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Dauernd Erschöpft

Verfasst: 23. Mär 2011, 20:43
von Minja
Hallo,

ich habe mich ja schon in einem separaten Thread vorgestellt.

Mein großes Problem in der jetzigen depressiven Phase ist zzt. meine Dauererschöpfung. Ich schlafe seit 4 Wochen mind. 12 h am Tag und fühle mich trotzdem nie ausgeruht. Ich hab auch schon Schlafentzug oder eine normale Schlafdauer von 8 - 10 h versucht, doch selbst dann hole ich die fehlenden Stunden irgendwann später am Tag nach.

Wenn ich früher als 11/12 Uhr aufstehe (nachdem ich abends zw. 22 und 24 Uhr ins Bett gehe)bin ich nach dem Duschen und Frühstücken wieder sowas von fertig, dass es mich permanent ins Bett zieht. Nur wenn ich meine 12 h ausschlafe und dann auch ohne Stress mich wasche und frühstücke, halte ich den Rest des Tages durch. Ich schaffe ein wenig Hausarbeit und hole nachmittags meinen 3-jährigen Sohn ab und betreue ihn bis mein Mann dann 17:30 Uhr nach Hause kommt.

Nun ist es so, dass mein Mann der Meinung ist, ich müsste abends nur eher ins Bett gehen, dann würde ich auch morgens eher aus dem Bett kommen. OK, das hieße ich müsste 20 Uhr ins Bett gehen, damit ich morgens 8 Uhr munter bin. Aber dann schaffe ich es nicht, bis nachmittags/abends fit und stabil zu bleiben und meinen Sohn zu betreuen. Ich muss mich dann also immer auch noch zum Mittagsschlaf hinlegen. Durch diesen werde ich aber meist noch müder.

Nun wollte ich Euch mal fragen, wie ihr das an Euch kennt oder welche Erfahrungen ihr gemacht habt. Vielleicht muss ich ja nur länger am Ball bleiben.

Ganz wichtig ist, dass ich nachmittags meinen Sohn abholen und betreuen muss. Ich darf also vorher nicht völlig fertig sein, sondern muss ausgeruht sein.

Ich habe aber das Gefühl, dass ich morgens - egal, wann ich abends ins Bett gegangen bin, nicht aus der Knete komme. Ich nicke immer gleich wieder ein, wenn ich mal kurz muter geworden bin und schlafe für weitere 2 - 3 h weiter. Liegt das an dem vielbesagten Morgentief? Heißt Morgentief, dass es morgens ist, oder heißt es, dass es nach dem Aufwachen - egal, welche Uhrzeit - ist?

Ich habe mich jetzt eigentlich gut damit arrangiert, dass ich zwischen 22 und 24 Uhr ins Bett gehe (da kann ich wenigstens abends auch noch was für mich tun, und bin dabei etwas energiegeladen), ca. 11 - 12 Uhr aufstehe und ab 15 Uhr mich um meinen Sohn kümmere.

Mein Mann meint aber, ich soll doch abends eher ins Bett gehen. Wir hatten richtigen Streit deshalb. Doch wie schaffe ich dann den ganzen Tag? Mich zieht es einfach zwischen 8 und 11 Uhr permanent ins Bett - bei jeder Tätigkeit, bei jedem Schritt.

Bin auf Eure Beiträge gespannt.

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 23. Mär 2011, 22:30
von schnic33
Liebe Minja,

hast du mal mit deinem Arzt darüber gesprochen? Vielleicht hilft dir ein Medikament weiter. Ich leide selber massiv unter Schlafstörungen und Erschöpfungszustände hatte ich ebenfalls wochenlang. Nicht täglich, aber mind. 3 Tage in der Woche war ich genauso ausgeknockt. Ich versuche, mit gesunder Ernährung und Sport mein Problem in den Griff zu bekommen. Abends ein Schlafmittel und morgens gleich frische Luft. Und wenn ich trotzdem zu müde bin, dann lege ich mich hin. Schade, dass dein Mann dich nicht mehr unterstützt in deiner schweren Lage. Anscheinend hat er nicht verstanden, dass du nicht aus Faulheit oder ähnlichem schläfst, sondern weil dein Körper und deine Seele krank ist. Hast du andere Menschen in deinem Umfeld, die dir Unterstützung und Halt geben? Ein ganz großes Lob an dich, dass du überhaupt noch die Kraft hast, jeden Tag so konsequent durchzuhalten. Hast du mal daran gedacht, in eine Klinik zu gehen? Mutter-Kind-Klinik vielleicht? Um wieder zu Kräften zu kommen?

LG

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 24. Mär 2011, 18:09
von wennfrid
Hi Minja
Ich vermute mal, wenn alles andere ärztlich abgeklärt ist, daß der Zustand, müde und ohne Energie, ein Symptom der Depression ist. Wenn ich in einem Tief bin, geht es mir genauso. Wenn das Tief vorbei ist, habe ich jede Menge Energie. Ich erkenne dann, wieviel Macht die Depression oder die Angst hat.
Im Tief schlafe oder ruhe ich um ca. 80 Prozent mehr. Die kleinsten Dinge fallen mir schwer und ich muß mich zwingen, raus zu gehen oder irgendwas anderes zu unternehmen.

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 24. Mär 2011, 22:24
von chrilinsi
HalloMinja,
ich bin auch der Meinung, daß diese Müdigkeit mit der Depression zusammenhängt. Ich kenne das auch sehr genau. Es ist egal wann man ins Bett geht, das Problem ist der Morgen, wann auch immer das ist, und einen ganzen Tag durchzustehen in dieser Phase der Depression ist ja schon fast unmöglich. Wenn Du Medikamente nimmst und be einem Therapeuten Deines Vertrauens bist, wird es irgendwann besser. Laß Dir von Deinem Mann nichts erzählen, wenn es so einfach wäre, einfach früher schlafen gehen. Aber das ist es nicht. Es ist also "ganz normal" finde ich jedenfalls, daß man ständig müde ist. Wird irgendwann besser, aber man kann nichts erzwingen
lg
lilapause

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 24. Mär 2011, 23:27
von Minja
Vielen Dank für Eure Kommentare.

Meinem Psychiater und meinem Psychologen habe ich das genauso geschildert. Beide sind eigentlich der Meinung, dass das noch von der Depression kommt.

Die Oberärztin hat mir sogar klipp und klar gesagt, dass ich nichts dagegen tun könne, als abwarten bis diese Phase vorbei ist. Ich habe ihr dann entgegengehalten, dass mein Pschotherapeut aber einen klar strukturierten Tagesablauf für positiv hält. Sie meinte darauf hin, dass dies sicherlich hilft, nicht in noch ein tieferes Loch zu fallen, aber die Symptomatik kann es nicht bekämpfen.

Und mein Psychiater hat auf meine Frage, was ich denn tun könne, damit das besser wird, auch keine Antwort geben können. Er verwies nur auf ein anderes Medikament, was er noch im Hinterkopf hat und was er einsetzen will, wenn in 4 Wochen noch keine wirkliche Besserung da ist.

Wegen einer Mutter-Kind-Klinik: Was ist das genau? Wie kann ich mir das vorstellen? Was wird da gemacht?

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 25. Mär 2011, 07:56
von sommerblume76
Liebe Minja, hallo an alle,

ich kann dich so gut verstehen.
Erschöpfung und Müdigkeit begleiten mich seitdem ich an der Depression erkrankt bin. Anfangs war es so schlimm, dass ich, obwohl ich wollte einfach meine Augen nicht aufbekommen habe und teilweise sogar bis 14 Uhr geschlafen hab, obwohl ich den abend davor nicht spät ins Bett gegangen bin.
Wenn ich aber mal früher aufstehen musste, war es sogar so, dass mir meine Augen regelrecht zugefallen sind, und es eine richtige Qual war, wach zu sein.
Besser wurde es, als mir mein Psychiater damals Edronax verschrieben hat, dass ja für den Antrieb und die Konzentration gut ist. Ich weiß nicht genau, was es letztendlich war, ob es mir einfach generell besser ging mit der Depression oder ob es die Medikamente waren, was mir eigentlich auch egal ist, aber es wurde besser.

Ich gehe heute wieder arbeiten, und dass in einem Job, indem ich um 8 aufstehen muss, aber ich merke, dass mich diese Müdigkeit und diese Erschöpfung immer noch begleiten, zwar nicht mehr so extrem wie vor 10 Jahren, aber sie sind da. Ich muss mich meist nach der Arbeit hinlegen, und auch so gibt es immer noch oft Tage, an denen einfach gar nichts geht und ich müde bin und nur schlafen könnte.
Mir hilft dann manchmal Cafe oder Traubenzucker oder ein Energygetränk, wobei mir das glaub damals nich viel gebracht hätte, heute wirkt es.

Wenn du dich, mit deinem Rythmus, den du momentan hast okay fühlst und du so mit deinem Sohn gut durch den Tag kommst, dann behalte das bei
Zwinge dich zu nichts, 'nur' weil es ein andrer dir so sagt. Du bist krank und musst auf Dich hören und wenn dein Körper und deine Seele eben dieses Schlaf brauchen, dann ist das im Moment einfach so.
Ich selbst hab auch einen Sohn, der damals in meiner schlimmsten Phase 3 Jahre alt war und ich weiß wie viel Kraft man braucht um für ein Kind dazu sein.
Deshalb mach es wirklich so, wie DU dich dabei gut fühlst und ich denke auch, dass dies eine Phase in deinem Leben ist und auch wieder anders werden wird. Sei es durch ein neues Medikament oder durch anderes....

Ich wünsche dir viel Kraft und alles liebe

Sommerblume

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 25. Mär 2011, 13:44
von Minja
Liebe Sonnenblume,

vielen Dank für Deinen aufmunternden Kommentar!

Mein Psychotherapeut hat mir auch gesagt, dass ich auf mein Bauchgefühl hören soll. Und so lange mir dieser Rhythmus gut tut, kann er nicht falsch sein. Ich stellte nämlich fest, dass mir ein von morgens an durchgeplanter Tag überhaupt nicht gut tat und meinte Stimmung runter ging. Jetzt ist meine Stimmung stabil und nicht traurig. Vermutlich braucht mein Körper die Ruhe.

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 25. Mär 2011, 14:21
von FönX
sommerblume76:
> Anfangs war es so schlimm, dass ich, obwohl ich wollte einfach meine Augen nicht aufbekommen habe und teilweise sogar bis 14 Uhr geschlafen hab, obwohl ich den abend davor nicht spät ins Bett gegangen bin. Wenn ich aber mal früher aufstehen musste, war es sogar so, dass mir meine Augen regelrecht zugefallen sind, und es eine richtige Qual war, wach zu sein.
So geht es mir seit ca. drei Wochen. Und das, obwohl ich nicht in einer ausdrücklichen Episode stecke. Oder doch? Was sagen die anderen Erfahrenen?

Gespannte Grüße

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 25. Mär 2011, 14:40
von Minja
Also bei mir äußert sich die Erschöpfung und Müdikeit so, dass ich mich früh kaum erinnern kann, wenn nachts mein Sohn zu mir ins Bett kam oder was nachts überhaupt so ablief (manchmal zieht mein Mann ins Wohnzimmer, weil ihn unser Sohn stört oder weil er Husten hat oder ich zu sehr schnarche). Ich kann mich auch nicht dazu zwingen früh 6 Uhr, wenn mein Sohn wach wird, die Augen zu öffnen, geschweige denn aufzustehen. Sie fallen sofort zu und ich schlafe tief und fest für die nächsten 3 Stunden weiter. Ich erinnere mich dann nicht mehr, was früh los war - mein Sohn verbschiedet sich bei mir am Bett (das weiß ich noch), aber was sonst an Wuhling war, weiß ich nicht mehr. Und ich zwinge mich, dann 12 Uhr aufzustehen.

Und bevor ich vor 14 Wochen in diese Phase gefallen bin, ging das alles relativ problemlos. Obwohl ich noch nie ein Frühaufsteher war. Aber mein Verantwortungsgefühl hat mit immer rausgetrieben. Jetzt ist es wie weggeblasen. Einfach erschreckend!!!

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 25. Mär 2011, 18:35
von sommerblume76
Lieber Fönx,

hmmm..wenn du dich seit 3 Wochen so fühlst und ja wahrscheinlich wie fast alle hier an Depressionen leidest, denke ich, dass es dir nicht wirklich so gut geht im Moment oder?
Also ich kann dir nur meine Erfahrung weitergeben..bei mir ging diese Phase circa 3 Monate lang, dann bin ich in eine Tagklinik, weil ich für mich entschieden habe, dass es so , wie es damals war nicht weitergehen konnte.
Wenn mein Sohn bei mir war, sah mein Tag so aus : morgens aus dem Bett gequält, meinen Sohn in den Kindergarten gebracht, danach wieder hingelegt, meinen Sohn um 5 abgeholt, dann irgendwie den Abend durchgebracht und um 9 wieder geschlafen und das Tag für Tag. Und ich hab mich dabei nicht gut gefühlt und musste etwas tun.

Nun kenne ich leider deine Geschichte nicht, ob du Medikamente nimmst oder eine Therapie machst, beides kann ja sehr hilfreich sein den Teufelskreis zu durchbrechen...
liebe Grüsse Sommerblume

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 25. Mär 2011, 18:38
von sommerblume76
Liebe Minja,

aus deinem Beitrag habe ich entnommen, dass du diese Phase nun seit 14 Wochen durchlebst. Nimmst du denn irgendwelche Medikamente, wenn ich dich das fragen darf.

Ich kann nur noch einmal sagen, wenn DU dich damit wirklich wohl und gut fühlst, würde ich das so beibehalten.
Wobei ich schon auch denke, dass es auch wieder anders werden könnte, wenn man was dagegen tut..aber das natürlich nur wenn man es will

liebe Grüsse Sommerblume

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 25. Mär 2011, 20:06
von Minja
Sonnenblume:
Darf ich meinen Vorstellungsthread hier mal verlinken? Da erfährst Du auch ne Menge über mich. http://www.diskussionsforum-depression. ... 1300826365

Ich war also bereits für 8 Wochen stationär und es ist so einiges besser geworden, aber diese elende Antriebslosigkeit hängt mir irgendwie immer noch an :o(. Mit den Medis wird noch bissl rumexperimentiert. Vermutlich ist das Cipralex + Seroquel doch nicht das Richtige für mich.

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 25. Mär 2011, 20:08
von Minja
Wie kann man denn Deiner Meinung nach etwas dagegen tun?

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 26. Mär 2011, 11:29
von sommerblume76
Liebe Minja,

danke für den Link, jetzt weiß ich ein wenig mehr über dich

Da hast du ja schon einiges getan. Ich weiß auch nicht so genau, was man dagegen tun kann, bzw. denke ich ist es vielleicht auch bei jedem Menschen anders und es hängt von der schwere der Erkrankung ab.
Als ich diese schwere Depression vor Jahren hatte, da hätte mir der stärkste Wille nichts genützt, denn da war ich weder psychisch noch pysisch für irgendetwas im stande.
da haben mir dann damals die Medikamente aus dem Loch geholfen, dass ich überhaupt wieder einigermassen am Leben teilhaben konnte.
Wenn ich jetzt zum Beispiel einen schlechten Tag habe, wo ich nur schlafen könnte, dann versuche ich mich zum spazieren gehen aufzurappeln, ich habe auch einen Hund...es ist anfangs echt eine Qual, aber wenn ich dann wieder daheim bin, merke ich meist, dass es mir doch gut getan hat und es mir besser geht.

Ist es bei dir im Moment 'nur' dieses körperliche oder fühlst du dich auch schlecht, traurig u.s.w...Wenn es wirklich die Antriebslosigkeit allein ist, kann man vielleicht wirklich etwas an deinen Medikamenten ändern. Ich bin da auch kein Profi drin, habe einmal nachgelesen was Seroquel bewirkt und da stand :

''ist ein Arzneistoff, der zur Behandlung psychischer Störungen eingesetzt wird. Der Stoff aus der Gruppe der atypischen Neuroleptika ist angezeigt zur Behandlung von Schizophrenie sowie von manischen und depressiven Episoden, die bei einer bipolaren Erkrankung auftreten''....

Aber nicht wirklich, dass es antriebssteigernd ist oder so etwas in der Richtung, deswegen wundert es mich ein wenig, dass genau dieses Medikament erhöht werden soll, und du es ja auch abends einnimmst. Denn eigentlich werden doch gerade anstriebssteigernde Medikamente morgens eingenommen..

Aber wie gesagt, ich bin kein Arzt und will da auch keine Unsicherheit stiften

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 26. Mär 2011, 20:57
von Minja
Hallo Sonnenblume,

Danke für Deine ausführliche Antwort.

Ja, bei mir ist es eigentlich "nur" noch diese Erschöpfung. Die Stimmung ist soweit ok. Bei mir ist es so, dass ich trotz Aktivitäten danach kein Wohlgefühl habe - im Gegenteil, ich fühle mich noch erschöpfter und realisiere, wie wenig ich eigentlich schaffe :o(. Das zieht mich dann noch mehr runter. Also auch ein schöner Spaziergang mit Fotografieren (was ich eigentlich total gerne gemacht habe), bewirkt nix Positives in dieser Hinsicht.

Das Seroquel wird erst seit Kurzem auch für Depressionen eingesetzt und soll zum Einen einen guten Schlaf bewirken (OK, DAS tut es wirklich ;o)) und zum Anderen die Wirkung des Antidepressivums verstärken - deshalb wurde es auch erhöht; um eben auch den Antrieb, den ja das AD auch bewirkt, zu verstärken. Mal abwarten, ob sich da noch was tut.

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 27. Mär 2011, 15:21
von sommerblume76
Liebe Minja,

ja das kenne ich aber auch, dass selbst Dinge, die einmal Spaß gemacht haben dann nichts bringen. Das macht dann einfach die Depression mit einem.
Und auch das Gefühl, wenn man denkt, man hat nichts geschafft und mit Kind kenne ich nur zu gut. Habe dann immer versucht mir eben zu sagen, dass ich eben im Moment krank bin und einfach nicht besser kann, aber das hat mir damals auch nicht wirklich geholfen. Es ist so schwierig, weil man es ja von aussen nicht sieht, nicht wie ein Arm oder Beinbruch, wo dann jeder sagt, ruh dich aus, mach langsam, erhol dich. Man sieht ja völlig gesund aus, aber ins innere kann eben keiner sehen

Ich bin mir sicher, dass es besser werden wird, und wenn nicht, hast du ja auch schon gesagt, dass man vielleicht noch einmal was an den Medikamenten machen kann.

Was ich dich noch fragen wollte, ist es am Wochenende bei dir genauso, also weil da dein Sohn ja da wahrscheinlich nicht in den Kindergarten geht oder? Wie geht es dir, wenn dein Mann zum Beispiel mal nicht da ist, stehst du dann in der früh mit deinem Sohn auf?

Du musst natürlich nicht antworten, wenn du nicht möchtest

einen schönen Sonntag und liebe Grüsse

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 27. Mär 2011, 18:12
von BD
Liebe Minja,

ich hatte auch stark mit Eschöpfung zu kämpfen und das Gefühl ruhen zu müssen, damit es besser wird.

Letzlich hat mir ein gewisses Maß an Aktivität geholfen. Ich würde aber sagen, dass dafür auch der richtige Zeitpunkt gekommen sein muss. Und den gilt es evtl abzuwarten (manchmal fällt mir schwer zu sagen warum es jetzt besser ist und nicht vor 1 Jahr schon besser wurde). Aber das Abwarten kann vielleicht mit Medis abgekürzt werden. Es gibt richtig gute, die den Antrieb wirklich steigern. Gib da nicht auf, manchmal muss man viel probieren.

WEnn Du in Behandlung bist, würde ich auch sagen, höre schon auch etwas auf Dein Gefühl und gucke wie Du am besten durch den Tag kommst. Ich höre aber auch etwas Druck "ich muss nachmittags fit sein", vielleicht kannst du das noch etwas entspannen? Klar, wenn man Verantwortung für ein Kind hat, ist das natürlich nicht ganz so leicht.

Auf jeden Fall möchte ich Dir Mut machen: Ich war sehr lange erschöpft und dann kam doch der Umschwung. Jetzt geht es mir recht gut, ich bin viel aktiver, gehe weg, treibe Sport. Nur die Ausdauer lässt noch zu wünschen übrig, da arbeite ich gerade drann.

Ich denke es kommt auf einen Mix zwischen Ruhe und Aktivität an und ein langsames Steigern der Aktivität. Nicht zu viel auf einmal wollen.

Sie ganz lieb gegrüßt
Waldsee

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 27. Mär 2011, 22:40
von Minja
@Sommerblume:

Das stimmt, man sieht es einem nicht an, wie schlecht es einem ging oder geht. Als ich das erste mal nach den 8 Wochen Klinik wieder meinen Sohn im Kiga abholte, sagte die Kindergärtnerin einen Tag später zu meinem Mann, dass man mir ja überhaupt nichts ansähe und dass ich wie das blühende Leben aussehen würde - sie wussten nicht, weshalb ich im KH war).

Und wegen den Wochenenden. Bisher haben wir es immer geschafft, dass ich früh meinen Sohn nicht alleine fertig machen muss oder so. Das übernimmt immer mein Mann. Heute sind allerdings die Schwiegereltern gekommen und haben ihn abgeholt. Mein Mann musste heute ausnahmsweise arbeiten. Ich bin also kurz um 8 Uhr aufgestanden, habe den Kleinen angezogen und den Schwiegereltern, die zu uns kamen, übergeben und bin 30 Minuten später wieder halb tot ins Bett gefallen bis ich 14 Uhr wieder aufgestanden bin!!!

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 27. Mär 2011, 22:44
von Minja
@Waldsee: Vielen Dank für Deine Erfahrung. Ich hoffe auf den Tag, an dem sich wieder Kraft in mir findet.

Re: Dauernd Erschöpft

Verfasst: 28. Mär 2011, 20:35
von sommerblume76
Liebe Minja,

ich kenne das so, so gut. Mein Tagesablauf damals war: morgens aufstehen, meinen Sohn in den Kiga bringen, sofort wieder heim, bis halb 5 geschlafen und meinen Sohn dann wieder abgeholt.

Nur bei mir war es eben so, dass ich mich damit überhaupt nicht wohl gefühlt habe, und deswegen in eine Tagklinik gegangen bin und dort dann das Edronax bekommen habe, dass mir dann , denke ich aus dieser Antriebslosigkeit heraus geholfen hat.

Habe gerade auch seit ein paar Tagen wieder eine Phase, bin so müde und so antriebslos, keine Lust auf nichts u.s.w....Ich hasse diesen Zustand so sehr, weil ich eigentlich gerne etwas unternehme und aktiv bin. Keine Ahnung weshalb ich das jetzt wieder habe.

Ich nehme momentan 50mg Sertralin, 4 mg Edronax und auch L Tyroxin....habe auch oft Schweißausbrüche und ab und an Panikattacken, vor allem in der U Bahn, einkaufen u.s.w....

Sooft frage ich mich, wann das alles aufhört und ob es überhaupt jemals ganz weg gehen wird...

liebe Grüsse...Sommerblume