Diskussionsforum Depression

Hallo,

hab das erste Mal in meinem Leben mit Depressionen zu tun. Wurde bei mir nach einem Intoleranztest ausgelöst. Das hat mich irgendwie kalt erwischt, komme damit nicht ganz klar wie sowas passieren kann.

Ich hab einfach keine Kraft mehr, hab Probleme beim sprechen, kann mir nichts mehr merken, bzw. Dinge die ich vorher auswendig gewußt habe sind einfach wie weggeblasen. Ich schaff gar nichts mehr, kann nicht mehr schlafen und hab auch schon als mir ganz schlecht ging an Selbstmord gedacht.

Meine Ärztin hat mir Fluspi gespritzt, aber das wirkt nicht mehr richtig. Bin so todmüde, aber wenn ich mich hinlege kann ich nicht abschalten. Kann sowieso nicht mehr schlafen.

Ab morgen muss ich ein Antdepressivum namens amitriptylin nehmen.

Bin so fertig dass ich nicht mal mehr meine Arbeit schaffe. Kennt Ihr das auch?

Ich wünsch mir so sehr dass das einfach wieder aufhört. Aber ich kann irgendwie nichts dagegen tun, muss auch ständig heulen. Einfach so, ohne Grund. Das ist echt bescheiden.

Was kann ich nur machen, dass ich wieder normal funktioniere?

Hallo Voyager,

willkommen im Club!
Was ist ein Intoleranztest? So eine Art Allergietest? D.h. deine Depression wurde durch eine medizinische Maßnahme ausgelöst? Sowas kommt leider immer wieder vor, ich habe schon öfter davon gehört. Wie lange geht das denn nun schon bei dir?
Grundsätzlich muss man sagen, dass Depr. leider sehr hartnäckig sein können. Ich selbst habe fast 1 Jahr lang kaum noch arbeiten können, bin aber heute wieder voll leistungsfähig. Natürlich muss das bei dir nicht so lange dauern, man kann das aber nicht vorhersagen. Wichtig und entscheidend ist die konsequente medik. Behandlung, u.U. musst du mehrere Medik. versuchen, bis eines dir hilft. Bloß aufgeben darfst du nicht!

Viele Grüße

Thomas

Hallo Thomas,

hab schon mein Leben lang Probleme mit Reizdarm und starkenm Stuhldrang. Dann kam vor 7 Jahren Migräne dazu, die ich zum Schluß dann ca. 10x pro Monat hatte. Dachte aber immer ich bin die einzige auf der Welt die mit dem Darm so Probleme hat. Durch meine neue Ärztin bekam ich dann die Diagnose Reizdarm. Da bei vielen die einen sog. Reizdarm haben eine Fruchtzucker- oder Laktoseintoleranz besteht wurde auch ich getestet. Laktose war o.k.

Vor 5 Wochen war dann Sorbit (= Zuckeraustauschstoff) dran. Erst wird der Blutzuckerwert gemessen, dann trinkt man das Zeug. Nach ein und zwei Stunden wird dann der Wert nochmal gemessen. Jedenfalls hab ich ganz stark auf das Zeug reagiert. KAnn also Sorbit und wie sich vor zwei Wochen rausgestellt hat auch Fruchtzucker nicht verarbeiten. Ich hatte zwar mit Bauchweh und Durchfall gerechnet, aber was dann kam war zu viel.

Schon nach ca. 20 Min ging's los. Ich hatte das Gefühl als wär ich auf Entzug. War total zittrig, Übelkeit ..., psychisch fertig. Das wurde dann immer schlimmer, dachte das Zeug wandert in meinem Körper umher. Als es dann im Kopf war und da rumwanderte war's für mich aus. Es war als hätte ich keine Kontrolle mehr über mich, ich konnte kaum mehr arbeiten ... war nur unendlich müde usw. und dann kam mir die Idee wie ich mich eigentlich ganz einfach umbringen könnte. Da war ich im ersten Moment total froh dass ich so ne "tolle" Idee hatte. Das hat mich aber dann total erschreckt und Angst gemacht, da sowas gegen alles ist was ich bin, was ich glaube usw. . Hab auch mit dem Gedanken gespielt mich zu schneiden, nur um zu spüren dass ich noch ich bin. Genau eine Woche nach dem Test mußte ich dann auf einmal grundlos heulen und konnte nicht mehr aufhören. Mein Mann hat mich dann zur Ärztin gefahren. Seitdem bekam ich Fluspi-Spritzen.

Leider wirken diese Spritzen nicht lange, so hat mir die ärztin jetze Antidepressiva verschrieben, die hol ich jetzt dann in der Apotheke ab. Morgen hat ich auch einen Temrin bei meiner Neurologin, die ist auch Psychiaterin.

Letzte Woche bekam ich dann noch ne Nierenkolik und diese Woche total Halsweh. Ich kann aber auch nur leichte Schmerzen momentan gar nicht mehr ertragen.

Die Ärztin meint halt dass der Test bei mir was ausgelöst hat was schon lange schlummert, und dass meine Beschwerden mit dem Test an sich nichts zu tun haben. Ich hab inzwischen Angst auf der ganzen Linie versagt zu haben, hock in der Arbeit oder Daheim und kann einfach nichts mehr tun. Bin so kraftlos und müde.

Im Moment bin ich völlig ratlos, such mir zwar alles Mögliche an Informationen, kann aber irgendwie nichts aufnehmen. Dinge die vorher für mich ganz leicht waren, oder die ich auswendig konnte kann ich plötzlich nicht mehr. Was soll ich nur tun? Ich kann diesen Zustand nicht mehr lange ertragen, nochwas braucht nicht daherkommen.

Bin ich durchgeknallt, oder warum hab ich die Kontrolle über mich derart verloren?

Hallo Voyager,

ich mische mich mal gerade ein.

Möchte dir nur sagen,dass du nicht durchgeknallt bist!!!

Das ,was du beschreibst ,sind Symptome einer Depri.

Ich habe auch so manches mal gedacht,ich werde verrückt.Aber dem ist nicht so!!!!

Ich weiss,es ist hart,aber wie Thomas schon sagt,du darfst nicht aufgeben.

Auch wenn du es jetzt für unmöglich hälst,es kommen wieder bessere Zeiten.

Ich habe das selbst erlebt,glaub` mir!!

Wünsche dir alle Kraft der Welt!!

Liebe Grüsse Uta

Hallo Uta und Thomas,

danke für Eure Unterstüüützung. Werd versuchen noch durchzuhalten. Hab heuut wieder das Gefühl assl geht da was in meinem Kopf rum, kennt ihr das auch?

hallo reisende,

dass sich wirre gedanken im kopf überschlagen, ist leider ein symptom der depression. leider kann man diese gedanken in der depression nicht richtig bewerten, man sieht alles völlig verzerrt. leider weiss man das aber erst später....
darum lass erst mal das ad wirken, bevor du dich mit dem, was in dir schlummert befasst.
versuche jetzt einfach nur geduldig mit dir selbst zu sein und gestehe dir zu, dass du krank bist und sein darf. um deine gedanken und gefühle aufzuarbeiten musst du erst wieder auf beiden beinen fest stehen und kraft gesammelt haben. jetzt tue etwas für dich, was dir gut tut und sammle neue kraft um dich dann dieser herausforderung stellen zu können. verlange nicht zu schnell zu viel von dir, diesen fehler machen wir wohl leider zu gerne, weil wir gelernt haben, dass wir nur etwas wert sind, wenn wir funktionieren und alles bewältigen. wir sind aber mehr wert, und wir sollten uns mehr wert sein. wir haben unseren eigenen wert als der mensch, der wir sind.....

ich wünsche dir viel geduld und viel zuversicht. wes gibt wege aus der depression und du wirst deinen finden.... zum rechten zeitpunkt....

alles liebe,
bit

Hallo,
war heut bei meiner Neurologin. Die hat gemeint die Fluspi-Spritzen können mir gar nicht helfen. Hab ich auch schon gemerkt.

Muß jetzt Abends amitriptylin 25 nehmen, tagsüber fluoxetin 20 und bis die Tabeltten überhautp einmal wirken vorrübergehend 1/2 Tavor 1,0.

Die Neurologin meinte auch, dass heut derletzte Tag ist wo's mir so schlecht geht. - Schau ma mal.

Hallo Voyager,
leider, leider: Alles, was Du beschreibst, sind Symptome einer schweren Depression. Und Bit hat völlig Recht: Wir "Neu-Betroffenen" müssen zuerst mal akzeptieren, dass wir krank sind. Natürlich ist ein Beinbruch ein gesellschaftlich einfacher zu "verkaufende" Angelegenheit - es ändert aber nichts an den Fakten, dass der Stoffwechsel im Gehirn nicht richtig funktioniert. Und das entspricht biologisch - um im Bild zu bleiben - einem Beinbruch. Du hast zu viele Dinge erleben und verarbeiten müssen - die Folge: Dein Kopf macht zu, will nicht mehr arbeiten (s. o.). Einen Teil der Arbeit übernimmt jetzt das AD, einen anderen musst Du selber leisten: die Ursachenforschung. Und dabei solltest Du Hilfe in Anspruch nehmen. Ja, das ist die rationale Betrachtungsweise. Wie wir emotional diese Krankheit überwinden (können), das kann ich Dir nicht sagen. Ich stecke nämlich selber mittendrin und mich hat es genauso umgehauen wie Dich mit ganz ähnlichen Symptomen. Ich wünsche Dir viel Kraft auf dem Weg aus dem dunklen Loch. Du wirst sie brauchen.
jospi62
P.S.: Versuche vorsichtig mit Tavor umzugehen. Im Gegensatz zu ADs machen Tranquilizer abhängig - nicht bei wenigen Einnahmen, aber schon bei regelmäßiger Gabe über einen längeren Zeitraum. Und ich habe hier im Forum etwas über einen Tavor-Entzug gelesen - das sollte man sich nicht antun. Vielleicht kannst Du das mit Deinem Arzt klären.

Hallo Jospi62,

hab nur 6 Stk. von den Tavor bekommen, wobei ich tgl. 1/2 nehmen soll. Die Ärztin meinte die sind nur für den Notfall und eben so lange bis die anderen Tabletten wirken.

Heut kann ich wenigstens wieder schreiben und hab auch keine Sprachprobleme. Bin nur so unendlich müde. Leider auch zu müde für Hausarbeit ... . Meine Schwägerin war so nett und hat gerade meine Bügelwäsche abgeholt.

Da wir in drei Wocchen umziehen, müßte ich noch so viel machen. Aber ich weiß gar nicht wie ich das schaffen soll. Ich hoffe dass die Tabletten rasch wirken, damit ich wieder loslegen kann. Wie lange dauert denn so ne K.o.-Runde?

Wünsch Euch allen gute Besserung und ein schönes Wochenende.