ich den Text hier überhaupt losschicke, da ihr ihn bestimmt kindisch und albern finden werdet... Wenn sich den ganzen Kram überhaupt wer durch liest...
Nun überlege ich ernsthaft ob ich Antidepressiva nehmen sollte. Meine Ärztin hat mir nen Termin beim Neurologen gemacht am 03.08. Aber ganz ehrlich?
Ich habe Angst davor!!!
Ich bin ein sehr gefühlvoller Mensch und habe sehr Angst was für Auswirkungen diese Medikamente auf mich haben. Werden sie überhaupt wirken? Oder bleibe ich so gefühlslos bzw. dauer-depressiv? Und wenn sie wirken, beeinflusst das nicht meine Therapie?
Wenn der Neurologe überhaupt sagt ich solle welche nehmen und nicht meint ich bräuchte sie gar nicht. Das würde behaupten ich übertreibe und darf "abwarten" ob oder wann die Therapie anschlägt.
Vielleicht finden sich ja 1-2 Leute die mir vielleicht ein wenig Hoffnung geben können?! Einfach Leute die vielleicht etwas ähnliches durchmachen.
Denn irgendwie ist es komisch immer nur mit Leuten zu reden die einen behandeln (Ärzte, Therapeuten usw) oder mit Leuten die nur an einem verzweifeln, die hilflos daneben sitzen...
Liebe Grüße
Mel
ich habe mich hier gerade neu angemeldet und stelle mich erstmal vor. Ich bin die Mel, bin 22 Jahre alt, komme aus Bremen und habe einen 3 jährigen Sohn.
Seit einigen Wochen mache ich eine Therapie bei einer Psychologin und ehrlich gesagt schwindet seit dem mein letzter Funken Hoffnung. Meine Gefühlslage war vorher schon schlimm, aber seit dem ist mit mir Tage lang gar nichts mehr anzufangen. Es war letzte Woche sogar so schlimm, dass ich auf der Arbeit weinend zusammen gebrochen bin und mein Arbeitgeber mich nach Hause geschickt hat.
Was genau habe ich?
Ich weiß es nicht und das bringt mich in den Wahnsinn. Seit Januar verschlimmert sich mein Gemütszustand nur noch und ich weiß nicht woran es liegt.
Anfangs waren es vereinzelte Wutausbrüche, dass ich auf einmal gar nicht mehr mit meiner Figur klar kam und ich immer empfindlicher wurde.
Inzwischen reagiere ich auf alles extrem, aber nur noch extrem negativ. Soetwas wie gute Gefühle kann ich gar nicht mehr empfinden. Freude, Glück, Liebe, Stolz, Hoffnung, soetwas kenn ich nur noch aus Gedanken. Ich denke was ich empfinden sollte, aber fühle es nicht. Versteht ihr was ich meine?
Z. B. eine langjährige Freundin aus Hamburg kommt zu Besuch und ich WEIß, dass ich mich über den Besuch freue. Allerdings verspüre ich gar keine Euphorie.
Ich weine inzwischen bei jeder Kleinigkeit und sogar ganz ohne Grund.
Da ich schon einmal mit 15 stationör therapiert wurde, weil ich damals schon einmal Depression hatte, mich selbst verletzt habe und sogar versucht habe mich umzubringen. Habe ich diesmal ALLES versucht, damit es nicht wieder soweit kommt. Nun gehe ich gar nicht mehr hin und habe regelmäßig Fressattacken, wodurch es mir NOCH schlechter geht (ich bin übergewichtig).
Versuch 1: Ich habe mit Sport angefangen im Fitnessstudio, 3-4 mal die Woche bin ich hingegangen und anfangs tat es mir auch wirklich gut.
Ende des Versuchs: Bis ich bei jedem Training anfing zu weinen, einfach weil ich zu viel Zeit "mit mir selbst" verbracht habe.
Versuch 2: Ich habe mich mehr in der Arbeit ins Zeug gelegt, mein Bestes und noch mehr gegeben, damit ich stolz auf mich sein kann.
Versuch kann ich nicht mal mehr beenden, weil ich in einem Teufelskreis bin. Ich mache viel mehr als ich sollte, ich gehe nicht mal mehr in die Pausen (ich habe sowieso seit Wochen keine Lust mehr mit Leuten privat zu reden) und bekomme oft dafür nicht das Lob was ich erwartet hätte => ich bin noch deprimierter und mache NOCH mehr.
3. Versuch: Ich mache noch mehr als sonst mit meinem Kind. Bis vor einiger Zeit war mein Kind oft bei seinem Vater, jedes Wochenende nämlich. Dieser will das nun nicht mehr und so verbringe ich viel mehr Zeit mit meinem Kind. Unternehme so gut wie immer was mit ihm, beschäftige mich aktiv mit ihm und versuche eine bessere Mutter zu sein. Denn Monate lang war mit mir am Wochenende nichts anzufangen und da saßen wir oft zu Hause rum und haben Fernseh geguckt.
Versuch dauert an, allerdings macht mich mein Kind immer schneller aggressiv. Nicht so, dass ich ihn schlagen würde, allerdings verliere ich sehr schnell die Geduld und da kommen er und ich in ein Teufelskreis
Er schreit rum => ich werde laut => er weint => ich sag ihm, dass er selbst schuld hat => er weint weiter => ich kriege schlechtes Gewissen (denke ich bin eine schlechte Mutter usw....)
Ich habs mit jeder Kleinigkeit probiert... ich war beim Frisör, ich war mal wieder richtig feiern, war shoppen (viel zu viel, ich bin kaufsüchtig), habe mal richtig ausgeschlafen, habe die Wohnung in Schuss gebracht, mit alten Freunden geredet, die Familie mehr als sonst besucht, mit Freunden drüber geredet, mit der Familie, sogar mein Arbeitgeber weiß bescheid, ich habe sogar bei der Seelsorgenhotline angerufen... und nun habe ich die Therapeutin und ich habe das Gefühl es bringt NICHTS.
Vor 8 Wochen wurde eine leichte Schilddrüsenunterfunktion bei mir festgestellt, da hatte ich dann gehofft die Medikamente helfen ein wenig, da die Schilddrüsenunterfunktion einen depressiv, müde, lust- und kraftlos machen kann.
Aber auch da : Hat nichts gebracht...
Ich bin leer, ausgelaugt, ohne Hoffnung. Ich weiß nicht mehr was ich tun kann. Ich will doch einfach mal wieder ein GUTES Gefühl. Vorallem meinem Freund gegeben über, der am meisten darunter leidet, weil er hilflos daneben sitzt und inzwischen kaum noch wegfahren mag, weil er Angst hat, dass ich mir weh tue.
Und trotzdem habe ich das Gefühl ich übertreibe... bekomme oft zu hören "Du? Und Depression? Ich kenne depressive Menschen und du bist bestimmt keiner."
Weil ich eine recht selbstbewusst-stark-wirkende Frau bin, die eher austeilt. Aber solche Sätze tun besonders weh, weil ich dann das Gefühl habe, dass mich keiner ernst nimmt.
Selbst bei meiner Therapeutin habe ich das Gefühl, dass sie mich nicht ernst nimmt und gerade in diesem Monat überlege ich, ob ich den Text hier überhaupt losschicke, da ihr ihn bestimmt kindisch und albern finden werdet... Wenn sich den ganzen Kram überhaupt wer durch liest...
Nun überlege ich ernsthaft ob ich Antidepressiva nehmen sollte. Meine Ärztin hat mir nen Termin beim Neurologen gemacht am 03.08. Aber ganz ehrlich?
Ich habe Angst davor!!!
Ich bin ein sehr gefühlvoller Mensch und habe sehr Angst was für Auswirkungen diese Medikamente auf mich haben. Werden sie überhaupt wirken? Oder bleibe ich so gefühlslos bzw. dauer-depressiv? Und wenn sie wirken, beeinflusst das nicht meine Therapie?
Wenn der Neurologe überhaupt sagt ich solle welche nehmen und nicht meint ich bräuchte sie gar nicht. Das würde behaupten ich übertreibe und darf "abwarten" ob oder wann die Therapie anschlägt.
Vielleicht finden sich ja 1-2 Leute die mir vielleicht ein wenig Hoffnung geben können?! Einfach Leute die vielleicht etwas ähnliches durchmachen.
Denn irgendwie ist es komisch immer nur mit Leuten zu reden die einen behandeln (Ärzte, Therapeuten usw) oder mit Leuten die nur an einem verzweifeln, die hilflos daneben sitzen...
Liebe Grüße
Mel