Diskussionsforum Depression

Hallo Leute,

welchen Grund habt ihr morgens auf zu stehen?

Damit meine ich nicht Pflichten, die einem aus dem Bett treiben.
z.B. Familie versorgen, die Wohnung putzen, die Arbeit (Beruf) ruft, oder mein Wochen-/Tagesplan es so vorsieht.

Sondern, eher was Euch aus den Federn treibt, weil ihr Euch wirklich darauf freut, es Euch ein inneres Bedürfnis ist. Etwas, dass Euch auch gerne aus dem Bett treibt, wenn es Euch mal nicht ganz zu gut (nicht richtig schlecht) geht.

Ich könnte auch liegen bleiben, würde kein Hahn nach krähen.

Ich überlege und überlege, aber mir fällt nichts ein.

Liebe Grüße
Corinna

Hallo corinna,

da ich jedem Tag eine Chance geben will, die Freude auf diesen neuen Tag (wenn es mir gut geht).
Sonst ein alter Ikea-Kalender Spruch
"Stehe Morgens früh auf, weil Du sonst Abends nicht ins Bett kannnst, da Du noch drin liegst."
Es kann aber (an den schlechteren Tagen) passieren, dass ich im Sleepshirt bleibe, bis mir zu kalt wird. Dann wird halt erst um 10:00 Uhr Zähne geputzt und rasiert (rasieren auch nicht immer)(aber ich mag es nicht, mich selbst zu pieken)

Ich schaffe es überhaupt nicht früh aufzustehen. Mein Mann ist seit 1. Mai 2009 Rentner und versorgt die Kinder vor der Schule und ich kann liegen bleiben. Ich freue mich aber an der Tasse Kaffee und dem Zwitschern unseres Kanarienvogels.

Hallo zusammen,

wenn mich eine konkrete Pflicht treibt, dann ist es für mich leicht(er) aus den Federn zu kommen.

Wenn ich nicht muss, dann mach ich mir irgendwann klar, dass mich meine Depression im Bett halten will, weil dann das „Morgengrauen“ lang anhält. Diesen Gefallen will ich der Depri aber nicht zu lange tun. Selbst wenn ich im Bett liegen bleibe, versuche ich mit Autogenem Training die bösen Gedanken zu verjagen.

Spürbar besser wird mein Befinden erst, wenn ich das Leben akzeptiere, also mich aus dem Bett mache, mich bewege, kühle Luft spüre und den Tag beginne.

LG paco

Lieber Paco,

es ist nicht die Depri, die mich am Aufstehen hindert. Ich bin schon seit Wochen nicht mehr depressiv. Es ist auch nicht allgemeine Unlust (weil es noch so dunkel ist, oder es so kuschelig ist etc.).

Ich stehe jede Morgen um 7:30 Uhr auf. Das ist meine Routine, gelernt als Hilfsmittel, um eben nicht bis in die Puppen in der Poofe zu bleiben. Dennoch ist es nicht DER Grund zum Aufstehen.

Ich frage mich trotzdem, wozu eigentlich. Nur um die Whg aufzuräumen, um den See zu gehen, etc.

Ich suche nach dem Grund schlecht hin, der mich motiviert auf zu stehen, einfach weil mich nichts mehr im Bett hält, weil der Grund lockender ist, als die warme Bettdecke stärker als die noch so kleinste Depression?

Liebe Grüße
Corinna

Liebe Corinna,

ich habe derzeit keinen Grund morgens aufzustehen, aber ich tue es trotzdem um der Depression nicht noch mehr Raum zu geben.
Bin mal gespannt ob jemand einen guten Grund zum Aufstehen nennen kann?

Liebe Grüße,

Gabi

Hallo corinna,

der einzige und echte Grund etwas zu tun (oder nicht)

bist

DU


Deine Entscheidung, Dein zu Dir stehen
(Soviel zu einer Wahrheit, aber jede Minute das umzusetzen ...)

Lieber Gregor,

`tschuldige, klingt für mich wie ein Kalenderspruch.

Gruß
Corinna

Hallo corinna,

ja

ist aber trotzdem wahr

(und mein Ziel)

Hallo Corinna,

>Ich könnte auch liegen bleiben, würde kein Hahn nach krähen.
Heißt das, du hast das Gefühl, du bist für niemanden wichtig? Und/oder dir selbst ist nichts wichtig?

Dann könntest du ja dafür sorgen, dass du durch irgendeine Tätigkeit für etwas/jemanden wichtig bist, eine Rolle spielst, einen Platz in einem System hast.

Grüße,

Clown

Hi Leuts,

Corinna:
> was Euch aus den Federn treibt, weil ihr Euch wirklich darauf freut, es Euch ein inneres Bedürfnis ist. Etwas, dass Euch auch gerne aus dem Bett treibt
Hmm. Wirklich darauf freuen - INNERES Bedürfnis - GERNE aus den Federn. Da fällt mir ehrlich gesagt nur die Vergangenheit ein. Wenn ich als Kind in den Reiterferien war. Die meisten Tage in der 9ten Klasse, weil ich in der Schule meinen Schwarm getroffen habe. Der Tag, an dem ich nach Thailand geflogen bin.

Heute stehe ich "besser" auf, wenn unser Terroristen-Welpe mich weckt. Und "lieber", um Hundi und Freund noch bisl zu sehen - statt alleine da zu hocken. Aber wirkliche Freude?

Chiron:
> Bin mal gespannt ob jemand einen guten Grund zum Aufstehen nennen kann?
ICH AUCH!! Zu nennen gäbe es ja schon einiges: DEN erfüllenden Job, DIE große Liebe, etc. Aber ich wäre auch mal gespannt darauf, ob jemand hier in so einem Forum, einen guten Grund zum Aufstehen HAT.

Wäre man dann nicht gesund?

Nachdenkliche Grüße, Kiwi

Ich steh eigentlich nur meinem Körper zuliebe auf. Der sehnt sich nach ner warmen Dusche oder zumindest Zähneputzen.

Wenn ich zu lange liegen bleib, bekomm ich auch Kopfschmerzen.

Außerdem kann ich dann abends umso früher wieder ins Bett gehen.

Hallo zusammen

meinen Grund morgens aufzustehen,habe ich mir mühevoll wieder erkämpft.
Früher war es der Beruf,die Kinder,weil es Tag war.
Heute ist es der größte Luxus!!!!!!!!!!!!!!
Ich K A N N den Tag beginnen.
Viele Jahre habe ich mich stundenlang in den Tag gekämpft,immer wieder aufgeben müssen.

Meine beste Zeit ist der Morgen,da wird nichts verschenkt,schlechte Tage machen gute Tage wertvoller.
Ich bin einfach dankbar,aufstehen zu können.
Bin gespannt auf weitere Antworten.
anna54

hi there.

hm, ich finde, mit dem aufstehen ist es wie mit dem leben überhaupt. man muss es einfach tun. einen wirklichen grund wird man weder für das eine noch das andere finden, wenn man nur depressionstypisch hartnäckig und konsequent weiterfragt.

ich habe es oft genug geschafft, einen grund zum (früher) aufstehen zu haben, und trotzdem nicht in bewegung zu kommen. druck von außen (termin, arbeit) funktioniert noch am verlässlichsten. von innen (großer hunger zum beispiel) nicht unbedingt. etwas, auf das ich mich freue an dem tag? der mechanismus ist noch nicht an, wenn ich aufwache.

ich muss es einfach schaffen, einfach zu tun. (bin noch am üben. und damit es morgen gelingt, jetzt aber pronto ab ins bett)

kormoranin