Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Hank
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Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Hank »

Hallo liebe Foren-Gemeinde,

nachdem ich seit einigen Wochen in ärztlicher Behandlung bin, Psychotherapie bekomme, und keine Besserung festzustellen ist, habe ich nun Citalopram verschrieben bekommen.

So ganz klar ist mir nur nicht wie das wirken soll. Also wenn Du Wirkung nach wohl 2-3 Wochen einsetzt, was ist dann die Folge?

Ich leide jetzt unter Schlaflosigkeit, bzw. Ruhelosigkeit, und habe Versagensängste und habe eine niedergedrückte Stimmung.

Wird das dann alles besser? Ich frage deshalb, weil ich zurzeit die größten Ängste habe, wieder auf die Arbeit zu gehen, ich male mir die wildesten Ängste aus, da kann doch das Medikament nichts gegen ausrichten?

Muss ich dann auch wieder arbeiten gehen, wenn ich Medikamente einnehme und meine Ängste nicht überwinde?

Vielen Dank für Euren Beitrag bzw. Eure Erfahrungen hiermit bzw. dem Medikament

Hank
CJ43
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von CJ43 »

Hallo Hank!

Erst einmal herzlich willkommen hier im Forum!

Wenn es dir schlecht geht und du nicht arbeitsfähig bist, dann wird dein Arzt dich weiter krankschreiben, egal ob du etwas einnimmst oder nicht.

Das Medikament kann aber durchaus gegen Ängste und innere Unruhe wirken.
Mir geht es auch so, dass die Depressionen große Ängste mit sich bringen und gerade die Arbeit dann sehr, sehr schwer für mich wird.
Durch mein AD (Fluoxetin) bessert sich das, so dass ich es schaffe zu arbeiten und mich nicht völlig mit sinnlosen Grübelgedanken fertig zu machen.
Das kann man sich schwer vorher vorstellen, wenn man es noch nicht erlebt hat, aber es ist so!

Viele Grüße und gute Besserung!
Constanze!
Hank
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Hank »

Hallo Constanze!

Vielen Dank für die Begrüßung die Informationen. Ich kann mir halt (noch) nicht so recht vorstellen, wie das wirken soll.

Weiterhin habe allgemeine Anpassungsstörungen, wie jetzt in der Therapie, peu a peu hervorkommt, dass heißt ich bin perfektionistisch eingestellt, erlaube mir keine Fehler, und es bereitet mir Grausen, auf die Arbeit zu gehen, da mich auch noch Schuldgefühle belasten, dass ich so lange ausfalle und dazu (im Gegensatz zu früher) nicht erreichbar bin und mir eine totale Auszeit nehme.

Jetzt muss ich auch zum Psychiater, was macht und fragt dieser denn?

Ich habe jetzt einen guten Umgang mit Hausarzt und Psychotherapeut aber jetzt auch noch einen Dritten...

Welche Erfahrungen hast Du hier ggf. gemacht?

Viele Grüße

Hank
Daniel-L
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Daniel-L »

Hallo,

ich bin auch erst seit 2 Wochen in Behandlung wegen Depressionen, ich war bis jetzt nur beim Psychiater (der aber scheinbar auch Therapeut ist) und der hat eigendlich nur 10 Minuten über mein jetziges Befinden mit mir gesprochen und mir dann ein Antidepressivum verschrieben, nehme jetzt auch Citalopram, seit 9 Tagen, bis jetzt haben die bei mir fast gar keine Nebenwirkungen (bis auf einmal etwas Übelkeit), aber eine Wirkung merke ich leider noch nicht, ist wohl auch noch etwas zu früh dafür..
CJ43
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von CJ43 »

Hallo Hank!

Mit meinen bisher zwei Psychiaterinnen habe ich gute Erfahrungen gemacht, ich fühlte mich dort gleich gut aufgehoben (nachdem ich den Schock verdaut hatte, nun ein Ding an der Waffel zu haben und behandlungsbedürftig zu sein ) und konnte über alles reden, bzw. heulen.
Das ist nicht so wesentlich anders als beim Haus- oder sonstigem Facharzt, der Arzt (oder die Ärztin ) fragt worum es geht und du erzählst.
Meistens wird gefragt wie lange es dir schlecht geht, was du für Symptome hast, ob du schlafen kannst, was du einimmst und ob es hilft usw., also das, was ein Orthopäde auch fragen würde, nur das es dort um dein Knie geht und hier um deine Psyche.
Mir ist es allerdings lange Zeit sehr schwer gefallen über mich zu reden und zu sagen, was los ist. Das habe ich erst nach und nach gelernt, früher dachte ich, ich stehle wichtigeren Patienten die Zeit.
Ich bin damals mit AD behandelt worden und bekam eine Empfehlung für Psychotherapie.
Später, bei neuen Episoden, war es gut zu wissen, dass es einen Arzt gibt, zu dem ich mit dem Kram gehen kann und der schon weiß, worum es bei mir geht.

Wieso musst du denn jetzt zum Psychiater? Anscheinend bekommst du deine Medis vom Hausarzt und er schreibt dich auch krank, will er jetzt einen Facharzt hinzuziehen?
Das war bei mir auch so, ging aber schneller, nach 14 Tagen oder so.

Viele Grüße, Constanze!
Hank
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Hank »

Hallo Constanze,

vielen lieben Dank noch mal für dein neuerliches Feedback und Erfahrungsberichte

Genau so ist es der Hausarzt verschreibt mir die Medikamente und möchte einen Psychiater hinzuziehen, wegen der Fachspezifika.

Und mir geht es wie Dir, es fällt mir schwer immer wieder meine Problematik zu schildern, und ich meine auch immer andere Leute die Zeit zu stehlen bzw. mich nicht für so wichtig zu erachten, und genau dieser Punkt ist unabhängig von meiner Depression dringend in meiner Psychotherapie zu behandeln...

Zurzeit merke ich von dem Mittel das ich seit ein paar Tagen einnehme nichts, keine Wirkung, mal gespannt.

Lieben Gruß Hank
Hank
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Hank »

Hallo Allerseits,

ich nehme das AD (Citalopram) nun seit 6 Tagen, seit 2 Tagen 20 mg und heute Nacht musste ich Wasser lassen, bin aufgestanden auf die Toilette und dann ging es gar nicht, das war ein großer Schreck, auch wurde mir etwas schwindelig. Nach weiterem Schwindel etwas beruhigen hat es dann ENDLICH geklappt, hatte heute morgen keine Probleme damit mehr.

Ich schwitze etwas mehr und meine Stimmung ist eigentlich schlechter geworden.

Habt ihr am Anfang ähnliche Erfahrungen gemacht vor allem das mit dem Pinkeln..?
Daniel-L
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Daniel-L »

also Schwindel hab ich auch manchmal, das kommt aber bei mir eher von der Depression her und nicht von den Pillen. Schwitzen tue ich eigendlich nicht mehr als normal und beim Wasser lassen hab ich auch nichts unormales bemerkt.

Bei der Stimmung bin ich mir nicht so ganz sicher, weil die bei mir in letzter Zeit total schwankte, von minimal schlecht bis richtig übel, nach 11 Tagen Tabletten Einnahme könnte es sein das es auch wieder was schlechter geworden ist, vorallem gestern wars mal wieder ziemlich schlimm. Das steht aber auch im Beipackzettel, das es erstmal schlimmer werden kann bevor eine Besserung auftritt.

Ich warte also auch weiter ab, und hoffe das diese Tabletten wirklich was bringen sonst wirds schwierig bei mir, so wies jetzt ist gehts jedenfalls nicht weiter. Mal sehn.
Secret
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Secret »

die ersten zwei wochen wirkt ein medikamt meist noch nicht, anfangs hatte ich bei sertralin abends mit müdigkeit zu kämpfen.

nun habe ich vermehrt lust auf kuchen, schokolade und andere süssigkeiten. seit november habe ich 4 KG zugenommen.

ich habe von anderen, die schlank bleiben dafür gehört, dass sie unter kopfschmerzen leiden. es ist bei jedem anders.

ich habe nach über 1 jahr sertralin abgesetzt und wieder einen rückfall bekommen, ich war mir nämlich nie sicher ob ich mir das nur einbilde dass es mir mit tablette besser geht.

LG
M.
LG

Secret
Sham
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Sham »

Ich mehme jetzt seit 4 Wochen Citalopram. Nach ca. 2 Wochen begann ich eine Verbesserung zu spüren.

Allerdings leide ich immer noch häufig an innerer Unruhe und Schlafstörungen. Bin bis spät in der Nacht wach und wache früh vor 5 Uhr auf.

Mein Psychiater hat mir vor zwei Wochen zusätzlich MirTalich verschrieben, wovon ich abends eine halbe Tablette einnehmen soll. Nach Einnahme von MirTalich werde ich etwa nach einer dreiviertel Stunde müde und schlafe auch morgens ziemlich lange.

Die innere Unruhe ist aber trotzdem noch vorhanden. Ich kann auch meine Antriebslosigkeit erst am Nachmittag überwinden. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich erst mittags anfange zu leben.
Glück ist, nicht mehr zu wollen als man kann und nicht zu müssen, was man nicht will.
Daniel-L
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Daniel-L »

Hallo Sham,

ich nehme Citalopram jetzt seit 15 Tagen, und merke leider noch gar nichts davon, ich hoffe das kommt jetzt bald..

Schlafstörungen habe ich auch, aber die hatte ich auch schon vor der Einnahme der Tabletten, ich brauche teilweise stundenlang zum Einschlafen, wache dann oft um 3-4 uhr auf und kann dann oft wieder erstmal wieder nicht schlafen. Aber ich glaube wenn ich früh genug ins Bett geh und lange drin bleib, dass ich wenigstens annähernd genug schlafe.

Die Antriebslosigkeit und die akuten Dinge der Depression sind bei mir jetzt natürlich noch fast immer vorhanden, da die Pillen noch nicht wirken, naja, mal abwarten.


Ich hoffe das ich nicht irgendwie resistent gegen die Wirkung dieses Medikamentes oder so bin, habe echt keinen Bock schon wieder was neues einzuschmeissen..
Sham
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Sham »

Hallo Daniel,

ist Citalopram Dein erstes Medikament?

So 2 bis 3 Wochen, manchmal wohl auch 4 Wochen muss man sich warscheinlich auch gedulden.

Die Antriebslosigkeit ist zur Zeit auch das was mir am meisten zu schaffen mancht. Meine Ärztin und auch meine Therapeutin sagen, wenn es mich nicht stört, dann soll ich das erst einmal so hinnehmen, das ich erst nachmittags aktiver werde. D. h. Einkaufen und Essen kochen schaffe nachmittags meistens. Für andere Dinge fehlt dann doch die Zeit, wenn ich den ganzen Tag vertrödelt habe.
Zum Glück kommt meine Familie damit auch zurecht, so setzte ich mich nicht zu sehr unter Druck. Ich bin ja froh, dass es mir eigentlich schon wieder so geht, wie jetzt. Vor 4 Wochen sah das viel schlimmer aus.

Meine beiden Ärzte sind der Auffassung, dass ich mich nicht überfordern soll.

Lg
Sham
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Daniel-L
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Daniel-L »

hi,

nein Citalopram ist das zweite Antidepressivum was ich bekomme, vorher Amitriptylin, was ich aber nur 4 Tage genommen habe, wegen den Nebenwirkungen. Seitdem nehme ich Citalopram.

Naja, mir war schon klar dass es etwas dauert bis das Medi. wirkt, 2 Wochen sind jetzt rum, jetzt warte ich halt jeden Tag drauf dass sich was tut. Da ich momentan aber krank geschrieben bin, lässt es sich momentan einigermaßen aushalten, ansonsten wäre ich wohl ungeduldiger..

Ich hoffe das diese Antriebslosigkeit bei dir irgendwann nachlässt, eigendlich sollte das Medikament doch da auch helfen, oder? Vielleicht müsste es ja höher dosiert werden oder so, aber naja, ich kenn mich da jetzt noch nicht so aus..

Ich finde es interessant das die meissten Leute mit Depressionen morgens ein tief haben und es ihnen später besser geht, das kenne ich so gar nicht, bei mir ist dass immer unterschiedlich, geht hin und her..

Das du dich nicht überfordern sollst ist wohl wahr, wäre ja schlimm wenn ansonsten die Erfolge die du schon gemacht hast, wieder zunichte gemacht würden. Alles braucht wohl seine Zeit..
Sham
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Sham »

Hallo Daniel,

ich habe überhaupt noch keine Erfahrungen mit Medikementen.
Ich werde meine Ärztin am Donnerstag mal wegen der Dosierung fragen.

Wenn ich nicht völlig nervlich im Büro zusammengekracht wäre, dann hätte ich heute noch nicht gewusst, dass ich Depressionen habe. Inzwischen weiß ich, dass die Krankheit nicht plötzlich da war, sondern dass sie sich heimlich angeschlichen hat. Letztes Jahr habe ich mich sogar mal gewundert, wieso meine Kollegen immer müder werden, während ich je später der Tag, erst richtig in Fahrt komme. Es gab noch andere Anzeichen, ich hatte aber keine Ahnung und währe beim besten Willen nicht auf die Idee gekommen, dass sich so etwas bei mir anschleicht.

Lg
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Daniel-L
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Daniel-L »

Ja, wie gesagt, vielelicht liegt es ja wirklich dran das die Dosis zu niedrig ist, kann echt nicht schaden da mal nachzufragen.

Ich habe scheinbar schon irgendwie immer Depresionen gehabt, dass wurde mir aber auch erst vor ein paar Monaten dann einigermaßen bewusst, vorher dachte ich immer, es wäre eben alles normal so wies ist..

Ich habe auch manchmal diese richtig schweren Phasen, ich kenne dieses anschleichen mittlerweile daher auch recht gut, immer wie ein kleiner Stein der eine immer größer werdenende Bewegung ins rollen bringt, bis es irgendwann ganz schlimm ist. Da ich dass mittlerweile kenne lasse ichs jetzt gar nicht mehr soweit kommen, deshalb bin ich nun auch in Behandlung, nachdem ich merkte dass es wieder steil bergab ging..


Mal sehen was ich nun so alles machen muss, so eine Therapie wird sicherlich auch kommen, mal gucken wie dass alles wird.


gruß, Daniel
Sham
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Sham »

Hi Daniel,

ich fange auch demnächst eine Therapie an. Bin gespannt, wie das sein wird. Habe überhaupt keine Vorstellung davon.

Morgen bin ich bei der Ärztin und frage gleich mal wegen der Dosierung. Ich will da nicht eigenmächtig handeln.

Lg
Sham
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Regenwolke
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Regenwolke »

@Hank, wie sieht es denn bei dir jetzt aus?

Üblicherweise lösen eher trizyklische Antidepressiva "Schwierigkeiten beim Wasserlassen" aus, aber ich habe das von den SSRI bekommen, beim Paroxetin hatte ich sogar totalen Harnverhalt, so dass ich am zweiten Tag der Einnahme schon wieder absetzen mußte, beim Citalopram Schwierigkeiten, die Blase ganz zu entleeren, was dann nach einigen Tagen zu Blasenreizung mit ständigem Harndrang und Schmerzen geführt hat. Da sich das nicht besserte, sondern immer schlimmer wurde, mußte ich auch das Citalopram wieder absetzen.

Hat es sich denn bei Dir gebessert?
Daniel-L
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Daniel-L »

Hallo Leute,

glücklicherweise scheint das Citalopram jetzt bei mir anzuschlagen, heute ist der 17. Tag an dem ich es nehme und seit gestern scheint es zu wirken. 2 Tage vorher hatte ich morgens auch schon was gemerkt, dass war aber schnell wieder weg.

Seit gestern fühl ich mich jetzt irgendwie besser, es gibt zwar immer noch diese hoch und tief Phasen die oft wechseln, aber es geht nicht mehr so steil Bergab, ist wie eine Schranke die einen zurückhält wenns enger wird. Ansonsten ist die Stimmung auch generell besser und es gibt wieder mehr Antrieb. Ich freue mich über diesen positiv Effekt und hoffe dass er sich vielleicht noch weiter verstärkt, aber vorallem auch bleibt.

Probleme die ich habe sind vorallem die Schlafstörungen, hatte ich vor der Medikamenteneinnahme zwar auch schon aber nicht so heftig, brauche oft Stunden zum einschlafen und wache dann um 3-4uhr wieder auf, und wenn ich dann überhaupt wieder schlafen kann dauert es wieder teilweise stunden bis zum einschlafen.

Ansonsten bin ich manchmal ein wenig nervös, aber da dass wirklich nur ein wenig ist, ist es eigendlich gar kein Problem.

Ich bin schonmal froh das das Medi. nun wirkt und mich die Nebenwirkungen davon nicht umhauen, hoffentlich klappt es jetzt weiter so gut damit.
Sham
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Sham »

Hallo Daniel,

das mit den Schlafstörungen habe ich auch verstärkt seit ich Citalopram einnehme. Ich bin bis weit nach 24 Uhr noch nicht müde und wache trotzdem immer vor 5 Uhr auf.

Genau aus diesem Grund hat mein Arzt mir zusätzlich dieses MirTalich verschrieben, was ich schon mal erwähnte.

Das nehme ich jetzt immer ca. 30 - 45 Minuten bevor ich ins Bett gehen möchte. Mit dem Zeug schlafe ich fest wie ein Bär beim Winterschlaf. Anfangs habe ich es 18 Uhr genommen, dann habe ich herausgefunden, dass das bei mir so schnell wirkt.

Frage mal Deinen Arzt, was Du gegen die Schlafstörungen machen sollst.

Ich habe heute mit meiner Ärztin wegen der Antriebslosigkeit gesprochen. Sie sagte, dass sie sich überhaupt wundert, dass ich schon wieder so fit bin. Ich soll mich etwas gedulden und auch nicht erschrecken, falls es mir trotz Medikamente mal wieder schlechter geht.

Ich bin so was von ein Neuling im Bezug auf diese Krankheit, habe gar keine Erfahrungen. Wenn man aber bedenkt, dass ich Ende Januar ganz unten war, nur noch heulte, überall Schmerzen hatte und nichts mehr machen konnte, dann will ich versuchen erst einmal zufrieden zu sein.

Lg
Sham
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Daniel-L
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Daniel-L »

hi,

naja, wenn ich erlich bin habe ich eigendlich kein so gutes Verhältniss zu Medikamenten, habe immer versucht am besten gar nichts zu nehmen, deshalb war es auch eine große Überwindung für mich überhaupt erst anzufangen so etwas zu nehmen, aber ich habe eben gemerkt dass es so nicht mehr geht, denn auch wenns vielleicht doch noch mal besser wird, kommen die Probleme immer wieder..

Naja, aber ich will versuchen sowenig Medis wie möglich zu nehmen, weshalb ich erstmal versuchen werde auch so irgendwie klarzukommen, aber wenn dass mit dem schlafen überhaupt nicht mehr besser wird, werde ich wohl was nehmen müssen, denn ohne richtigen Schlaf funktioniert der Mensch ja bekanntlich auch nich ^^ mal sehn..


Die Tabletten sollen, soweit ich weis, die Symptome der Depression ziemlig abmildern, aber aufheben tun sie die wohl nicht, deshalb ist es wohl auch möglich das es trotz Pillen auchmal schlechter ist, inwieweit ist mir natürlich noch nicht bekannt da ich ja jetzt auch erst die ersten Erfahrungen damit mache.

Momentan gehts mir aber wie gesagt wirklich besser und ich hoffe dass das auch so bleibt..


Du solltest dich wirklich noch was gedulden, mir fiel dass auch sehr schwer, doch letzendlich helfen diese Tabletten ja dann doch, wie ich jetzt erfahre, und ich hoffe dass du auch bald was von der Wirkung merkst. Und selbst wenn diese Tabletten dir nichts bringen würden, gäbe es ja noch recht viele andere Medikamente die bei dieser Sache auch sehr gut wirken sollen, dass wird schon noch.


bis dann
gruß, Daniel
Sham
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Sham »

Guten Morgen Daniel,

normalerweise bin ich auch kein Freund von Medikamenten. Das ist das erste Mal, wo ich froh bin, dass es die gibt, denn ohne dem Zeug, wäre das über meine Kräfte gegangen.

Ich glaube, dass ich gestern sogar vergessen habe die Tabletten einzunehmen, jedenfalls bin ich früh wach, fühle mich innerlich aufgewühlt und unruhig wie ein gehetztes Tier. Bin mir aber nicht sicher, ob es daran liegt. Jedenfalls werde ich mir ab sofort notieren, wenn ich die Medikamente eingenommen habe, damit ich sicher bin.

Gestern hatten ich das Thema bzgl. Medikamente bei meiner Ärztin(Therapeutin) nachgefragt.
Sie sagte, dass die Medikamente lediglich die Symptome abmildern bzw. ganz unterdrücken, dass die Depression dadurch aber unterschwellig immer noch vorhanden ist. Die Medikamente heilen die Depression nicht, so habe ich das verstanden. Man könne davon ausgehen, dass der Heilungsprozess mindestens 3 bis 6 Monate dauert, in manchen Fällen auch länger. Es kann auch vorkommen, dass man trotz Medikamente verschiedene Symptome phasenweise spürt.

Das betrifft auch meine Antriebslosigkeit. Geduld, Geduld und nochmals Geduld und absolute Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, ist ihrer Meinung nach das oberste Prinzip.

Geduld war noch nie meine Stärke, jetzt muss ich mich immer wieder daran erinnern und frage mich selbst: Wer oder was hetzt mich eigentlich? Ich habe doch Zeit!

Lg
Elke oder Sham
Glück ist, nicht mehr zu wollen als man kann und nicht zu müssen, was man nicht will.
Daniel-L
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Daniel-L »

Hallo Elke,

dann geht es dir bei den Medikamenten also wie mir, mag sie eigendlich auch nicht, aber wenn ich sie so nötig habe, führt wohl kein Weg dran vorbei..

Bis jetzt hab ich die Einnahme der Tabletten noch nicht vergessen, ich glaube am besten ist es wenn man die imer nach dem selben Schema einnimmt, also direkt nach dem Frühstück oder so, dass die Einnahme so automatisiert wird, ausserdem hab ich die Tablettenpackung da liegen wo ich sie morgens dann auch sehe, so kann man es dann kaum vergessen die zu nehmen. ^^

Ich werde wie gesagt auch immer sehr früh wach und bin dann auch nervös, viele Gedanken die direkt da sind, mein Hirn scheint wohl auch im Schlaf schon recht aktiv zu sein, denn ich träume auch immer sehr viel, meisstens auch nichts gutes..

Ich versuche dann immer wieder nochmal einzuschlafen, was aber nur manchmal klappt.


Ich dachte mir schon dass die Depression nur durch die Psychotherapie geheilt werden kann, die Tabletten sind dann wohl nur eine Art Betäubungsmittel.


Du hast recht, eigendlich gibts genügend Zeit um geduldig zu sein, bei mir ist es so dass ich diese Probleme mit der Depression schon sehr lange habe (für meine Verhältnisse zumindest), deshalb ist die Gedult wohl auch schon ziemlig am Ende. Dass ist aber wiederrum auch der Grund warum ich jetzt überhaupt die Behandlung mache, eigendlich also wieder was positives..

Naja, wenn die Tabletten aber wirken, kommt die Gedult auch wieder etwas zurück, weil man merkt dass nun doch was passiert, zumindest ist es bei mir im moment so. Mal sehn wie sich dass nun weiter verhält.


gruß, Daniel
Hank
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Hank »

Hallo Wolke,

zum Glück habe ich jetzt kein Problem mehr mit dem Wasser lassen, das war ein ziemlicher Schrecken, allerdings klappt es mit der Ejukalation nicht - und das ist doppelt frustrierend, dass wenn ich schon mal Lust auf Sex habe, dann das auch nicht klappt, auch tut mir meine Partnerin leid.
Hank
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Hank »

Hallo Daniel, Cham,

habe jetzt mal wieder nach einigen Tagen des Offline-Seins hier ein geschaut, und kann Eure Gedanken gut nachvollziehen, zumal wir 3 wohl in etwa zur gleichen Zeit Depressionen gemerkt haben bzw. diagnostiziert bekamen und auch die Medikamente einnahmen.

Ich merke bei mir bisher leider nichts Positives, obwohl ich das schon seit 3 Wochen einnehme und auch die Dosis erhöht habe.

Ich schlafe nachts sofort ein, und bin dann immer gegen 4 wach kann nicht mehr schlafen, fange morgens dann an zu schwitzen, zucke hin und wieder mit dem Bein und döse dann vor mich hin, bis mich irgendwann das schlechte Gewissen packt und ich aufstehe.

Weiterhin habe ich immer so eine Art "schlechtes Gewissen" - da ich ähnlich wie Cham ab späten Nachmittag eine steile Stimmungssteigerung habe und abends fast "normal" bin - ich denke dann immer wenn mich jetzt Kollegen sehen würden, die glauben doch nie, dass ich wirklich krank bin und daher nicht arbeiten kann.

Wie geht es Euch so dabei?
Sham
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Re: Verlauf der Einnahme von Antidepresssiva

Beitrag von Sham »

Hallo Hank,

bei mir vollzieht sich gerade so eine Wandlung. Ausführlich habe ich schon unter "Umgang mit der Krankheit - ich bin total verwirrt" geschrieben.

Ich nehme die Medikamente jetzt schon vier Wochen. Zumindest das erste Medikament.

Das mit dem schlechten Gewissen ging mir auch immer so, sobald es mir wieder besser ging.

Während der letzten 3 bis 4 Tage hatte ich dann gedacht, dass ich Zeit brauche und heute Nachmittag stellte sich dann der Gedanke ein: " Ich nehme mir die Zeit für mich, ich brauche sie und nehme sie mir, solange ich sie brauche um wieder gesund zu werden. Denn nur dann kann ich mich wieder auf andere Sachen einlassen, ohne selbst Schaden zu nehmen!" Ich hatte bei diesem Gedanken überhaupt kein schlechtes Gewissen und habe es jetzt immer noch nicht und ich bin froh darüber.

Ich weiß allerdings nicht, ob das von allein kam oder weil ich mich zur Zeit sehr viel mit mir selbst beschäftige. Mich innerlich befrage und versuche Antworten zu finden. Dabei fällt mir auf, dass ich mich gut fühle, wenn meine Ratio und meine Gefühle in Einklang sind. Wenn beides nicht im Einklang steht, dann sage ich mir, dass ich die richtige Antwort noch nicht gefunden habe.

Im Umkehrschluss sagt mir dass, solange ich ein schlechtes Gewissen hatte, obwohl ich wusste, dass ich Zeit brauche um gesund zu werden, da passte einiges nicht zusammen. Es ist doch so, dass wir nicht mehr völlig Leistungsfähig sind. Es ist halt sehr schwer, mit einer psychischen Erkrankung umzugehen, man versteht ja selbst nicht immer, was mit einem passiert. Erst allmählich, beginnt ein anderes Denken.

Versuche Dir die Zeit zu gönnen, solange es geht, dass bist Du Dir selbst wert, denn nur wenn Du wieder gesund wirst, kannst Du das Leben in all seinen Schattierungen wahrnehmen.
Leider verstellt uns die Krankheit oft den Blick für viele Dinge.

Alles Gute
Sham (Elke)
Glück ist, nicht mehr zu wollen als man kann und nicht zu müssen, was man nicht will.
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