Diskussionsforum Depression

natürlich ganz andere diagnose, aber: also so gefühle und anders fühlen und reaktion der umwelt und alleine fühlen - wer mag kann sich was rausziehen (ich finds gut, tut gut)

Auch für sowas haben wir hier ein extra Forum. http://www.diskussionsforum-depression. ... dfernsehen (irgendwie kann ich das Chaos gerade nicht ab, sorry)

Aber, danke für den Tip.

Flocke

tut mir leid, flocke, dass dich das stört. eigentlich habe ich es gut gemeint. ich habe vor ein paar wochen (oder monaten?) die 4 stündige doku über depressionen bei vox verpasst, weil ich es nicht schaffe, regelmäßig daran zu denken, in die filmtipps zu gucken (bin fast immer nur bei "umgang mit..."). da ich deswegen sehr enttäuscht war und dachte, vielleicht geht es anderen auch so, dass sie interessiert sind, aber die filmtipps selten checken, wollte ich solchen "verpeilern" wie mir gerne helfen und habe extra hier gepostet. sorry.

Musst dich nicht entschuldigen. Zur Zeit bin ich etwas dünnhäutig. Dieses Forum, "Umgang mit der Krankheit" wird am häufigsten frequentiert, aber ich persönlich mag hier nicht ALLES drin haben, besonders da es die anderen Bereiche gibt.
Die Mods räumen hier (im Vergleich zu anderen Foren) kaum auf, verschieben Beiträge also nicht. So ist es aber ungemein schwerer sinnvoll die Suchfunktion zu nutzen.

Der Film hat mir im übrigen gut gefallen Die Doku war so mittelmäßig.

Flocke

Hallo Flocke,

ich habe auch den Film und die Doku gesehen und fand beide gut.
Was hättest du dir bei der Doku anders / zusätzlich gewünscht?

Interessierte Grüße,
ghana

Ach ich weiß auch nicht, ist eine Bauchsache. Vielleicht lag es an der überragend guten schauspielerischen Leistung von Susanne Wolff. Wer weiß, die Doku hat mich nicht vom Hocker gerissen.

Im anderen Forum gibts noch ein paar Statements zu sowohl dem Film als auch der Reportage. Falls du nachschauen magst.
http://www.diskussionsforum-depression. ... 1294033806

Flocke

Hallo flocke,

danke für die Antwort. Im anderen Unterforum hatte ich die postings auch schon gelesen.

Ich fand bei der Doku gut, dass Mütter mit verschiedenen sozialen Hintergründen, unterschiedlichen Auslösern / Verstärkern der Depression und unterschiedlichen Krankheits- und Genesungsverläufen vorgestellt haben.

Das zeigte m. E. gut, dass es jeden treffen kann und dass es nicht DIE (post-partale) Depression gibt.

LG, ghana

Hallo zusammen,

ich habe den Film nicht gesehen und kenne mich auch mit post-partaler Depression nicht gut aus. Aber ich habe aus Interesse daran eine Frage an diejenigen, die evtl. Ahnung davon haben. Eine kurze fachliche Antwort wäre super, wenn das zufällig jemand beantworten kann (und die passt auch zu "Umgang mit der Krankheit ):

Wenn man zuvor an einer "normalen" Depression mit sowohl lebensgeschichtlichen, als auch evtl. "vererbten" Anteilen gelitten hat, diese aber durch Therapie sehr gut im Griff hat und als vollständig remittiert gilt, hat man dann dennoch ein signifikant höheres Risiko ggf. an einer post-partalen Depression zu erkranken? Meine Mutter will mir nämlich dauernd einreden, dass ich mal besser keine Kinder kriegen soll, weil ich ja dann wieder depressiv werde... Ganz so wird es garantiert nicht sein (meine Mutter glänzt gern mit Halb- oder Nichtwissen aus dem Fernsehen...). Aber wie ist es denn wirklich? Hat jemand einen Link oder kann mir eine Studie dazu nennen? Ich würde gerne mit wirklichem Wissen kontern.

Vielen Dank,

Flora

Hallo Flora,

möglicherweise wäre es besser mich rauszuhalten da ich sicher keine Ahnung von dieser Art von Depression habe.
Aber ich bin Vater von drei Kindern und ich habe Ahnung im Umgang mit "Krankheit" und mich steigt Wut an, wenn Dir deine Mutter in Dein Leben reden will.

Ich kann unter Anderem seit einigen Jahren kein tierisches Eiweiß verdauen. Aber ich esse gerne Käse. Also weiss ich vorher, was auf mich zukommen kann.
Vielleicht geht Du mal in eine Geburtsklinik und redest mit den Hebammen. Die kennen sich da, denke ich, gut aus.
Und wenn Du Dich für kinder entscheidest, sei Dir vorher klar, dass sie nur Deine Gäste sein werden.
OK, sehr anspruchsvolle Gäste, die einem zuweilen den letzten Nerv rauben.
Vor allem in der Zeit, wenn sie noch nicht sprechen können, wird Dir Dein Mann keine große Hilfe sein. Die Männer, die erspühren, was Kinder wollen, wenn sie schreien, sind selten. Da wird sicher eine Menge an Dir hängen bleiben.
Und wenn die Kinder dann etwa 20 sind wirst Du sie gehen lassen müssen.Und das ist richtig schwer. Aber sie müssen ihr Leben selber leben.

Liebe flora

ich wurde WÄHREND meiner Depression ( gute lange Jahre ) schwanger. Ich hatte nicht die geringste Angs davor eventuell an postpartaler Depression zu erkranken...auch nicht an postnataler. Ich verschwendete im wahrsten Sinne des Wortes keinen Gedanken daran...sondern freute mich sehr auf mein Kind. Es ging mir während meiner Schwangerschaft, trotz Depression, so gut, wie noch nie in meinem Leben !!!

weisst Du, Wissen ist immer nur der Trostpreis...ich wiederhole mich hier vielleicht....und vielleicht überliest Du mich ja ...wer weiss....
Wer sagt Dir denn, dass DU daran erkrankst?
Wer sagt, dass Dein Kind daran erkranken wird?....wer sagt oder weiss, dass es so kommen MUSS??
Niemand...lass Dir das nicht einreden...auch nicht von Deiner Mutter.

LG
Sanne

Hallo Flora,

etwas Wissenschaftliches kann ich dir nicht bieten, nur mein eigenes Erleben.

Meine Depressionen haben schon in der Kindheit angefangen (von wegen Vorbelastung) und ich hatte während beider Schwangerschaften sehr starke Depressionen. Diese waren nach der Geburt schlagartig weg.

Ich denke es ist, wie bei allem anderem was die Depressionen betrifft, sehr individuell.

LG Beulchen

Hallo Flora ,

"Wenn man zuvor an einer "normalen" Depression mit sowohl lebensgeschichtlichen, als auch evtl. "vererbten" Anteilen gelitten hat, diese aber durch Therapie sehr gut im Griff hat und als vollständig remittiert gilt, hat man dann dennoch ein signifikant höheres Risiko ggf. an einer post-partalen Depression zu erkranken?"

Ja, leider ist das so. Wie du ja weißt, hat man bereits mit einer depressiven Episode in der Vorgeschichte ein erhöhtes Risiko für eine Wiedererkrankung und das gilt natürlich auch für den Zeitraum Schwangerschaft und Wochenbett. Allerdings MUSS jemand Vorbelastetes nicht zwangsläufig erkranken.

Anke Rhode schreibt dazu in ihrem Ratgeber "Rund um die Geburt eines Kindes. Depressionen, Ängste und andere psychische Probleme":

"Wenn bereits in der Vorgeschichte eine psychische Krankheit aufgetreten ist, [...], dann besteht nach der Geburt das Risiko einer erneuten Erkrankung. [...] Da solche Rezidive oft nach besonderen Belastungen beginnen, ist es nicht verwunderlich, dass die Zeit nach einer Entbindung mit den erheblichen hormonellen, körperlichen und psychologischen Umstellungen besonders risikoreich ist, wenn schon vor Beginn der Schwangerschaft eine psychische Erkrankung vorlag.
Allerdings ist es wichtig zu wissen, dass auch bei Vorbestehen einer psychischen Erkrankung nur etwa jede vierte Frau nach einer Entbindung erneut erkrankt. Es gibt also keine eindeutige Gesetzmäßigkeit und keine sichere Voraussagbarkeit (S. 39)."

Und weiter:
"Für das Wiedererkrankungsrisiko ist es weniger von Bedeutung, ob die vorherige Erkrankung nach einer Entbindung oder unabhängig davon aufgetreten ist [...]. Wichtig sind aber folgende Fragen: Wie viele Krankheitsepisoden gab es? Wie war die Symptomatik? Wie schnell war die Erkrankung abgeklungen? Kann man auslösende Faktoren herausarbeiten? Gab es zusätzliche Belastungen? etc. [...] Unter Berücksichtigung der Art der Erkrankung und der persönlichen Vorgeschichte kann man versuchen abzuschätzen, ob das Risiko eher hoch oder eher niedrig ist und was man möglicherweise zur Vorbeugung tun kann. (S. 49)."

Studien zum Thema Depression in der Schwangerschaft bei depressiven Störungen in der Vorgeschichte und zum Thema, ob es sinnvoll ist, als "Vorbelastete" die ADs weiter zu nehmen, findest du auf der Internetseite http://www.neuro24.de/adschwang.htm.
Ist leider etwas unübersichtlich und in Fachsprache, aber du bist ja ein kluges Mensch .

LG, ghana

Hallo zusammen,

Vielen Dank für eure Infos (besonders @ Ghana! )!

Okay, es scheint also genau so zu sein, wie ich vermutet habe. Ich lese mir die Links auch noch genauer durch.

Es steht für mich übrigens gerade überhaupt nicht an, schwanger werden zu wollen. Es gibt nicht einmal einen irgendwie in Frage kommenden Mann dazu : Es ist nur eine für mich grundsätzliche Frage, weil mich meine Ma eben gerne mit solchen "Klugheiten" überschüttet, wenn man man ganz allgemein auf dieses Thema kommt. Aus dem Stadium, dass ich mich irgendwie in meinen Entscheidungen in solchen Dingen ausgerechnet von meiner Mutter beeinflussen ließe, bin ich zum GLÜCK lange raus. Im Zuge der Diskussion über diesen Film, wurde ich nur daran erinnert, dass ich eben solche "Diskussionen" mit meiner Ma schon mal hatte. (Diskussionen deshalb in "", weil ich mit ihr darüber nicht wirklich diskutiere. Ich höre mir nur ihr Geschwaller an und frage dann irgendwann, in welcher Fernsehsendung das denn erzählt wurde und ob Sie sie sich schon mal eingehender mit dem Thema beschäftigt hat ). Aber ich dachte, das ist jetzt auch für mich selbst eine gute Gelegenheit, sich Informationen darüber zu beschaffen. Nicht nur, wegen einer nicht allzu fundiert bescheid wissenden Ma. Was nicht aktuell ist, kann ja schließlich noch aktuell werden.

Dass Kinder bestimmt etwas wunderbares sein können, kann ich mir vorstellen, aber wie gesagt, nicht aus eigener Erfahrung (außer der täglichen auf der Arbeit...) bestätigen.

@ Gregor, ich weiß irgendwie ehrlich gesagt nicht ganz, was du mit mir deinem Posting sagen willst. Bei mir klingt das irgendwie so, als könnte / würde ich irgendwelche Besitzansprüche an ein Kind stellen. ??? Verstehe ich gerade wirklich nicht, tut mir leid. Kannst du das vielleicht noch mal erklären. Ich krieg den Zusammenhang nicht hin... Wut auf meine Mutter hatte ich lange genug. Mittlerweile kratzt mich das meistens nicht mehr wirklich. Sie kann halt nicht anders. So what....

Noch mal Danke an alle!

Flora

Mhm, unabhängig von Halbwissen und harten Fakten ist es vielleicht ihre Art mit Schuldgefühlen umzugehen.

Hey Flocke,

ehrlich gesagt ist es mir egal, wofür das ihre Art ist, auch wenn das schon irgendwie sein kann... Sie wird sich ja eh nie damit auseinandersetzen (Erfahrungswert...). Und ich werde sie sicher nicht retten. Mir hilft es nix mehr, sie zu analysieren. Ich finde vieles einfach nur dumm und damit muss sie leben. Anderes finde ich ja auch ganz gut an ihr. Verständnis habe ich insofern, als dass ich sie eben reden lasse mit dem Wissen, dass sie offenbar nicht in der Lage ist, es anders zu machen. Aber das ist nicht MEINE Baustelle. Es wäre höchstens IHRE Aufgabe, sich dem zu stellen, aber es ist eben auch IHRE Entscheidung, das nicht zu tun.

Beste Grüße, Flora

Mit dieser, deiner Sicht hatte ich gerechnet. Dieses Thema hatten wir ja schon SO, also mit dem Wissen und dem Gefühl dass dieses eben IHRE Baustelle ist, wird der ganzen Sache etwas der Druck genommen. Findest du nicht?

Wenn es denn mal soweit ist, wirst du das schon schaffen und ich glaube in dir steckt so viel gutes dass ich mir bei dir Muttersein ganz gut vorstellen kann.

Flocke

Huhu,

ja, richtig. Kein wirklicher Druck. War nur ein Aufhänger für mich, mich selbst damit zu beschäftigen. Und es ist eben auch ganz nützlich, wenn man mehr weiß, als der andere, der glaubt, alles zu wissen . Ich gebe zu, da steckt auch ein bisschen der Ehrgeiz in mir, immer mal wieder anklingen zu lassen, dass ich mich von ihren früher sehr gut funktionierenden Taktiken nicht mehr wirklich einfangen lasse. Aber das ist jetzt ein gaaanz anderes Thema. Eigentlich wollte ich wirklich nur Infos, auch für mich selbst. Nicht nur, um meiner Mutter zu kontern.

Danke, dass du mich für eine potenziell fähige Mutter hältst. Dito!

Ich habe an mir erlebt, dass es nicht einfach ist die Kinder loszulassen.
Als Beispiel, ich bringe Ihnen das Radfahren bei, dann kann ich sie noch ein wenig begleiten und unterstützen, aber eines Tages fahren sie allein, ihre eigenen Wege und ich muss sie fahren lassen (und kann nur hoffen, dass ich ihnen genug vorgelebt habe, dass sie alleine zurecht kommen)
Diese Trennung tut auch weh.
Daran denken viele Eltern zuerst nicht und versuchen dann ihre Kinder zu beeinflussen, damit sie nicht so schnell weg sind oder sie wissen es und lassen deshalb die Kinder zu früh allein, auch das ist nicht gut für die Kinder.

Hallo Flora und andere,

es gibt eine ziemlich gute und umfangreiche web-Seite zu dem Thema: www.schatten-und-licht.de
Hier kann man/frau Informationen über postpartale Depressionen bekommen oder sich in einem Forum austauschen.

Ich habe die Seite leider erst zu spät gefunden, da war ich schon irgendwie aus der ersten (postpartalen) Depression herausgekommen...

Alles Gute,
Sonnenstrahl

Hallo flora,

"Aber ich dachte, das ist jetzt auch für mich selbst eine gute Gelegenheit, sich Informationen darüber zu beschaffen. [...]Was nicht aktuell ist, kann ja schließlich noch aktuell werden."

Und manchmal schneller als man denkt...

Ich war 2009 in der Situation, dass ich gemerkt habe, ich werde wieder depressiv. Ich wollte auf jeden Fall den Besuch beim Psychiater und das Einnehmen eines ADs verhindern wollte, weil in meinem Kopf noch das "Wissen" von vorgestern steckte, dass ADs und Schwangerschaft auf keinen Fall zusammen gehen.

Und ich wusste, dass ich, wenn ich wieder mit einem AD anfangen würde, ich das längerfristig nehmen müsste. Andererseits möchte ich in den nächsten jahren schon Kinder. Ich dachte, dass ich mir das Kinderkriegen durch eine AD-Behandlung verbauen würde.

Ohne kam ich aus der Depression aber nicht wieder raus, sonder immer nur noch tiefer rein.
Wäre ich doch nur da schon besser informiert gewesen. Ich hätte mir höchstwahrscheinlich eine Menge Quälerei gespart.

LG, ghana