Citalopram und Gewichtszunahme

Schwester70
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Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Schwester70 »

Hallo!

Ich nehme seit Januar Citalopram 10 mg,ich weiss,sehr wenig.....
Aber trotzdem habe ich den Eindruck,das ich dadurch zugenommen habe?!
Mein Gewicht geht nicht mehr runter,sondern hoch,obwohl ich aufpasse.

Habt ihr auch solche Erfahrungen und wenn ja wie lange dauert es,bis es sich wieder "einpendelt"?

Will evt.ab Donnerstag das Citalopram absetzen....

Danke fürs Feedback!

Schwester
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Anita
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Anita »

Hallo Schwester,

ich nehme seit ca. 6 Wochen Citalopram 20 mg, morgens, und habe davon überhaupt nicht zugenommen.

Vielleicht solltest Du mit dem Absetzen noch etwas warten???

LG
Anita
Bordercolly
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Bordercolly »

Hallo Schwester,
ja das kenn ich auch, hab auch zugenommen.
Aber mir geht es insgesamt besser (nehme 60 mg).
Hilft es dir denn?
LG Colly
Schwester70
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Schwester70 »

Hallo Iht zwei!

Danke fürs Feedback!
Also mir hat das Citalopram geholfen,sogar ziemlich schnell.Vorher habe ich fast den ganzen Tag geweint bzw.bin bei jeder Kleinigleit in Tränen ausgebrochen.
Das war dann nicht mehr und ich hatte auch wieder mehr Antrieb!

Das mit dem zunehmen war auch am Anfang nicht,das ist erst seit ca.6 bis 8 Wochen.Vorher habe ich keine Probleme gehabt.

Seit ihr mit der Wirkung vom Citalopram zufrieden?

Viele Grüsse Schwester
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Bordercolly
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Bordercolly »

Also ich bin sehr zufrieden.
Komme besser in die Gänge, und häng nicht immer im Bett.
Allerdings dauerte es gute 6 Wochen bis die Wirkung voll da war.
Vielleicht überlegst du dir das noch und wartest mit dem Absetzen.

Liebe Grüße
Schwester70
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Schwester70 »

Hallo Colly!

Ja ich überlege auch ob ich nicht warte mit dem absetzen,zumindest bis zum Urlaub?!

Da stehen einige Entscheidungen an,denn ich bin ja Angehörige von einem Depressiven und dadurch selber in die Depression gerutscht.
Es ist schwierig zu sagen,ob es zu zeitig ist,aber ich rede morgen mit meiner Psychologin und danach habe ich Termin beim Psychiater.
Mal schauen wie die das sehen?!

Bei Dir hat es 6 Wochen gedauert bis das Citalopram angeschlagen hat?!Bei mir war es innerhalb von paar Tagen besser geworden.
Da ist wahrscheinlich jeder Mensch anders.

Ich wünsch Dir noch einen schönen Abend!

Schwester
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pero
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von pero »

Hallo Schwester 70,
>Bei Dir hat es 6 Wochen gedauert bis das Citalopram angeschlagen hat?!Bei mir war es innerhalb von paar Tagen besser geworden.

Das wundert mich auch, das dauert eigentlich mindestens 2-3 Wochen. Hat sich in der Zeit ev. noch etwas geändert?

lg
pero
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Schwester70
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Schwester70 »

Hallo Pero!

Das mag merkwürdig klingen,aber es ist nichts weiter passiert in der Zeit wo ich mit dem Citalopram angefangen hab.
Vielleicht war es auch eine "Kopfsache",das ich mir Hilfe gesucht habe?????????

Ich weiss es nicht,aber es war wirklich so,das ich eine Besserung nach paar Tagen hatte.
Evt.lag es auch daran,das ich noch nie solche Medi eingenommen hab,keine Ahnung,aber es hat funktioniert........

Hast Du Erfahrungen mit Citalopram?

Viele Grüsse Schwester
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Anita
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Anita »

Liebe Schwester,

bei mir hat das Citalopram auch nach ca. drei Wochen angefangen zu helfen; ich spürte es dadurch, dass ich morgens besser aus dem Bett kam und auch viel mehr Antrieb hatte, Dinge anzufangen. Und meine Stimmung war auch deutlich besser.

Ich möchte auf das Citalopram nicht mehr verzichten.

LG
Anita
Schwester70
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Schwester70 »

Hallo!

Da habe ich wahrscheinlich Glück gehabt,das bei mir das Citalopram so schnell gewirkt hat.

Ich war heute bei der Psychologin und Psychiater.Sie sind beide der Meinung,das ich das Citalopram noch ca.3 Monate nehmen soll,um das es keinen Rückfall gibt.

Nun gut,da muss ich wohl hören,denn ich will ja nicht zurück an den Punkt,wo ich im Nov./Dez.war.

Da muss ich sehen,das ich anders mein Gewicht zumindest halte,mehr Sport usw.
Das ist das kleinere "Übel"....

Schönen Abend noch!

Schwester
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pero
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von pero »

@schwester

Ja, ich nehme es selbst.
Bei mir hat es 4 Wochen gedauert bis ich eine positive Wirkung gespürt habe. Müde hat es mich aber auch schon nach ein paar Tagen gemacht...
Es geht mir damit besser, aber nicht so das ich wieder Arbeiten kann...

lg
pero
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Bordercolly
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Bordercolly »

Liebe Schwester,
auch wenn es eine "Kopfsache" war, die dir geholfen hat, ist es doch nur wichtig, dass es dir geholfen hat.
Weiterhin "Gute Besserung"
LG Colly
Schwester70
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Schwester70 »

Hallo Pero und Colly!

Danke für Eure Nachrichten.
Das tut mir leid Pero,das Du trotz Medikamente noch nicht arbeiten kannst.

Das ist hart,man fühlt sich evt.besser,aber man schafft den Sprung zurück auf Arbeit trotzdem noch nicht,denn es ist schwer in der harten Arbeitswelt klarzukommen.

Wie lange bist Du jetzt schon Krank geschrieben?


Du hast recht,Colly,egal ob das Citalopram besonders schnell bei mir gewirkt hat,es hat gewirkt und mir geholfen diese Zeit zu überstehen.Und es ist auch gar nicht so schlimm,es noch eine Weile weiter einzunehmen.
Alles ist besser,wie wieder zurück in die Depression zu fallen!

Was macht ihr wenn es Euch besonders schlecht geht und man das Gefühl hat,man steht auf der Stelle?
Habt ihr da einen Tip bzw.Erfahrungen mit anderen Medikamenten?

Ich wünsch Euch ein schönes WE!

Liebe Grüsse Schwester
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pero
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von pero »

Hallo Schwester,
ich bin seit ende März AU, seitdem nehme ich auch die Medi's. Bei mir wirken sie Aufhellend, machen aber auch Müde..
Leider habe ich viel zulange gewartet, ich musste erst völlig zusammenbrechen. Und das ist auch der Grund warum ich noch immer AU bin. Beim Zusammenbruch habe ich mein Selbstvertrauen verloren und das kommt durch die Medi's nicht zurück. Ich habe nicht gemerkt wie es um mich stand und daher kann ich mich jetzt auch nicht mehr einschätzen, habe immer Angst das ich mich gleich wieder überfordere und scheitere daher schon an recht kleinen Aufgaben, habe Angst davor.
Ich habe aber einen sehr anspruchsvollen Arbeitsplatz (EDV-Projektmanagment). Da gibt es keine einfachen Tätigkeiten, das ist allen hochkomplex. Das kann ich einfach nicht, zumindest im Moment...

lg
pero
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Anita
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Anita »

Hallo Schwester,

ich habe auch sehr, sehr lange gebraucht, bis ich zusammen mit meinem sehr geduldigen Psychiater die Medikation gefunden habe, die mir wirklich hilft.

Ich nehme also morgens 20 mg Citalopram und abends gegen 22 Uhr 200 mg Seroquel. Durch das Seroquel habe ich leider auch zugenommen, aber es ist das Medi, das mich tatsächlich wieder auf die Beine gebracht hat und mir auch sehr beim Einschlafen geholfen hat. Ich habe seit dieser Medi-Kombination keine wirklich tiefen Abstürze mehr gehabt.

LG
Anita
Schwester70
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Schwester70 »

Hallo Pero!

Das ist echt traurig,das es Dir nicht möglich ist zu arbeiten.
Aber ich kann es verstehen,wenn Du auf Arbeit nicht zu 100% belastbar bist,gehst Du kaputt.Und einen "Schonplatz" gibt es nicht.......

Schon kleine Probleme bringen einen aus der Fassung und man fühlt sich überfordert.
Ich kenne das auch,obwohl es bei mir besser geworden ist,aber mein "Nervenkostüm" ist nicht mehr das was es mal war!

Was machst Du noch als unterstützende Therapie,ausser Medi????

Schönen Abend noch!

Viele Grüsse Schwester
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Schwester70
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Schwester70 »

Hallo Anita!

Da hast Du wirklich Glück gehabt,das Du so einen geduldigen Psychiater hattest,der solange mit Dir gesucht hat!
Das wünschen sich andere sicher auch,oftmals wird man abgefertigt mit einer Schachtel Tabletten und die sollen helfen,Schluss aus Basta!
Da sind die fertig und wehe man zweifelt da was an......

Ich muss mal dumm fragen,was bewirkt Seroqel?(Bestimmt falsch geschrieben...)

Dir auch noch einen schönen Abend!

Liebe Grüsse Schwester
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Anita
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Anita »

Liebe Schwester,

zunächst einmal: Dumme Fragen gibt es nicht, höchstens dumme Antworten
Aber nun mal im Ernst: Seroquel ist ein Antipsychotikum, das bei Manien und Schizophrenie eingesetzt wird. Mittlerweile ist es aber auch als Antidepressivum anerkannt. Wenn Du in der Suchfunktion hier im Forum "Seroquel" eingibst, wirst Du bestimmt einige Beiträge zu diesem Medi finden.

Mir hat es wirklich sehr gut geholfen; ich habe einen endlos langen Antidepressiva-Marathon hinter mir und kenne mich mit den Medis auch ziemlich gut aus. Für mich ist meine momentane Medikation das Optimum (20 mg Citalopram am Morgen, 200 mg Seroquel um 22 Uhr).

Leider bin ich aber dennoch nicht arbeitsfähig, ich bekomme nach wie vor EU-Rente.

Aber das Leben ist für mich - zumindest öfters als früher - wieder lebenswert.

Wenn Du noch Fragen hast, melde Dich einfach!

LG
Anita
Schwester70
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Schwester70 »

Hallo Anita!

Danke für Deine Erläuterungen.
Darf ich mal fragen wie lange Du schon an dieser Krankheit leidest und wie Du es gemerkt hast,das Du Hilfe brauchst?

Mich würde Deine Geschichte sehr interessieren.....

Bin jetzt 3 Tage nicht da,würde mich dann aber freuen von Dir zu lesen!

Ich wünsch Dir ein paar schöne Tage!

Liebe Grüsse Schwester
Hinfallen,aufstehen....Krone zurecht rücken,weitergehen!
Anita
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Anita »

Liebe Schwester,

ich hoffe, Du hattest ein paar schöne Tage!

Du schreibst: „Mich würde Deine Geschichte sehr interessieren ....“ Das berührt mich immer sehr, wenn sich jemand für mich interessiert ....

Ich bin jetzt 53 Jahre alt und habe seit dem 17. Lebensjahr Depressionen. Damals hatte ich meinen ersten Suizidversuch. Ich bin als einzig gesundes von drei behinderten Geschwistern aufgewachsen und habe permanent versucht, es meinen Eltern recht zu machen. Ich hatte mir die Aufgabe gestellt, meinen Eltern so wenig Mühe wie möglich zu machen, den Kummer auszugleichen, den sie durch meine drei Geschwister hatten – eine schier unlösbare Aufgabe!

Aber ich funktionierte prächtig – gutes Abitur, dann gleich ein Studium, keine Drogen, nur Freunde, von denen ich dachte, dass sie von meinen Eltern akzeptiert werden, ein guter Arbeitsplatz in einem renommierten Unternehmen – alles war perfekt!!!

Ich hatte zwar ständig Abstürze (das weiss ich im nachhinein), habe sie aber nie als solche wahrgenommen oder akzeptiert. Erst als ich mit 28 Jahren zusammenbrach, nachdem meine Geschwister verstorben waren, und in der Psychiatrie landete, konnte ich mir eingestehen, dass etwas schief läuft. Damals bekam ich starke Beruhigungsmedikamente und die guten Ratschläge, dass ich nur etwas Ruhe bräuchte, dann würde es schon wieder werden.

Aber es lief gar nichts mehr!!! Als ich entlassen wurde, verbarrikadierte ich mich zu Hause. Ich bin total abgemagert, habe die Vorhänge und Rolladen immer unten gelassen und bin gar nicht mehr aufgestanden. Zwar hat mich dann eine Freundin immer am Wochenende zu sich genommen, aber das half auch nicht viel.

Ich bin dann nach Hamburg gezogen, weil ich dachte, dass ich in der Nähe meiner Heimat (Ostfriesland) besser aufgehoben bin. Pustekuchen – hier kamen noch Panikattacken und Angstzustände hinzu. Obwohl ich einen liebevollen Ehemann hatte und wieder einen guten Job, ging es mir nicht gut. Auch war ich ständig in ambulanter therapeutischer Behandlung, mit mehr oder weniger großem Erfolg.

Meine Ehe zerbrach (mein Partner hatte sich für eine jüngere, gesunde Frau entschieden). So zog ich weg, kam dann wieder in die Psychiatrie, wo ich neun Monate blieb. Erst dort ist mir klar geworden, was so alles schief gelaufen ist.

Ich kam dann zu meinem jetzigen Psychiater, der mich sehr unterstützt und nach geeigneten AD für mich gesucht hat. Ich war auch wieder mehrfach in einer Klinik (Bremen, Ameos-Klinik, früher Dr. Heines-Klinik). Mittlerweile beziehe ich seit 12 Jahren EU-Rente, arbeiten geht gar nicht mehr.

Aber durch meinen Psychiater und mehrere ambulante Therapien habe ich jetzt eine – ich nenne es einmal „Minibasis“ – gefunden, auf der ich leben kann. Es bleibt allerdings ein Auf und Ab; dazu sind die Panikattacken so stark geworden, dass ich nur mit Hilfe meines Nachbarn einkaufen und zum Arzt fahren kann. Aber auch daran arbeite ich.

Manchmal mache ich mir große Selbstvorwürfe. Ich denke, ich bin doch nicht blöd, warum habe ich diese ganzen Zusammenhänge nicht eher erkannt und meine Konsequenzen daraus gezogen? Etwas, worüber ich heute noch oft grübele ...

So, liebe Schwester, das war jetzt sehr viel. Ich hoffe, ich habe Dich damit nicht „erschlagen“.

Solltest Du noch Fragen haben, ich beantworte sie Dir gerne!

LG
Anita
Schwester70
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Schwester70 »

Liebe Anita!

Deine Geschichte hat mich sehr bewegt und ich habe sie ein paarmal gelesen.
Es ist schlimm,was Du alles schon erlebt hast und das tut mir leid!!!!!!!!!!!!
Ehrlich!

Aber denkst Du wirklich das Du hättest was anders machen können,wenn Du die Zeichen eher erkannt hättest?
Wer will sich schon eingestehen,das er so krank ist????
Die Hauptsache ist,das Du jetzt nach so langer Zeit endlich einen vernünftigen und geduldigen Arzt gefunden hast!

Auch wenn Du nur kleine Fortschritte gemacht hast,aber es sind Fortschritte und vielleicht wird es noch besser und Du kannst irgendwann wieder alleine vor die Tür gehen!
Gib die Hoffnung nicht auf!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Es ist sehr traurig,wie wenig diese Krankheiten akzeptiert werden und welcher grosse Mangel an Informationen da herrscht!

Danke das Du mir so offen Deine geschichte erzählst hast,ist sicher auch nicht einfach gewesen.

Ich wünsch Dir auf alle Fälle alles Liebe und Gute und viel Kraft bei dem weiteren Kampf gegen diese Krankheit!

Liebe Grüsse Schwester
Hinfallen,aufstehen....Krone zurecht rücken,weitergehen!
Anita
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Anita »

Liebe Schwester,

wenn auch etwas später, so möchte ich mich doch noch ganz herzlich für Deinen letzten Beitrag bedanken.

Es rührt mich immer, wenn sich jemand Zeit für mich nimmt (indem er/sie zum Beispiel nach meiner Lebensgeschichte fragt) und für meine Situation auch noch Verständnis zeigt; sowas bin ich leider nicht gewöhnt.

Ja, ich habe wirklich sehr lange gebraucht, um zu kapieren, dass ich doch nicht so gesund bin, wie ich lange geglaubt und mir selbst weisgemacht hatte. Ich konnte und wollte mir nicht eingestehen, dass ich krank bin; das paßte nicht zu meinem (früheren) Selbstbild von mir.

Mittlerweile habe ich meine Depressionen "angenommen" und weiss, dass sie mich mein Leben lang begleiten werden. Und wie es aussieht, wird es wohl auch mit der Angst und den Panikattacken nicht besser werden, obwohl ich daran arbeite.

Liebe Schwester, hab' noch einmal lieben Dank für Deine Zeilen und sei herzlich gegrüßt von

Anita
Schwester70
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Schwester70 »

Liebe Anita!

Schön das Du geantwortet hast!
Ich glaube Dir gern das es sehr schwer gefallen ist,diese Krankheit anzunehmen und zu akzeptieren....

Wie Du schon geschrieben hast,das Selbstbildnis sah ganz anders bei Dir aus und es lief ja auch erst alles in "geregelten Bahnen".Da denkt man gar nicht daran,das sich da mal was ändern könnte.
Aber es ist so gekommen,so traurig es auch ist!!!!
Was mich aber noch mehr traurig macht,ist das Du diesen Weg allein gehen musstest und nicht viel Unterstützung bzw.Hilfe gefunden hast!
Das ist schämenswert für diese Gesellschaft!

Warum glaubst Du das sich Deine jetzige Situation nicht etwas bessern kann?Solche Panikattacken kann man doch mildern,oder wie sieht das Dein Therapeut?

Gib nicht auf liebe Anita!

Liebe Grüsse Schwester
Hinfallen,aufstehen....Krone zurecht rücken,weitergehen!
kokaa
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von kokaa »

liebe anita. ich ic litt jahrelang unter schweren panikattacken. galube mir. es kann besser werden. ich bin sie ohne medikamente losgeworden. ich habe sie irgendwann akzeptiert. mit der panik gesredet (ja klingt blöd), die panik angeschrien (was willst du von mir???)....die panik nicht mehr verheimlicht und irgendwann gemerkt, dass ich keine angst mehr vor ihr habe. und dadurch hat sie sich immer mehr aufgelöst. manchmla habe ich so einen anflug (in stresssituationen) aber inzwischen kenn ich die panik und ich sage kurz "hallo" und dann geht sie vorbei...

ich habe früher nie daran geglaubt, aber es geht....

ich sende dir viel kraft und zuversicht!
Anita
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Re: Citalopram und Gewichtszunahme

Beitrag von Anita »

Liebe Schwester,

drücke Dich einfach mal ganz kurz

Ja, es war schon schlimm, dass es zum Zeitpunkt des Ausbruchs meiner Depressionen und meines ersten Suizidversuchs keine professionelle Hilfe gab. Aber die Ärzte im Krankenhaus haben mir nichts gesagt, und mein Vater, der mich aus dem Krankenhaus abgeholt hatte, hat nur geschimpft und gemeint, ich sei undankbar und wüßte gar nicht, wie gut ich es eigentlich hätte

Zu der Zeit gab es noch nicht viel Wissen über Depressionen; außerdem waren psychische Erkrankungen mit einem Stigma versehen, gerade auch in meiner Familie, in der ja die Krankheiten meiner Geschwister (Epilepsie und Muskelschwund) das Leben beherrschten.

Meine Therapeutin meinte letztens zu mir, dass ich dafür, dass es mir schon sehr viel schlimmer gegangen sei, ich mich gut "hochgearbeitet" hätte; sie hat mir damit vermittelt, dass ich mich mit dem status quo zufrieden geben sollte. Na ja ... ich habe ohnehin keine Stunden mehr.

Ich wünsche Dir schöne Pfingsten mit vielen Sonnenstrahlen!

LG

Anita
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