Zu zweit einsam?

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tarmiriel
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Zu zweit einsam?

Beitrag von tarmiriel »

hallo ihr lieben!

ich habe schon wieder einen zutiefst traurigen samstag hinter mir. wieder das ganze programm. heulen ( heimlich, denn ich will ja niemanden nerven), grübbeleien über den sinn oder unsinn meines lebens, wie es weitergehen soll, etc..

das schlimmste ist für mich zur zeit, dass ich das gefühl habe mich nicht mehr an meinen mann wenden zu können.

seit meiner fehlgeburt im rahmen der künstlichen befruchtung geht alles nur noch bergab, mit mir und meiner ehe.

früher konnte ich über alles mit ihm reden. aber jetzt hat er keinen nerv mehr mir zu zuhören. wenn wir einen streit haben möchte er sich nur noch vertragen ohne über die zugrunde liegende probleme zu sprechen. prompt bekommen wir uns einen tag später wieder in die haare wegen der gleichen sache. sachlich darüber reden lehnt er ab mit der begründung, dass er das nicht will.

ich habe auch den eindruck, dass in seiner achtung gesunken bin, seit ich vor kurzem morgens einen heulanfall hatte, weil ich zur arbeit mußte. das hat mich einfach in dem moment überfordert, dass anziehen, duschen und losgehen und dann habe ich sehr intensiv geheult. er hat mich dann getröstet, aber in seinem blick lag, ja....verachtung will ich es nicht nennen, aber etwas was in diese richtung geht.

ich war immer die starke, die alle entscheidungen gefällt hat und für alle da war. für jeden und alles die probleme beseitigt hat. ein macher-typ.

das bin ich jetzt nicht mehr.

zur zeit bin ich nicht gerne zu hause, nur wenn ich alleine da bin.

wir streiten meistens nicht. über diesen punkt sind wir glaube ich schon hinaus. wir sitzen da und schweigen uns an. berühren uns nicht mehr.

ich fühle mich so einsam in meiner partnerschaft, aber eine trennung will ich nicht. ich hätte gerne den zustand von früher. aber mir ist so zum heulen zumute wenn ich ihm gegenüber sitze.

kennt das jemand? hat das auch schn jemand durch? was kann ich tun?

danke tarmiriel
ghm
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Re: Zu zweit einsam?

Beitrag von ghm »

Hallo tarmiriel,

Paartherapie, wenn er sich darauf einlässt.

Aus der Ferne lässt sich nicht erkennen, wie Ihr zu einander standet und was Euch verband, aber ich fürchte, Ihr erlebt Euch nicht mehr als Paar.

Im schlimmsten Fall dachtet ihr, dass der Andere die eigenen Schwächen abfangen würde.

Das wird nicht funktionieren.
http://www.youtube.com/watch?v=vyfSSXEEPmM

Der Blinde und der Lahme können sich unterstützen, aber wenn sie beginnen die eigenen Schwächen zu verleugnen, weil ja der Andere da ist, werden sie abhängig und verlieren die Achtung vor sich und vor dem Anderen.

Hilfe annehmen ist gut und richtig, aber zu glauben, dass es der Andere schon mache, tut keinem gut.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
pero
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Re: Zu zweit einsam?

Beitrag von pero »

Hallo tarmiriel,
Es hört sich für mich so an das Du eventuell in einer Depression stecken könntest. Vielleicht ist das ja eine Ursache für Eure Probleme....
Bist Du derzeit in Behandlung?

lg
pero
Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.
mäh
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Re: Zu zweit einsam?

Beitrag von mäh »

Hallo tarmiriel,

es ist keine schöne Sache, von der du schreibst. Und ich kann das nur zu gut nachvollziehen.

Ich war früher auch ein Macher, der Starke, der immer für jede Lösung ein Problem hatte und umgekehrt. Aber durch die Krankheit konnte ich immer weniger für andere da sein, auch für meinen Mann nicht mehr. Wir haben uns am Anfang meiner Krankheit noch sehr oft gestritten, aber achher bin ich den Eskalationen immer ausgewichen, weil ich nicht mehr damit umgehen konnte, dass er mich für sein Unglück verantwortlich machen wollte (und auch gemacht hat).
Danach fing es dan, dass wir uns immer mehr voneinander entfremdet haben. Wir haben uns nicht mehr so oft umarmt, der Sex wurde weniger und irgendwann fiel beides eigentlich immer ganz aus. Ich habe ihm dann vor über einem Jahr schon gesagt, dass es für mich so unendlich schlimm ist, wenn ich ihn vermissen muss, obwohl wir im selben Zimmer sind. Entweder hat er mih nicht verstanden (was ich nicht glauben will) oder er wollte mich nicht verstehen (was ich nicht hoffen will).

Und ja, er begann vor einem halben Jahr, mich wegen meiner krankheit zu verachten. Ich war nicht mehr der Mann an seiner Seite, der stark und immer da war, sondern ein nervliches Zitterbündel, das so oft weinte. Mal heimlich, mal laut schluchzend wie ein Jerusalemer Klageweib.

Wir haben das nicht zusammen geschafft. Wir haben uns vor ein paar Tagen getrennt, weil er mit mir und mit meiner Krankheit nicht mehr umgehen kann (und will).
Ich muss erst lernen, dass ich diese Tatsache akzeptiere, aber ich weiß gar nicht, wie ich das anstellen soll.

Du siehst, tarmiriel, ich kann dir zwar nicht helfen im Sinne eines Ratschlags - aber: Du bist nicht allein!
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Wenn man schon ein Gefangener des eigenen Geistes ist, dann sollte man wenigstens dafür sorgen, dass die Zelle anständig möbliert ist." (Peter Ustinov)
tarmiriel
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Re: Zu zweit einsam?

Beitrag von tarmiriel »

hallo ihr drei!

danke, dass ihr mir geantwortet habt. leider hat sich noch nichts geändert. sooft ich versuche nähe aufzubauen scheitere ich damit. das kann man nicht erzwingen.

ich bin zur zeit ganz am anfang. ich habe für mich selbst erkannt, dass ich depressiv bin. lange habe ich das verleugnet.

ich war auch schon beim hausarzt, dass hat mich unendliche überwindung gekostet. der hat mir erstmal was zur beruhigung gegeben. aber langzeitmedikamente scheiden bei mir erstmal aus. einen therapeuten habe ich mir auch schon herausgesucht. aber ich muß noch anrufen....

an christian: das tut mir so leid daß ihr euch getrennt habt. das klingt alles wie bei mir. ich mache mir echt sorgen, dass es genauso endet. aber das will ich nicht. wenn man immer der starke war und immer für andere da, wieso bekommt man so wenig zurück wenn man es selbst braucht? warum denke alle man ist unkaputtbar? wird man als funktionierende maschine gesehen und auch nur als solche akzeptiert? ich wünsche dir jetzt ganz viel kraft. wenn das alles noch so frisch ist, ist es besonders schwer. ich drücke dich!

lg tarmiriel
kiwilana
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Re: Zu zweit einsam?

Beitrag von kiwilana »

Liebste Tarmiriel,

ich umarme dich liebevoll und lasse trost, kraft und innere ruhe zu dir fließen. du bist ein stern am himmel und nicht alles liegt (nur) an der depression. wir sind menschen und gefühle sind menschlich. die depression verstärkt gefühle oftmals nur. es ist schwer zu begreifen, aber sie wütet und schreit in uns nicht so laut, weil sie uns weh tun will. sondern, weil sie uns dinge zeigen und sagen möchte, die wir vorher nicht wahrnehmen wollten. zum beispiel, dass unser tiefstes inneres weiß und spürt, dass wir nicht immer stark sein können und endlich auch auf uns selbst und unsere kräfte achten müssen - dass wir uns selbst nicht vergessen dürfen!

sie möchte uns sagen: "stopp! SO geht es nicht weiter!", um dann gucken zu können, WAS genau nicht SO weiter gehen dürfte. WAS genau zuviel für uns war und WAS genau uns fehlte. daraus ergeben sich dann unsere baustellen, an denen wir in zweierlei hinsicht arbeiten können: das, was zuviel war zu reduzieren und uns zu erlauben, auch mal nein zu sagen - und dazu zu stehen! denn: dies ist keine schwäche, auch wenn es sich so anfühlt. es ist eine innere stärke, sich selbst zu kennen und seine grenzen zu schützen. klar, macht die depression es noch notwendiger. aber: es war wie gesagt vorher schon notwendig, wir wollten es nur nicht wahrhaben. zweitens: die dinge zu vermehren und in unser leben zu integrieren, die uns gut tun. ein zeichen dafür, was dir gut tut ist ganz klar: alles, was dir kraft GiBT, anstatt sie dir zu nehmen, ist etwas gutes!

am anfang deines weges könntest du nun erstmal in ruhe schauen und versuchen zu spüren: WAS genau ist zuviel? wozu bist du in deinem tiefsten inneren nicht mehr bereit, es zu geben? und: WANN genau, bei welchen dingen und in welchen momenten, geht es dir gut bzw. kannst du etwas kraft schöpfen? und mach dir keinen druck, alles gleich umzusetzen, was du erkennst und spürst - also gleich zu reduzieren oder zu vermehren. bei mir war es so, dass die bloße achtsamkeit - meine gefühle in allen/jenen momenten einfach bewusster wahrzunehmen, zuzulassen (!) und zu spüren - dazu führte, dass ich mehr und mehr spürte: JA, das WiLL ich - oder NEiN, das will ich NiCHT (mehr). diese echten gefühls-gedanken bauten sich dann weiter aus, festigten sich und führten irgendwann dazu, dass ich tatsächlich auch mal "nein" sagen konnte - oder andererseits eben dinge tat, von denen ich erkannt (weil bewusster gefühlt!) hatte, dass sie mir gut tun.

das forum kann ein ort sein, an dem du auf diesem weg begleitet wirst und gut tuendes verständnis erfährst (was andere in deinem umfeld momentan evtl. nicht geben können, da sie es nicht kennen). aber du kannst auch versuchen, deinem umfeld/partner näher zu bringen, was die depression für dich - und sie/ihn - bedeutet, dass du z.b. nicht mehr genauso wie früher sein kannst. du könntest ihm sagen, dass du das nicht böse meinst, wenn sich manche dinge bei dir verändern und dass dies auch nichts mit ihm zu tun hat - und ihn fragen, ob er gundsätzlich schlimm fände, wenn du versuchst, mehr auf dich und deine kräfte zu achten.

wichtig ist dabei natürlich, zu versuchen bei-dir zu bleiben und ich-botschaften zu benutzen, um zu erklären und auszudrücken, was bei-dir (!) los ist. bei mir war es nämlich auch ein paar jahre so, dass ich fand, dass mein partner einen großteil der achtung vor mir verloren hatte. und das war vor allem dann und deswegen, wenn ich ihm mit dem was ich ausdrückte (verbal oder nonverbal) im grunde genommen vermittelte, dass er verantwortlich dafür (und sozusagen schuld daran ist), wenn es mir schlecht geht: er fasst mich nicht mehr an, er redet nicht mehr mit mir, etc. und dass er sozusagen "meines glückes schmied" ist und es mir gut gehen würde, wenn er dies wieder ändert. wünsche zu äußern ist wichtig!! nur der andere sollte nicht das gefühl vermittelt bekommen, für dein glück verantwortlich zu sein (und dadurch auch der schuldige zu sein). dann blocken viele nämlich ab. so war es zumindest bei mir. aber das konnte ich anfangs nicht sehen.

oh man, schon wieder so lang zum abschluss: lass dir zeit! mach dir keinen druck! sieh es als prozess mit kleinen schritten und erfolgen. solche dinge kann niemand (auch nicht-depressive) auf einen schlag klären. und versuche, auch deinem partner etwas zeit zu geben. ach ja: lass dir auf deinem weg helfen - du musst nicht alles alleine bewältigen! - lege einen zettel mit der nummer des therapeuten auf den tisch (telefon daneben legen, griffparat;) - dann greifst du eher mal hin und rufst auch an

ganz liebe grüße!! und sanfte geduld und zuversicht wünscht dir von herzen! kiwi
kormoran
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Re: Zu zweit einsam?

Beitrag von kormoran »

hallo tarmiriel,
hallo christian,

ich habe eure beiträge gelesen und dann geschluckt und versucht, mich nicht mit der thematik auseinanderzusetzen. geht mir immer sehr nahe, weil ich denke, dass auch bei mir vor jahren die lebensbeziehung vor allem an meiner depression kaputtgegangen ist; und dass wir, hätte ich die krankheit früher erkannt und mir helfen lassen, zumindest realistische chancen gehabt hätten, an dem, was uns verbindet, weiter zu bauen.

was ich euch beiden, tarmiriel und christian, daher gerne mitgeben möchte: bevor ihr die ganz wesentlichen abzweigungen im leben einschlagt - bei dir, tarmiriel, die entscheidung für ein kind (und den für euch schwierigen weg dahin), bei dir, christian, die endgültigkeit der trennung - besinnt euch mit dem partner, eventuell mit therapeutischer hilfe, auf die tatsache, was für eine ausnahmesituation die akute depression ist.

  dass es wieder anders wird
  dass der kranke mensch hilfe braucht, damit es wieder anders werden kann - und dass in der zeit bis dahin alles etwas anders läuft, viel unterstützung und geduld auch vom partner nötig ist, vieles nicht möglich ist
  dass keiner von euch erwarten darf, dass trotz der depression alles weiter läuft wie es in eurer lebensplanung gedacht war
  dass es doch etwas gibt, dass euch im innersten verbindet - sonst wärt ihr nicht so weit miteinander gekommen. und dass das auch wieder zutage treten und spürbar wird, wenn sich die depression zurückzieht. dass es sich lohnt, diese durststrecke durchzutauchen
  (dass es aber auch essenziell für den/die kranke/n ist, sich in dieser zeit voll und ganz um die gesundung zu kümmern und andere vorhaben erst mal loszulassen

das ist so meine ganz persönliche sichtweise ....

liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
mäh
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Re: Zu zweit einsam?

Beitrag von mäh »

@ Kormoranin: Danke für die lieben Worte. Wir haben uns so lange gestritten, und in den letzten tagen auch immer wieder zusammen geweint - auch, weil es miteinander nicht geht. Wir denken natürlich darüber nach, wie wir einen Weg finden können, und ob es einen gemeinsamen Weg geben kann und geben wird. Aber wir haben beschlossen, die Trennung erstmal als Fakt zu akzeptieren, um dann zu sehen - tja, ob es überhaupt auch ohne einander gehen kann.

@ tarmiriel: Danke fürs Drücken und für den Trost!
Warum denken alle, dass wir, die wir Stärke vorspielen, wo wir schwach sind, unkaputtbar seien. Ich glaube, dass es ganz einfach ist: Wir lassen niemanden an uns heran. Wir spielen eine rolle und wir spielen sie stark, so dass unsere Mitmenschen gar keine Chance haben. Vielleicht gilt das nicht für alle, aber es trifft auf mich und einige andere Depressive aus meinem Bekanntenkreis zu. - Die viel spannendere Frage ist doch: Wieso können wir uns und den anderen nicht zumuten, dass wir durch und durch Menschen sind, mit Schwächen, mit Fehlern und nicht nur mit Stärken.
Ich war für meinen Mann immer gerne da, ich habe nicht erwartet, dass er mir etwas zurückgeben müsste - Liebe fordert nicht, Liebe liebt. Und ich liebe ihn immer noch. Er ist die Liebe meines Lebens und ich weiß nicht, wie ich es hinbekommen soll, dass wir uns emotional voneinander lösen. Ich hoffe immer noch, dass wir einen gemeinsamen Weg finden können und finden werden.

Gib nicht auf, nimm deinen Mann, wenn du meinst, mit in Therapie oder empfiehl ihm eine Selbsthilfegruppe für Angehörige. Das kann sehr hilfreich sein. Daneben kann ich dir nur den Tipp geben: Geh in deinem Leben mit deiner Krankheit um, denn sie ist ein Teil deines Lebens und wird womöglich immer, mit Sicherheit aber für sehr lange Zeit ein Teil von dir sein. Und dein Mann muss wissen, was mit dir ist, damit er eine Chance hat, dich zu verstehen.
ich habe lange gebraucht, um die Krankheit als einen Teil von mir anzuerkennen - und ich bin immer noch in diesem Lernprozess. Aber ich tue etwas aktiv, um mit der Krankheit und deren Folgen umzugehen: Ich führe mit der Familie viele offene Gespräche, und ich habe es auch in meiner Ehe immer wieder versucht - vielleicht wäre es besser gelaufen, wenn ich nicht versucht hätte, meinen Mann so sehr zu schonen und ihm den Starken vorzuspielen. Ich habe damit dafür gesorgt, dass er sein Versprechen "in guten und schlechten Tagen in gesundheit und Krankheit" nicht wahrnehmen konnte. Diesen Fehler solltest du möglichst nicht machen, das ist Gift für eine Beziehung.

Liebe Grüße zur guten Nacht und eine Umarmung,

mäh
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Wenn man schon ein Gefangener des eigenen Geistes ist, dann sollte man wenigstens dafür sorgen, dass die Zelle anständig möbliert ist." (Peter Ustinov)
Aldianer
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Re: Zu zweit einsam?

Beitrag von Aldianer »

Genau ,ich bin auch Deiner Meinung,es ist besser wenn mein Mann mir erzählt was er denkt,auch wenn es für die andere Person anstrengent ist wie Z.B. 12 Stunden hintereinaner gerede ,aber meinen Partner geht es danach wieder für einige Zeit besser.Früher hat er es immer in sich hineingefressen und dann ist er explodiert und Möbel gingen in Bruch er hatte sehr starke Wutanfälle von jetzt auf sofort nur bei einem falschen Wort,ganz im Griff habe ich es noch nicht ,aber mir fehlen auch Menschen die mir helfen ,man ist als Angehöriger immer alleine weil Verwandte nicht verstehen wollen was das für eine Krankheit ist Depression Panik und Angst .Ich habe mich von meiner Familie getrennt ,weil sie fast meinen Mann vernichten haben mit Vorwürfen und Vorhaltungen .Ich bin im reinen mit mir ,nur wir verarbeiten jeden Tag auf mein Mann kann nicht vergessen .Es müssen immer beide zusammenhalten auch wenn es schwer ist .
tarmiriel schrieb:
> hallo ihr lieben!
>
> ich habe schon wieder einen zutiefst traurigen samstag hinter mir. wieder das ganze programm. heulen ( heimlich, denn ich will ja niemanden nerven), grübbeleien über den sinn oder unsinn meines lebens, wie es weitergehen soll, etc..
>
> das schlimmste ist für mich zur zeit, dass ich das gefühl habe mich nicht mehr an meinen mann wenden zu können.
>
> seit meiner fehlgeburt im rahmen der künstlichen befruchtung geht alles nur noch bergab, mit mir und meiner ehe.
>
> früher konnte ich über alles mit ihm reden. aber jetzt hat er keinen nerv mehr mir zu zuhören. wenn wir einen streit haben möchte er sich nur noch vertragen ohne über die zugrunde liegende probleme zu sprechen. prompt bekommen wir uns einen tag später wieder in die haare wegen der gleichen sache. sachlich darüber reden lehnt er ab mit der begründung, dass er das nicht will.
>
> ich habe auch den eindruck, dass in seiner achtung gesunken bin, seit ich vor kurzem morgens einen heulanfall hatte, weil ich zur arbeit mußte. das hat mich einfach in dem moment überfordert, dass anziehen, duschen und losgehen und dann habe ich sehr intensiv geheult. er hat mich dann getröstet, aber in seinem blick lag, ja....verachtung will ich es nicht nennen, aber etwas was in diese richtung geht.
>
> ich war immer die starke, die alle entscheidungen gefällt hat und für alle da war. für jeden und alles die probleme beseitigt hat. ein macher-typ.
>
> das bin ich jetzt nicht mehr.
>
> zur zeit bin ich nicht gerne zu hause, nur wenn ich alleine da bin.
>
> wir streiten meistens nicht. über diesen punkt sind wir glaube ich schon hinaus. wir sitzen da und schweigen uns an. berühren uns nicht mehr.
>
> ich fühle mich so einsam in meiner partnerschaft, aber eine trennung will ich nicht. ich hätte gerne den zustand von früher. aber mir ist so zum heulen zumute wenn ich ihm gegenüber sitze.
>
> kennt das jemand? hat das auch schn jemand durch? was kann ich tun?
>
> danke tarmiriel
tarmiriel
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Re: Zu zweit einsam?

Beitrag von tarmiriel »

hallo ihr lieben!

ich danke euch für eure antworten. und ich bin emotional sehr bewegt von dem was ihr geschrieben habt.

an christian: du sprichst mir aus der seele. ich glaube du hast recht, bisher hatten nicht viele eine chance für mich da zu sein. ich habe wirklich alles in die hand genommen und geführt. gestern hatte ich ein sehr gutes gespräch mit meinem mann, in dem ich ihm gesagt habe, dass ich mir wünschen würde, dass wir wieder gemeinsam daran arbeiten uns näher zu kommen und das mir einfach zur zeit die kraft fehlt. ich hatte den eindruck, dass ihn das ziemlich berührt hat. ich werde sehen was die nächste zeit so bringt.

an Kiwi: danke, dass du dir wieder soviel zeit genommen hast. ich stehe noch ganz am anfang. die nummer liegt schon seit einigen tagen neben dem telefon. ich muß mich einfach überwinden. aber das ist schwer. natürlich muß ich mehr auf das hören, was mir gut tut. aber das habe ich als kind schon gekonnt oder nie gelernt und es fällt mir eben noch schwer diese einstellung in mein leben zu integrieren. ich kann einfach nie nein sagen und ein " das geht nicht" gibt es bei mir fast nie. aber ich arbeite dran.

an kormoranin: danke für deine anregung. diese ganze künstliche befruchtung ist ein riesen sch... und sehr nervenaufreibend. ich bhabe mich schon oft gefragt, ob mein mann das alles nicht mehr will und nr noch mitmacht um mir einen gefallen zu tun. er sagt zwar, dass das nicht so ist, aber sicher bin ich mir nicht. ich habe mir vorgenommen damit nach dem nächsten versuch eine längere pause zu machen, in der wir beide darüber nachdenken können und reden können , ob das noch das richtige für uns ist.

an kimi: wutanfälle gibt es bei uns gott sei dank nicht. eher das gegenteil von tagelangem nicht miteinander reden. aber man muß zusammenarbeiten, da hast du recht.

vielen dank und euch allen einen schönen tag!

lg tarmiriel
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