Klinik bzw. Tagesklinik

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Mafine
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Klinik bzw. Tagesklinik

Beitrag von Mafine »

Hallo,

möchte mal hören, was euch veranlasst hat in eine Klinik zu gehen? In welchem Stadium der ambulanten Therapie habt ihr das beschlossen? Habt ihr diese Entscheidung allein getroffen oder gemeinsam mit Therapeuten?? Würde gern mal eure Erfahrungen lesen!!
Rosenkranz
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Re: Klinik bzw. Tagesklinik

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo Mafine

die entscheidung für eine rehaklinik wurde mir angeraten, die entscheidung lag natürlich bei mir, die hausärztin hat dann alles in die wege geleitet, habe 2 rehas hinter mir. beim richtigen krankenhausaufenthalt war das anders, beim erstenmal haben das meine eltern für mich entschieden (müssen)und durften es mir auch nicht sagen, das war eine sache von innerhalb von 4 Tagen ich war am ende und wußte nicht warum habe kein wort mehr gesprochen, hatte nur noch angst, mein ganzer körper war taub auch der kopf es war kaum auszuhalten, habe nur nocht geweint oder geschlafen, war damals 8 monate in der klinik, wußte über die krankheit überhaupt nichts, wurde auch dort nicht darüber aufgeklärt, die behandlung erfolgte nur mit tabletten, spritzen und beschäftigung.

Beim 2. mal habe ich förmlich darum gebeten, weil ich es selber nicht mehr verantworten konnte, war vorher schon mehrere wochen krankgeschrieben, aber die angst wurde immer größer und unberechenbarer, neben anderen sachen, da ich mich nicht mehr um meine kinder kümmern konnte, die damals im grundschulalter waren und es auch für die eine zumutung war, war es die einzige richtige entscheidung, damals waren es 5 wochen.

Stehe heute wieder vor der frage, mein arzt hat es mir jetzt auch angeraten, spricht dabei von mehreren wochen, aber im Moment möchte ich das nicht, obwohl es oft sehr schwer ist, den ganzen tag alleine zu hause, die frage wie es weitergeht, überhaupt die krankheit auszuhalten, es sind inzwischen auch viele körperliche beschwerden - psychosomatisch. habe aber angst das ich danach wieder von vorne anfange, denn dort wird dir erst einmal alles abgenommen, zu Hause und auf der arbeit ist das aber anders, da nimmt dir keiner was ab. zu hause kann ich machen was ich will, das heißt ich bestimme selber, auch das will ich mir nicht aus der hand nehmen lassen. Obwohl mein tagesablauf etwas durcheinandergeraten ist. Es ist zwar eine struktur drin, wenn auch etwas eigenartige, aber im moment eben meine.
beim krankenhaus würde es sich wahrscheinlich um eine geschlossene abteilung handeln, wie die bisherigen beiden auch, ich bin aber ein freiheitsliebender mensch.

Mit tagesklinik habe ich gar keine erfahrungen, war auch noch nie thema.

muss aber auch sagen, das ich meine erste therapie erst bekommen habe als ich beim Nervenarzt verzweifelt gesagt habe, da es das doch nicht alles sein kann, krankenhaus tabletten, tabletten ...., hatte dann das gefühl, das sie wollen, das du sagen musst was du willst. Aber auch psychotherapie kannte ich nicht, hatte eben auch nie jemanden mit dem ich mich hätte austauschen können. Man hätte mir das aber auch vorschlagen können, was es für möglichkeiten gibt.

liebe grüße rosalie
Cartouche
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Re: Klinik bzw. Tagesklinik

Beitrag von Cartouche »

Nach langer Abwensenheit melde ich mich auch mal wieder zu Wort. Bei mir war es so, dass es mir meine ambulante Therapeutin geraten hat. Ich war wohl in einer Situiation die sie nicht mehr händeln konnte. Sie sagte ich hätte soviel, dass schafft sie nicht 1x die Woche, ich solle mal raus aus der Situation. Ich habe dann zugestimmt und bin in eine Klinik. Sie meinte es wären so 3-4 Wochen. Nix da. Beim Erstgespräch hieß es dann es wären 6 Wochen. Auch gut dachte ich. Zum Schluss waren es dann 8 Wochen. Diese Zeit hat mir sehr gut getan. Raus aus dem normalen Leben und rein in die Käseglocke. Und ich bereue es nicht. Es war das Beste was ich tun konnte. Ich hatte schon überlegt ob ich überhaupt gehen soll, weil ich dachte mir geht es ja schon wieder gut und ich habe ja nichts. Aber so war es nicht. Mir hat die Klinik geholfen, ich hatte eine super Station und ein tolle Therapeutin und ich habe mitgearbeitet. Über Tageskliniken weiss ich leider nichts. Viel Erfolg
Glaube an Wunder, Liebe und Glück

schaue nach vorne und nicht zurück

tu das was du willst und steh dazu

denn dieses Leben lebst nur Du.

(Cecille Unterkirchner)
Mafine
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Re: Klinik bzw. Tagesklinik

Beitrag von Mafine »

hallo Cartouche,

bei mir ist es ähnlich, mein Therapeut sagt auch, dass es bei mir so viele "Baustellen" gibt, wo er eigentlich nicht so richtig weiß, ob er das schaffen kann bzw. was am "wichtigsten" ist.

Es ist eine sehr schwere Entscheidung, naja wir haben ja die ambulante Therapie zur Probe beantragt mit der Option der Klinik.

Bei mir entstehen ja auch Momente wo ich denke "Mensch du hast doch garnichts....aber dann schwups ist alles wieder da....es ist eine verflixt schwere Situation. Mal sehen wie es mir jetzt in der Pause geht, wenn ein akuter Rückfall kommt mit allem was so bei mir dazugehört, dann wird mir die Entscheidung ja vielleicht abgenommen und es entscheidet dann jemand anderes und ich muss mich dann daruaf einlassen.
lt.cable
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Re: Klinik bzw. Tagesklinik

Beitrag von lt.cable »

Hallo zusammen!

Mitentscheidend wird wohl auch sein, um welche Art der Klinik es bei dir geht. Der Gang in eine lokale Akutklinik (bei mir zweifach) mit häufig psychiatrischem Schwerpunkt kommt häufig dann, wenn es im alltäglichen Leben nicht mehr geht. Bei mir waren beide Entscheidungen meine, zuletzt eben deshalb, weil ich eine Woche verrückt vor Krankheitsangst und mit durch meine Panikattacken völlig ausufernden Körpersymptomen täglich bei meinem Hausarzt auf der Matte gestanden habe. Seine Meinung, ich solle das lieber auf eigene Faust durchstehen, habe ich nicht geteilt. Mit der Klinik wählt man auch nicht - wie von ihm skizziert - "den leichten Weg". Akutklinik mit dem Fokus auf Medikamenten und wenig Therapiegesprächen kann sehr anstrengend sein.

Die längerfristige Entscheidung für eine psychotherapeutische Klinik mit mehr Gesprächstherapie (oder eine spezialisierte Fachklinik für bestimmte Erkrankungen) wird wohl mit mehr Vorlauf getroffen. Da sind unter Umständen die Wartezeiten auch länger als bei der örtlich für die Versorgung der Bevölkerung zuständigen Akutklinik.

Es grüßt
lt.cable
Ein Nilpferd wollte zum Ballett
als schönster aller Schwäne.
Nur war es fürs Ballett zu fett.
So scheitern viele Pläne.
- Charles Lewinsky
Spongbob
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Re: Klinik bzw. Tagesklinik

Beitrag von Spongbob »

bei mir war die Entscheidung in die Klinik zu gehen über-lebenswichtig, da mein Hausarzt und auch mein Psychiater im Urlaub waren, habe ich mich selbst eingewiesen und bin dort 8 Wochen geblieben. Ich bin nach der Klinik auch noch in die Tagesklinik für 6 Wochen gegangen. Mir hat die Tagesklinik etwas besser gefallen, aber nicht weil ich dort nach Hause zum schlafen gefahren bin, es waren die Umstände, die dort irgendwie besser waren.
Sherlock
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Registriert: 22. Aug 2010, 22:11

Re: Klinik bzw. Tagesklinik

Beitrag von Sherlock »

Ich komme grad frisch aus der klinik, ich war 6 Wochen stationär, es gab aber auch Tagesklinische dort.

Einen Therapeuten habe ich nach wie vor (noch) nicht, ich habe mich an einen Psychologen gewendet der mich dorthin überwiesen hat. Zuerst wurde ich auf mein Krankheitsbild getestet, dann hatte ich ein Vorgespräch. Das hat alles mehrere Monate gedauert, nach dem Vorgespräch wurde ich bevorzugt behandelt und war innerhalb von ein paar Tagen dort.
Ich wollte eigentlich in die Tagesklinik, aber weil grad ein Stationsplatz frei wurde, habe ich zugegriffen. Dazu muss ich sagen, bei mir ging zu der Zeit so gut wie gar nichts mehr, meine Gedanken haben sich nur im Kreis gedreht und ich konnte nicht mal mehr regelmäßig für meine Nahrung sorgen.

Ich bereue meine Entscheidung in keinster Weise. Ich habe aktiv mitgearbeitet, ich bin allerdings auch hochmotiviert meine Situation zu verändern, bei der Umsetzung haperts halt extrem.
In der Klinik habe ich ein paar neue Erkenntnisse gewonnen die mir weiterhelfen, das wichtigste aber war dass ich erstmal aus meinem "Leben" draußen war und einen strukturierten Tagesablauf hatte. Ob ich jetzt dauerhaft weitermachen kann weiß ich noch nicht, aber auf jeden Fall habe ich neuen Mut gewonnen und auch ein Stück Selbstbewußtsein ist zurück.
Lulu_hofft
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Re: Klinik bzw. Tagesklinik

Beitrag von Lulu_hofft »

Hallo mafine.

hab grad deine Vorstellung gelesen. Mir gings ähnlich. Immer die Sorge ums Kind. Nachdem ich fast täglich mit Panikattacken in KH gebracht wurde und keine Therapie in Sicht, hab ich mich dann für Tagesklinik entschieden.

Heute bin ich mir sicher, dass es richtig und wichtig war. EIN Therapeut hätte meine vielen Baustellen auch nicht bewältigen können. In der Klinik kommen ja auch andere Therapien dazu. Mir hat z.Bsp. die kommunikative Bewegungstherapie ganz viel gebracht. Auch sowas kann ein niedergelassener Therapeut nicht abdecken.

Aus dem Bauch raus, würde ich sagen--> PRO Klinik.

Grüße Lulu
-------Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Adenauer)-------
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