Diskussionsforum Depression

Durch die Medis, die ich vom HA erhalten habe, sind meine Ängste zumindest jetzt in der Form abgeschwächt, dass ich die "ganz rational" beiseite schieben kann.
Auch die Niedergeschlagenheit und das Weinen,hält sich jetzt in Grenzen und ich kann meinen Tag meist ganz gut überstehen, kostet eben super viel Energie und wirkt sich dann nach Feierabend aus.

Hat noch jemand von euch merkwürdige, unbegründete Ängste "aus dem Nichts"? Nehmt ihr dafür Medis oder wie geht ihr damit um? Mein HA verschreibt mir diese bromazanil nicht so wirklich gerne und ich hab auch ein wenig Angst davor wenn er mir die nicht verschreiben will, da sich meine Verfassung wieder etwas stabilisiert hat.
Was macht ihr in den konkreten Moment? Ich hab das öfter beim Autofahren im dunkeln, generell habe ich manchmal das Gefühl von Dunkelheit verschluckt zu werden (hört sich merkwürdig an, wie "Nachtängste von kleinen Kindern". Auch dieses Gefühl, ständig durchschaut und Schuld an allem zu sein....

Wie sind eure Strategien?

Hallo StellaRaven,

das Problem nicht erklärbarer Ängste kenne ich gut.
Versuche Dich von Deiner Angst nicht "in eine Richtung scheuchen" zu lassen. Bleibe offen und schau noch genauer hin wenn Dich die Angst wegscheuchen will.
Die Ursachen sind sehr vielschichtig.

Aber bitte entschuldige, wenn ich dazu erst Abends mehr schreibe.

Liebe Stella,

ich bin auch ein Mensch, der schnell zu Ängsten neigt, auch wegen der Depressionen.

Es ist ein heikles Thema. Unbegründet sind die Ängste ja nicht. Sage ich jetzt mal so.

"Der Körper vergisst nichts."

Ich habe mich zum Beispiel mein ganzes Leben mit diffusen Ängstgen geplagt, mehr oder minder, auch mit diesen Verlustängsten , bis ich dann definitiv auf die Traumata meiner vorsprachlichen kindlichen Zeit gestoßen bin.

Was mir hilft , wenn ich wieder ängstlicher werde??? Ich nehme es einfach an. Und sage, es ist jetzt eben so.

Mache Entspannungsübungen, höre nachts Entspannungskassetten, etc. etc. und akzeptiere, dass dann eben im Moment das großartige Leben draußen an mir vorbeirauscht.

Ich versuche, ich betone, versuche, mich dann nicht mit anderen Menschen zu vergleichen.
Ich habe schlechte Erfahrungen damit, wenn ich versuche, meine Ängste, meine Ängstlichkeit runterzuknüppeln , weil ich einem Bild von einer toughen Frau entsprechen will.

Aber, ich versuche auch, mich nicht hineinzusteigern. Iss jetzt ganz schön platt gesagt, gelle.

Auch ich bin nicht fertig.

Damit meine ich, meine Entwicklung, meine seelische, und immer wieder gibt es eben ängstlichere Zeiten in meinem Leben. Das bin ich eben, elas.

So what.

Psychotherapie nie ausgeschlossen.

Herzlich
elas

Hallo Stella,

Ängste vor allem sind derzeit mein Thema.
Ich habe auch gemerkt, wenn ich Angst vor einer Sache habe und diese dann in den Griff bekomme, kommt die Angst vor dem nächsten.
Annehmen der Angst, wie Elas meinte, halte ich mal für eine gute Strategie.
Sie als gegeben annehmen, aber sie nicht zu groß werden lassen.
Also dauernd an die Angst denken.
Mehr Rat weiß ich leider auch nicht, aber vielleicht schreibt noch jemand was dazu.

Liebe Grüße,

Chiron

Hallo Stella,

ja sowas kenne ich auch. Hatte dies aber schon weit aus schlimmer wie jetzt.

Diese Ängste haben mich oft gehindert, wegzugehen, meine Kinder alleine wegzulassen und und und................

Als ich auf Reha war, haben sie mich gebeten. Das ich die Ängste aufschreiben soll.
Meine Gefühle dazu und wann ich dies dachte, also die Situation. Dann wie hoch liegt die Chance das dies wirklich passieren könnte.

Dann noch was würde ich meiner besten Freundin sagen, wenn sie zu mir kommt und würde mir dieses Gedanken schildern.

Dann nochmal mein Gefühl dazu, nachdem ich mir alles aufgeschrieben habe.

Ich habe gemerkt, das meine Ängste nicht mehr so schlimm waren. weil ich alles logisch durchdacht habe.

Wenn ich jetzt plötzlich wieder so Ängste habe, mache ich mir auch gleich Gedanken, wie groß die wahrscheinlichkeit überhaupt ist.
Klar es klappt nicht immer, vorallem nicht so gut wenn ich in ner schweren Depriphase stecke.

Aber besser ist es allemal geworden.

alles liebe sedna

Hallo Stella,
klar habe ich Ängste und es würde den Rahmen sprengen, wenn ich sie alle auflisten würde.
Früher hatte ich zudem auch Angst vor der Angst, fühlte mich schlecht, schwach und so minderwertig. Heute sind ein paar meiner Ängste weg. Selbst mein Gefühl minderwertig zu sein, akzeptiere ich heute und sag dann halt auch mal, das kann ich nicht... und will es dann uch garnicht mehr können.
Wichtig für meine langjährigen Entwicklung war immer, zu akzeptieren, was ist und wie ich, dank vieler fremder Einflüsse, geworden bin. Dazu gehören auch die Ängste, je mehr ich sie annehme desto kleiner werden sie.
Gruß Rottweiler

Hallo StellaRaven,

wie versprochen etwas mehr zu Thema Angst.

Zuerst, Angst ist ein wichtiges Gefühl für das Überleben des Tieres, daraus wird es vorsichtig.
Wer also seine Angst bekämpft, bekämpft einen Teil seines Seiens.

Gegen Ängste vor ... kann man viele Therapien machen. Ziel ist es zu lernen, dass ... nicht schlimm/tödlich ist (das Tier beruhigen)

Schwierig sind Ängste ohne Grund. Die entstehen oft in Zeiten, die Du irgendwann vergisst.
Ein Beispiel: ich hatte als Kind, wenn ich Fieber hatte oft den Eindruck, das Fensterkreutz käme auf mich zu. Das hat mir Angst gemacht. oder denke an die vielen Märchen, die Kinder nicht erfreuen, sondern ängstigen.
Aber auch an Aussagen Deiner Eltern, vor dem bösen Mann, vor der Dunkelheit usw.
Diesen ganzen Kram bekommst Du ganz früh in Deine Erinnerungsdatenbank und vergisst sie dann, aber sie sind da und melden sich immer wieder. Ein Teil unserer "Unterhaltungsindustrie" lebt sehr gut von dem Kitzeln an unbewussten Ängsten.
Was macht man jetzt gegen die Ängste "ohne Grund".
Nicht wegsehen, dann werden sie größer. Sich ihnen liebevoll nähern und nachsehen ob sie wirklich gefährlich sind hilft.
Und versuche zu Deinen Ängsten zu stehen.
Ich habe mal einen Chef schön aus dem Konzept gebracht. Er hatte mich in sein Büro gebeten und fragte mich dann ob ich Angst hätte. Ich habe ihm ins Gesicht gesagt, dass ich Angst hätte, da seine Entscheidungen unter Umständen in mein Leben einwirken. Dann war er erstmal sprachlos. Letzlich bin ich danach besser mit ihm ausgekommen als vorher.
Die Ängste erzählen einem immer, dass man sie verheimlichen muss etc. Aber ganz im Gegenteil stehe zu ihnen und sie verlieren ihre Kraft über Dich.
Manchmal, heute wenn ich wieder Angst ohne Grund bekomme, rede ich mit ihr, was sie will, ob sie mich warnen will oder ob ihr nur gerade langeweilig ist. Das ist ihr dann zu blöde und sie vergeht. Probiere es aus.

Hallo StellaRaven,
unbegründete, irrationale Angstzustände sind in der Regel mit depressiven Phasen begleitet.
Noch vor einigen Jahren litt ich an solchen Störungen, das grenzte schon an Verfolgungswahn und das schlimmste, sie kamen aus dem Nichts. Rollläden runter, Telefon ausstöpseln und von der bösen Welt nichts mehr sehen oder hören. Ich bin diese Ängste fast los geworden nach einem längeren Klinikaufenthalt und entsprechender Medimentation. Nur in oder vor einer tiefen Depriphase erfasst es mich noch aber bei weitem nicht mehr so deftig wie früher. Ich kann also nur zum Arzt und den entsprechenden angstlösenden Medikamenten raten.
Mfg Herbert

Danke für eure Antworten. Das mit der Angst annehmen ist bestimmt eine hilfreiche Sache, ich glaube soweit bin ich noch lange nicht. Momentan würde ich mich am liebsten vergraben, ich weiß auch nicht ob mein KS es nicht nur noch schlimmer gemacht hat. Da hat man zuviel Zeit zum grübeln. Bin gerade auch aktuell so down trotz Medis.

Ich habe auch mit solchen Ängsten zu, die aus heiterem Himmel kommen. Ich habe das bereits schon in diesem Thread beschrieben:http://www.diskussionsforum-depression. ... 1295027004

Mein Neuroleptikum Abilify (Aripiprazol)wurde von 10 auf 15 mg erhöht, und ich denke, dass es bereits geholfen hat.

Jetzt hänge ich hier wieder am PC und die Angst ist wieder da. Trotz, dass ich nun 15 mg Abilify nehme. *stöhn*