Meine derzeitige Lebenssituation....
Verfasst: 30. Jan 2011, 14:45
Hallo liebes Forum,
Ich wusste keinen anderen Titel,aber ich fange einfach mal an zu erzählen ..
..vor 9 Monaten,am 20 April 2010 , brachte ich nach einem Notkaiserschnitt wegen Geburtsstillstand bei 8 cm Muttermund meinen Sohn zur Welt. Kerngesund,fit und absolut hinreissend. Ich war wirklich stolz,es geschafft zu haben,denn die Geburt war subjektiv gesehen wirklich sehr schwer und dass ich die ganze Zeit alleine war,ging auch nicht spurlos an mir vorbei.
Mit dem Vater des Kindes bin ich seit dem vierten Schwangerschaftsmonat nicht mehr zusammen. Ich habe die Partnerschaft beendet,weil er mich wiederholt belogen und um Geld beklaut hat. Aktuell läuft ein Vaterschaftsfeststellungsverfahren,weil er nach der Trennung sofort ankündigte einen Vaterschaftstest zu wollen. Die Schwangerschaft war nicht geplant,aber ein Abbruch kam für mich nicht infrage.
Seit mein Kleiner 10 Wochen alt ist,habe ich einen neuen Freund,der sich absolut super um das Kind kümmert,er nimmt es an,als sei es sein eigenes Kind,er liebt uns über Alles,was man merkt und ich kann wirklich von Glück reden,dass ich diesen Menschen an meiner Seite habe.
Eigentlich könnte alles so schön sein.....eigentlich.....
...Vor 2,5 Jahren habe ich meinen damaligen Lebenspartner durch Tod verloren,innerhalb von 24 Stunden war mein Leben ein Scherbenhaufen. Ich habe mich getröstet,indem ich ständig und immer unterwegs war um mich abzulenken. Parties,Zusammenkünfte,auch Alkohol,Sex etc.
Sicherlich nicht die gesündeste Art der Trauerbewältigung,aber sie funktionierte-jedenfalls dachte ich das zu dem Zeitpunkt.
Am 25.August im letzten Jahr verstarb mein Grossvater ziemlich plötzlich im Krankenhaus. Zwar war er schon 82 Jahre alt und hatte auch schon einen Herzinfarkt und einen früherkannten Prostatakrebs hinter sich,aber er war eigentlich das,was man als fit bezeichnen würde. Er war bis zuletzt mobil und nicht mal die Ärzte hätten gedacht,dass er so schnell geht....
...die ganze Trauer von "damals" kam wieder hoch. Ich merkte,dass ich es kein bisschen verarbeitet habe.
Keine zwei Monaten später verstarb dann auch der andere Opa,der Vater meiner Mutter,und ich war wirklich absolut im Keller. Dieser Opa und ich hatten zwar nicht ganz so viel Kontakt,da er einige 100 Kilometer weit weg gewohnt hat,aber natürlich traf es mich sehr.
Seitdem ist irgendwie alles anders...und jetzt vor wenigen Wochen hat mein seelischer Kummer seinen Höhepunkt gefunden...
...ich komme mit dem Muttersein einfach nicht klar! Mit diesem grossen Berg Verantwortung der auf meinen Schultern lastet.
Ich fühle mich total wertlos,habe das Gefühl,dass ich nicht mehr als eigenständiger Mensch angesehen werde,sondern nur noch als "Mutter von..."
Auch für meinem Vater bin ich nicht mehr "seine Tochter" sondern "Die Mutter seines Enkels",was meiner Mutter und meinem Freund auch schon aufgefallen ist.
Ich vermisse mein altes Leben,vermisse es einfach mal sorglos zu sein,den Moment zu geniessen.
Wisst ihr,ich war schon immer ein Freigeist,war immer unterwegs. Habe viel Sport gemacht,bin viel Rad gefahren,immer dann wann ich wollte. Im Sommer sogar Nachts.
Mein Freund hat totales Verständnis und sagt "Geh raus,wann immer Du magst" und ich vertraue ihm auch zu 1000% .
Aber wenn ich dann mal unterwegs bin,kann ich mich auch nicht fallen lassen,ständig mache ich mir Sorgen,ob irgendwas mit dem Kleinen ist,ob alles okay ist,ob irgendwas Schlimmes passiert ist....habe ein schlechtes Gewissen,dass ich weg bin,frage mich,wie ich nur so egoistisch sein kann so dermassen an mich zu denken und Spass haben zu wollen....
...desweiteren mache ich mir sogar Gedanken darüber,was passieren könnte,wenn man mich draussen ohne Kind sieht. Was passiert,wenn dann Jemand zum Jugendamt geht und irgendwas sagt,wie "Hier,die ist nur alleine unterwegs,die kümmert sich nicht um ihr Kind!" Ich weiss nicht,ob diese Horrorvorstellungen realitätsnah sind...
...und somit wird der Abend dann zwar "nett",aber nicht so,wie ich ihn eigentlich gerne erleben würde.
Ich fühle mich permanent als schlechte Mutter,wertlos und als Versager.
Ich fühle mich unter einem permanenten Druck,dass das Gedeihen meines Sohnes mit mir steht und fällt und dass sämtliche Unzulänglichkeit meinerseits als Unfähigkeit hingestellt wird.
Ich habe körperliche und psychische Symptome,die mich sehr belasten.
...Ich habe oft Angstgefühle,im Sinne von Panikattacken,dabei habe ich Herzklopfen,manchmal sogar Herzstolperer(was ich schon dem Doc erzählt habe,aber da sie nicht ständig auftreten und nur dann,wenn ich einer seelisch belastenden Situation ausgesetzt bin und verspannt bin,sind sie harmlos)
...ich bin sehr oft sehr verspannt im oberen Rücken,Nackenbereich. Habe dadurch nicht selten richtige Spannungskopfschmerzen und eben diese "Herzstiche" und "Stolperer".
....habe oft das Gefühl,als hätte ich nen Kloss im Hals
...habe oft Angst,dass schlimme Sachen passieren,wie Unfall,Krankheit oder dergleichen
....fühle mich wertlos
....habe das Gefühl,dass ich als Mutter versage bzw. nicht zum Muttersein tauge
...habe ein Schlechtes Gewissen,weil ich das Bedürfnis habe,Spass zu haben,feiern zu gehen
...bin sehr oft traurig
...schlafe entweder zu viel oder sehr unruhig
...habe Bauchweh
...gerate schnell in Panik ,habe Panikattacken,Albträume.
Ich würde gerne eine Psychotherapie beginnen und war auch schon bei meinem Hausarzt. Aber ich habe Angst,dass mir daraus ein Strick gedreht werden kann,wenn bekannt ist,dass ich eine psychische Erkrankung habe und mich deswegen in Therapie befinde. Gerade auch wegen dem leiblichen Vater meines Kindes,der mir,sollte er das erfahren (durchs Jugendamt oder dergleichen) mit Sicherheit versuchen würde eins reinzuwürgen aufgrund von verletztem Stolz,da die Trennung ja damals von mir aus ging.
Die Freundin von meinem Vater sagte mir zudem mal,dass man es negativ gegen mich verwenden würde,wenn man wüsste,dass ich in psychologischer Therapie bin,aufgrunddessen könnte man mir mein Kind wegnehmen,weil ich dann ja offensichtlich keine gute Mutter bin.
So,das war meine Geschichte einer etwas längeren Kurzfassung ...sicherlich ist es etwas durcheinander geschrieben und wenn Fragen aufkommen,beantworte ich sie natürlich gerne
Ich möchte dazu sagen,dass ich mein Kind über Alles liebe,dass es ihm an nichts fehlt und auch nie fehlen wird,das Kümmern um den Kleinen ist nicht "mein Problem"...aber ich komme mit den Begleitumständen einfach nicht zurecht...
...ich danke schonmal sehr für's Lesen und evtl. folgende Rückmeldungen!
Liebe Grüße
AngelEye
Ich wusste keinen anderen Titel,aber ich fange einfach mal an zu erzählen ..
..vor 9 Monaten,am 20 April 2010 , brachte ich nach einem Notkaiserschnitt wegen Geburtsstillstand bei 8 cm Muttermund meinen Sohn zur Welt. Kerngesund,fit und absolut hinreissend. Ich war wirklich stolz,es geschafft zu haben,denn die Geburt war subjektiv gesehen wirklich sehr schwer und dass ich die ganze Zeit alleine war,ging auch nicht spurlos an mir vorbei.
Mit dem Vater des Kindes bin ich seit dem vierten Schwangerschaftsmonat nicht mehr zusammen. Ich habe die Partnerschaft beendet,weil er mich wiederholt belogen und um Geld beklaut hat. Aktuell läuft ein Vaterschaftsfeststellungsverfahren,weil er nach der Trennung sofort ankündigte einen Vaterschaftstest zu wollen. Die Schwangerschaft war nicht geplant,aber ein Abbruch kam für mich nicht infrage.
Seit mein Kleiner 10 Wochen alt ist,habe ich einen neuen Freund,der sich absolut super um das Kind kümmert,er nimmt es an,als sei es sein eigenes Kind,er liebt uns über Alles,was man merkt und ich kann wirklich von Glück reden,dass ich diesen Menschen an meiner Seite habe.
Eigentlich könnte alles so schön sein.....eigentlich.....
...Vor 2,5 Jahren habe ich meinen damaligen Lebenspartner durch Tod verloren,innerhalb von 24 Stunden war mein Leben ein Scherbenhaufen. Ich habe mich getröstet,indem ich ständig und immer unterwegs war um mich abzulenken. Parties,Zusammenkünfte,auch Alkohol,Sex etc.
Sicherlich nicht die gesündeste Art der Trauerbewältigung,aber sie funktionierte-jedenfalls dachte ich das zu dem Zeitpunkt.
Am 25.August im letzten Jahr verstarb mein Grossvater ziemlich plötzlich im Krankenhaus. Zwar war er schon 82 Jahre alt und hatte auch schon einen Herzinfarkt und einen früherkannten Prostatakrebs hinter sich,aber er war eigentlich das,was man als fit bezeichnen würde. Er war bis zuletzt mobil und nicht mal die Ärzte hätten gedacht,dass er so schnell geht....
...die ganze Trauer von "damals" kam wieder hoch. Ich merkte,dass ich es kein bisschen verarbeitet habe.
Keine zwei Monaten später verstarb dann auch der andere Opa,der Vater meiner Mutter,und ich war wirklich absolut im Keller. Dieser Opa und ich hatten zwar nicht ganz so viel Kontakt,da er einige 100 Kilometer weit weg gewohnt hat,aber natürlich traf es mich sehr.
Seitdem ist irgendwie alles anders...und jetzt vor wenigen Wochen hat mein seelischer Kummer seinen Höhepunkt gefunden...
...ich komme mit dem Muttersein einfach nicht klar! Mit diesem grossen Berg Verantwortung der auf meinen Schultern lastet.
Ich fühle mich total wertlos,habe das Gefühl,dass ich nicht mehr als eigenständiger Mensch angesehen werde,sondern nur noch als "Mutter von..."
Auch für meinem Vater bin ich nicht mehr "seine Tochter" sondern "Die Mutter seines Enkels",was meiner Mutter und meinem Freund auch schon aufgefallen ist.
Ich vermisse mein altes Leben,vermisse es einfach mal sorglos zu sein,den Moment zu geniessen.
Wisst ihr,ich war schon immer ein Freigeist,war immer unterwegs. Habe viel Sport gemacht,bin viel Rad gefahren,immer dann wann ich wollte. Im Sommer sogar Nachts.
Mein Freund hat totales Verständnis und sagt "Geh raus,wann immer Du magst" und ich vertraue ihm auch zu 1000% .
Aber wenn ich dann mal unterwegs bin,kann ich mich auch nicht fallen lassen,ständig mache ich mir Sorgen,ob irgendwas mit dem Kleinen ist,ob alles okay ist,ob irgendwas Schlimmes passiert ist....habe ein schlechtes Gewissen,dass ich weg bin,frage mich,wie ich nur so egoistisch sein kann so dermassen an mich zu denken und Spass haben zu wollen....
...desweiteren mache ich mir sogar Gedanken darüber,was passieren könnte,wenn man mich draussen ohne Kind sieht. Was passiert,wenn dann Jemand zum Jugendamt geht und irgendwas sagt,wie "Hier,die ist nur alleine unterwegs,die kümmert sich nicht um ihr Kind!" Ich weiss nicht,ob diese Horrorvorstellungen realitätsnah sind...
...und somit wird der Abend dann zwar "nett",aber nicht so,wie ich ihn eigentlich gerne erleben würde.
Ich fühle mich permanent als schlechte Mutter,wertlos und als Versager.
Ich fühle mich unter einem permanenten Druck,dass das Gedeihen meines Sohnes mit mir steht und fällt und dass sämtliche Unzulänglichkeit meinerseits als Unfähigkeit hingestellt wird.
Ich habe körperliche und psychische Symptome,die mich sehr belasten.
...Ich habe oft Angstgefühle,im Sinne von Panikattacken,dabei habe ich Herzklopfen,manchmal sogar Herzstolperer(was ich schon dem Doc erzählt habe,aber da sie nicht ständig auftreten und nur dann,wenn ich einer seelisch belastenden Situation ausgesetzt bin und verspannt bin,sind sie harmlos)
...ich bin sehr oft sehr verspannt im oberen Rücken,Nackenbereich. Habe dadurch nicht selten richtige Spannungskopfschmerzen und eben diese "Herzstiche" und "Stolperer".
....habe oft das Gefühl,als hätte ich nen Kloss im Hals
...habe oft Angst,dass schlimme Sachen passieren,wie Unfall,Krankheit oder dergleichen
....fühle mich wertlos
....habe das Gefühl,dass ich als Mutter versage bzw. nicht zum Muttersein tauge
...habe ein Schlechtes Gewissen,weil ich das Bedürfnis habe,Spass zu haben,feiern zu gehen
...bin sehr oft traurig
...schlafe entweder zu viel oder sehr unruhig
...habe Bauchweh
...gerate schnell in Panik ,habe Panikattacken,Albträume.
Ich würde gerne eine Psychotherapie beginnen und war auch schon bei meinem Hausarzt. Aber ich habe Angst,dass mir daraus ein Strick gedreht werden kann,wenn bekannt ist,dass ich eine psychische Erkrankung habe und mich deswegen in Therapie befinde. Gerade auch wegen dem leiblichen Vater meines Kindes,der mir,sollte er das erfahren (durchs Jugendamt oder dergleichen) mit Sicherheit versuchen würde eins reinzuwürgen aufgrund von verletztem Stolz,da die Trennung ja damals von mir aus ging.
Die Freundin von meinem Vater sagte mir zudem mal,dass man es negativ gegen mich verwenden würde,wenn man wüsste,dass ich in psychologischer Therapie bin,aufgrunddessen könnte man mir mein Kind wegnehmen,weil ich dann ja offensichtlich keine gute Mutter bin.
So,das war meine Geschichte einer etwas längeren Kurzfassung ...sicherlich ist es etwas durcheinander geschrieben und wenn Fragen aufkommen,beantworte ich sie natürlich gerne
Ich möchte dazu sagen,dass ich mein Kind über Alles liebe,dass es ihm an nichts fehlt und auch nie fehlen wird,das Kümmern um den Kleinen ist nicht "mein Problem"...aber ich komme mit den Begleitumständen einfach nicht zurecht...
...ich danke schonmal sehr für's Lesen und evtl. folgende Rückmeldungen!
Liebe Grüße
AngelEye