Krank genug zum krankschreiben lassen

[schoko]

Hallo,

ich bin neu hier im Forum. Ich denke das es wohl schwer wird zu beschreiben wie es in mir aussieht.
Aber ich versuche es mal.

Habe jeden Tag Beklemmungsgefühle, Atemnot ,Herzstechen bei dem Gedanken das es auf der Arbeit wieder zu stressig für mich wird.
Nehme schon seit einem Zusammenbruch im April 20mg Citalopram. Trotzdem habe ich nach jedem Arbeitstag das Gefühl jetzt brauche ich 3 Tage frei. Ich kann mit Streß in keiner Form mehr umgehen. Selbst wenn Arbeitskollegen gestreßt sind und sich der Streß nicht gegen mich richtet, setzt es mich sofort unter Streß. Da ich eine soziale Phobie entwickelt habe, die sich auf meine Blase auswirkt - das heißt ich kann meine Blase nicht entleeren wenn Menschen in der Nähe sind- ich kann wenn mich irgendjemand streßt meine Blase überhaupt nicht entleeren.
Das heißt oft 9,5 Stunden volle Blase auf der Arbeit. Da ich nervlich überhaupt nicht belastbar bin, gerate ich bei Blasendruck sofort unter Strom und bin noch unruhiger, nervöser, schwitze, zittere, habe keine Konzentration,....
Selbst in meinem Privatleben merke ich immer mehr das ich unfähig werde zu arbeiten. Hausarbeit fällt mir immer schwerer, Verabredungen plane ich schon so, das ich am nächsten Tag bloß meine Ruhe habe.
Ich mache jeden Tag autogenes Training. Versuche mich mit EMDR selbst zu motivieren.
Und trotzdem habe ich jeden Tag das Gefühl das klappt nicht mehr lange, dann drehst du durch.
Da meine Psychologin meint ich darf vor meiner Angst nicht weglaufen, sondern muß mich meinen Ängsten stellen , gehe ich immer brav arbeiten.
Eine Kur ist schon beantragt aber von der RV habe ich seit 12 Wochen noch nichts gehört.
Ab welchem Punkt lasst ihr euch denn Krankschreiben? Erst wenn ihr zusammenbrecht und nicht mehr aus dem Bett kommt ? Oder nehmt ihr euch eine Auszeit ,wenn ihr schon längere Zeit merkt das euch die Depressionen auslaugen ?

Liebe Grüße
Schokomonster

[himmelskörper]

Hallo Schokomonster,

herzlich willkommen hier im Forum.

Was sagt den dein Psychiater oder Hausarzt dazu.

Also ich bin kein Arzt, aber als selbst Erkrankte bin ich der Meinung, du solltest mehr auf dich schauen. Klar Ängste nicht davon laufen, aber solange machen bis gar nichts mehr geht ist absoluter Quatsch.

Gehe zu deinem Arzt und lass dir ne Auszeit geben, wenigstens mal für zwei Wochen.

Keiner kann in dich rein fühlen und wirklich wissen wie es dir geht, das musst schon du machen und dann angemessen für dich sorgen.

Ich weiß das dies nicht leicht ist, aber notwendig.

Alles liebe sedna

[leonidas]

Hallo,

das klingt doch nach angstattacken!
Du hast eine Psychologin, aber wer hat dir Citalopram verschreiben? Seit du es nimmst, gab es schon eine besserung? Vielleicht ist es unter dosiert!
Also wenn es dich so sehr stresst, dann nimm eine auszeit, deine gesundheit ist durch nichtzs zu ersetzen. Wie sieht es denn Privat aus mit Stressfaktoren? Gefällt dir deie arbeit oder willst du etwas anderes?


LG
Hmm

[Secret]

Hallo Schokomonster,

hat Du das mit deiner Blase der Psychologin gesagt. Also ich könnte so nicht arbeiten und mich nicht konzentrieren mit Druck auf der Blase. Bis vor 2 Jahren hatte ich mit häufigen Blasenentzündungen zu tun. Daher fühle ich mit Dir und drücke Dir vor allem ganz fest die Daumen dass Du eine Lösung mit der Psychologin oder Ärzten findest nicht mit voller Blase arbeiten zu müssen.

Also wann ich mich krank schreiben lasse hängt bei mir nicht nur von meiner Befindlichkeit ab, sondern auch von der Qualität meines Arbeitsplatztes und der Beziehungen zu meinen Kolleginnen. Wenn ich irgendwo neu bin und noch Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit habe bin ich eher bereit zu arbeiten, als bei einem bereits vom Arbeitsgeber gekündigten Arbeitsverhältnis mit mobbincharakter.

Aber letztendlich ist es so, dass nur Du das allein entscheiden kannst und wie schon erwähnt niemand in Dir reinsehen kann.

LG
M.

[schoko]

Hallo,

meine Arbeitsstelle ist wahrlich nicht besonders toll, da wir ständig zu wenig Personal sind und sehr viel Betrieb haben. Selbst wenn man kein psychisches Blasenproblem hat, hat man kaum die Zeit die Toilette aufzusuchen. Meine Psychologin weiß über mein Blasenproblem und die Arbeitssituation bescheid. Sie möchte schonseit längerem das ich mir eine neue Arbeitsstelle suche.
Da ich aber erst mal in eine Reha möchte, um zu sehen ob man mir helfen kann, habe ich noch nicht nach einer neuen Stelle geschaut. Neue Arbeitsstelle und dann zur Reha müssen kommt nicht so gut. Vor 11 Jahren sollte ich schon mal zur Reha und habe mich lieber für neue Arbeit anstatt Arbeitslosigkeit entschieden. Diesmal will ich zur Reha bevor neue Arbeit kommt.
Brauche nicht noch dieses furchtbare Gefühl von Arbeitslosigkeit...........
und Geldsorgen.
Die Dosis meiner Medis ist kein Wundermittel für all meine Ängste aber einige werden schon unterdrückt.
Habe für mich noch nicht akzeptiert das ich Medis nehmen muß. Da mein Privatleben keine Probleme macht und es Verstandmäßig überhaupt keinen Grund gibt warum ich mich mit Depressionen und Panikattacken herumschlage denke ich oft das es überhaupt keinen Sinn macht warum es mir schlecht geht.

Man hat schon sehr viele wirre Gedanken, wenn die Depris zuschlagen.
Heute geht es mir viel besser als gestern und morgen gehts mir wieder unerwartet schlecht.

So jetzt erst mal genug

Liebe Grüße Schokomonster

[Bellasus]

Hallo Schokomonster,

nach deinem Eingangsposting sollte eine Krankschreibung eigentlich locker zu rechtfertigen sein. Wie willst du an deinen Ängsten arbeiten, wenn du alle verfügbare Kraft zum Überstehen des Tages brauchst? Da bleibt doch keine Energie mehr, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Meine Frage wäre auch, wie du ärztlich betreut bist. Das wäre die Stelle, mit der du besprechen könntest, wie du eine Auszeit = AU sinnvoll nutzen könntest, um 1. wieder die Kraftreserven aufzufüllen und 2. Strategien zu finden, dass es dann nicht gleich so weiter geht, wenn du wieder arbeitest. Dafür wäre dann die Psychologin die Gesprächspartnerin.

Aber wenn du jetzt so weitermachst (das Gefühl, nach jedem Arbeitstag 3 Tage zur Erholung zu brauchen, kenne ich leider auch gut) dann kann es dir passieren, dass du in Kürze rein gar nicht mehr kannst, und umso länger dauert es, dich wieder zu berappeln. Also, lieber jetzt kürzer AU als dann ganz lange ausfallen ist auch im Sinne deines Arbeitgebers.
Ich hab gut reden, mache momentan auch viel zu spät Stop und gehe wegen verschiedener Sachen auf dem Zahnfleisch.
Wintertreffen, ich komme, um mich zu erholen !

Alles Gute erstmal für dich und viele Grüße
Annette

[CJ43]

Hallo Schokomonster!

Ja, ich finde, du solltest dich dringend krankschreiben lassen!
Zur Zeit gehst du ja anscheinend auf dem Zahnfleisch und dazu diese Blasenprobleme, das ist doch furchtbar!

Das erinnert mich an mich selbst, ich lasse mich auch immer erst krankschreiben wenn es gar nicht mehr geht, aber das ist ein Denkfehler, denn je eher man die Notbremse zieht, um so eher kann eine Besserung eintreten. Zähne zusammenbeißen ist da die falsche Taktik.

Ich glaube, deine Psychologin irrt sich wenn sie meint, du müsstest die Ängste aushalten.
Es geht ja nicht ausschließlich um phobische Ängste, mit denen man sich weiter konfrontieren sollte, sondern um depressive Erschöpfung, wo Ängste eher ein Stopsignal darstellen, eine klare Aufforderung sich eine Auszeit zu nehmen.
Das sage ich aus eigener Erfahrung, ich habe mühsam lernen müssen meine Durchhaltetaktin phasenwiese einfach mal aufzugeben und mich, soweit es möglich war (und mit schlechtem Gewissen, leider!) zu pflegen.
Übrigens hatte ich früher mal Reizdarm-Symptome, das kann einem den letzten Nerv rauben!

Ich wünsche dir etwas Erholung und dass es bald mit der Reha klappt!
Das habe ich auch so gemacht: erst Reha, dann Job gewechselt. War eine gute Entscheidung.

Liebe Grüße, Constanze!

[Citralopram]

Hallo Schokomonster,
das mit der Krankschreibung ist für manche von Depressionen gebeutelte immer auch ein zweischneidiges Schwert.
Bevor Du Dich krankschreiben läßt, solltest du sicher sein, dass Du Dich zu Hause ohne die Ablenkung der Arbeit gut fühlst.
Ich kenne beide Situationen.
Vielleicht solltest du versuchen, bis zur stationären Reha die ambulanten Therapeistunden erhöhen.
Rottweiler

[hansundgrete]

Hallo Schocomonster!

Du solltest der Situation entfliehen. Du quälst Dich nur. Das mit der Blase kenne ich seit frühester Kindheit. Es ist nie verschwunden. Kennst Du den Grund dafür....?
Gruss

[schoko]

Hallo,

danke für eure Antworten.

Rottweiler Du könntest recht haben. Ich bin eigentlich überhaupt nicht gerne krankgeschrieben. Weil ich dann immer sehr schnell das Gefühl bekomme eingesperrt zu sein. (Hatte früher wohl zu oft Stubenarrest) Da unsere Krankenkasse in Luxemburg striktes Ausgehverbot gibt bei Krankmeldung und dieses auch etappenweise kontrolliert. Und dann hat man viel zu viel Zeit noch mehr schwarze Gedanken an sich heranzulassen.

Wenn jedoch meine Panikattacken nicht in der nächsten Woche wieder weniger werden, werde ich mal zum Arzt gehen.
Mein Psychologe war jetzt 5 Wochen in Urlaub, daher hatte ich keine Therapiestunden.

Liebe Grüße Schokomonster

[schoko]

Hallo Gerhard,

Ich denke das ich den Auslöser kenne. Psychologin hat schon verschiedenste Situationen mit EMDR versucht zu vernichten, da das nicht funktioniert hat, denkt sie der Grund liegt viel tiefer und muß bearbeitet werden.
Mangelndes Selbbewußtsein, schlechte Kindheit.....
Ich hätte gerne eine Konfrontationstherapie nach Philipp Hammelstein. Psychologin hält aber nichts davon, da sie der Meinung ist das ich hinter meinem Problem ein größeres Problem verstecke, welches dann ausbricht.

Hast Du eine Ahnung was dein Problem ausgelöst hat? Gehst Du nicht mehr arbeiten ?

Liebe Grüße
Schokomonster