Seelischer Sondermüllplatz

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ghm
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Seelischer Sondermüllplatz

Beitrag von ghm »

Die liebe lernfee hat von einem seelischen Sondermüllplatz gesprochen.
Ich hoffe Du erlaubst, wenn ich die Anregung aufnehme.

Früher (vor ca. 28 Jahren), wenn es mir nicht gut ging, ging ich in den englischen Garten. Hinter dem Haus der Kunst gibt es einen künstlichen Wasserfall (vor Allem im Sommer).
Dem konnte ich alle belastenden Gedanken entgegenschreien.
Später bin ich an den Güterbahnhof gegangen und habe fahrende Züge genutzt, zum Anschreien. Meinen „seelischen“ Sondermüll braucht kein Mensch zu hören (aber es befreit, wenn er mal raus ist).
Hin und wieder gibt es Menschen, denen ich davon erzählen konnte, ohne das Gefühl zu haben sie ’runterzureissen.
Jetzt versuche ich mal mit aufschreiben.

Wer gerade nicht belastbar ist, sollte um diesen Müllabladeplatz wohl einen Bogen machen.

Nachtrag: Ich glaube es wirkt wirklich, ich bekomme besser Luft, und fühle mich nicht mehr so belagert.
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
ghm
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Re: Seelischer Sondermüllplatz

Beitrag von ghm »

Ich sitze in meiner Wohnung.
Schon seit Tagen umschleicht mich eine Melancholie, der setze ich zwar vorsätzliche Hoffnung und Freude an den "kleinen Wundern" des Tages entgegen, aber sie umschleicht mich weiterhin. So dass ich ihre Anwesenheit spüren kann, sie aber ausserhalb des Lichtes meiner Hoffnung bleibt.
Viele der Gedanken sind einfaches Selbstmitleid und unwahr. Die Verlogenheit setze ich in Klammern

Ich versuche mal, den Stimmen der Melancholie ein Forum zu geben.

- Wie wäre es schön, wenn unsere Familie noch bestünde, wenn die Kinder, meine Exfrau und ich uns noch nahe wären.
(Der größte Sohn will schon seit Jahren nichts mit seiner Mutter zu tun haben, Seit 2008 wurden meine Frau und ich uns immer fremder, auch weil Sie mit meinen Traurigkeitsphasen nichts zu tun haben wollte und ich versuchte diese zu Verbergen)

- Wenn meine Eltern noch lebten, könnte ich mir dort Trost und Rat holen
(Mit meinen Eltern hatte ich in den letzten Jahren, als sie noch lebten nur selten Kontakt, ich war mit meiner Familie und meinem Leben genug beschäftigt und richtig warm war es in der Familie nie.
Auf die klugen Ratschläge meiner Eltern kann ich ganz gut verzichten, aber das in den Arm nehmen (ohne Worte) vermisse ich doch sehr)

- Wenn sie wenigstens eine Grabstätte hätten (sie sind Anonym beerdigt, auf eigenen Wunsch), könnte ich dort mich geborgen fühlen
( so ein Schmarrngefühl, meine Schwiegermutter hat ein Grab und war für meine Frau anfangs wichtig, jetzt ist es nur noch eine Last und sie wartet auf den Tag, wenn Sie das Grab auflassen darf. Und ich habe meinen Schrein hier in der Wohnung, wo ich meiner Trauer Ausdruck geben kann (war ein Tipp meiner Therapeutin))

- Warum muss ich jetzt allein in einer neuen Wohnung leben, wir hatten doch Alles und hätten jetzt zur Ruhe kommen können
(Was hatten wir den, da wir Beide uns selber mehr und mehr in die alltäglichen Dinge verloren hatten. OK, wir hatten uns vorgestellt, mit dem freiwerdenden Kinderzimmer für uns Beide einen Raum für Hobbies zu schaffen)

- Warum habe ich vor vielen Jahren nicht mit der Hochzeit und dem ersten Kind gewartet und meinen Meister gemacht. Dann wäre ich heute ... ?
( Na super, wenn, wäre, hätte, könnte, Danke Nein ihr Gedankenkreisel um die Irrungen des „rosaroten Traumes“)
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
Carrion
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Re: Seelischer Sondermüllplatz

Beitrag von Carrion »

Lieber Gregor!

Der geliebte Konjunktiv... Wie sagte ein Trainer einer Nationalmannschaft neulich im Fernsehen: "Ich bin nicht der Trainer von wäre-könnte-sollte!" Und der Lehrer in mir sagt: "Bleib beim Indikativ!"

Aber das nutzt nichts wenn die Gedanken erst mal da sind. Und was hilft da? Vielleicht sich klar machen, dass es nicht mehr möglich ist. Und schauen was man ändern kann. Konkret: deine Eltern haben keine Grabstätte. Aber vielleicht kannst du dir eine Platz suchen wo du dich ihnen nahe fühlen kannst?

Und sonst: Was ist denn gutes an der Situation? Es MUSS etwas gutes geben. Kannst du das vll mal auflisten? Nur so als Versuch...

LG
Sophia
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Just before our love got lost you said “I am as constant as a northern star.” And I said, “Constantly in the darkness, where’s that?"
tiffiellen
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Re: Seelischer Sondermüllplatz

Beitrag von tiffiellen »

Lieber Gregor,

Müll abladen ist eine gute Sache! Mitschleppen stengt an und verbraucht Kraft(von der ja sowieso oft nur wenig vorhanden ist).Ich lasse meinen Sondermüll in meinen Tagebüchern, wo er nach einiger Zeit (tatsächlich) verbrannt wird. Ein symbolische Akt der Entsorgung.

Wenn das "Wenn" nicht wäre, ja das wäre schön!
Wenn ich in diesem "wenn" hänge, hilft mir zu bedenken, was mich zur damaligen Zeit zu einer bestimmten Entscheidung bewogen hat.
Dann sage ich mir, zu dem Zeitpunkt habe ich mich nach Abwägung der Für und Wider richtig entschieden!
Im Nachhinein sieht manches anders aus, aber so ist es eben dann.

Die Frage nach dem "warum" ist müßig, weil es keine Antwort gibt. Vielleicht hilft die Frage nach dem "Wofür"!? Darauf kann ich mir eine Antwort geben und vielleicht kannst du das auch?

Wenn ich in dieser scheiß Depression hocke, bin ich manchmal neidisch, wenn ich andere Menschen fröhlich lachen höre. Es kommt mir vor wie ein Fenster zu eine fremde Welt, zu der ich keinen Zugang habe.

Andererseits empfinde ich diese Auseinandersetzung mit mir selbst aber auch als eine Bereicherung und denke, wenn ich das mal hinter mir gelassen habe, werde ich gestärkt und bereichert daraus hervorgehen.

Mein Leben hat durch diese Kriesenzeit, die sich jetzt schon über 5 Jahre hinzieht einen Tiefgang bekommen, der auch Früchte tragen wird. Das ist meine feste Überzeugung und meine Hoffnung, dass diese ganze Plagerei auch etwas Gutes mitbringen wird.
Im Kontakt zu Freunden ist die Oberflächlichkeit weggefallen. Freunde, die ich heute habe, mögen mich, so wie ich bin. Ich brauche kein Pokerface aufsetzen. Da hat sich die Spreu vom Weizen getrennt. Auch ein Pluspunkt!

Diese Dinge zu sehen und mir immer mal wieder bewußt zu machen, hilft mir, den Glauben an gute Dinge in meinem Leben nicht zu verlieren.

liebe sonnige Grüße von Ellen
paco
Beiträge: 310
Registriert: 19. Jan 2011, 11:06

Re: Seelischer Sondermüllplatz

Beitrag von paco »

Sondermüll! Das ist eine passende Metapher. Fast scheint mir, es ist atomarer Müll, weil die Halbwertszeit so ewig lang zu sein scheint.

In jedem Leben sammelt sich was an. Erst mit der Depri wurden bei mir manche Erinnerungen zur Last, zum Müll, zum Problemmüll. Seither käue ich ihn, v.a. in grauen Phasen, zwanghaft wieder. Hätte ich damals doch … Es hilft mir schon, wenn ich mir im Kopf klar mache, dass das depressionstypisch ist, also ein Symptom meiner Krankheit.

@Ellen:
> Mein Leben hat durch diese Krisenzeit, die sich jetzt schon über 5 Jahre hinzieht einen Tiefgang bekommen, der auch Früchte tragen wird. Das ist meine feste Überzeugung und meine Hoffnung, dass diese ganze Plagerei auch etwas Gutes mitbringen wird.
Ja, Ellen, das ist auch meine Hoffnung. Dass es eines Tages vorbei ist mit dieser Depri. Dann werden die Müll-Erinnerungen zwar immer noch da sein. Weil das, was war, nicht ungeschehen gemacht werden kann. Der Müll kann höchstens fachgerecht und ordnungsgemäß deponiert werden, sodass er nicht mehr belastet.

Wie mit dem Müll umgehen? Tagebuch, therapeutische Gespräche, symbolisch beerdigen... Ja, wenn es denn hilft, den quälenden Unrat zu beseitigen!

Ich hoffe immer noch, mit einer Änderung meiner beruflichen Lebensumstände auch meine Depri besiegen (oder in Schach halten) zu können. Und dann wird aus dem Sondermüll ordentlich entsorgter Abfall, der niemanden mehr stört. So sehe ich das hier und jetzt!

Liebe Grüße von paco
tiffiellen
Beiträge: 90
Registriert: 16. Jan 2011, 16:41

Re: Seelischer Sondermüllplatz

Beitrag von tiffiellen »

Hallo Pako!

Sind deine Probleme im Beruf der Auslöser für die Depression? Oder nur die Stelle, durch die es akut geworden ist?


Zum Jahresende hab ich einen "Rückblick" auf 4 Jahre Therapie geschrieben. Es gab mache Entwicklung bei mir, wenn auch oft nur kleine Schritte, aber so ist es wohl.

Zum Schluß hab ich gedacht, dass ich von dieser beschissenen Depression Sooo die Nase voll hab! Ich wünsche mir sehr, dass sie wegigstens zeitweis, wieder verschwindet.
ich bin mir gar nicht sicher, ob das ein realistischer Wunsch ist. Bei der Vorstellung, dass es so bleibt für den Rest meines Lebens gruselt es mich.

Schaffe diesen ganzen Sondermüll immer wieder raus, aber wenn ich mich umdrehe, ist er wieder da und ich fange wieder von vorne an.
Das Bild mit dem Atommüll gefällt mir. Der kommt auch immer wieder zum Vorschein. Falsch gelagert, Lager durch Wasser oder ähnliches gefährdet, politik ändert sich und dann muß das Zeug wieder woanders hin und ist sooo präsent, als wäre er nie weg gewesen.Entsorgung beginnt von vorn usw.

Was bleibt, ist die Hoffnung einmal einen geeigneten Endlagerplatz zu finden und dann Ruhe zu haben.
22222
Beiträge: 28
Registriert: 6. Dez 2010, 23:21

Re: Seelischer Sondermüllplatz

Beitrag von 22222 »

Ja, sehr gutes Bild mit dem Atommüll.
Ich kette mich dann demnächst auf die Gleise um zu verhindern, dass mein Müll für einen Transport durch mein Seelenleben wieder zum Vorschein kommt... (Das mit den Gleisen bitte nicht falsch verstehen)
mbm22
Beiträge: 381
Registriert: 25. Mai 2010, 22:48

Re: Seelischer Sondermüllplatz

Beitrag von mbm22 »

Hallo zusammen,

da ich diesen Begriff für meinen seelischen Müll, den ich seit Jahren, ja seit Jahrzehnten mit mir herumschleppe, gefunden habe, möchte ich mich auch mal dazu äußern.

Verletzungen und schmerzliche Verluste, nicht da gewesene Bindungen in der Kindheit sind Erfahrungen der besonderen Art.

Sie unterscheiden sich von den normalen Lernerfahrungen, die wir ansonsten im Leben machen. Zum einen verursachen sie meist unangenehme, schmerzliche Gefühle, Scham, Frustration, Wut und anderes mehr. Zum anderen bleiben sie uns lange erhalten. Die Aussage "Die Zeit heilt alle Wunden" gilt hier einfach nicht.

Und dennoch versuchen wir mit ihnen umzugehen, sie anzunehmen, dann aber möglichst rasch wegen ihrer belastenden Wirkung abzulegen.

Doch wo ist ein geeigneter Ort für diesen Seelenmüll?

Am liebsten würde man ihn nicht mehr sehen, ihn einfach vergessen, sich nicht mehr damit auseinandersetzen müssen.

Also wird er weggeschoben, verdrängt in tiefere, abgelegenere Ebenen. Zur Sicherheit wird noch etwas zu Abdeckung drübergetan. Nun meint man erstmal Ruhe zu haben und sich etwas entspannen zu können.

Doch das Leben geht weiter und es kommet zu weiteren schmerzlichen Erfahrungen, die verarbeitet werden wollen, soweit es eben geht. Der verbeibende Rest muss dann wieder in der Sondermüllablage entsorgt werden.

Schon bei der Entsorgung trifft ein kurzer scheuer Blick die eingelagerten Leichen im Abseits. Obwohl man es anders gehofft hatte, sind sie immer noch da, haben sich nur unmerklich verändert und glotzen einem mahnend ins Gesicht.

Wenn man ehrlich mit sich ist, muss man sich irgendwann die Frage stellen, was mit diesem angesammelten, abgelegten seelischen Sondermüll passieren soll.
Der Ablageplatz hat nur begrenzte Kapazitäten, leider oder aus gutem Grund.

Wenn einem der Ballast bis zu Hals steht, wird man praktisch gezwungen, eine Lösung zu finden.
Mehr geht einfach nicht, ist für den Menschen nicht mehr tragbar.

Doch wo darf man dann etwas ablegen?
Ist es überhaupt möglich?
Und wenn ja, wird es mir damit dann leichter?

Ich merke, dass ich auf diese Fragen und zu diesen Gedanken noch keine Antwort finde.
Dennoch verspüre ich Handlungsbedarf.

Aber was ist zu tun? Wie könnte es gehen?
Schließlich möchte sicherlich kein Mensch an seinem Seelenmüll ersticken, oder?

Nachdenkliche Grüße

lernfee
ego57
Beiträge: 500
Registriert: 15. Sep 2009, 21:56

Re: Seelischer Sondermüllplatz

Beitrag von ego57 »

Hallo und schönen guten Abend,
hallo Lernfee und Gregor habt ihr euch schon mal gefragt wo der Sondermüll liegt?
Für mich ist es ein Rucksach den jeder selbst trägt und je mehr man verdrängt desto
schwerer wird er. Verdrängen ist nicht die Lösung, sondern loslassen. Loslassen ist
aber anehmen der Situation, so wie sie ist. Da wird der Verstand jetzt rebelieren,denn
etwas annehmen was einem so viel Schmerzen bereiet hat, das versteht er nicht.

Ich habe schon viel hier und im forum-depresionen.de darüber geschrieben. Loslassen,
solange man jemandem etwas anlastet trägt man eine Last. Diese wird man nur durch
das zulassen dieser Situation oder Person erlöst, es passiert nur im eigenen Kopf.
Ich habe es gemacht und Konflikte in mir gelöst, einfach machen ohne es zu begreifen.

Der hawaijanische Arzt Dr. Len benutze Ho’oponopono um Leute zu heilen und hatte
Erfolge damit. Er heilte das was andere hatten in sich, das Problem was man mit
anderen hat ist ja auch nur ein persönliches Problem das man in sich lösen muß.
Such bei Youtube oder ähnlichen nach EFT oder EMDR usw.

Ho’oponopono:
Dr. Ihakeakala Hew Len
Ho´oponopono bedeutet etwas richtig stellen, einen Irtum korrigieren.
Morrnah hatte die Eingebung in den Ho´oponopono Prozess die drei
Bestandteile des Selbstes zu integrieren. Diese drei Teile, die in jedem
Molekül der Realität existieren heißen:

Unihipili - Kind / Unterbewusstes
Uhane - Mutter / Bewusstes
Aumakua - Vater / Überbewusstes.

Wenn diese innere Familie sich im Einklang miteinander befindet,
bewegt sich der Mensch im gleichen Rythmus wie das Göttliche und
durch dieses innere Gleichgewicht kommt das Leben in Fluss.

Jede Therapie ist eine Form von Manipulation.
Manipulation findet statt, wenn ich (als Therapeut) von der Vorstellung
ausgehe, daß du krank bist und ich an dir arbeiten werde. Es ist aber
keine Manipulation wenn ich begreife, das du mr mit deinem Kommen
eine Chance gibst herauszufinden, was in mir vorgeht. Das ist ein
großer Unterschied.
Der Verstand begreift nicht das es viel sinnvoller ist ein Problem durch
Umwandlung durch Ho´oponopono zu lösen. Denn dann löst sich nicht
nur das Problem, sondern gleichzeitig auch alles, was damit zusammen-
hängt, selbst auf mikroskoppischer Ebene und bis zum Anfang aller Zeiten.

>Frage das Bewusstsein oder Göttliche in dir "Was geht in mir vor,
>dass ich die Schmerzen oder Probleme bei dieser Person verursacht habe?"
>Als nächstes stelle die Frage " Wie kann ich dieses Problem in meinem
>Inneren in Ordnung bringen?
>Ich bitte das Bewusste in mir "Sag mir bitte, wie ich das korrigieren kann,
>was in mir vorgeht und wodurch ich diese Schmerzen verursacht habe.

Es kommt gar nicht so sehr auf die Wirkung an, viel wichtiger ist ist es,
dem Problem auf die Spur zu kommen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg.
Wir sind nur Bittsteller.
Wenn jemand mit einem Problem zu dir kommt, wo ist dieses Problem dann?
Du bist derjenige, der das Problem verursacht hat. Also bezahlt dein Klient
dich dafür, daß du dein Problem heilst.
Das 100 %-iges Wissen, daß du selbst die Ursache des Problems bist.
100 %-iges Wissen, daß du auch dafür verantwortlich bist, den Fehler wieder
zu korrigieren. Kannst du dir vorstellen, wie es wäre, wenn wir alle die 100 %-ige
Verantwortung für sämtliche Probleme übernehmen würden?
Höre auf zu Beurteilen ober Verurteilen.
Leute treten nur in dein Leben um dir auf die Nerven zu gehen. Wenn du das
weißt, kannst du jede Situation auf eine hörere Ebene emporheben und das
Problem einfach loslassen. Das ist gar nicht so schwierig:

>Es tut mir leid, was da geschieht. Bitte verzeih mir. Ich danke dir
>Ich liebe dich

Man muss gar nicht verstehen wie das funktioniert,es funktioniert.
Und wer es jetzt gerade nicht versteht darf seine Meinung für sich behalten,
ich schenke sie ihr/ihm.
VLG ego57

„Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.“ Charlie Chaplin

הַלְּלוּיָהּ

paco
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Registriert: 19. Jan 2011, 11:06

Re: Seelischer Sondermüllplatz

Beitrag von paco »

@tiffiellen
>Sind deine Probleme im Beruf der Auslöser für die Depression? Oder nur die Stelle, durch die es akut geworden ist?
Hi Ellen,

ich habe Anlass zur Vermutung, dass ich schon seit ewigen Zeiten eine latente Depri mit mir rumschleppe. Sie hat mich dazu veranlasst, unkluge, riskante Entscheidungen zu treffen, sodass ich letztlich in einem beruflichen Scherbenhaufen landete (Im Nachhinein betrachtet: es hätte noch schlimmer kommen können). Und weil ich mich in diese beknackte Situation reinmanövriert habe, ist die Depri vor ein paar Jahren irgendwann unmissverständlich aufgetreten. Seither plag ich mich mit ihr rum. Und ich meine, mit einer Korrektur meines beruflichen Lebensumfelds und nicht anders kann ich der Depri entkommen. Ich meine, meine Depri an sich ist nicht so riesig und beherrschbar. Immer wenn ich eine gute berufliche Phase habe, ist auch die Depri ganz klein, bzw positive Entwicklungen hellen mich von einer auf die andere Minute auf.

Da liegt vielleicht noch eine weitere Problemschicht drunter. Aber mit der, meine ich, komme ich klar.

Zumindest hoffe ich auf Heilung durch Änderung der beruflichen Umstände. Bei deren Herstellung bin ich aber von Entscheidungen Dritter abhängig, die von meiner Depri nichts wissen (dürfen!).

Teil meines Mülls sind die falschen, depriausgelösten Entscheidungen, die mir an grauen Tagen immer weh tun und unproduktive Grübelkreisel und Selbstvorwürfe auslösen. Vorbei kann das mE erst dann sein, wenn ich mein Leben wieder auf eine Spur gebracht habe, auf der ich zufrieden sein kann. Ich arbeite dran.

Ich hoffe, es ist verständlich, obwohl ich aus Gründen der Anonymität etwas vage bleiben will.

Liebe Grüße von paco
tiffiellen
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Re: Seelischer Sondermüllplatz

Beitrag von tiffiellen »

Heute ist es vielleicht eine gute Idee, meinen seelischen Müll hier abzuladen.

- Ich will nicht die Frau sein, die ihr Leben nicht geregelt kriegt
- Will mich nicht mehr abhängig fühlen von anderen Menschen.
- warum hab ich keine Berechtigung für NIX in mir selbst- brauche IMMER jemand, der mir die Erlaubnis gibt
- Wo werden denn die Berechtigungen zum Leben erteilt? Wer hat mich beim Verteilen übersehen??
- Wie soll ich es morgen blos schaffen nett mit den Kindern zu sein? Ein Zombi ist warscheinlich empatische als ich es morgen sein werde.
- warum hab ichs nicht kommen sehen... hab mich noch gewundert, dass es so gut geht...
tiffiellen
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Registriert: 16. Jan 2011, 16:41

Re: Seelischer Sondermüllplatz

Beitrag von tiffiellen »

.... und wieder Müll

- will nicht auf die 2-tägige Fortbildung mit den kollegen mit denen ich mich nicht wohl fühle. Ich hasse solche Veranstaltungen, wo ich mir die Maske aufziehen muß und small talk machen! Das stellt für mich einen derartigen Kraftakt da, dass ich hinterher nur noch fertig bin. Möchte sooo gern entspannter mit solchen Situationen sein... werd ichs denn nie lernen?? Stelle mich selber ins Abseits!

- Frage mich, warum es noch Menschen gibt, die gern mit mir zusammen sind. Empfinde mich selber als Zumutung, besonders an Tagen wie heute.

- Ich war heut nicht gut für die kinder, wie an den anderen Tagen auch, wenn es mir nicht gut geht. mein Geduldsfaden ist zu kurz und mir fehlt die Gelassenheit in vielen Situationen.
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