Hallo ihr lieben,
habe die letzten Tage öfters mal mitgelesen und bin gespannt, wie es jetzt weitergeht.
Habe seit ca. 3 Jahren Depressionen und war schon bei der verschiedensten Therapien. Im Herbst war ich für 10 Wochen in einer Klinik und bin jetzt seit Anfang Dezember wieder Zuhause. Die Zeit in der Klinik und nach der Klinik war natürlich sehr schwer für meine Frau und mich. Hatte gehofft, das ich nach Weihnachten wieder (normal) werde aber es ist alles geblieben wie es war. Die innere Leere und die Sinnlosigkeit sind immer noch präsent. So vergehen die Tage voll mit Grübeleien.
Am schlimmsten finde ich, das ich z. Zt. keine körperlichen Annäherungen möchte. Meine Kinder, Freunde und Bekannte sind mir nicht mehr wichtig. Am liebsten würde ich mich ins Auto setzen und irgendwo hin fahren um alles alte hinter mir zu lassen.
Ich hoffe das ich in diesem Forum Menschen treffen kann, die einen verstehen.
Gruß Sebastian
Neu hier Nähe zulassen und spüren können
Re: Neu hier Nähe zulassen und spüren können
Hallo Sebastian,
erstmal ein herzliches Willkommen.
Diese Gedanken hatte ich auch (und manchmal kommen sie immer wieder).
Ich habe mich entschlossen ein Träumer und Spinner zu sein.
Ich bin in manchem anders als meine Mitmenschen, ich denke manches anders und arbeite an meinem Sein in "Gottes" schöner Welt
Nachtrag und ich arbeite daran mich nicht immer wieder zu vertippen, dann muss ich meine Beiträge nicht immer wieder Korrigieren
erstmal ein herzliches Willkommen.
Diese Gedanken hatte ich auch (und manchmal kommen sie immer wieder).
Ich habe mich entschlossen ein Träumer und Spinner zu sein.
Ich bin in manchem anders als meine Mitmenschen, ich denke manches anders und arbeite an meinem Sein in "Gottes" schöner Welt
Nachtrag und ich arbeite daran mich nicht immer wieder zu vertippen, dann muss ich meine Beiträge nicht immer wieder Korrigieren
~~ Göttin, lass es Hirn vom Himmel regnen (und nimm den Menschen die Regenschirme weg) ~~
-
himmelskörper
- Beiträge: 778
- Registriert: 10. Jul 2009, 14:13
Re: Neu hier Nähe zulassen und spüren können
Hallo Sebastian,
auch von mir ein herzliches Willkommen.
Es ist schade das dir die Klinik so gar nichts gebracht hat, aber vielleicht konntest du doch kleine Dinge mitnehmen.
Nimmst du noch zusätzliche AD`s, oder gehst du noch in eine ambulante Psychotherapie?
Das mit der Nähe nicht zulassen können, das kenne ich auch nur zu gut.
Es gehört einfach zu unserer Krankheit dazu, man kann dies dann auch nicht erzwingen.
Ich denke es liegt auch daran, weil wir uns selbst auch überhaupt nicht leiden können, wir lieben uns selbst nicht und können das daher auch nicht annehmen wenn andere Nähe zu uns suchen.
Ein wichtiger Schritt wäre eigentlich, dass du versuchst dich selbst so anzunehmen wie du bist, dich akzeptierst mit all deinen Schwächen und deiner Krankheit.
Sich selbst zu lieben, ist ein wichtiger Schritt um die Liebe anderer annehmen zu können.
Ich hoffe du findest hier die Hilfe die du brauchst.
alles liebe sedna
auch von mir ein herzliches Willkommen.
Es ist schade das dir die Klinik so gar nichts gebracht hat, aber vielleicht konntest du doch kleine Dinge mitnehmen.
Nimmst du noch zusätzliche AD`s, oder gehst du noch in eine ambulante Psychotherapie?
Das mit der Nähe nicht zulassen können, das kenne ich auch nur zu gut.
Es gehört einfach zu unserer Krankheit dazu, man kann dies dann auch nicht erzwingen.
Ich denke es liegt auch daran, weil wir uns selbst auch überhaupt nicht leiden können, wir lieben uns selbst nicht und können das daher auch nicht annehmen wenn andere Nähe zu uns suchen.
Ein wichtiger Schritt wäre eigentlich, dass du versuchst dich selbst so anzunehmen wie du bist, dich akzeptierst mit all deinen Schwächen und deiner Krankheit.
Sich selbst zu lieben, ist ein wichtiger Schritt um die Liebe anderer annehmen zu können.
Ich hoffe du findest hier die Hilfe die du brauchst.
alles liebe sedna
Re: Neu hier Nähe zulassen und spüren können
Hi Sebastian
Seit ich mich mit dem Thema Depression befaßt habe, interessieren mich keine oberflächliche Beziehungen mehr. Gespräche mit Tiefgang, über Gott und die Welt, sind leider mit wenigen Menschen zu führen.
Man kann also gute Miene zum bösen Spiel zu machen, oberflächliche Beziehungen aufrecht halten, dabei ist die Möglichkeit sehr groß, daß man sich selber verstellt und damit nicht ehrlich mit sich und den anderen ist.
Seit ich mich mit dem Thema Depression befaßt habe, interessieren mich keine oberflächliche Beziehungen mehr. Gespräche mit Tiefgang, über Gott und die Welt, sind leider mit wenigen Menschen zu führen.
Man kann also gute Miene zum bösen Spiel zu machen, oberflächliche Beziehungen aufrecht halten, dabei ist die Möglichkeit sehr groß, daß man sich selber verstellt und damit nicht ehrlich mit sich und den anderen ist.
Viel Kraft und Energie
Fridolin
Fridolin
Re: Neu hier Nähe zulassen und spüren können
Hallo Sebastian,
ja, ich verstehe dich, mir geht es ganz genauso. Fühle mich irgendwie am Ende des Weges, habe alles ausprobiert ohne eine befriedigende Wirkung. Medis zig verschiedene ausprobiert, immer bis zur Höchstdosis, kaum Wirkung. Stationär, Teilstationär, ambulant - mehrfach teilgenommen, kaum Verbesserung.
Nähe zulassen und ertragen ist für mich eine Aufgabe, die ich nicht bewältigen kann. Ich hasse es, angefasst zu werden, leider verströme ich anscheinend eine Aura die andere anzieht. Mir passiert es oft, dass mich Leute spontan in den Arm nehmen, Omis im Supermarkt mir über den Rücken oder Arm streichen...
Ich muss aufpassen, sie nicht aggressiv zusammenzubrüllen.
Bei Fremden versuche ich, es einfach auszuhalten. Menschen die ich häufiger treffe bitte ich: Sei mir bitte nicht böse, aber ich werde nicht so gerne angefasst. Das hat nichts mit dir zu tun, aber würdest du das bitte unterlassen?
Leider scheinen sich die wenigsten später daran zu erinnern...
Da ich selbst keinen Rat kenne und ich weiß, wie anmaßend mir Ratschläge manchmal vorkommen, gebe ich dir keine schlauen Worte mit auf den Weg sondern sage nur: Ja, Sebastian, ich glaube ich weiß wie du dich fühlst...
Lg, Salvatore
ja, ich verstehe dich, mir geht es ganz genauso. Fühle mich irgendwie am Ende des Weges, habe alles ausprobiert ohne eine befriedigende Wirkung. Medis zig verschiedene ausprobiert, immer bis zur Höchstdosis, kaum Wirkung. Stationär, Teilstationär, ambulant - mehrfach teilgenommen, kaum Verbesserung.
Nähe zulassen und ertragen ist für mich eine Aufgabe, die ich nicht bewältigen kann. Ich hasse es, angefasst zu werden, leider verströme ich anscheinend eine Aura die andere anzieht. Mir passiert es oft, dass mich Leute spontan in den Arm nehmen, Omis im Supermarkt mir über den Rücken oder Arm streichen...
Ich muss aufpassen, sie nicht aggressiv zusammenzubrüllen.
Bei Fremden versuche ich, es einfach auszuhalten. Menschen die ich häufiger treffe bitte ich: Sei mir bitte nicht böse, aber ich werde nicht so gerne angefasst. Das hat nichts mit dir zu tun, aber würdest du das bitte unterlassen?
Leider scheinen sich die wenigsten später daran zu erinnern...
Da ich selbst keinen Rat kenne und ich weiß, wie anmaßend mir Ratschläge manchmal vorkommen, gebe ich dir keine schlauen Worte mit auf den Weg sondern sage nur: Ja, Sebastian, ich glaube ich weiß wie du dich fühlst...
Lg, Salvatore
Re: Neu hier Nähe zulassen und spüren können
Hallo Gregor,
sorry das ich so spät antworte aber es ging nicht früher. Ja vielleicht ist es sinnvoll, sich als Spinner zu bezeichnen, da hat man meistens Ruhe vor den normalen.
Gruß Sebastian
sorry das ich so spät antworte aber es ging nicht früher. Ja vielleicht ist es sinnvoll, sich als Spinner zu bezeichnen, da hat man meistens Ruhe vor den normalen.
Gruß Sebastian
Re: Neu hier Nähe zulassen und spüren können
Hallo Sedna, vielen Dank für deine Antwort.
Sorry das ich mich nicht schon früher gemeldet habe. Ja ich habe noch Thera aber auch hier habe ich das Gefühl, das es nicht weitergeht. Es ist richitg, das man sicher zuerst selbst lieben sollte aber wie geht das in dieser Phase?
Es geht schon einige Monate so, das ich jegliche Nähe ablehne. Aus der Theorie weiß man sehr viel, das Problem ist die Umsetzung. Gruß Sebastian
Sorry das ich mich nicht schon früher gemeldet habe. Ja ich habe noch Thera aber auch hier habe ich das Gefühl, das es nicht weitergeht. Es ist richitg, das man sicher zuerst selbst lieben sollte aber wie geht das in dieser Phase?
Es geht schon einige Monate so, das ich jegliche Nähe ablehne. Aus der Theorie weiß man sehr viel, das Problem ist die Umsetzung. Gruß Sebastian
Re: Neu hier Nähe zulassen und spüren können
Hallo Fridolin,
vielen Dank für deine Antwort, genau so ist es, das man an den Menschen ohne Tiefgang, kein Interesse hat aber wo findet man die Menschen, mit denen man sich unterhalten kann. Machst du noch Thera oder was hilft die weiter?
Gruß Sebastian
vielen Dank für deine Antwort, genau so ist es, das man an den Menschen ohne Tiefgang, kein Interesse hat aber wo findet man die Menschen, mit denen man sich unterhalten kann. Machst du noch Thera oder was hilft die weiter?
Gruß Sebastian
Re: Neu hier Nähe zulassen und spüren können
Hallo Salvatore,
vielen Dank für deine Antwort. Es ist sehr schön, das es Menschen gibt, die einen verstehen und mitfühlen können. Alleine das tut schon gut.
Liebe Grüße Sebastian
vielen Dank für deine Antwort. Es ist sehr schön, das es Menschen gibt, die einen verstehen und mitfühlen können. Alleine das tut schon gut.
Liebe Grüße Sebastian
Re: Neu hier Nähe zulassen und spüren können
Lieber Sebastian,
Nähe zulassen und spüren zu können, ist auch für mich ein großes Thema.
Kann man andere Menschen überhaupt an sich herankommen lassen, wenn man mit sich selber nicht im Reinen ist?
Der fehlende Selbstwert, die schwierige Annahme es eigenen Ichs wäre vermutlich eine wichtige Basis dafür. Doch mich zu lieben oder wenigstens zu sagen, dass es okay ist, so wie ich bin kommt mir nicht über die Lippen.
Ich muss einen großen Bogen um Spiegel machen, ertrage den eigenen Anblick nicht.
Wenn es mir mit mir selbst schon so geht, ich mich dafür verachte und hasse so zu sein wie ich bin, wie muss es dann anderen erst gehen. Es wäre und ist für mich nur verständlich, dass sie sich abwenden.
Ich möchte anderen den Blick hinter meine Fassade ersparen. Zurück bleiben bei ihnen nur unangenehme Gefühle und Sprachlosigkeit. Und das möchte ich keinem anderen antun.
Wenn ich doch einmal der Hoffnung Raum gebe und mich auf mein schon vorhandenes Bedürfnis nach Nähe einlasse, gibt es nur neue Verletzung und neuen Schmerz.
Mich in der wärmenden Nähe eines Menschen geborgen zu fühlen darf ich mir nicht erlauben. Meine Gefühle sind nicht angebracht, mein Wunsch und meine Sehnsucht nur eine Illusion, die nicht gebraucht wird.
Hier in der Anonymität des Internet-Forums gelingt es mir ein wenig, mich zu öffnen und zu äußern. Aber das hier ist ein kleiner, etwas geschützter Rahmen, der Kontakt unter gleichermaßen Betroffenen.
Draußen in der realen Welt der Normalos sieht es anders aus. Aber vielleicht kann man sich hier ein wenig stark machen für das Leben da draußen.
Lieber Sebastian, ich wünsche Dir hier einen guten, lohnenden Austausch im Forum.
Allein zu spüren, dass es noch mehr Menschen mit ähnlichen Problemen gibt, ist schon hilfreich, wenn auch nicht unbedingt tröstend. Aber Du bist nicht mehr allein.
Die gefühlte Einsamkeit ist für mich das, was mir an der Depression am meisten zu schaffen macht.
Herzliche Grüße und alles Gute für Dich
lernfee
Nähe zulassen und spüren zu können, ist auch für mich ein großes Thema.
Kann man andere Menschen überhaupt an sich herankommen lassen, wenn man mit sich selber nicht im Reinen ist?
Der fehlende Selbstwert, die schwierige Annahme es eigenen Ichs wäre vermutlich eine wichtige Basis dafür. Doch mich zu lieben oder wenigstens zu sagen, dass es okay ist, so wie ich bin kommt mir nicht über die Lippen.
Ich muss einen großen Bogen um Spiegel machen, ertrage den eigenen Anblick nicht.
Wenn es mir mit mir selbst schon so geht, ich mich dafür verachte und hasse so zu sein wie ich bin, wie muss es dann anderen erst gehen. Es wäre und ist für mich nur verständlich, dass sie sich abwenden.
Ich möchte anderen den Blick hinter meine Fassade ersparen. Zurück bleiben bei ihnen nur unangenehme Gefühle und Sprachlosigkeit. Und das möchte ich keinem anderen antun.
Wenn ich doch einmal der Hoffnung Raum gebe und mich auf mein schon vorhandenes Bedürfnis nach Nähe einlasse, gibt es nur neue Verletzung und neuen Schmerz.
Mich in der wärmenden Nähe eines Menschen geborgen zu fühlen darf ich mir nicht erlauben. Meine Gefühle sind nicht angebracht, mein Wunsch und meine Sehnsucht nur eine Illusion, die nicht gebraucht wird.
Hier in der Anonymität des Internet-Forums gelingt es mir ein wenig, mich zu öffnen und zu äußern. Aber das hier ist ein kleiner, etwas geschützter Rahmen, der Kontakt unter gleichermaßen Betroffenen.
Draußen in der realen Welt der Normalos sieht es anders aus. Aber vielleicht kann man sich hier ein wenig stark machen für das Leben da draußen.
Lieber Sebastian, ich wünsche Dir hier einen guten, lohnenden Austausch im Forum.
Allein zu spüren, dass es noch mehr Menschen mit ähnlichen Problemen gibt, ist schon hilfreich, wenn auch nicht unbedingt tröstend. Aber Du bist nicht mehr allein.
Die gefühlte Einsamkeit ist für mich das, was mir an der Depression am meisten zu schaffen macht.
Herzliche Grüße und alles Gute für Dich
lernfee