immer tiefer

[Spongbob]

Hallo!

Geht euch das auch so? Jedesmal wenn ich mich ein wenig freue aus dem "Loch" heraus gekommen zu sein, passiert eine Kleinigkeit (manchmal auch mehr) und ich rutsche noch tiefer in das Loch hinein. Ich habe das Gefühl, je mehr ich gegen meine Depression ankämpfe, desto schlimmer wird alles, so wie im Treibsand.

[Lulu_hofft]

Jupp, kenne ich.

Vielleicht hat ja jemand eine Erklärung dafür.

Kleinigkeiten, die mich in guten Zeiten gar nicht tangieren würden, reißen mich weiter runter. Und dann frage ich mich "Wann hört es endlich auf???"

Liebe Grüße

[freebird]

Hallo Leute,

mir geht es auch so.

Immer wenn ich denke, jetzt ist alles i.O., das Leben kann weitergehen, dann macht es Bumm und die Depression zeigt sich von seiner widerwärtigsten Seite.

Ist mir gerade passiert. Mir ging es prima, war dabei eines der Medis auszuschleichen und dann flog mir wieder einmal alles um die Ohren.

Hört das denn nie auf?

Liebe Grüße
Corinna

[Miezekatze]

Hallo, mir geht es auch so. Hört das nie auf? Es geht tagelang gut und man hofft, jetzt wird es besser. Dann geht es abwärts und so richtig weiß ich nicht, welche "Kleinigkeit" mich wieder runterzieht.
Kennt Ihr das auch ?- man fühlt sich ganz gut und innerhalb von wenigen Minuten, kippt das Ganze und ich fang an zu heulen.
Schöne Grüße
Seneca

[FSKF]

Hi,

ich kenne das auch und muss dann immer an einen Phönix denken. In dem Moment, in dem er am schönsten ist verbrennt er, um dann aus seiner Asche neu aufzuerstehen. So ist es mit der Depression auch. Eine zeitlang denkt man, man könne leben und dann zack, ist man wieder ganz tief unten und alles, was man mühselig aufgebaut hat, wieder zerschlagen.

Aber in letzter Zeit ist es mit ein wenig gelungen, gegen die Tiefschläge anzukämpfen, sie sind kürzer und meistens weniger schlimm als zuvor. Manchmal schaffe ich es, meine bösen Gedanken imaginativ anzuschreiben und ihnen zu sagen, sie sollen mich in Ruhe lassen. Manchmal klaptt es und ich fühle mich nicht mehr immer als Sklave meiner Depression.

Liebe Grüße
Abendstern

[Lisza]

Hallo Abendstern,
das mit dem Anschreiben, finde gut. Nur, wenn ich im "Keller" bin, fehlen mir die Worte, meine Gefühle und Gedanken zu schildern. Ich werde sprachlos, auch mit anderen Leuten. Ich habe dann einfach nichts mehr zu sagen. Habe dann auch zu nichts mehr eine Meinung. Das ist ganz unerträglich. Hast Du noch eine andere Strategie, wenn es Dir schlecht geht?
Gruß Lisza

[Lisza]

Hallo Seneca,
So geht es mir meistens. Ich weiß dann nicht, was mich wieder so runterzieht. Da bin ich noch nie dahinter gekommen. Es ist häufig nichts Bedeutsames vorgefallen.
Ich meistens versucht, dagegen anzugehen, aber es hat mir nichts genützt. Das Tief kam. Vor allem die langen Strecken des Tiefs sind kaum auszuhalten. Manchmal habe ich keine Hoffnung mehr, daß es wieder besser wird. Aber Gottseidank bin ich immer wieder für eine gewisse Zeit aufgetaucht.
Was hast Du bisher dagegen unternommen?
Gruß Lisza

[Lisza]

Hallo Corinna,
sind bei Dir die Phasen des Wohlbefindens über längere Zeit konstant? Vielleicht hängt das jetzt bei Dir auch mit dem Ausschleichen des Medi zusammen!?! Du mußt sicher viel Geduld aufbringen. Ich wünsche Dir,daß es klappt.
Gruß Lisza

[Lisza]

Hallo Corinna,
sind bei Dir die Phasen des Wohlbefindens über längere Zeit konstant? Vielleicht hängt das jetzt bei Dir auch mit dem Ausschleichen des Medi zusammen!?! Du mußt sicher viel Geduld aufbringen. Ich wünsche Dir,daß es klappt.
Gruß Lisza

[Miezekatze]

Hallo, Lisza
hab heute wieder so einen Tiefschlag erlebt,eigentlich schon gestern (waren zu einer Familienfeier eingeladen)gefühlt, dass es mir schlechter geht. Nach etwas notwendiger Hausarbeit konnte ich mich aber doch zu einem Spaziergang aufraffen. Ganz allein unterwegs hab ich lange geweint, konnte mich aber wieder von allein beruhigen. Das gelang mir bis vor kurzem nicht. Vielleicht ein positives Zeichen? Meine Therapeutin und Ärztin meinen, dass ich noch immer zu viele Reize auf einmal nicht verarbeiten kann. Ich soll mich nicht unter Druck setzen und mir, wenn ich "gute Tage" habe, nicht zu viel vornehmen.
Schöne Grüße
Seneca

[Spongbob]

Danke, ihr seid so lieb, ich fühle mich schon nicht mehr so allein!

Ich habe es geschafft heute zum Gruppenbasteln, zur Entspannung und sogar zum schwimmen zu gehen.

[Armageddon]

Hallo SpongBob

Hört sich doch schon mal ganz gut an, was Du heut vollbracht hast, im Vergleich ists genau so, wenn Du im Treibsand gefangen bist, kannst Du auch nur auf Hilfe warten , Dich weiter reinziehn lassen oder den Srohhalm ergreifen.
Letzteren hast Du hier, aber wenn Du dich im Sand langsam auf die Seite legst und erst ein Bein, dann das andre rausziehst, dann bist Du auch aus dem Treibsand raus.

Das Gefühl der kleinen Ärgernisse kenn ich auch sehr gut, eins, noch eins, dann noch eins, dann ist das Fass voll und man bekommts nicht mehr gebacken, dann wirste vom Fass überrollt.
Mir gehts immer noch so, aber wenn,s anfängt zu rollen, zieh ich vorweg den Stöpsel, dann tuts nicht so weh.
Du bist nicht allein.

LG Armageddon

[Jessi1980]

Hallo zusammen!

Wenn ich das hier so lese, beruhigt es mich ein wenig, denn ich bin oft am verzweifeln. Gerade "Kleinigkeiten" lassen mich immer wieder wie *im Treibsand* versacken.

Ich wünsche uns allen viel Mut, Kraft und Durchhaltevermögen!

[jonesy]

Hallo liebe Forenmitglieder,
ich lese hier schon eine Weile mit und hoffe, ich darf auch mit schreiben.
Gerade kam mir die Idee, dass wir es uns vielleicht innerlich und unbewusst einfach nicht erlauben, dass es uns gut geht und sich dann automatisch wieder ein schlechtes Gefühl einstellt, um unseren Normalzustand wieder her zu stellen.
So fühlt es sich häufig bei mir an. Als würde ich es mir selber nicht erlauben und hätte es nicht verdient, dass es mir gut geht.
Hört sich das jetzt irgend wie blöd an?
Liebe Gruß von Pauline

[Spongbob]

Hallo Pauline,

ich finde nicht, dass sich das blöd anhört. Ich habe immer ein schlechtes Gewissen, wenn es mir etwas besser geht, weil ich ja krank geschrieben bin und dann am liebsten sofort durchstarten möchte, es mir aber noch nicht zutraue. Erst wenn es mir dann wieder schlechter geht, sehe ich die Krankmeldung als gerechtfertigt an.

[Miezekatze]

Hallo, Ihr alle!
Es stimmt, ich schäme mich immer, wenn es mir gut geht und ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich eben doch noch nicht so weit bin, wieder arbeiten zu gehen.Dann kommen die Zweifel, ob ich es jemals wieder schaffe normal zu sein und man fängt an zu grübeln und sich wieder zu verkriechen. Diese ständigen auf und ab zehren sehr an mir. Geht es euch auch so?
Schöne Grüße
Seneca
-
Es gibt zwei Wege aus der Dunkelheit: Entweder du machst Licht, dort wo du bist, oder du gehst in die Sonne. (Seneca)

[Spongbob]

Hallo Seneca,

ja, genauso geht es mir auch oft!

[Perspektive08]

Hallo,

ich hab dem nichts hilfreiches hinzuzufügen, außer ein mitfühlendes vielleicht tröstendes "Kenn ich genau so".
Gerade momentan besonders.

Gruss, Meer

[Spongbob]

Danke!

[HelloKitty]

Hallo Spongbob,

mir geht es gerade auch sehr schlecht, habe mich gestern auch nicht getraut, mit meiner Therapeutin über meine "bösen" Gedanken zu sprechen, die werden mittlerweile sehr dringend und ich habe erst wieder am Dienstag die Chance mit meiner Therapeutin zu reden. Ich hatte einfach Angst, wieder in die Klinik zu kommen, dort würde ich garantiert in die geschlossene Abteilung kommen und das würde mir im Moment auf keinen Fall helfen.

Ich hoffe Du rappelst Dich wieder auf!

[xxxKatiexxx]

Hallo!

Also, ich bin neu hier, aber ich dachte mir, dass es vielleicht hilft, mit Leuten, die dasselbe erleben und durchleben zu schreiben. Ich bin z.Zt, auch in einem ganz bösen Tief, in meinem Kopf herrscht Chaos, ich weiß selbst nicht was ich will (am liebsten nur schlafen, vergessen und alles von mir wegschieben). Habe schon einmal eine Therapie gemacht und zwischenzeitlich ging es mir wieder gut. Und dann auf einmal, ich weiß gar nicht wie es passieren konnte, war ich wieder ganz unten, inkl. Selbstmordgedanken. Ich fühle mich wie eine Versagerin, weil ich gedacht habe, jetzt geht es aufwärts, ich habe was geschafft im Leben und jetzt das... bin momentan auch nicht in der Lage arbeiten zu gehen, kann aber auch mit meinem AG nicht darüber reden, was genau mit mir los ist, was mir noch mehr Stress macht, weil er bestimmt sauer auf mich ist. Und auch, falls es wieder besser gehen sollte, stelle ich mir die Frage, wie das Leben so weitergehen soll, denn die depressiven Phasen werden wohl immer und immer wieder kommen...

[Lulu_hofft]

Hallo Katie

lass dich mal virtuell drücken. auch, wenn es dir nicht wirklich hilft.

Ich habe nachher einen Termin in der Tagesklinik. Und genau das, worüber du hier schreibst, will ich dort ansprechen.
Manchmal fühle ich mich wie ein Schmarotzer der Gesellschaft, weil ich es einfach nicht schaffe.....

Liebe Grüße

[xxxKatiexxx]

Dankeschön... Drücke zurück! Ja, "Klinik" ist auch so ein Thema... Ich warte derzeit auf Bewilligung einer stationären Therapie in einer Psychosomatischen Klinik. Meine Therapeutin hat gesagt, ich sei jetzt "reif" und ich hätte schhon lange genug gekämpft. Ja, das ist echt ein mieses Gefühl, aber wie gesagt es geht einfach nicht und ich kann es auch meinem AG nicht erklären, ich kann mich nicht überwinden mit ihm darüber zu reden, weil ich Angst habe wie er reagiert, vllt denkt er "Ach ja, die ist jetzt etwas traurig und macht ein riesen fass auf." Keine Ahnung, aber ich war vorher schon länger krank geschrieben und jetzt das! Ging sozusagen nahtlos ineinander über... Weiß echt nicht was ich machen soll.

[Lisza]

Hallo Seneca,
ich habe mich sehr über Deine Mitteilung gefreut. Solche Feste sind oft sehr anstrengend, wenn man nicht gut drauf ist. Es ist ganz prima, dass Du alleine spazieren warst, und auch weinen konntest. Seit vielen Jahren kann ich nicht mehr weinen. Sogar am Totenbett meines Vaters konnte ich nicht weinen. Meinem Bruder (der ein Jahr älter ist als ich),liefen die Tränen runter, den ich sonst nur als ganz "logisch" denkenden und realistischen Menschen kenne. War es für Dich eine Erleichterung?
Liebe Grüße Lisza
Spongbob schrieb:
> Hallo!
>
> Geht euch das auch so? Jedesmal wenn ich mich ein wenig freue aus dem "Loch" heraus gekommen zu sein, passiert eine Kleinigkeit (manchmal auch mehr) und ich rutsche noch tiefer in das Loch hinein. Ich habe das Gefühl, je mehr ich gegen meine Depression ankämpfe, desto schlimmer wird alles, so wie im Treibsand.

[Miezekatze]

Liebe Lisa, Danke für deinen Zuspruch. Ja es ging mir nach dem Weinen wieder besser.
Als ich am Dienstag spazieren war, hat mich nichts gestört. Ich habe sogar Leute getroffen und bin ihnen nicht aus dem Weg gegangen, was ich sonst meistens tue.
Ist das bei euch auch so wechselhaft mit den Stimmungen? Am Anfang hab ich nur geweint, tagelang, wochenlang. Jetzt habe ich so ein ständiges Auf und Ab. Wenn es mir gut geht, habe ich Schuldgefühle, kann aber etwas unternehmen. Dann zieht es mich wieder runter und ich weine wieder und verkrieche mich.
Hört das nie auf?
Schöne Grüße Seneca