Therapieform wechseln?

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iffy04
Beiträge: 431
Registriert: 10. Mär 2010, 11:54

Therapieform wechseln?

Beitrag von iffy04 »

Hallo,
ich wende mich an Euch, weil ich etwas unsicher bezüglich der Verhaltenstherapie bin. Meine genehmigten Stunden für Verhaltenstherapie gehen bald zu Ende. Ich habe zu meiner Therapeutin einen sehr guten Draht. Sie arbeitet jedoch streng verhaltenstherapeutisch.
Als Beispiel: Ich erzähle ihr von einer Situation mit der ich große Probleme habe. Sie daraufhin: Was könnten Sie dann aus Ihrem Werkzeugkoffer holen? Sie hat mir beigebracht, dass ich dann die Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken soll.
Das ist ja alles schön und gut, nur ist damit mein Problem ja nicht gelöst! Ich habe große Schwierigkeiten, mich von der Meinung meiner Eltern frei zu machen und die mir übermittelten Glaubenssätze zu entkräften. Was hilft es mir dann, wenn ich bei Besuchen bei meinen Eltern die Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenke? Ich möchte doch meine Angst auflösen!
Versteht Ihr was ich meine.
Hat jemand Erfahrungen wie die Tiefenpsychologie damit umgehen würde. Welche Vorgehensweise würde sie bei diesem Problem wählen?
Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen.

Gruß
iffy
Gypsy85
Beiträge: 32
Registriert: 17. Jan 2011, 11:05

Re: Therapieform wechseln?

Beitrag von Gypsy85 »

*lächel* Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Menschen sind. Meine Thera arbeitet tiefenpsychologisch und damit komme ICH überhaupt nicht zurecht und wechsle jetzt zu jemandem, der verhaltenstherapeutisch arbeitet

Ich habe erst 5 Monate Erfahrung, möchte aber trotzdem versuchen, mich einzubringen, damit ich auch mal jemandem Infos geben kann und nicht immer nur welche bekomme

Meine Thera (die ja tiefenpsychologisch arbeitet) würde glaube ich mit dir gemeinsam herausfinden, wo die Wurzeln liegen, also wo/wie/warum du gelernt hast, so auf deine Eltern zu reagieren, was die Gründe sind etc. Auf diese Weise sollst du dann für das Gebiet sensibilisiert werden, um deine Reaktionen darauf in Frage stellen zu können.

Vielleicht kann jemand noch ausführlicher berichten!

Liebe Grüße,
Steffi
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Therapieform wechseln?

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Iffy,

wie Gypsy geschrieben hat, würden in einer tiefenpsychologischen Therapie eher die Hintergründe dieser Situation angeschaut, d.h. die Beziehung zu deinen Eltern früher und die Auswirkungen auf eure Beziehung heute.

Allerdings gibt es gerade in der kognitiven Verhaltenstherapie auch sehr gute Techniken, um Glaubenssätze zu entkräften. Dein Beispiel klingt für mich, als würde die Therapeutin dir ein für die Bewältigung der Situation gar nicht passendes "Werkzeug" empfehlen. Das würde ich unbedingt ansprechen.

Ich habe sowohl tiefenpsychologische wie auch verhaltenstherapeutische Psychotherapie gemacht. In der Verhaltenstherapie kam es bei mir auch ab und zu mal vor, dass die Therapeutin eine Vorgehensweise vorschlug, die irgendwie gar nicht zu passen schien. Zu Anfang der Therapie habe ich das brav mitgemacht, irgendwann habe ich dann aber gesagt, dass ich bestimmte Dinge gar nicht hilfreich fände. Wir haben das dann besprochen und zusammen eigentlich immer eine Herangehensweise gefunden, die besser passte.

LG, Wolke
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