Seite 1 von 1

Kann mir jemand etwas zu einem Medikament sagen?

Verfasst: 4. Jan 2011, 20:19
von PH2010
Hallo,

ich hätte eine Frage wegen eines Medikamentes und zwar Venlafaxin, ich glaube ist der Wirkstoff. Im Internet bin ich nicht, richtig schlau geworden.

Meine Freundin nimmt dieses Medikament seit fast zwei Jahren in verschiedenen Dosen. Anfangs 150 mg und dann bis 225 mg nach ungefähr einem halben Jahr wieder 150 und dann bis auf 75 wurde während ihrer Therapie wieder hochgesetzt.

Kann mir jemand sagen was damit genau behandelt wird. Aus einem anderen Thread in dem Forum habe ich gelesen, dass es wohl ein Hammer ist.

Vielen Dank im voraus für eure Antworten.

Gruß

PH2010

Re: Kann mir jemand etwas zu einem Medikament sagen?

Verfasst: 4. Jan 2011, 20:39
von Susanne_Scherrer

Re: Kann mir jemand etwas zu einem Medikament sagen?

Verfasst: 4. Jan 2011, 20:40
von Susanne_Scherrer

Re: Kann mir jemand etwas zu einem Medikament sagen?

Verfasst: 4. Jan 2011, 20:58
von PH2010
Hallo Susanne,

danke für die Antworten. Die Threads hatte ich schon gelesen, aber helfen mir nicht richtig weiter. Geht eher um Nebenwirkungen.

Gruß

PH2010

Re: Kann mir jemand etwas zu einem Medikament sagen?

Verfasst: 4. Jan 2011, 21:22
von Susanne_Scherrer
ich nehme Venlafaxin...kannst ja schreiben, was Du genau wissen möchtest. In diesem Link der Threads steh einiges über die NW von Venlafaxin.


LG
Sanne

Re: Kann mir jemand etwas zu einem Medikament sagen?

Verfasst: 4. Jan 2011, 21:32
von Andreas01

Re: Kann mir jemand etwas zu einem Medikament sagen?

Verfasst: 4. Jan 2011, 23:10
von gfb
Hai PH2010,

Ok, here we go...

das "dicke rote Buch", das in jeder Arztpraxis umanand steht (und auch im Internet zu finden ist) vermeldet zu Venlaflaxin:

Anw.: Episod. einer Major-Depress., Prävent. des Wiederauftretens v. Episod. einer Major-Depress., zusätzl. f. Hartkps., ret.: Behandl. d. sozialen Angststör.
Gegenanz.: Gleichz. Anw. v.: MAO-Hemm. (beim Wechsel v. irrevers. MAO-Hemm. auf Venlafaxin: Behandl.-pause v. mind. 14 T. notw., beim Wechsel v. Venlafaxin auf irrevers. MAO-Hemm.: Behandl.-pause v. mind. 7 T. notw.; b. Wechsel v. revers. MAO-Hemm. auf Venlafaxin: Behandl.-pause <14 T. mögl., beim Wechsel v. Venlafaxin auf revers. MAO-Hemm.: Behandl.-pause v. mind. 7 T.; Serotonin-Vorläufer (z. B. Tryptophan). Komb. m. Wirkst. zur Gewichtsredukt. (einschl. Phentermin).
Anw.-beschränk.: Z 30 (-Tbl.). Pat. m. suizid. Verhalt. i. d. Anamnese od. ausgeprägten Suizidabsicht. vor Ther.-beginn, Pat. <25 J.: erhöht. Risiko für suizid. Gedanken u. Verhalt.; Kdr./Jugendl. <18 J.; Leber-, Nierenfunkt.-stör., Pat. m. erhöht. Augeninnendruck od. erhöht. Risiko f. akutes Engwinkelglaukom (Winkelblockglaukom); Pat., deren Gesundh.-zust. durch Erhöh. des Blutdrucks (z. B. b. beeinträcht. kardialer Funkt.) od. durch eine Erhöh. d. Herzfrequenz beeinträchtigt werden könnte; kürzl. zurücklieg. Herzinfarkt; nicht stabilisiert. Herzerkrank.; hohes Risiko für schw. Herzrhythmusstör., Krampfanfälle i. d. Anamnese; ält. Pat.; m. Diuretika behand. Pat. od. Pat. m. anderweitigem Volumenmangel; Prädisposit. f. Blutungen (einschl. Ther. m. Antikoagulanzien u. Thrombozytenaggregat.-hemm.); bipolare affekt. Stör. i. d. eigenen od. Familienanamnese; aggress. Verhalt. i. d. Vorgeschichte.
Schwang.: Strenge Ind.-Stellung Gr 6
Stillz.: Strenge Ind.-Stellung La 3
Nebenw.: Ekchymose, gastrointest. Blut., Schleimhautblut., verläng. Blut.-dauer, Thrombozytopenie, Blutbildveränd. (einschl. Agranulozytose, aplast. Anämie, Neutropenie, Panzytopenie); erhöht. Cholesterinwerte, Gewichtsab- od. -zunahme, Leberwertveränd., Hyponatriämie, Hepatitis, SIADH, Prolaktinspiegel-Erhöh., Mundtrockenh., Kopfschm., ungewöhnl. Trauminhalte, Libidoabnahme, Schwindel, erhöht. Muskeltonus, Schlaflosigk., Nervosität, Parästhesien, Sedier., Zittern, Verwirrth., Depersonalisat., Apathie, Halluzinat., Myoklonus, Agitierth., beeinträcht. Koordinat. u. Balance, Akathisie/psychomotor. Unruhe, Krampfanfälle, Manie, malign. neurolept. Syndr.; Serotonin-Syndr., Delirium, extrapyramid. Reakt. (einschl. Dystonie u. Dyskinesie), tardive Dyskinesie, suizid. Verhalten/Gedanken, Akkommodat.-stör. des Auges, Mydriasis, Sehstör., Geschmacksveränd., Tinnitus, Engwinkelglaukom, Blutdruckanstieg, Vasodilatat. (meist Hitzewall./Flushes), Palpitat., Hypotonie,. orthostat. Hypotonie, Synkope, Tachykardie, QT-Verläng., Kammerflimmern, ventrikul. Tachykardie (einschl. Torsade de pointes), Gähnen, pulmonale Eosinophilie, Übelk., Anorexie, Verstopf., Erbr., Bruxismus, Diarrhö, Pankreatitis, Schwitzen (einschl. Nachtschweiß), Ausschlag, Alopezie, Erythema multiforme, TEN, SJS, Pruritus, Urtikaria, Rhabdomyolyse, Ejakulat.-stör., Orgasmusstör. (b. Mann u. Frau), Anorgasmie, Impotenz, Menstruat.-stör. m. verstärkt. Blut. od. verstärkt irregul. Blut. (z. B. Menorrhagie, Metrorrhagie), Mikt.-stör. (meist Verzög.), Pollakisurie, Harnretent., Asthenie, Schüttelfrost, Lichtüberempfindlichk.-reakt., Anaphylaxie; Absetzreakt. (insbes. nach abruptem Absetzen): Schwindel, sensor. Stör. (einschl. Parästhesien), Schlafstör. (einschl. Schlaflosigk., intensive Träume), Erregth. od. Angst, Übelk., Erbr., Zittern, Kopfschm.,. Grippe-Syndr.; in pädiatr. klin. Studien: Suizidgedanken sowie vermehrte Berichte über Feindseligk. u. (speziell b. Major-Depress.) Selbstverletz., insbes. wurden b. pädiatr. Pat. folg. NW beobachtet: Bauchschm., Agitierth., Dyspepsie, kleinfläch. Hautblut., Nasenbluten, Myalgie.
Wechselw.: MAO-Hemm., and. d. serotonerge Neurotransmittersystem beeinfluss. Wirkst. (z. B. Triptane, SSRI, SNRI, Lithium, Sibutramin, Tramadol, Johanniskraut), den Serotonin-Stoffwechsel beeinträcht. Wirkst. u. Serotonin-Präkursoren (z. B. Tryptophan): Serotonin-Syndr. mögl.; ZNS-aktive Subst.: gleichz. Anw. nicht untersucht, deshalb Vorsicht; CYP3A4-Inhibit. (z. B. Clarithromycin, Ketoconazol, Ritonavir): erhöht. Plasmakonz. v. Venlafaxin u. O-Desmethylvenlafaxin. Imipramin: Erhöh. d. AUC v. 2-Hydroxydesipramin; Haloperidol: Clearance erniedr., AUC u. Cmax erhöht. HWZ v. Haloperidol unverändert; Risperidon: AUC v. Risperidon erhöht, jedoch keine signif. Veränd. des aktiven Anteils (Risperidon u. 9-Hydroxyrisperidon); Metoprolol: Metoprolol-Plasmakonz. erhöht, Plasmakonz. d. aktiv. Metaboliten (α-Hydroxymetoprolol) unveränd.; Indinavir: AUC u. Cmax v. Indinavir erniedr.
Warnhinw.: Gleichz. Alkoholkonsum u abruptes Absetzen vermeiden; b. Auftreten v. Krampfanfällen Ther. beenden; Bestimm. des Cholesterinspiegels b. Langzeitbehandl., Suizidrisiko kann zu Beginn d. Behandl. ansteigen.
Hinw.: Reaktionsvermögen! (V)
Dos.: Episod. einer Major-Depress.: Anf.-dos. 75 mg/d, Steig. auf max. 375 mg/d, i. d. meisten Fällen entspr. d. Dos. zur Rezidivprophyl. neuer Episod. e. Major-Depress. d. Dos., die währ. d. aktuellen Episod. verwend. wurde, zusätzl. b. Hartkps., ret.: Soziale Angststör.: Anf.-dos. 75 mg/d, Steig. auf max. 225 mg/d. Weit. Einzelh. u. Hinw. s. Fachinfo.


Lass dich nicht abschrecken; ich z.B. habe mir abgewöhnt, allzuviel auf die Beipackzettel zu geben...

Grüßle von hier nach da

Friedrich

Re: Kann mir jemand etwas zu einem Medikament sagen?

Verfasst: 5. Jan 2011, 08:42
von lowrider60sec
>>Kann mir jemand sagen was damit genau behandelt wird. Aus einem anderen Thread in dem Forum habe ich gelesen, dass es wohl ein Hammer ist.>>

Hallo PH2010,

Venlafaxin ist ein Anti-Depressiva, wirkt vor allem antriebssteigernd. Wenn es bei deiner Freundin geholfen hat und immer noch hilft, dann hat es in der Tat eine "hammermässige" Wirkung, eben weil es ihre depressive Stimmung beeinflusst, d.h. sie fühlt sich nicht so Scheisse wie OHNE. Also, ruhig weiter einnehmen.
Hoffe, diese Erklärung hilft dir weiter. Was die NW angeht, so kann ich mich Friedrich nur anschliessen.

LG
lowrider

Re: Kann mir jemand etwas zu einem Medikament sagen?

Verfasst: 5. Jan 2011, 19:55
von PH2010
Hallo,

danke für die Antworten.

Hallo Lowrider,

naja, als nicht Betroffener habe ich eher das Gefühl, das die Medis bei ihr nicht antriebssteigernd wirken. (Ich möchte niemanden mit meiner Äußerung auf die Füße treten.) Mit 225 mg ging es noch halbwegs. Der Psychiater wollte die Medis nach ein paar Monaten wieder ausschleichen lassen. Die Herabsetzung auf 150 mg ging noch, allerdings anfangs mit sehr vielen Heulanfällen. Der Antrieb wurde schlechter. Seit November 2009 wurde die Dosis auf 75 mg heruntergesetzt, da war dann alles vorbei. Seit Oktober 2010 hat sie in der Therapie wieder 150 mg bekommen, da sie damit besser auf die Therapie anspricht. Für so 4 Wochen war sie dann aktiver, klasse dachte ich, da kann ich ja wieder etwas mit ihr unternehmen. Mittlerweile ist ihr Antrieb wieder unten.

Grüße

Ralf

Re: Kann mir jemand etwas zu einem Medikament sagen?

Verfasst: 6. Jan 2011, 08:08
von lowrider60sec
Hallo Ralf,

Das scheint mir aber dennoch bei ihr anzuschlagen, es ist halt so, dass jeder seine eigenen Erwartungen an die Wirkung von ADs hat. Mir persönlich reicht es aus, dass ich nicht mehr so krass abstürze, es unterstützt meine Arbeit an mir selber.

Wenn man sich als depr.Mensch NUR auf die Medikamente verlässt, dann lernt man den Umgang mit den Depressionen nie - jeder muss für sich selber herausfinden, was er an seiner Lebensweise verändern kann, damit er einigermassen durchs Leben kommt.

Dass deine Freundin völlig depri-frei sein wird .... ist möglich aber man sollte die Latte nicht zu hoch legen, vorerst kleine Ziele setzen, z.B. dass man nicht mehr so tief hineingelangt.

Ob es bei ihr jetzt an der Medikation liegt, dass sie besser auf die Therapie anspricht ... das sind so "Vermutungen". Ich persönlich denke, dass man 100% bereit sein muss für eine Therapie, ob mit oder ohne Medis.

Hoffe, dir ein wenig hilfreich gewesen zu sein.

LG
lowrider

Re: Kann mir jemand etwas zu einem Medikament sagen?

Verfasst: 6. Jan 2011, 20:00
von Sieglinde1964
Ich nehme auch seit August 2008 150 mg Venlafaxin und habe auch den Beipackzettel gelesen. Aber lieber ein paar Nebenwirkungen in Kauf nehmen als ständig ein einem Tief zu hängen. Bei mir hat die antriebssteigernde Wirkung Erfolg gezeigt und ich bin froh nun dieses Medikament zu nehmen.

Re: Kann mir jemand etwas zu einem Medikament sagen?

Verfasst: 6. Jan 2011, 20:31
von PH2010
Hallo ihr beiden,

danke für die Antworten.

Als Außenstehender ist das sehr schwer nachzuvollziehen, wann kann ja nur beobachten. Vor allem ist es ebenfalls schwer keinen Erwartungsdruck aufzubauen. Ich kenne all die dummen Sprüche von ihrer Verwandschaft.

Mittlerweile ist sie auch wieder in ein Loch gestürzt. Sie meinte letztens sie könnte eigentlich schon wieder in die Klinik.

Grüße

Ralf

Re: Kann mir jemand etwas zu einem Medikament sagen?

Verfasst: 7. Jan 2011, 08:39
von lowrider60sec
Hallo Ralf,

>>Mittlerweile ist sie auch wieder in ein Loch gestürzt. Sie meinte letztens sie könnte eigentlich schon wieder in die Klinik.>>

Hat deine Freundin ihre Therapie denn schon beendet?

Ich bin ja kein Anhänger dieser "Klinik/Reha Aufenthalten", eben weil , wie jetzt bei deiner Freundin, sie JETZT in einem Loch ist, was soll da ein Klinikaufenthalt nützen, den sie in , sagen wir mal 3 Monaten machen könnte ??? Bestenfalls wäre es ihr bei ihrem nächsten Tief hilfreich, aber nur wenn sie das was sie in der Klinik als Päckchen mitbekommt, auch umsetzen wird.

Versuche du , so gut es geht , ihr jetzt zur Seite zu stehen, vielleicht kannst du ihr irgendwelche Arbeiten abnehmen um sie zu entlasten.

LG
lowrider

Re: Kann mir jemand etwas zu einem Medikament sagen?

Verfasst: 7. Jan 2011, 09:36
von Regenwolke
Hallo Ralf,

Klinik kann auch psychiatrische Akutaufnahme bedeuten, da gibts keine Wartezeit von drei Monaten. Wenn es ihr sehr schlecht geht, sie aber auf Medikamente grundsätzlich positiv zu reagieren scheint, wäre es eine Möglichkeit, sich in einer psychiatrischen Klinik (z. B. auf einer speziellen Depressionsstation) medikamentös neu einstellen zu lassen.

Venlafaxin ist ein Antidepressivum, was neben der antriebssteigernden auch eine gute angstlösende Wirkung besitzt, aber wenn es nicht optimal anschlägt, könnte da ja vielleicht nochmal geguckt werden.

Letztlich ist es aber eine Entscheidung deiner Freundin, sie nimmt das Medi, sie macht die Therapie und sie selber entscheidet über die Behandlung, die sie in Anspruch nehmen will.

LG, Wolke

Re: Kann mir jemand etwas zu einem Medikament sagen?

Verfasst: 7. Jan 2011, 10:57
von lt.cable
Hallo Ralf!

Ich selbst nehme ja auch Venlafaxin (tgl. 225mg) und die den Antrieb steigernde Wirkung habe ich bei mir immer für mäßig gehalten. Lediglich die unerträgliche Agitiertheit und Bewegungsunruhe in der Eindosierungsphase (Nebenwirkungen) waren da mal wirklich eine Steigerung - wobei ich häufig ohnehin zu agitierten Episoden neige. Wären die von einem AD beeinflussten Faktoren jetzt nicht deutlich vielfältiger, könnte man sagen: Wirkt ja gar nicht!

Für mich muss ich allerdings festhalten, dass etliche Positivwirkungen vorhanden sind, die sich erst bei genauerer Betrachtung der Lage zeigen. Bei mir hilft der Wirkstoff offenbar fantastisch gegen Angst und Panik, gegen somatisierende Beschwerden (hatte zuletzt ätzende körperliche Beschwerden), gegen die völlige Schwarzseherei und gegen Schlafprobleme. Auch die Rückfallprophylaxe ist bisher gegeben, wenn ich brav meine Tagesdosis einnehme. Als ich damit mal schlampiger war, habe ich das schnell gemerkt. Natürlich läuft damit in meinem Leben noch lange nicht alles super (davon bin ich wirklich weit entfernt), doch diese Stützen sind für mich schon viel wert.

Es grüßt
lt.cable