Was ist in mir los?

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buddy
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Was ist in mir los?

Beitrag von buddy »

Hallo!
Ihr wisst gar nicht, wie schwer es für mich ist, diesen Beitrag zu verfassen. Normalerweise rede ich nicht über solche Dinge, selbst meine Verlobte kann mir nur ganz lagsam meine Gedanken und Gefühle entlocken, bin ziemlich introvertiert und ruhig.
In letzter Zeit geht es mir nicht besonders gut.
Angefangen hat alles im Juli 2001. Ich kam zur Bundeswehr, das erste Mal länger getrennt von meiner Freundin. Ich hielt es da nicht aus, brach in Tränen aus und hatte zwei Nervenzusammenbrüche. Letztendlich wurde ich ausgemustert, weil kein Soldat richtig sagen konnte, was los war. Angeblich wurde ich ausgemustert, weil ich an Depressionen wegen der "Abwesenheit meiner Verlobten" litt.
Kurz darauf fing ich an zu studieren (200 km weit von ihr entfernt, warum ich das gemacht hab, ist mir bis heute ein Rätsel). Das erste halbe Jahr war grauenhaft, aber zusammen haben wirs geschafft.

Nun geht es wieder los, die letzten 3 Wochen waren total beschissen. Ich bin sobald ich Zeit zum Nachdenken habe (das ist ziemlich viel, weil auch bei der Arbeit nicht viel los ist und ich meine Freundin nur am Wochendende sehe) total trauig und dekne über den Sinn meines Lebens nach. Ich bin meist mies drauf und total negativ, was meine Antworten auf Fragen angeht. Ich fühle mich überfordert, obwohl ich eigentlich ganz gut beim Studieren bin, habe Angst zu versagen. Meine Freundin redet immer davon, dass wir dann irgendwann Millionär werden und ich das Studium mit der 1 in der Regelstudienzeit schaffen muss.

Ich bin total verzweifelt, trau mich aber nicht zum Arzt zu gehen. Meine Freundin bestärkt mich auch dazu, sie hilft mir auch oft, ich weiß nicht woran es liegen kann. Ich bin auch schon fast süchtig nach der Mastrurbation (so gut wie jeden Abend). Ich finds selber irgenwie ekelhaft, kann auch nicht drüber reden, aber es muss sein. Als ich versucht habe 3 Wochen drauf zu verzichten, war ich noch mieser daruf. Warum? Als Ventil? Alles ist sch***.
Ich hatte auch mal nen Motorrad mit dem ich wien Verrückter gerast bin, wenn ich Probleme hatte, das ist nun allerdings kaputt (Motorschaden).
Bei der Arbeit bin ich ziemlich unkonzentriert und schweife ganz oft vom Thema ab, zu Aufgaben kann ich mich selbst nicht aufraffen, erst wenn man unter extremen Zeitdruck steht oder es im Team erledigt, dann wird es was. Ich verlasse mich irgendwie zu stark auf andere... Dann bin ich extrem nervös, muss immer irgendwas in der Hand halten (Kugelschreiber tippen) oder hin und herwackeln auf dem Stuhl, das ist oft schon peinlich.
Auch kann ich mir Verhaltensmuster nicht merken. Bei meiner Verlobten mache ich immer wieder dieselben Fehler, ich selbst begreif es auch nicht. Ich denk da irgenwie nie nach. Darunter leidet auch unsere Beziehung, seufz.

Was kann ich tun? Sorry, dass ich hier nen ganzen Aufsatz schreibe, der auch noch so wirr ist, aber es muss einfach mal raus.

Schon mal im Vorraus danke für Eure Kommentare.

Euer Falko

PS: Das ist nun schon mein 4 Edit des Beitrags, meine Gedanken kommen immer in Bruchstücken.
mspooky
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Re: Was ist in mir los?

Beitrag von mspooky »

Hey,

also erstmal das du dich mies fühlst weil du nicht bei deiner Freundin sein kannst, kann ich sehr gut nachempfinden. Ich führe selbst eine Fernbeziehung, wir wollen uns demnächst verloben, eigentlich müsste ich glücklich sein! Aber es stehen noch 3 Jahre Wochenendbeziehung an bis wir endlich zusammen sein können, und das macht mich auch fertig.

Ich leide jedoch schon seit ich 12-14 war unter depressionen, und bekomme immder wieder attacken vor allem wenn ich nicht mit ihm zusammen bin.

Ich bin kein arzt, das du traurig bist ist normal...aber den rest der Symptome die du beschreibst sind es nicht. Für mich klingt das nach zuviel Stress oder Depressionen. Hast du schon früher einmal an solchen Symptomen gelitten?

Auf jedenfall hat deine Freundin recht du solltest vielleicht doch einen Arzt deines Vertrauens aufsuchen und mit ihm darüber reden. Und noch eines, setze dich nicht selbst unter druck und lass dies auch niemanden anderes machen. Deine Symptome könnten nur durch zu viel Stress ausgelöst worden sein und vorbei gehen wenn du deine Stressoren erkennst und anders mit ihnen umgehst. Rede mit deiner Freundin darüber, sie wird dir sicher gerne helfen.

Keine angst, du schaffts das schon!

Spoo'
buddy
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Re: Was ist in mir los?

Beitrag von buddy »

Danke Spoo für deine schnelle Antwort.

Also vor dem Bundeswehreinzug hatte ich noch nie solche Probleme. Ich war zwar vorhar auch schon ruhig, aber die anderen "Symptome" hatte ich nicht.
Ich glaube mittlerweile, dass es irgendwie damit zu tun hat, dass ich mich nicht selbst beschäftigen kann, bzw. bei meinen Beschäftigungen langweile und dadurch Ausgleich brauche. Doch der Ausgleich fehlt mir. Nur wie bekomm ich das hin?

Meines Erachtens habe ich auch keinen großen Stress (Arbeit ist ganz lässig und Uni ist nur kurzzeitig mal stressig). Allerdings verbringe ich fast jede freie Minute am Tag entweder bei der Arbeit oder der Uni. Ich bin z.B. fast nie vor 19 Uhr zu Hause, auch wenn die Uni mal schon um 15 Uhr fertig ist.
mspooky
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Re: Was ist in mir los?

Beitrag von mspooky »

Hey,

vielleicht ist das auch dein Problem. Du soltest dir etwas suchen wo du vollkommen abspannen kannst, am besten in Form von Bewegung. Mach Spaziergänge, oder leg dich jetzt im Sommer einfach für ne Stunde in den Park. Lass alles für eine Weile ruhen.

Vielleicht solltest du auch mal versuchen rauszufinden ob es Stressabbau seminare in deiner nähe gibt. Die meissten Uni's bieten soetwas sogar selbst an. Dort lernt man mit dem Altag besser umzugehen und seinen Stress wieder Gesund zu machen. Denn theoretisch ist Stress nichts schlechtes, du must nur damit umgehen können.

Noch eine Frage... wenn du ruhephasen hast, bist du dann oft nervös? Kannst nicht still halten? Oder hast du Probleme beim einschlafen weil du nicht abschalten kannst?

Wie gesagt die symptome von Depressionen und Stress syndromen sind ziemlich ähnlich und ich bin kein Arzt, weshalb du vielleicht doch deinen Hausarzt mal fragen solltest was du tuen kannst.

Wenn du jemandem zum reden brauchst bin ich auf jedenfall da, ob hier im Forum oder per mail. (webmaster@mspooky.de)

Machs gut
Spoo'
buddy
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Re: Was ist in mir los?

Beitrag von buddy »

Hi nochmal!

Also wenn ich Ruhephasen habe, dann bin ich nervös. Das stimmt. Ich kann kaum ruhig sitzen und muss mich gleich wieder auf irgendne Arbeit schmeißen. Manchmal erlebe ich es aber auch, dass ich denke ich mache was, aber wenn ich dann zurückdenke, hab ich irgendwie nichts hervorgebracht. Ich breche auch schnell Arbeit ab, wenn ich nicht weiterkomme.

Mit dem Einschlafen habe ich zum Glück keine Schwierigkeiten. Ich geh allerdings immer spät ins Bett (so 23:15 Uhr) und stehe morgens um 6:30 Uhr auf. Aber auch wenn ich länger schlafe, bin ich morgens ziemlich müde und schlaff.

Danke auch für dein Angebot, dass ich dir per Mail schreiben kann. Vielleicht komme ich mal drauf zurück.
Echt super Dank! Bis auf meine Verlobte hab ich nämlich keinen, dem ich alles erzählen kann.
Gruß Falko
mspooky
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Re: Was ist in mir los?

Beitrag von mspooky »

Hey Buddy,

das mit dem nervös sein dachte ich mir. Nun bin ich mir fast sicher das du das gleiche Problem hast wie mein Freund. Deine Beschreibungen stimmen mit seinen jedenfalls sehr überein, nur das er nicht einsieht das es nicht normalem Verhalten entspricht.

Auf jedenfall denke ich das dir geholfen werden kann. Geh zum Arzt und beschreibe deine Probleme, auch das Nervös sein und eigentlich am Ende des Tages nichts zustande gebracht haben. Du wirst es ganz sicher schaffen darüber hinwegzukommen. Aber verzichte dabei nicht auf Hilfe! und halte mich auf dem laufenden ok?

Spoo'
buddy
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Re: Was ist in mir los?

Beitrag von buddy »

Dich auf dem laufenden halten mach ich. Ich hab auch mit meiner Freundin drüber gesprochen. Das hat auch schon gut geholfen. Wir haben abgemacht, dass ich mir für nächste Woche Freitag nen Termin beim Allgemeinmediziner hole (einen, den ich noch nicht kenne). Sie würde gerne mitkommen. Ich hätte glaube ich auch nichts dagegen, bin aber irgendwie im Zwiespalt. Was denkt du / ihr?
Falko
mspooky
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Re: Was ist in mir los?

Beitrag von mspooky »

Hey du, ich denke das ihre Unterstützung sicher nicht schlecht wäre. Wenn du dich allerdings unwohl fühlst kann sie dich immernoch hinbringen und im Wartezimmer warten. Es ist immer gut die sicherheit zu haben das jemand da ist der dich unterstützt! Aber letztendlich musst du das selbst abwägen. Hoffe der Arzt kann dir helfen. sag mir was er gesagt hat ja?

Spoo'
buddy
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Re: Was ist in mir los?

Beitrag von buddy »

Hallo!

Heute war ich nun beim Allgemeinmediziner und habe ihm von meinen Probleme erzählt (bzw. habe ich das ausgedruckt, was ich hier geschrieben habe, weil dies in einer depressiven Phase stattgefunden hat und dem Arzt gegeben).
Da er nur ein Allgemeinmediziner ist, konnte er natürlich keine Diagnose stellen, ich habe allerdings eine Überweisung zur Psychotherapie bekommen. Außerdem hat er schon versucht, nach Auslösern für meine Depression zu suchen. Vielleicht ist ja die Trennung nicht der Auslöser, sondern nur der letzte Stein, der mich letztendlich gänzlich "überfordert" hat.
Wenn ich beim Psychotherapeut war, dann erzähle ich natürlich hier, wie es war.
mspooky
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Re: Was ist in mir los?

Beitrag von mspooky »

Schön das du da warst, das freut mich echt. Die Überweisung ist der erste Schritt, dort wird man dir helfen können. Sag mir bescheid wie es lief ja?

Spoo'
buddy
Beiträge: 7
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Re: Was ist in mir los?

Beitrag von buddy »

Hi!
Heute war es soweit. Ich war beim Psychologen und hab ihm meine "Geschichte" erzählt.
Er meint, dass ich seelisch ohne Heimat bin durchs Hin- und Herfahren und ich mir in meiner Studienstadt eine Heimat schaffen soll. Soll heißen, meine Freundin muss öfters herkommen und ich soll hier mehr unternehmen.
Nächste Woche ist der nächste Termin...

Gruß bis dahin...
Vroni
Beiträge: 20
Registriert: 8. Jun 2003, 23:39

Re: Was ist in mir los?

Beitrag von Vroni »

Hi Buddy,

glückwunsch, das das Gespräch so gut verlaufen ist!

Wünsche dir viel Spaß beim erkunden deiner Studi-Stadt.

Viele Grüße Verena
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