Rückfall??
Verfasst: 28. Feb 2011, 11:47
Hallo,
ich bin neu hier im Forum, verfolge aber schon seit längerer Zeit die Beiträge hier im Forum.
Ich leide seit Ende 2008 Jahren an Depressionen. Ich bin Mutter zweier Kinder, 7 und 3 Jahre alt.
Im Jahre 2009 hatte ich einen 6 wöchigen Klinikaufenthalt. Da ging gar nichts mehr. Ich wog nur noch 47 kg, das war für mich die furchtbarste Zeit überhaupt. Meine kleine Tochter war gerade ein Jahr alt. Meine Kinder nicht bei mir zu haben war die Hölle.
Meine Kinder sind eigentlich meine Rettung. Hätte ich meine Kinder nicht, säße ich nicht mehr hier. Ich bin seit über einem Jahr in Therapie (tiefenpsychologisch). Seit November ohne Medikamente. Es war eigentlich ganz ohne Medikamente ok. Meine Therapeutin kann auch besser mit mir arbeiten, als wenn immer so abgeschottet bin.
Nun geht es mir seit einer Woche zunehmend schlechter. Ich könnte nur noch heulen, habe richtige Heulkrämpfe, empfinde eine unendliche Traurigkeit, bin sehr gereizt und bin nur genervt von mir, von allen, meinem ganzen Leben. Ist dies ein Rückfall?
Das schlimmste ist, das ich nur noch mit meinen Kindern rummeckere, sie anbrülle, ich kann mich selber überhaupt nicht mehr ausstehen. Danach habe ich ein so schlechtes Gewissen, denn sie können doch nichts dafür das es mir schlecht geht! Sie sind mir doch das wichtigste überhaupt! Ich darf diese Ausbrüche nicht an ihnen auslassen! Ich schlage meine Kinder nicht, das könnte ich gar nicht. Aber man kann auch verbal verletzend sein. Ich habe manchmal den Eindruck, das sich meine unendliche Traurigkeit auf sie überträgt und das veranlasst mich ganz oft zu denken, das es ihnen besser gehen würde, wenn ich einfach nicht mehr da wäre. Es tut so weh so zu denken, ich könnte schreien vor Schmerz! Ich kann sie nicht im Stich lassen, aber so zu leben mag ich auch nicht mehr…
Immer wieder aufs neue kämpfen, immer darauf hoffen das alles wieder gut wird.
Ich versuche ja mein Perfektionismus runter zu schrauben. Ich versuche ja ruhiger zu sein und auch mal akzeptieren, wenn mein Körper mir Signale sendet einen Gang zurückzuschalten. Ich versuche ja mehr auf mich und mein Herz zu hören, Dinge nur zu tun, die ich auch wirklich möchte. Ich versuche ja mehr Zeit für mich zu nehmen und mir die Ruhe gönne die ich brauche. Ich versuche ja meine „Meßlatte“ wieder runterzuschrauben und mit weniger zufrieden zu sein…., es sind so viele Dinge.
Doch wo ist das Leben denn geblieben? Ich fühle mich Gefühlstod. Freude kann ich gar nicht empfinden. Schmerz, den spüre ich. Gerade in Bezug auf die Kinder, wenn ich ungerecht bin und sie wegen Kleinigkeiten anschreie.
Im März muß ich wieder arbeiten gehen. Ich habe große Angst davor, den Anforderungen nicht gerecht zu werden. Vielleicht tut es mir ja gut wieder das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden. Dachte ich.
Letzte Woche hatte ich ein Gespräch bei meinem Arbeitgeber. Ich kann nun leider nicht mehr auf meinen Arbeitsplatz zurück, da dieser abgebaut wurde. Ich muß also bei Null anfangen. Neue Arbeit, neue Kollegen…
Ich hatte mit allem gerechnet, doch mir wurde anstatt eines neuen Jobs eine Abfindung angeboten. Ich war völlig schockiert. Naja dachte ich. Dann mache ich jetzt endlich das, was mir Spaß macht, worin ich aufgehe, worum es sich lohnt jeden morgen aufzustehen!
Aber ich bin einfach nicht so stark zu sagen, ich verlasse das Unternehmen. Es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt. Aber wirklich zurück möchte ich auch nicht. Das ganze basiert nun nicht mehr auf einem gesunden Fundament. Ich sehe mich dort gar nicht mehr. Ich habe meinen Weg einfach noch nicht gefunden. Ich habe MICH ja noch nicht mal gefunden.
Ich kann einfach nicht mehr. Ich springe von einem Gleis zum nächsten und weiß gar nicht mehr, was ich eigentlich will. Am liebsten würde ich mein Kopf abschalten, einfach nichts mehr hören, sehen, denken.
Von meinem Mann habe ich mich total entfernt. Er ist so lieb u. verständnisvoll. Ich denke ganz oft, dass er das alles nicht verdient hat. Ich glaube ich könnte ihm noch nicht mal böse sein, wenn er mich verlässt. Ich kann ihm aber gar nichts zurück geben. Noch nicht einmal in den Arm kann ich ihn nehmen. Mir ist alles zuviel. Er tut mir so leid, aber ich kann nicht aus meiner Haut. Ich weiß noch nicht mal mehr, ob ich ihn liebe. Ich empfinde gar nichts. Das ist doch alles nicht normal.
Wieviel hält eine Ehe aus? Beide Kinder waren Schreikinder. 6 und 7 Monate lang. Tag und Nacht. Dann hatte ich eine Fehlgeburt. Dann die schwierige, dritte Schwangerschaft. Dann der Tod meiner geliebten Schwiegermutter, dann fing es mit den Depressionen an und seit dem läuft unsere Ehe irgendwie. Soll es das schon gewesen sein?
Ich weiß nicht ob dies ein starker Rückfall ist oder ob ich einfach zurzeit nur „emfindlich“ bin weil ich nicht weiß, was kommen wird. Mit dem Job das ist noch nicht geklärt und ich weiß so gar nicht, ob ich dem allem überhaupt gewachsen bin. Ich komme ja mit mir kaum klar. Was soll ich denn nur machen? Die Hoffnungslosigkeit, die Traurigkeit…., alles scheint wieder überhand zu nehmen. Das schlimme ist, ich kann nichts steuern. Ich kann einfach nichts steuern….
Entschuldigt die länge des Beitrags, er ist länger geworden als ich wollte.
Was mich ein wenig tröstet ist, das es da draußen noch viele andere Menschen gibt, die genauso empfinden. Fühlt euch alle umarmt!
Alles liebe,
Engel37
ich bin neu hier im Forum, verfolge aber schon seit längerer Zeit die Beiträge hier im Forum.
Ich leide seit Ende 2008 Jahren an Depressionen. Ich bin Mutter zweier Kinder, 7 und 3 Jahre alt.
Im Jahre 2009 hatte ich einen 6 wöchigen Klinikaufenthalt. Da ging gar nichts mehr. Ich wog nur noch 47 kg, das war für mich die furchtbarste Zeit überhaupt. Meine kleine Tochter war gerade ein Jahr alt. Meine Kinder nicht bei mir zu haben war die Hölle.
Meine Kinder sind eigentlich meine Rettung. Hätte ich meine Kinder nicht, säße ich nicht mehr hier. Ich bin seit über einem Jahr in Therapie (tiefenpsychologisch). Seit November ohne Medikamente. Es war eigentlich ganz ohne Medikamente ok. Meine Therapeutin kann auch besser mit mir arbeiten, als wenn immer so abgeschottet bin.
Nun geht es mir seit einer Woche zunehmend schlechter. Ich könnte nur noch heulen, habe richtige Heulkrämpfe, empfinde eine unendliche Traurigkeit, bin sehr gereizt und bin nur genervt von mir, von allen, meinem ganzen Leben. Ist dies ein Rückfall?
Das schlimmste ist, das ich nur noch mit meinen Kindern rummeckere, sie anbrülle, ich kann mich selber überhaupt nicht mehr ausstehen. Danach habe ich ein so schlechtes Gewissen, denn sie können doch nichts dafür das es mir schlecht geht! Sie sind mir doch das wichtigste überhaupt! Ich darf diese Ausbrüche nicht an ihnen auslassen! Ich schlage meine Kinder nicht, das könnte ich gar nicht. Aber man kann auch verbal verletzend sein. Ich habe manchmal den Eindruck, das sich meine unendliche Traurigkeit auf sie überträgt und das veranlasst mich ganz oft zu denken, das es ihnen besser gehen würde, wenn ich einfach nicht mehr da wäre. Es tut so weh so zu denken, ich könnte schreien vor Schmerz! Ich kann sie nicht im Stich lassen, aber so zu leben mag ich auch nicht mehr…
Immer wieder aufs neue kämpfen, immer darauf hoffen das alles wieder gut wird.
Ich versuche ja mein Perfektionismus runter zu schrauben. Ich versuche ja ruhiger zu sein und auch mal akzeptieren, wenn mein Körper mir Signale sendet einen Gang zurückzuschalten. Ich versuche ja mehr auf mich und mein Herz zu hören, Dinge nur zu tun, die ich auch wirklich möchte. Ich versuche ja mehr Zeit für mich zu nehmen und mir die Ruhe gönne die ich brauche. Ich versuche ja meine „Meßlatte“ wieder runterzuschrauben und mit weniger zufrieden zu sein…., es sind so viele Dinge.
Doch wo ist das Leben denn geblieben? Ich fühle mich Gefühlstod. Freude kann ich gar nicht empfinden. Schmerz, den spüre ich. Gerade in Bezug auf die Kinder, wenn ich ungerecht bin und sie wegen Kleinigkeiten anschreie.
Im März muß ich wieder arbeiten gehen. Ich habe große Angst davor, den Anforderungen nicht gerecht zu werden. Vielleicht tut es mir ja gut wieder das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden. Dachte ich.
Letzte Woche hatte ich ein Gespräch bei meinem Arbeitgeber. Ich kann nun leider nicht mehr auf meinen Arbeitsplatz zurück, da dieser abgebaut wurde. Ich muß also bei Null anfangen. Neue Arbeit, neue Kollegen…
Ich hatte mit allem gerechnet, doch mir wurde anstatt eines neuen Jobs eine Abfindung angeboten. Ich war völlig schockiert. Naja dachte ich. Dann mache ich jetzt endlich das, was mir Spaß macht, worin ich aufgehe, worum es sich lohnt jeden morgen aufzustehen!
Aber ich bin einfach nicht so stark zu sagen, ich verlasse das Unternehmen. Es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt. Aber wirklich zurück möchte ich auch nicht. Das ganze basiert nun nicht mehr auf einem gesunden Fundament. Ich sehe mich dort gar nicht mehr. Ich habe meinen Weg einfach noch nicht gefunden. Ich habe MICH ja noch nicht mal gefunden.
Ich kann einfach nicht mehr. Ich springe von einem Gleis zum nächsten und weiß gar nicht mehr, was ich eigentlich will. Am liebsten würde ich mein Kopf abschalten, einfach nichts mehr hören, sehen, denken.
Von meinem Mann habe ich mich total entfernt. Er ist so lieb u. verständnisvoll. Ich denke ganz oft, dass er das alles nicht verdient hat. Ich glaube ich könnte ihm noch nicht mal böse sein, wenn er mich verlässt. Ich kann ihm aber gar nichts zurück geben. Noch nicht einmal in den Arm kann ich ihn nehmen. Mir ist alles zuviel. Er tut mir so leid, aber ich kann nicht aus meiner Haut. Ich weiß noch nicht mal mehr, ob ich ihn liebe. Ich empfinde gar nichts. Das ist doch alles nicht normal.
Wieviel hält eine Ehe aus? Beide Kinder waren Schreikinder. 6 und 7 Monate lang. Tag und Nacht. Dann hatte ich eine Fehlgeburt. Dann die schwierige, dritte Schwangerschaft. Dann der Tod meiner geliebten Schwiegermutter, dann fing es mit den Depressionen an und seit dem läuft unsere Ehe irgendwie. Soll es das schon gewesen sein?
Ich weiß nicht ob dies ein starker Rückfall ist oder ob ich einfach zurzeit nur „emfindlich“ bin weil ich nicht weiß, was kommen wird. Mit dem Job das ist noch nicht geklärt und ich weiß so gar nicht, ob ich dem allem überhaupt gewachsen bin. Ich komme ja mit mir kaum klar. Was soll ich denn nur machen? Die Hoffnungslosigkeit, die Traurigkeit…., alles scheint wieder überhand zu nehmen. Das schlimme ist, ich kann nichts steuern. Ich kann einfach nichts steuern….
Entschuldigt die länge des Beitrags, er ist länger geworden als ich wollte.
Was mich ein wenig tröstet ist, das es da draußen noch viele andere Menschen gibt, die genauso empfinden. Fühlt euch alle umarmt!
Alles liebe,
Engel37