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Lithium

Verfasst: 23. Mär 2011, 12:12
von Vollmond
Hallo hier,

gestern war ich beim psychiater wegen medikation.
Er hat mir vorgeschlagen zu saroten lithium zu nehmen.Das ist erst mal angedacht.Ich soll mich bis zum nächsten termin entscheiden.(lithium soll stimmungsstabilisierend sein)


Da ich bei meinem klinikaufenthalt mit einigen patienten zusammen war,die lithium genommen haben und nach anfänglichen NW recht zufrieden waren,hätte ich hier,wenn möglich eure erfahrungswerte gewusst.


vielen dank
gruss,günther

Re: Lithium

Verfasst: 23. Mär 2011, 16:49
von heikeg
Hallo Günther,

ich glaube kaum, dass dir es hilft, wenn du meine Erfahrungen oder das der Anderen erfährst, da Lithium bei jedem anders wirkt, bzw. andere Nebenwirkungen erzeugt. Ich habe es versucht und hatte starke Nebenwirkungen, die mich und meinen Arzt veranlassten es abzusetzen. Eine Freundin von mir nimmer Lithium und hat nur wenig NW und ist sehr zufrieden damit. Weiterhin kenne ich zwei, die ebenfalls mit Lithium eine Ausgeglichenheit hinbekamen. Aber wiederum gibt es Leute, die mit Lithium aus verschiedenen Gründen nicht klar kamen.

Letztlich bleibt dir nur eines, es auszuprobieren. Wenns bei dir nicht wirkt oder bei dir zu starke NW auftreten, dann besprich es mit deinem Arzt und überlegt euch etwas anderes.

Mehr über Lithium findest du hier http://www.bipolar-forum.de/read.php?5, ... msg-316309

Lass dich bloß dabei nicht von der Aufzählung der NW schrecken.

Was ich aber absolut Wichtig finde ist, vor der Lithiumtherapie dies zu beachten:

Kontrolluntersuchungen:

Zu Beginn der Behandlung mit Lithiumsalzen sollte eine gründliche körperliche Untersuchung und während der gesamten Behandlungsdauer eine sorgfältige Überwachung des Patienten erfolgen. Folgende Untersuchungen sind durchzuführen:


Lithium-Serumspiegel
Serum-Kreatinin: Die Messung des Kreatinins im Serum sollte stets parallel zur Bestimmung der Lithiumkonzentration erfolgen
Schilddrüsenfunktionstests (T3, T4, TSH, ggf. TRH-Test): jährlich
Natrium- Kalium- Kalziumbestimmung: jährlich
Blutbild: jährlich
Körpergewicht und Halsumfang: vierteljährliche Messung
Blutdruckmessung
EKG: jährlich
EEG: bedarfsweise bzw. bei Gefahr von Wechselwirkungen bei Kombinationsbehandlung (z. B. mit Neuroleptika)
24-Stunden-Urinvolumen, Kreatinin-Clearance: jährlich
Urinanalyse
Gegebenenfalls Überprüfung der renalen Konzentrationsleistung (Desmopressin-Test)


Ist der Spiegel korrekt eingestellt, muss aber weiterhin auf Dinge geachtet werden, die den Spiegel nach unten oder oben beeinflussen können. So ist bei Durchfall oder starkem Schwitzen, Erbrechen oder wenn man zu wenig (oder zu viel) trinkt, sowie bei Nierenschädigungen, Infekten und Fieber, oder natriumarmer Ernährung (im Rahmen einer Herzdiät) die Gefahr eines zu hohen (oder zu niedrigen) Lithiumsspiegels wahrscheinlich, so dass eine dichtere Kontrolle und gegebenenfalls eine Dosisanpassung notwendig ist.

Wichtig: Wer mit Lithium behandelt wird, sollte viel trinken – täglich 8 bis 12 Gläser Flüssigkeit

Viele Grüße Heike

Re: Lithium

Verfasst: 24. Mär 2011, 08:50
von uff
Hallo Günter!
In der Rubrik "Umgang mit der Krankheit" kannst Du mithilfe der Suchfunktion auch das Thema "Lithium" finden,kannst da noch schauen.
Ich habe seit 3 Wochen Lithium zusätzlich zum Valdoxan,seitdem geht es mir schlagartig gut,obwohl das Lithium eigentlich viel länger braucht,um Wirkung zu zeigen....egal.
Ich habe keinen einzigen schlechten Tag seitdem,mein Gedankengut ist positiv verändert,ich habe viel mehr Energie,ohne zu überdrehen (bin bipolar),mittags nicht mehr todmüde.....hoffe,dass es so bleibt!
Alles Gute für Dich!
LG
tt

Re: Lithium

Verfasst: 24. Mär 2011, 11:45
von Vollmond
Hallo,
heike u.töfftöff

Danke für eure aufschlussreichen beiträge.Ich habe ja noch etwas zeit bis zum nächsten termin beim dr.

Ich bin mir dann nicht sicher,ob ich ausser lithium noch lamotrigin zur diskussion stelle.
Dieses medikament wird laut forum (siehe beitrag heike)auch zur vorbeugung eingesetzt.

gruss günther

Re: Lithium

Verfasst: 24. Mär 2011, 16:41
von heikeg
Hallo Günther,

Lithium wird bei unipolarer Depression (phasenhafte Depression mit Suizidgedanken) gerne als Phasenprophylaxe herangezogen, meist nicht als Monotherapie sondern zusammen mit noch einem Antidepressiva, vor allem, weil Lithium eine lange Anlaufzeit benötigt. Dieses Medikament wird auch in der "S3 Leitlinie für unipolare Depression" als einzige gängige Praxis angegeben.

Lamotrigin bekomme ich somit eher Offlabel. Da ich noch in einem Bipolar-Forum bin, habe ich mich darüber informiert. Lamotrigin wird dort bei der sog. Bipolar II-Störung angewendet, wenn die Depression stark gegenüber den Hypomanien überwiegen. Dieses Medikament sichert die Bipolaren aber nur nach unten hin ab. Deshalb bin ich darauf gekommen es auch mal bei der unipolaren Depression zu versuchen und habe meinem Arzt diesen Vorschlag gemacht.

Zusätzlich nehme ich aber noch ein AD, hatte aber vor 5 Wochen nochmal das AD gewechselt und nehme jetzt Elontril (Bupropion).

Viele Grüße Heike

Re: Lithium

Verfasst: 3. Apr 2011, 11:49
von zimzum
Hallo!

Ich muss Heike absolut Recht geben: jeder reagiert anders auf das Medikament.
Bei mir war es das Einzige, was geholfen hat. Ich nehme es zusätzlich zu 225mg Venlafaxin.
Die Nebenwirkungen (Psoriasisschübe und Müdigkeit) nehme ich da wohlwollend in Kauf.
Aber man muss bei Lithium immer wieder bedenken, dass es nicht ohne Grund seit Jahrzehnten ein absolut wirksames Medikament ist...

Alles Gute!

Re: Lithium

Verfasst: 4. Apr 2011, 16:19
von Vollmond
Hallo zimzum,

Es wäre wünschenswert,dass endlich mal ein medikament bei mir anschlägt.Lithium nehme ich seit 4 tagen.Ich schleiche noch ein.Saroten nehme ich seit ca.7 wochen dazu.

Ich bin mir bewusst,dass lithium lange zeit braucht um zu wirken.Diese zeit ist ganz schwer auszuhalten,wenn man sehnlichst zurück will ins LEBEN.
Ich wünsche euch alles gute.

güsse alle hier
günther

Re: Lithium

Verfasst: 4. Apr 2011, 17:01
von heikeg
Hallo Günther,

um die Zeit bis zur Wirkung des Lithium zu überbrücken, wäre vielleicht mit deinem Arzt zu schauen, ob man evlt. Saroten noch Aufdosieren kann oder aber ein anderes AD benutzt, welches schon mal günstig auf deine Psyche wirkt.

Oder aber, du gehst in eine Tagesklinik, da wird dann die Aufdosierung des Lithium direkt überwacht und du bekommst durch die angebotenen Therapien evtl. positive Impulse und die zermürbende Wartezeit wird dadurch gut ausgefüllt. Wäre das was für dich?

Viele Grüße Heike

Re: Lithium

Verfasst: 5. Apr 2011, 12:04
von Vollmond
Hallo heike,

danke für deine antwort.
Ich habe erst am 13.wieder einen termin beim dr.zum blutnehmen.Bis dahin muss ich aushalten.

Tagesklink habe ich 8 wochen hinter mir.
Stationär auch schon 3monate.Ich kanns nicht mehr sehen.Eine besserung ist kaum wahrnehmbar.

Am 20.habe ich den 2.termin bei meiner therapeutin.
Heute wollte ich atosil tropfen nehmen (bin innerlich sehr unruhig mit angstzuständen).Aber in den beip.zettel von lithium u.atosil wird davon abgeraten.Ebenso ist saroten bedenklich (trizyklika).So bin ich wieder einmal am aushalten u.am nachdenken über unsere ärzte.Es kann nur besser werden.Wann endlich?

Danke,
gruss günther

Re: Lithium

Verfasst: 5. Apr 2011, 12:49
von heikeg
Hallo Günther,

wie schwer das Warten ist, weiß ich nur zu gut, kenne es grade selber, habe im Moment ein ständiges Auf- und Ab bei meinem neuen Medi Elontril. Ich warte auch sehnsüchtig auf den Moment, wo ich in die stabile Phase gerate.

Hm, weiß auch gerade nicht, wie du die 9 Tage am Besten herumkriegen kannst. Klingt ja erstmal nicht viel, aber für einen Depressiven eine Ewigkeit. Zur Zeit, wenn ich unruhig werde und auch Nachts nicht schlafen kann, spiele ich Kniffel gegen mich selber. Es braucht keine große kognitive Anstregnung, aber es lenkt dennoch ab. Ich kenne jemand, die dann anfängt zu puzzeln, um sich zu beruhigen.

Bezüglich eines ADs, welches antidepressiv und gleichzeitig auch Angstlösend wirken solle, kenne ich Escitalopram "cipralex" http://de.wikipedia.org/wiki/Escitalopram

Das bekam ich damals auch zusammen mit Lithium.

Dann warten wir mal gemeinsam, bis wir endlich wieder eine Besserung spüren.

Viele Grüße Heike

Re: Lithium

Verfasst: 5. Apr 2011, 15:50
von Vollmond
Hallo heike,

Danke für deine antwort.
Werde mit meinem arzt die medis kombination durchsprechen.Nur nicht aufgeben.

Alles gute heike.
gruss günther

Re: Lithium

Verfasst: 14. Apr 2011, 12:03
von Vollmond
Hallo hier,

Heute tag 15 mit lithium.Nebenwirkungen noch u.nöcher.
Gestern war ich mit dem fahrrad unterwegs.Schon beim aufsteigen kam ich mir unsicher vor.Was ich sonst nicht kenne.Dann beim absteigen konnte ich meine beine nicht mehr kontrollieren.Ich lag auf dem gehweg.

Beim 2.versuch aufzusteigen,hat es mich wieder hingelegt.Nur mit grösster anstrengung kam ich wieder auf die beine.Mein ganzer körper hat gezittert.
Alles mögliche ging mir durch den kopf.
Aber es war eindeutig das lithium.(Nehme noch saroten dazu).

Morgen bekomme ich das ergebnis des lithiumspiegels.Dann werde ich zusammen mit meinem arzt weiter sehen.

Gruss
günther

Re: Lithium

Verfasst: 14. Apr 2011, 18:54
von heikeg
Hallo Günther,

ich denke, dass dein Arzt anhand der von dir beschriebenen Symptome die richtigen Schlüsse ziehen wird, denn so wie du es beschreibst macht es mir schon Sorgen, dass es eine Vergiftungserscheinung sein könnte. Bis zum Arzttermin viel, viel, veil trinken. Ich hatte deine Beschreibung auch im Bipoforum gesetzt, sie meinten auch, sofort zum Arzt, ist kein gutes Zeichen.

Viele Grüße Heike

Re: Lithium

Verfasst: 14. Apr 2011, 19:40
von Vollmond
Hallo heike,

Danke für die antwort.(u.fürs besorgtsein)
Morgenfrüh bekomme ich das ergebnis des lithiumspiegels.Bin gespannt darauf.
Denn,so kann ich die medikation nicht stehen lassen.
Ich werde,sobald ich kann hier mitteilung machen.

Viele grüsse günther

Re: Lithium

Verfasst: 15. Apr 2011, 16:24
von Vollmond
Hallo heike,

War heute morgen beim arzt.
Mein lithiumspiegel ist in der norm.
Trotzdem kann es sein,dass man so reagiert.Wir sind so verblieben,dass ich nur noch die halbe dosis nehme.eine woche.Sind dann die nebenwirkungen immer noch so stark,soll ich das lithium bis zum nächsten arzttermin (26.04)ausschleichen.Was kommt dann?
Soll ich überhaupt noch an medikamente glauben ??

Gruss günther

Re: Lithium

Verfasst: 15. Apr 2011, 21:56
von heikeg
Hallo Günther,

erst Mal bin ich froh, dass alles im Normbereich ist. Bei manchen Medis hatte ich bzgl. Nebenwirkungen festgestellt,dass sich einige mit der Zeit auch geben. Bei Lithium kann das auch der Fall sein.

Es ist schwer, das weiß ich aus eigener Erfahrung, einen weiteren neuen Versuch zu starten, wenn schon so viele leider ins Leere gelaufen sind. Ich habe auch schon so viele ADs ausprobiert, dass ich selber auch schon meinen Glauben daran fast verloren hatte. Aber ich gab mir immer wieder einen neuen Ruck und sagte, hey, was kann ich verlieren, wenn ich das nächste auch noch ausprobiere.

Ich weiß nicht, das wievielte Medi ich jetzt schon ausprobiere, bin jetzt eben bei Elontril, da es eine Einwirkung auf Noradrenalin und Dopamin hat und ich so ein Medi noch nicht ausprobiert hatte.

Schau erst mal weiter, wie es läuft, ich drück dir die Daumen. Mehr kann ich leider auch nicht sagen, bei uns ist leider ganz viel Geduld gefragt und ein enormes Durchhaltevermögen, aber genau das ist ja leider ebenso unser Problem.

Viele Grüße Heike

Re: Lithium

Verfasst: 16. Apr 2011, 13:14
von uff
Moin!
Bezüglich NW von Lithium:ich bin endlich meine Übelkeit los!!!Die Bradykardie hat sich auch eingependelt,mein Puls liegt jetzt bei 60,damit kann ich gut klarkommen (war bei 49) und ich glaube,der Haarausfall wird eniger (die Hoffnung stirbt zuletzt!)
LG
töfftöff

Re: Lithium

Verfasst: 17. Apr 2011, 11:52
von Vollmond
Hallo heike,
Hallo töff töff,

Danke für eure beiträge.Im moment bin ich wieder am händezucken.Muss mich oft verbessern,deswegen.Trotz halber dosis seit freitag.Alle nw sind noch da !

Am schlimmsten sind die sprachstörungen u.die beine sind wie mit blei gefüllt.

Vieleicht habe ich doch nochmal glück mit einem anderen medkament.Es soll noch wunder geben,hab ich mal gehört.

Euch alles gute,
gruss günther

Re: Lithium

Verfasst: 17. Apr 2011, 18:27
von uff
Hy Günther!
Kopf bitte oben halten,ganz sicher findet sich für Dich eine Medikation,die Dir helfen wird.Nicht aufgeben!!!
Mein Neurologe betont das immer wieder,man muß leider oft probieren,um herauszufinden was dem einzelnen hilft.Und auch für Dich wird was gefunden,ganz sicher.
Ich drück feste die Daumen .
LG
tt

Re: Lithium

Verfasst: 17. Apr 2011, 19:06
von Vollmond
Hallo tt

Danke für deine lieben worte.
Ich glaube du fühlst wie es mir heute geht.
Ich hoffe,dass mein arzt schnellstens ein passendes medi findet.Ausser lithium habe ich noch saroten in meinen adern.Das auch nix gebracht hat.

Bin heute so unruhig,dass ich vorhin atosiltropfen genommen habe.

viele grüsse günther

Re: Lithium

Verfasst: 17. Apr 2011, 19:12
von uff
ach mensch ,ja....verstehen wir doch alle hier!Glaube mir,es wird irgendwann mal besser,auch wenn man es grad nicht glauben kann,wenn es so schlecht geht.Ich weiß es ja selbst,habe grade das Glück,dass meine Medis prima harmonieren und es gut geht.
Sicher wird es bei Dir auch bald Licht am Horizont geben.Ganz bestimmt sogar.
Sonnige Grüße
tt

Re: Lithium

Verfasst: 17. Apr 2011, 19:33
von Vollmond
Hallo tt

Herzlichen daaaaaaaaank.

gruss günther

Re: Lithium

Verfasst: 17. Apr 2011, 19:49
von uff
jo,gerne.........