Alltag nach Klinikaufenthalt

[HelloKitty]

Hallo!

ich bin jetzt 2 Wochen nach dem Klinikaufenthalt zu Hause und habe es noch nicht geschafft einen halbwegs normalen Alltag hinzubekommen.

Aufstehen zwischen 9 und 11 Uhr
danach Frühstücken + Tabletten nehmen
und dann hört es auch schon auf!

Ich habe einfach keine Lust zum malen, stricken, lesen oder irgend etwas anderes. Der Haushalt bleibt liegen und alles ist staubig. Meine Freundinnen wissen noch gar nicht alle, dass ich aus der Klinik raus bin (2 von 3 wissen es noch nicht). Oh man was soll ich nur tun? Es muss doch Alltag passieren, damit ich nicht wieder abrutsche! Fühle mich eh nicht so toll.

[ghm]

Hallo HelloKitty,

mach Dir den Alltag schön. So dass Du Dich in der Frühe schon darauf freust.

Ich zum Beispiel putze die Wohnung, während ich zu Kool and the Gang tanze.

Möglicherweise wird nicht alles piko- bello, aber es geht mir gut und mein inneres Kind fühlt sich sauwohl.

Bügeln tue ich nur noch Hosen und Hemden.

T- Shirts und Polo- Shirts werden nur noch (sorgfältig) auf die Leine gehängt und später zusammengelegt.

Es muss nicht mehr Alles 110% sein.

Sei mal zu Dir so freundlich, wie Du es als Kind gerne gehabt hättest.
Das heisst nicht, das Alles liegenbleibt, aber ich muss mich doch nicht selber "zusammenscheissen" weil das Geschirr schmutzig ist.

Dann sage ich zu mir, mein Lieber, Du isst doch lieber von sauberem Besteck, oder?
Dann lege es in warmes Wasser, und nach 10 Minuten wasche es ab.

Der Druck ist weg, und es geht. Und immer wieder Pausen einplanen und auch machen.

Nur mach Dich nicht zu Deiner eigenen Polizei und klage Dich an, weil ein Staubflusen durch die Wohnung weht.

Sei gut zu Dir und mache Deinen Haushalt, so wie Du es machen willst, weil DU es machen willst.

Allles Gute und viel Vergnügen beim Tanz-Putzen.

[HelloKitty]

Hallo Gregor,

das ist eine schön verrückte Idee, ich werde es mal ausprobieren, obwohl ich mich bei meinem fehlenden Antrieb sicherlich auch dazu zwingen muss.

Wenn die Wohnung einigermaßen aussieht kann auch wieder Besuch kommen.

[ghm]

Hallo HelloKitty,

für mich ist Musik ein starker Motivator, vor allem, wenn ich dazu "tanzen" kann

(Ich kenne Menschen, die nennen meinen Tanzstil "optische Körperverletzung", aber wenn ich das zu Hause mache sieht es keiner)

So kann ich unangenehme Dinge erledigen, wie Putzen und dennoch Spaß haben.

[HelloKitty]

ich möchte das auch können! Ich werde mich gleich anziehen und loslegen. Danke schön.

[ghm]

Dann wünsche ich Dir viel Freude

[annable1]

Hallo HelloKitty
Ich war 6 Wochen in Bad Zwesten,habe mich dort sauwohl gefühlt.
Man hatte endlich gleichgesinnte mit denen man reden konnte.
Manche kontakte bestehen auch heute noch,nach 4 Jahren.
Als ich zu Hause war,bekam ich erst recht nichts mehr auf die Reihe.Es dauerte einige Zeit ca.3 Monate.
Aber danach lief es einigermaßen.Manchmal wäre ich am liebsten zurück in die Klinik gefahren.
Für mich war es,als ob ich einen Entzug von der Klinik machte.
Dort bekam man das Essen vorgesetzt,man brauchte nicht saubermachen,man kümmerte sich nur um einen selbst und es wurde sich gekümmert,das war ich nicht gewohnt.
Zu Hause mußte ich wieder alles machen.
Die Eingewöhnung viel schwer,aber es gibt sich mit der Zeit.
Also Kopf hoch und diese Phase einfach versuchen zu überstehen.
Das klappt.

[Flotti]

Ich finde es auch ziemlich schade, dass die meisten Kliniken überhaupt kein Konzept zum Wiedereinfinden in den Alltag anbieten.

Den Vogel abgeschossen hat bei mir Marburg. Da wurde ich nach 3 Monaten ohne einen Schritt Ausgang von einem Tag auf den anderen nach Hause entlassen... schon blöd, wenn die Stationsärzte unerfahren sind und die Oberärztin mit einem Hang zum Patientenquälen ausgestattet ist.

[KittyKat]

Hallo Hello Kitty!

Erstmal ein süßer Name *ggg
Als ich aus der Klinik kam war es genauso.
Mache dir auch keinen Druck oder Stress. Die Erfahrungen haben alles aus der Klinik gemacht, bin mit vielen noch befreundet.

Alle hatten auch nach dem Aufenthalt einen kleinen Hänger.
Aber das legt sich alles wieder und dann zieht man erst richtig los. Ich habe auch etwas gebraucht und dann durchgestartet.
Pass bitte nur auf das du nachher nicht zu viel auf einmal machst, sonst gehts schnell nach hinten los.

Vllt liegt es auch etwas an den Medikamenten, das du keine Lust hast was zu machen?

[Zarra]

Hallo Hello Kitty,

nur als Idee: eine dieser noch nicht wieder kontaktierten Freundinnen anrufen und sie einladen - manchmal hilft mir so etwas, um zumindest auf den letzten Drücker (also nicht Tage, aber Stunden vorher) in die Gänge zu kommen und doch meine Wohnung aufzuräumen -; wenn Dir das zuviel ist, Dich vielleicht woanders mit der einen oder der anderen treffen - dann hättest Du immerhin einen schönen Anlaß, mal wieder raus zu kommen, auch wenn es Dir konkret dann auch graust.

Alles Liebe, Zarra

[HelloKitty]

Hallo Gregor,

das mit dem tanzen hat nicht geklappt, war aber einen Versuch wert.

[HelloKitty]

Hallo Devidia, Flotti, DieMoni,

es ist immer wieder toll zu lesen, dass ich nicht alleine bin, Danke schön!

[HelloKitty]

Hallo Zarra,

die Idee ist gut, ich werde es ausprobieren!

[Guinevere]

Hey ihr Lieben!

Zitat von and thx!!! to Gregor:
(Ich kenne Menschen, die nennen meinen Tanzstil "optische Körperverletzung", aber wenn ich das zu Hause mache sieht es keiner)

*like this* -> http://www.youtube.com/watch?v=Q0tQPodGgeM

*Optische Körperverletzung Spaß macht, so wie gestern kurz vorm im Dienst noch crazy werd*:-))) ... (P.s: schön, dass es Euch hier im Forum gibt!!! )

Fett liabs Grüßerl an alle und besonders an Hello Kitty, mit ganz viel alles Liebe und megagutes Gelingen mit Alltag wünsch!

für mehr an Text reicht leider mein Hirn heut nicht mehr

manu

[HelloKitty]

Danke Manu!

[HelloKitty]

immer noch keine Besserung in Sicht, im Gegenteil es wird schlimmer! Was kann ich nur tun?

[Flotti]

Manchmal verhilft die entsprechende Medikation zu mehr Antrieb.

Mir hilft es auch, mich mal einen ganzen Tag einfach faul im Bett herumzuliegen und sich gegen den Widerstand der inneren Unruhe nicht zu bewegen, am nächsten Tag fällt mir dann das Aufstehen und Dinge tun wesentlich leichter.

Nach meinem letzten Klinikaufenthalt habe ich über 1 Monat Ausruhen gebraucht, bis ich wieder ein wenig Antrieb hatte und das, obwohl es auf der Geschlossenen außer den Mahlzeiten keine Aktivität gab - aber die ganze Atmosphäre dort war halt Stress.